Heute habe ich in der http://www.welt.de/wirtschaft/article148741374/Nach-zehn-Jahren-StudiVZ-wirkt-Lea-verzweifelt.html?wtrid=socialmedia.socialflow....socialflow_twitter erfahren, dass das Soziale Netzwerk StudiVz 10 Jahre alt geworden ist. Studivz war das erste Netzwerk in dem ich mich angemeldet hatte. Damals war das Netzwerk ein richtiger Hype. Wie die Welt schrieb ist aus dem einstigen Hype eine virtuelle Geisterstadt geworden. Zum Glück fiel mir noch meine alte Emailadresse ein und ich ließ mir mein altes Passwort zusenden. Jetzt klicke ich auf die Studivz-Seite und sehe, dass sich das rot- blaue Homepage-Design seit damals nicht verändert hat.

Ich kriege die Frage gestellt:

Bist du drin? Ich muss antworten, dass ich wie fast alle ewig nicht mehr drinne war. Diese Frage entlockt mir ein grinsen, da sie an Komik nicht zu überbieten ist.

Dann lese ich:

Sei dabei in Deutschlands großem sozialen Netzwerk

Tausch Dich aus über Fotos, Filme, Nachrichten, Gruppen

Bleib in Kontakt mit Freunden, Kommilitonen und Familie

Hört sich das nicht toll an? ;-) Vorsicht Ironie! Groß ist das Netzwerk, aber nur noch groß darin pure Langeweile und Leere zu prodieren.

Links von mir sehe ich noch ein App-Tipp mit einem Kultkartenspiel namens Schafkopf.
Ich gebe meine Emailadresse und mein Passwort ein und logge mich in das Netzwerk ein.
Einige Sekunden dauert es und ich sehe wie die Seite sich immer mehr hochlädt bis sie 100 Prozent erreicht hat. Dann kann ich mein Profil öffnen.
Bei Facebook ist man von einer Sekunde auf die nächste schon drinne. Man merkt, dass da schon lange niemand investiert hat, da alles so langsam wie ein DDR-Trabi ist.
Geisterstädte haben ja immer einen morbiden Charme und man schaut sich eine untergegangene Welt an. Ich schaue mir mein Studienverzeichnis an und erfahre, dass ich seitdem 06.06.2007 Mitglied dort bin. Damals war ich fast 30 Jahre alt. Mein letztes Update machte ich am 19.01.2011. Seit über vier Jahren habe ich meine Studivz-Profil nicht besucht. Ich sehe ein Foto von mir wo ich in die Kamera grinse. Ich sehe jünger und schlanker aus. Das Bild sieht um einiges attraktiver aus als im Vergleich zu heute.
Ich bin älter geworden. Im Januar 2010 fing ich mit Facebook an und dieses Netzwerk machte mich tausende Male mehr an als Studivz.
Das Profil verrät, dass ich männlich bin und mit Spitznamen Ernie gerufen werde. 2007 machte ich eine Ausbildung zum Sozialhelfer und erwarb mir dort diesen Namen. Mit einem Teil der Leute kommunizierte ich über Studivz.


Persönliches [bearbeiten]

Auf der Suche nach:

netten Leuten, Lern-/Übungsgruppen, Sprachpartnern, Partys, Dating, Was sich eben ergibt
Beziehungsstatus:
solo

Politische Richtung:
links

Interessen:
Gedichte, Texte schreiben, Fotos machen, Buddhismus
Musikgeschmack:
HipHop,Reggae,Soul, Jazz, manches aus der Klassik

Lieblingsbücher:
Jack London (König Alkohol), Paulo Coelho (Veronika beschliesst zu sterben) und alle Werke die ich in der Zukunft schreiben werde. ;-)

Lieblingsfilme:
American History X, The Green Mile, Jenseits der Stille. Ich mag Filme mit Tiefgang. :-)

Lieblingszitat:

Jeder Mensch begegnet eines Tages den Menschen seines Lebens, aber nur wenige erkennen ihn rechtzeitig.

Über sich selbst:

Also ich bin frech, hab viel Humor, hab eher ne ruhige Art, offensiv schüchtern und hab 'ne Menge ungelegte Eier im Leben.

Seltsam dieses alte Profil anzuschauen. Ich gab irgendeine Uni an, da 2007 der Ableger von Studivz Meinvz noch nicht gab. Außerdem las es sich doch so toll, wenn man ein Student ist. In meinem Leben war mein Traum etwas wie Sozialpädagogik zu studieren.

Ich lese die alten Emails von 2011 durch von Natalie. Ich hatte sie damals in Knuddels kennengelernt. Dort konnte man mit vielen Menschen chatten.
Irgendwann fingen wir an miteinander zu telefonieren. Wie ich war sie damals Single und wir verstanden uns am Telefon super. Es gab aber auch Konflikte, wenn ich sie mal treffen wollte und sie immer absagte. Ich hatte damals so ne Sehnsucht nach einer Liebe gehabt und möglicherweise setzte ich sie zu sehr unter Druck.
Heute ist sie verheiratet und hat Kinder. Meine Chance habe ich wohl auch verpasst, da ich schon damals psychisch labil war und nicht die Stärke hatte, die sie brauchte.
Kriege bei den Emails so eine Nostalgie. Ich habe mit kaum jemanden so toll am Telefon quatschen können und sie war manchmal auch sehr einfühlsam vorallem was meine Erkrankung anging. Manchmal machte sie sich auch über mich lustig, was mich damals kränkte. Sie war sieben Jahre jünger und sah wunderschön aus und sie hatte diese lustige Verona-Feldbusch-Stimme.
Leider war sie damals auch nicht so reif wie heute, manchmal kindisch.

Sie schrieb:

Natalie
08.08.2011 um 15:02 Uhr
Re: Hi,

Na wie geht's dir so mein alter verrückter telefonfreund ?


Natalie
17.08.2011 um 19:26 Uhr
Re: Re: Hi,

G. Die gefühlskalte telefonfreundin haha arbeitet als Kinderpflegerin in Koelle. Aber mein vertag läuft jetzt aus. Bin mich fleißig am bewerben und bin guter Dinge. Ja hab immer mal an dich gedacht. Vor kurzem habe ich unsere alten Nachrichten gelesen und dir geschrieben. Was für eine Umschulung USt. Es denn jetzt? Wie laeufts mit den depris? Alles gut? Gruss Dat. Veronachen



Natalie
21.08.2011 um 09:42 Uhr
Re: Re: Hi,

wie hätte ich dich vergessen können? du hast mich immerhin jahre lang in den schlaf gerdet (nett gemeint) haha. hey das es dir besser geht in sachen depris und du eine umschulung machst freut mich sehr. zieh das auf jeden fall durch! +g+ ja sollten es nochmal versuchen mit ein bisschen mehr respekt und aktzeptanz würde ich klasse finden... so viel habe ich bisher nicht gemacht am wochenende. gestern bin ich viel fahrrad gefahren, war einkaufen und beim saturn. abends habe ich dvd geschaut. heute werde ich zu meiner schwester fahren. ihr freund will mir meine anlage ins auto einbauen. und heute abend kommt meine freundin aus ihrem frankreich urlaub zurück +freu+, wenn ichs schaffe werde ich sie besuchen fahren mal sehn. wie war dein weekend was hast du schönes gemacht. wie gehts deiner mutter? da auch alles gut? gruss dat engelchen mit dem b davor


Natalie
22.08.2011 um 21:58 Uhr
Re: Re: Re: Hi,

Juhu, ok cool meld mich die tage! Gruss die frau h.



Natalie
01.09.2011 um 15:41 Uhr
Re: Re: Re: Hi,

hey r., ich beneide dich, dass du in den urlaub fährst. ich wünsche dir eine tolle zeit mit deinem freund und hoffe das du gesund und munter wieder kommst und vielleicht entjungfert haha kleiner spass... haha. ich melde mich, wenn du zurück bist. fand die telefonate auch angenehm . bis dahin...



Natalie H
09.09.2011 um 13:03 Uhr
Re: Re: Re: Hi,

und bist du zurück? lg



Natalie
10.09.2011 um 10:51 Uhr
Re: Re: Re: Hi,

hey du schön . ich werds versuchen. kann aber nicht versprechen, dass ich es heute schaffe. ansonsten ruf ich dich definitiv morgen an.lg

Leider haben wir uns nie persönlich getroffen. Irgendwie sind diese Mails von ihr total liebevoll. Ich denke, dass ich total bei Frauen gescheitert bin. Immer Depris im Hirn machen das Leben kaputt, auch mit der Umschulung ist es nie was richtig geworden.
Was ich merkwürdig finde, dass sie 2010 sich zuletzt einloggte, aber ich 2011 Nachrichten von ihr bekam. Hat mir da ein Geist geschrieben?

Ich scrolle runter und sehe noch mehr Nachrichten von Menschen, die mir geschrieben hatten. Man sieht manchmal nur noch die Nachrichten, da die Personen ihr Profil gelöscht hatten.

Eine dieser vergangenen Nachrichten auf Studivz klingt richtig rührend:

Gelöschte Person
18.12.2009 um 16:24 Uhr
[kein Betreff]

hallo lieber r.!
du fehlst mir sehr!
hoffe dir geht es gut da und du has nette leute um dich rum....
ruf doch mal an wenn du kanns!
denk an dich und drück dich ganz fest!kuss

Ich frage mich, wer mir da geschrieben hatte. Ich merke, dass ich Menschen hatte, die mich gemocht haben. Aber in meinem Hirn habe ich mich immer verlassen gefühlt. So einsam wie ein Robinson Crusoe.

Jetzt entdecke ich weitere alte Natalie-Nachrichten:


Natalie
08.11.2009 um 04:53 Uhr
Re: Hi,

hey hey, schön das du depressionsfrei bist. nein das war nicht meine stimme. da hast du dich echt geirrt. wir können gerne mal telen. aber es bleibt dabei ich treff mich nicht mit dir. freut mich das du soviele vortschritte gemacht hast lg natalie. p.s. deine telefonnr. habe ich nicht mehr. habe mein handy mitgewascvhen und alles ist futsch lg natalie



Natalie
09.11.2009 um 18:00 Uhr
Re: Hi,

weißt du r. über dich kann ich nur lachen. ich hab dir eine telefonfreundschaft angeboten mehr nicht, heul nicht rum und meld dich nicht mehr bei mir. weil ich keine lust habe so einen driss über mein privatleben zu hören. ich bin momentan sehr glücklich. und das jetzt schon seit 17 monaten. man entwickelt sich weiter in einer beziehung. du solltest erst einmal eine beziehung bekommen und diese dann auch aufrecht erhalten... viel glück dabei.

Sie war aber auch nicht immer so einfacher Mensch, da sie mich auch mit ihren kleinen Sorgen vollheulte. Manchmal fragte ich mich, ob ich einfach nur ein schwuler Freund war. Ich denke, dass ich zu dieser Zeit bei den Frauen zu sehr ins kumpelhafte ging.


Damals nutzte ich Studivz wohl auch dazu, dass ich Frauen kennenlernen wollte.

Gelöschte Person
31.08.2009 um 16:33 Uhr
Re: Hi,

Hey , danke für die nachricht, aber ich bin vergeben. ehrlichkeit wert am besten

lg ricarda

Eine Buddhistin schrieb mir:

Hallo R.!

Das buddhistische Leben hat von Tag zu Tag neue großartige Überraschungen parat,jedenfalls ist es bei mir so^^...
heute konnt ich beispielsweise Klavierunterricht
umsonst genießen und hinterher 2 Video's von S. sehen!
Ich habe gehört dir ging es zwischendurch nicht so gut!?
Dann wünsche ich dir gute Besserung!
Wichtig ist nur weiter zuchanten, egal was kommt!

Liebe Grüße Sarah

Keine Ahnung wer mir da schrieb, alles ist so verdammt lange her. Auch mit all den Leuten mit denen ich schrieb ist dies wie gefühlte 20 Jahre her, obwohl alles nur 4 oder 5 Jahre her ist. Das Internet hat sich in den letzten Jahren unglaublich weiter entwickelt, was man auch an Facebook sieht. Damals gab es auch noch kaum Smartphones mit Internetanschluss.

Ich klicke auf all die Profile meiner damaligen Freunde und es dauert Sekunden bis sich diese öffnen. Alles ist auf StudiVz langsam. Die meisten haben 2011 wie ich aufgehört in Studivz online zu sein. Ich sehe, dass eine VZ-Moderatorin seit Jahren einer meiner Freunde immer zum Geburtstag gratuliert, obwohl sie nie online ist.
Sie schreibt, dass sie sich mit 120 Mitarbeitern Tag und Nacht um die Community kümmert.
Lea ist wahrscheinlich ein Androide und fast die einzige Person, die in diesem Netzwerk noch die Stellung hält.
Ich gucke, was in den Gruppen los ist und eine heißt Ich bin Single, möchtest du das ändern? Alle paar Wochen schreibt dort ein Mann, woher er kommt. Ob da noch eine Geisterdame antwortet?
Einer der Gruppen heißt liebevoll: Wo es Liebe regnet, wünscht sicher keiner einen Schirm. Oder eine andere heißt: Partnersuche: Frau sucht Mann mit Pferdeschwanz, Frisur egal!
Aber dort sehe ich keine aktuellen Beiträge.

Aber im Unterschied zu Facebook wirkt Studivz sehr ruhig und dies nicht nur wegen der langsamen Grafik. In Facebook sind viel mehr Menüs zu sehen und man kann z. B. eine Facebookseite gründen, wo andere weltweit Zugriff haben. Du musst nicht dafür in Facebook angemeldet sein. Die Gruppen in Facebook sind viel dynamischer z. B. kommt immer der aktuelleste Beitrag nach oben. Die Menschen werden dazu animiert weitere Kommentare zu schreiben und man wird auch hingewiesen, wenn jemand auf einen deiner Beiträge dort geantwortet hat. In Studivz ist dies nicht der Fall.
In Studivz ist auch die Pinnwand viel später zu sehen. Erst sieht man sein Foto, dann seine persönlichen Angaben z. B. Hobbies/Interessen und erst weit unten eine kleine Minipinnwand, wo Leute reinschreiben können.
Bei Facebook ist die Pinnwand sehr groß und in der Mitte. Er füllt fast den gesamten Raum und man schaut neugierig, ob jemand auf einen deiner Beiträge geantwortet hat. Alles wirkt viel besser durchdacht und man wird richtig dazu angehalten, dass man immer mit spielerischer Neugier guckt, was deine Freunde so tun.
Man sieht auch z. B. wenn man Facebook öffnet direkt die aktuellsten Beiträge auf den Pinnwänden der Freunde. Immer hat man das Gefühl, dass da super viel los ist. Studivz sieht dagegen langweilig aus. Zu langweilig für das Belohnungssystem im Gehirn, um süchtig davon zu werden. Studivz könnte heute Werbung damit machen, dass ihr Soziales Netzwerk so langweilig ist, dass niemand in Gefahr läuft eine Sucht zu entwickeln. Ob dann ein neuer Studivz-Hype ausbricht?
Ich denke auch, dass die Facebookseiten die die Stars oder bekannte Persönlichkeiten wie Jürgen Domian https://de-de.facebook.com/Domian.Juergen/ haben viele dort fesseln. Man kann die Beiträge dieser Persönlichkeiten verfolgen und alles ist super übersichtlich und groß. Man kann oben ein Coverfoto reinsetzen und dort z. B. auf sein neuestes Buch hinweisen. Man kann sogar ein Kaufbutton einsetzen, damit jemand auf die Verlagsseite weitergeleitet wird. Die Beiträge in der Mitte der Facebook-Fanseite können geliked, kommentiert und geteilt werden. Alles ist super leicht zu verfolgen und man kriegt schnell Aufmerksamkeit für sein Ego. In Studivz war das Gruscheln die aufregendste Funktion die man hatte. Man stupste quasi jemand virtuell an. Gruscheln war ein Kunstwort aus grüßen und kuscheln. Wer will heute gruscheln? Damals war das Wort gruscheln in den Medien ein Hype.
Heute würde jeder da nur noch eine müde Furzwolke ausstoßen.
Jeder liebt die Like-Funktion und den Daumen der dann nach oben geht und einem zeigt, dass der eigene Beitrag z. B. sein eigenes Foto beliebt ist und viele Likes erntet. All diese Funktionen hat Studivz nicht.
Facebook wirkt auch von den Farben her viel frischer und intensiver. Alles wirkt super neu und aufregend. Facebook bestimmt das soziale Leben und die Diskussionen z. B. wenn auf Facebookseiten gegen Flüchtlinge gehetzt wird. Menschenrechtsorganisationen können sehr gut auf ihren Facebookseiten auf Menschenrechtsverletzungen hinweisen. Sogar unsere Kanzlerin ist bei Facebook https://www.facebook.com/AngelaMerkel/ vertreten. Alle ein oder zwei Wochen erscheinen ihre neuesten Post, die dann von den Menschen kommentiert, geliked und geteilt werden. 1.5 Millionen haben schon ihre Seite mit "Gefällt mir" belohnt. An solchen Zahlen kann man den Einfluss und die Beliebtheit einer Person ablesen. Studivz kann dies nicht. Links oben von ihrer Pinnwand sieht man viele ihrer Fotos und man kann darauf klicken. Dann öffnet sich das Foto und man sieht die Kommentare der Nutzer. Viele schreiben dort, dass sie Merkel wegen der Flüchtlingspolitik weghaben wollen. Manche der Meinungen klingen rechtslastig. Sie wird auch als Verräterin beschimpft. Ob sie sich diese Kommentare auf ihrem Smartphone je durchliest? Man sieht tausende Kommentare. Man kann bei Facebook leider die Kommentarfunktion nicht abstellen. Man kann höchstens einige Nutzer sperren. Facebook ist vorallem für Politiker wie ein Kommentar-Tsunami. Man ertrinkt in all den Meinungen. Das Volk kann sich auskotzen und dem Regenten seine Meinung sagen. Studivz war dagegen immer am deutschen Datenschutz orientiert und hätte so unkontrollierte Kommentiererei nie zugelassen. Menschenfeindlichkeit macht Mark Zuckerbergs Netzwerk auch zu einer attraktiven Bühne. Warum gucken sich Menschen Horrorfilme an? In Facebook kann man viele Horrorkommentare lesen.
Facebook hat mittlerweile 1.5 Milliarden Nutzer. Soviele Menschen hat selbst China nicht. Verrückt oder? Oder mit anderen Worten jeder fünfte Mensch auf diesem Planeten nutzt dieses Soziale Medium.
Ich schreibe in meinen Buschfunk bei Studivz: Lebt noch jemand in der Geisterstadt? Aber alle sind außer ich Karteileichen. Keine Antwort. Nur noch 11 freunde habe ich und die haben schon ewig nichts mehr geschrieben.
Im April 2011 hatte Facebook zum ersten Mal hierzulande mehr Mitglieder als Studivz.
2013 ist bei Studivz die letzte Zahl bekannt von einer Million aktiven Mitglieden, fünf jahre zuvor waren es 17 Millionen.
Schülervz hat im April 2013 dichtgemacht. 2014 folgte das Soziale Netzwerk Wer kennt wen, wo ich auch Mitglied war. Leider konnte ich diese Geisterstadt nicht mehr besuchen. Ich finde, dass man Studivz als virtuelles Weltkulturerbe erhalten sollte. Später werden sich viele fragen wie sah das Internet in seiner Anfangszeit aus und wir haben im Unterschied zu Ruinenstädten wie Pompeii keine Spuren. Digitale Spuren verschwinden viel schneller als Bauwerke aus Steinen.
Eine Journalistin vom SHZ http://www.shz.de/nachrichten/deutschland-welt/netzwelt/zehn-jahre-studivz-besuch-in-einer-zombie-stadt-id11178451.html schrieb heute:Dafür habe ich aber eine Anfrage: „Karsten hat dich in die Gruppe ‚StudiVZ/MeinVZ Rettungsgruppe. Wer ist noch hier?’ eingeladen“. Lieber Karsten, ich nicht. Das hast du wahrscheinlich schon gemerkt.
Die Rettung ist gewiss zu spät.
Ich verspüre eine gewisse Nostalgie über den Studivz-Dino. Ich habe erlebt wie sich das Internet immer mehr aus den Kinderschuhen entwickelt hat.
1997 sah ich das Internet zum ersten Live bei einer Menschenrechtsorganisation und es fesselte mich damals schon. Heute bin ich leider von Facebook und dem Internet gefesselt. Studivz war nie so dynamisch und aufregend wie mein jetziges Soziale Medium. Trotzdem wäre es schön, wenn ich wieder ein Leben ohne Likes, Kommentare und geteilte Beiträge hätte. Andererseits würde meinem Leben auch Spiel, Spaß und Spannung fehlen. Und manche wundervolle Menschen hätte ich ohne dieses Netzwerk nie kennengelern.
Lea die hübsche VZ-Moderatorin muss sich sehr einsam fühlen unter all den Karteileichen. Kann ich sie zu Facebook locken, damit wir dort uns schreiben?
Ein Herz für weibliche Androiden habe ich allemal. ;-)



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Ich hatte mich heute wieder frei gemalt. Ich hatte mit Acyrlfarben und Aquarellkreiden meine beiden Bilder gemalt. Eine Mischtechnik. Zur Zeit bin ich total in der abstrakten Malerei zuhause, da ich mich von Formen und Gegenständen nicht einschränken lassen will. Ich will mehr aus dem Bauch malen. Ich will nicht darüber nachdenken wie will ich beim malen vorgehen wie dies bei der gegenständlichen Malerei der Fall wäre.
Insgesamt waren wir heute in diesem freien Kurs um die sechs Leute, alle wie ich seelisch erkrankt. Zwei der Kursteilnehmer setzten sich immer stark unter Druck, da sie sofort ein Meisterwerk erschaffen wollten. Einer der Kursteilnehmer ist Borderliner und malte ein Bild von Monet mit Seerosen ab. Ich fand, dass er das Bild gut abgemalt hatte, aber er wollte es perfekt nachmalen. Ich meinte zu ihm, dass es bei Filmen auch Remakes gibt und bei der Malerei geht es ja auch.
Ich denke, dass man nicht etwas perfekt nachmalen muss, da es eher um den Ausdruck eines Bildes geht. Die Seele eines Bildes ist immer mehr Wert als alle Perfektion. In einem Ein-Euro-Job für kreatives malen hatte ich einige perfekte Bilder gesehen. Da gestaltete eine Frau ein Auftragsbild und malte vom Foto die Kinder perfekt nach. Aber es fehlte die Wärme. Es war nur eine Kopie. Und ich denke, dass wir in dieser Welt soviele perfekte Kopien rumlaufen haben und kaum noch jemand nach seinem eigenen Ausdruck sucht.
Der andere wirkte innerlich auch so unruhig. War er auch Borderliner? Ich spürte diese nervöse Schwingung. Viele Borderliner haben diese Auf-und-Ab-Schwingung und vorallem sind sie tiefenverspannt. Ich spüre sie blöderweise immer. Mich strengen so extreme Borderliner auf Dauer an. Ich muss mich abgrenzen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich unter Hochsensibilität leide. Die negativen Gefühle anderer haben mich oft verpestet. Bin ich deswegen depressiv geworden? Will die Depression mich von negativen Gefühlen anderer abschirmen? Warum ist diese Erkrankung folglich selbst so negativ? Soll ich besser nur an mir selbst leiden und nicht unter den negativen Schwingungen z. B. von Borderlinern?
In der Vergangenheit fragte ich mich immer wieder, was will mir die schwarze Dame zu meinem Leben sagen. Ich hörte ihr zu und doch blieb sie oft ein Rätsel. Sind Frauen nicht immer ein Rätsel? ;-) Die negativen Ursachen waren oft Jahrzente her, aber die Wirkung hält ewig an wie ein nuklearer Unfall. Du lebst artgerecht und trotzdem können diese negativen Gedanken und das tote Empfinden bleiben.
Aber trotz allem geht kein Weg vorbei, dass man im Leben echt wird und Abstand von Perfektion nimmt.
Soviele Menschen streben nach Perfektion. Pep Guardiola der Trainer vom Fc Bayern München sagte einmal so sinngemäß, wenn seine Mannschaft perfekt wäre, bräuchte sie nicht mehr trainieren. Der Satz ist hammerklug und bedeutet, dass ich mich als Künstler nicht mehr entwickeln müsste, wenn es etwas wie Perfektion gebe.
Aber in dieser Welt reden alle einen ein, dass man noch perfekter werden muss. Der Nicht-Monet-Maler meinte zu mir, dass er bald ein Bild wie Rembrandt hinpinseln will. Ich merkte heute im Kurs, dass er auch großartig werden will. Er will etwas in dieser Welt bedeuten. Dann will er in Köln eine Kunstschule besuchen. Die kostet richtig viel Geld im Jahr. 1500 Euro. Er träumte davon, dass er dank dieser Ausbildung in dieser Kunstschule dann Aufträge bekommen würde z. B. von Werbeagenturen. Seine Augen leuchteten, wenn er von seiner baldigen Grandiosität erzählte. Soviele Psychos wie ich wollen grandios sein. Im Leben bekamen sie Arschtritte und wurden wie der Nicht-Monet-Maler von falschen Freunden ausgenutzt. Er hat auch keine Freunde aus Angst, dass alle Menschen so scheiße sind. Er ist griechischer Abstammung, aber er hat leider nicht die Lockerheit seiner sonnenverwöhnten Landsleute.
Die beiden Borderliner wurden in ihrer Vergangenheit von ihren Familien nicht wertgeschätzt. Der eine Monet-Borderliner erzählte mir mal, dass in seiner Familie am Tisch nie geredet wurde. Er konnte nur sprechen, wenn er etwas total kluges und gebildetes sprach. Manchmal hatte er so einen intellektuellen Ton und schmeißt dann mit Fremdwörtern um sich. Ich dachte dann, dass er so eine Art Precht-Philosoph wäre. Dabei ist er wie ich nur Arbeitslosengeld 2 Empfänger. Mit klugen Worten kann man sein Ego wie ein Ballon aublasen.
Leider war der Monet-Maler in seinem Studium als Lehrer gescheitert. Für ihn waren die anderen verantwortlich, da sie so einen alten Lehramtsstudenten nicht unterstützen wollten. Meine Vermutung ist, dass er charakterlich nicht so leicht ist. Er hatte schon in der Vergangenheit vieles persönlich genommen z. B. Verspätungen. Psychos verhalten sich oft eigensinnig, aber sie sehen es nicht. Sie sind sich zu nah.
Kunst ist für viele Psychos die einzige Möglichkeit in der Gesellschaft Anerkennung zu erfahren. Sie laufen wie ein Hund der Wurst nach und dürsten nach Aufmerksamkeit, Anerkennung und Beachtung!
Wenn sie einer mag, dann machen sie auch Sitz und Platz und sind bereit für viele Kunststücke.
Demnächst haben wir eine kleine Ausstellung. Jeder darf ein Bild von sich ausstellen. Der grandiose Monet-Maler fragte schon, ob es ein Mäzen gebe, der Bilder kauft. Der Leiter des Kurses antwortete, dass das eher unwahrscheinlich sei und es eher um den Spaß und die Gemeinschaft geht. Wir können dann auch die anderen Teilnehmer aus anderen Kursen kennenlernen. Es gibt auch Kuchen. Kuchen ist schon mal besser als einer Wurst nachzulaufen und Sitz und Platz zu machen.
Ich spürte heute, dass ich mit meiner Kunst glücklich werden will. Ich würde mich über Erfolg und Mäzene freuen, aber ich will als erstes für mich und meinen Ausdruck malen.
Ist nicht Authenzität der wirkliche Schritt zum Erfolg?




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Ich merke, dass ich seelisch Distanz von solchen Themen wie #Pegida, #Fluechtlingspolitik und #AfD brauche. Ist die Welt nur braune Soße?




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Mit meinen türkischen Freund hatte ich mich gestritten. Der wollte glauben, dass die Kurden in Syrien mit Hilfe der Engländer Zugang zu den Ölquellen in Syrien und Irak schaffen wollen. Ich argumentierte, dass der Ölpreis sich halbiert hätte, auch wegen des Öl-Frackings in den USA. Er liegt nur noch bei etwa 50 Dollar pro Barell und ich meinte, dass dann das Interesse am Öl nachlässt. Er fragte mich, ob ich so ein Öl-Experte sei. Er meinte es natürlich ironisch.
Der Westen würde die Kurden unterstützen, da sie wie die Deutschen Arrier seien. Er ist von dem Begriff Arrier besessen und meint, dass die Kurden deswegen hier so ein gutes Image hätten. Ich bin der Auffassung, dass man eher mit dem Unterdrückten sympathisiert, als mit dem Unterdrücker. Dazu äußerte er sich, dass Erdogan als Erster den Kurden mehr Rechte gab z. B., dass sie wieder kurdisch in der Schule sprechen können. Ich hätte auch ihm sagen können, dass die Werte der Kurden eher mit uns kompatibel sind z. B. was Demokratie und Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern angeht.
Der von Kurden gelebte Islam wirkt weniger bedrohlich als der vom IS.
Auch regte ihn auf, dass ich die Anschläge gegen Kurden in der Türkei mit Erdogan in Verbindung setzte. Er erklärte mir, dass das ihn eher geschadet hätte. Ich meinte, dass die Kurden ihre Wahlveranstaltungen nicht machen konnten und kein fairer Wahlkampf möglich war. Aus diesem Grund hätte die AKP die Wahlen gewonnen.
Zur Zeit gibt es auch leider immer wieder Kämpfe zwischen der PKK und dem türkischen Staat. Die YPG ein Ableger der PKK wird in Syrien von der Türkei immer wieder bombardiert. Die PKK wird als terroristische Vereinigung gesehen.
Viele werfen dem türksichen Staat vor, dass sie den Islamischen Staat heimlich unterstützen würden, da z. B. Grenzübergänge zwischen IS-Gebiet und der Türkei im Unterschied zu den kurdischen Gebieten in Syrien nicht geschloßen seien.
Eigentlich sind diese ganzen Kriege in Syrien und im Irak Scheißthemen. Man kriegt dabei nur schlechte Laune. Ich habe zur Zeit keinen Job und kreise um meine Befindlichkeiten und die Fernsehnachrichten, die nur Hiobsbotschaften senden. Ich schaue mich auf Facebookseiten zur Politik um und finde all diesen Hass und die entsprechenden Hasskommentare. Früher hätte man für den Hass in eine Stammkneipe gehen müssen. Wie sagte man früher so schön, dass man die Lufthoheit über die Stammtische erobern muss. Heute ist der Stammtisch nur ein paar Klicks im Internet entfernt und man entwickelt eine gewisse Abhängigkeit diesen Mist zu lesen. Schlechte Nachrichten haben eine Sogwirkung. Gute Nachrichten dagegen vergisst man schnell. Es verkaufen sich eher die Bücher z.B Neukölln ist überall von Heinz Buschkowsky wo Integration als gescheitert erklärt wird, als solche die von gelungener sprechen.
Manchmal spreche ich mit dem kurdischen Kioskbetreiber und einmal wirkte er total fertig und traurig, da in der Türkei friedliche kurdische Demonstranten in die Luft gejagt worden sind. Sie demonstrierten für eine friedliche Lösung des Kurdenkonflikts. Manche gaben Erdogan die Schuld. Der Kioskbetreiber meinte, dass man die IS-Terroristen gekannt hätte, da ein Elternteil die Behörden vor ihren Söhnen gewarnt hätte.
Der Kurde erwähnte mir, dass die Medien in Deutschland total falsch darüber berichten würde wie die Lage in der Türkei tatsächlich ist. Zu dieser Zeit gab es eine ziemlich aufgeheitzte Stimmung, da Erdogan Neuwahlen ansetzte, um mit absoluter Mehrheit gewählt zu werden. Manche werfen ihm vor, dass er ein neuer Sultan werden will und die Demokratie abschafft.
Mein türkischer Freund meinte auch, dass die Medien in Deutschland nur Lügen verbreiten würden. Immer wenn ich ihn nach Argumenten für seine Behauptungen frage hat er meistens keine. Er teilte mir mit, dass man in einem Spaziergang nicht alles so schnell erklären kann. Ich erwiderte ihm, dass er mir doch beigebracht hätte, dass man schwierige Sachverhalte einfach erklären sollte. Sonst hätte man sie nicht verstanden.
Seit drei Jahren hat er das Vetrauen in die deutschen Medien verloren, weil sie immer wieder negativ über die Türkei, Erdogan und den Islam berichteten.
Ich sagte ihm, dass er mittlerweile auch so grimmig wie Erdogan schaut. Und er antwortete mir: Na und? Ich sagte ihm, dass ich ihm nur meine Beobachtung mitteile. Der Gesichtsausdruck von ihm erinnert mich an Erdogan. Die Gesichtszüge sind kantiger geworden. Er wirkt nicht mehr so glücklich wie früher. Wie kann man glücklich sein? sagte er zu mich. Und ich gucke so, weil ich Widerstand leisten will.
Die Medien verbreiten ja Lügen und du glaubst ja daran. Dir kann man nicht mehr helfen. Ich lese ja nicht nur die deutschen Medien, sondern habe im Unterschied zu dir auch andere ausländische Quellen. Dann meinte er, dass die türkischen Medien zu 60 Prozent in deutscher Hand seien und diese die Türkei im Sinne des Westens beeinflussen wolllen. Ich erwähnte ihm, dass dann ja immer noch 40 Prozent nicht von Deutschen beeinflusst werden.
Ich merkte, dass er immer wütender wurde und immer mehr wie Erdogan guckte. Dieser unzufriedene böse Blick. Früher schaute er locker und zufrieden und fühlte sich nicht gleich persönlich angegriffen.
Nach seiner Ansicht denkt ja nicht nur er so. Er hatte mir auch mal gesagt, dass 50 Prozent der Leute die Erdogan und die AKP wählen sich nicht irren können. Dann meinte ich, dass Hitler ja auch soviele gewählt hätten und wir dann Krieg und Holocaust hatten. Die Mehrheit hat sich schon oft in der Geschichte geirrt. Es gibt nicht nur eine Schwarmintelligenz, sondern auch eine Schwarmdummheit z. B. wenn ein Schaf aus der Herde über die Klippe geht, folgen die anderen auch.
Ich habe das Gefühl, dass heute viel mehr Menschen nicht mehr mit Argumenten argumentieren, sondern mit ihrem Bauch. Auch viele Pegida-Anhänger lieben Verschwörungen z. B. Deutschland ist immer noch ein besetztes Land. Oder eine andere lustige Verschwörungstheorie geht davon aus, dass die USA die Flüchtlinge Richtung Deutschland schicken lassen, um uns zu schwächen.
Man kann schnell wie Erdogan an die Gefühle appellieren z. B. der arme Türke, der immer unterdrückt und vom Westen schlecht behandelt wird.
Viele unserer Medienberichte sind tatsächlich auch zu einseitig und es wird oft der Fokus auf gescheiterte Integration gelegt. Es ist kein Wunder, wenn dann ein Türke sich so mies fühlt, dass er einem Erdogan nachläuft. Erdogan wirbt für eine starke Türkei und für Selbstbewusstsein gegenüber dem Westen.
Und es ist kein Wunder, dass wir dank der Medienberichte der letzten Jahren nur die Schattenseiten des Islams und der Türkei kennen. Plötzlich schreiben die Medien positiv über die Flüchtlinge und welchen religiösen Hintergrund sie haben rückt in den Hintergrund. Vorher wurde der Südländer oft mit dem Islam verbunden und dieser hat in unserem Land einen schweren Stand. Besteht aber die einzige Eigenschaft des Südländers darin ein am Pimmel beschnittener Mohammedaner zu sein?
Der Streit mit meinen türkischen Freund hat mich wieder belastet und er meinte, dass ich süchtig nach diesen Themen wie Islamischer Staat, Pegida, Türkei...sei. Ich sollte mich mal mit jemanden anderen unterhalten. Unsere Meinungen wären total entgegengesetzt. Er hätte die letzten Monate mit niemanden über Politik sich unterhalten, da dann nur Streit entsteht. Mein kurdischer Kioskbekannter und er unterhalten sich auch nicht mehr miteinander, weil sonst böses Blut fließen könnte.
Beim Abschied meinte er zu mir, dass er Abstand von mir braucht, da er genug von Politik hätte.
Ich fühlte mich einfach traurig. Ich vermisse diesen lockeren selbstbewussten Mann. Früher tolerierte er andere Meinungen und nahm nicht alles persönlich.
Ich bewunderte einst seinen Liberalismus und Humanismus aber heute sehe ich so ein verbittertes Erdogan-Gesicht.




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Ich hatte mal vor acht Jahren Selbsthypnose gegen meine Depression angewendet und mir gings mal dadurch fast ein Jahr super. Dann ging die Wirkung meiner positiven Suggesstionen wie "Ich bin frei von Depressionen" verloren. Keine Ahnung warum. Die Technik der Selbsthypnose hatte ich mir durch entsprechende Bücher selbst beigebracht. Ich wollte mein Unterbewusstsein und mein ewiges Mantra "Ich bin scheiße" loswerden. Bis Freitag ging es mir ein Monat immer schlechter. Hatte wieder diese furchtbaren Depressionen, die von Tag zu Tag schlimmer wurden und mich ausknockten.
Ich versuche seit Freitag nach langer Zeit wieder mich zu hypnotisieren und heute fühlte ich mich gewiss 80 Prozent besser. Ich fühle mich nicht so berauscht, als ich mich zum ersten Mal gegen meine Depris hypnotisierte, aber es muss ja auch nicht immer so ein Glücksrausch geben. Ich will mich einfach einigermaßen fühlen.
Immer wieder hatte ich mich im Laufe der letzten Jahre versucht zu hypnotisieren und mein Unterbewusstsein von der schwarzen Dame zu befreien, aber nix passierte. Heute wohl eine Art Durchbruch, mal abwarten wie lange dies anhält.


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Was mich zur Zeit berührt ist die Hetze die ich bei Facebook gegen Flüchtlinge erlebe. Viele widerliche Kommentare und faschistisches Gedankengut. Persönlich stelle ich mir natürlich auch die Frage, ob wir es schaffen so viele Menschen gut zu integrieren. Ich denke es ist auch Ok seine Sorgen mitzuteilen, ohne andere Menschen in ihrer Würde herab zu setzen.
Letzte Zeit hatten mich wieder Südländer am Hauptbahnhof auf englisch gefragt z. B. wie man ein Ticket bei der Bahn kauft. Die Leute wirkten immer sehr freundlich und ich vermute, dass sie Flüchtlinge sind. Wenn ich die Kraft wieder habe würde ich auch gerne selbst solche Menschen kennenlernen, um meine Vorurteile zu überprüfen.
In Polen wurde ich z. B. einmal wegen meiner deutschen Herkunft gehauen. Ich bin selbst halber Pole, aber spreche die Sprache nicht. 1996 mit 18 Jahren war ich für einige am Ferienort einfach der böse Nazi.
Oder in der Schweiz fragte mich der Freund meines polnischen Cousengs, ob ich wüßte, dass man die Deutschen in Europa wegen ihrer Nazivergangenheit nicht mag. Da war ich auch so um die 20 und fragte mich, was ich mit diesen Verbrechen zu tun habe.
Gehöre ich nicht zu den Nachgeborenen?
Und selbst ein Teil meiner polnischen Familie musste während des Krieges fliehen z. B. mein polnischer Opa. Er war polnischer Offizier und floh vor den deutschen Truppen nach England und arbeitete in einem Exil-Radiosender. Wenn ihn damals niemand Schutz als Flüchtling angeboten hätte, hätte es meine Mutter und mich nicht gegeben. Leider haben viele Polen diese Vergangenheit vergessen und lehnen Flüchtlinge ab, weil sie Muslime sind.
Meine skeptische Haltung gegenüber Flüchtlingen hat sich in der letzten Zeit eher so verändert, dass ich für sie offener geworden bin z. B. habe ich mal einen Muslim kennengelernt der Korane verteilte.
Ich habe viel mit meiner polnischen Mutter darüber diskutiert und auch über die Ängste die man so hat. Manche Ängste können einen echt verrückt machen, wenn man an die ein paar Verrückten radikalisierte Muslime denkt, die z. B. Scharia eingeführt haben und Köpfe von Ungläubigen mit stumpfen Messern abtrennen.
Aber der Hass den ich auf den Sozialen Netzwerken wie Facebook lese macht mir mittlerweile mehr Angst. Auch die Galgen die ich von Pegidademonstranten für Merkel und Gabriel gesehen habe. Mein türkischer Freund meinte, dass der Rechtsextremismus stärker geworden ist. Ich habe diese Entwicklung nicht ganz so ernst genommen und dachte, dass es immer ein paar Verirrte gibt. Einer dieser Verirrten traf ich vor ein paar Wochen auf einer buddhistischen Versammlung und sie behauptete, dass Deutschland immer noch ein besetztes Land wäre und wir nur machen, was die USA wollen. Sie erzählte uns, dass sie Anhängerin der rechtsradikalen Bewegung Der dritte Weg sei. Diese Bewegung ist deutlich radikaler als die NPD und begrüßt Brände auf Flüchtlingsunterkünfte. Auch sollen sie auf Versammlungen von besorgten Bürgern bewußt Stimmung gegen Asylanten machen.
Ich sagte ihr, dass ich mir diesen rechtsradikalen Mist nicht anhören will. Leider hatten die anderen Buddhisten auf diese Aussagen nicht reagiert, obwohl dieser Buddhismus zur Toleranz und Weltfrieden aufruft.
Viele Menschen haben einfach kein Rückrad, leider auch immer viele Buddhisten.
Diese Person die gegen meinen Staat hetzte war selbst aus der Norm gefallen, da sie eine Frau ist und aussieht als sei sie früher ein Mann gewesen. Ich habe mich gefragt wie jemand wie sie zu einer Rechten werden konnte. Ich wundere mich auch über Autoren wie Hamed Abdel-Samad, der schon bei der AfD auftrat und über Akif Pirincci der bei Pegida seine KZ-Rede hielt. Warum wollen aus der Norm gefallene Menschen selbst gegen andere hetzen? Warum wollen sie selbst ein Teil einer rassischen Supernorm werden? Und welcher Mensch gehört schon zur Supernorm? Haben wir nicht alle unsere Macken und Krankheiten wie z. B. Depressionen?
Sucht Deutschland den Super-Arrier?
Persönlich ist mir die Willkommenskultur lieber als jedes rassistisches Gedankengut und jeder Hasskommentar auf Facebook oder Hassreden bei Pegida-Demonstrationen.
Gerade wir Menschen die psychisch erkrankt sind sollten mehr Sensibilität bei Vorurteile aufbringen.
Blöderweise hat ja jeder Vorurteile. Aus der Psychologie weiß man, dass wir Menschen die uns ähnlich sind eher vertrauen. Wenn ich ehrlich bin habe ich mitten in der Nacht bei Südländern mehr Angst, als bei Bleichgesichtern.
Vor 8 Jahren wurde ich auch mal von 10 kleinen Südländern gehauen, was bei mir eine negative Bewertung einbrachte, dass arabisch oder türkisch aussehende Jugendliche gefährlich sind.
Ich konnte diese Bewertung nicht so schnell abwerfen. Ich bemerkte in mir einen kleinen Nazi, der südländisch aussehende Jugendliche hasste. Das erschreckte mich selbst, da ich zu der Zeit zwei türkische Freunde von etwa 30 Jahren hatte.
Vor zwei Jahren lief ich über eine Brücke und sah wieder kleine Südländer und zuckte zusammen. Ich sah wie sie mit Schneebällen sich zum Spaß abwarfen und ich Angst kriegte. Einer der Südländer bemerkte meine Angst und sagte zu mir, dass ich keine Angst haben muss. Ich könnte heute noch darüber heulen wie diese Schläge mein Innenleben deformierten.
Aus dem gegenüber anderen Kulturen offenen Menschen wurde ein ängstlicher Mann. Und ich spürte Hass. Gruselig. So wollte ich eigentlich nie werden.
Eigentlich kämpfe ich jeden Tag gegen meine Vorurteile gegenüber anderen Menschen. Ich will auch, dass andere Menschen trotz meiner Depressionen Verständnis haben, wenn ich mir nicht alles behalten kann oder einfach neben mir stehe.
Ich will, dass andere mich mit Respekt behandeln und zuerst meinen Charakter bewerten und nicht ob ich am Bruttosozialprodukt durch einen Beruf teilnehme oder weil ich eine an der Klatsche habe.
Ich finde Vorurteile und Hass auf Facebook so widerlich. Meine Mutter war heute froh, dass ich ganz anders geredet habe als vor einiger Zeit. Sie meinte zu mir, wenn ich meinen früheren Inhalt über Flüchtlinge jetzt anhören würde, dass ich über mich angewidert wäre. Meine Mutter bringt mich immer wieder zum nachdenken und stellt mir Fragen. Sie ist ganz empfindlich, was Vorurteile angeht. Sie hat als Polin in Deutschland und besonders in der DDR Menschen erlebt, die ihr mit Vorurteilen begegneten.
Menschen grenzen oft andere aus, weil sie anders sind z. B. werde ich wenn ich neben wir stehe und unkonzentriert antworte wie ein Alien wahrgenommen. Manchmal ist die Konzentration durch die Erkrankung einfach am Boden und ich fühle mich so auch.
Menschen wollen dann nichts mit mir zu tun haben, weil sie mich für dumm halten. Sie vertrauen ihren ersten Rasterblick und der urteilt Menschen ab. So hat man als psychisch Kranker weniger Chancen eine Frau kennenzulernen oder Freunde zu gewinnen. Manche machen sich nicht die Mühe dich besser kennenzulernen.
Ich fühle mich oft so kacke.
Heute nacht grübelte ich über die Hasskommentare in Facebook. Facebook löscht sie nicht, weil sie angeblich zur Meinungsfreiheit gehören. Diesem Sozialen Medium sind die deutschen Gesetze egal, weil er seinen europäischen Sitz in Irland hat.
Ich lese soviel Asoziales, soviel Hass. Ich konnte einfach nicht schlafen und fragte mich wie Menschen auf Facebook schreiben können, dass man z. B. Flüchtlinge, Ausländer, Juden oder Langzeitarbeitslose erschießen kann.
Ich habe Angst, dass eines Tages Deutschland von einer rechtsradikalen Partei regiert wird. In Ungarn regiert der Rechte Orban und er zwingt Sinti und Roma zur Arbeit. Er hat seine Grenzen mit Stacheldraht gesichert und er baut die Demokratie wie ein Steinbruch ab.
Ich will lieber ein Sommermärchen wie 2006 erleben, wo Menschen mit Migrationshintergrund und welche ohne miteinander feierten. Auch über diesem Sommermärchen liegt ein Schatten. Angeblich wurde die Fußball-WM gekauft, aber unsere Gefühle waren echt.
Um 4 Uhr konnte ich endlich schlafen, da ich von diesem Hass auf Facebook loslassen konnte.
Ich will nicht von Hass vergiftet werden, ich will mich frei fühlen. Ich bin ein freier Bürger, der dieses Land und seine Demokratie liebt. Wir müssen unsere Demokratie schützen vor Hasspredigern und Lobbyismus aus Konzernzentralen.
Ich sehe noch nicht genug aufrechte Bürger. Wir lassen den Hass wie auf der buddhistischen Versammlung gewähren und sagen dazu nichts. Wir reden zuviel. Wir tun zu wenig. Am eifrigsten sind die Hassbürger die die Sozialen Medien mit Hass fluten.
Ich habe Angst zu ertrinken.
Brauche ich auch bald ein Boot wie die Flüchtlinge im Mittelmeer, um nicht zu ertrinken?



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Es ist super warm zur Zeit. In Teilen Deutschlands über 20 Grad. Seit Wochen hatte es nicht geregnet. Heute kam ein sanfter Regen auf meine Stadt nieder.
Der Rhein hat Niedrigwasser und mancher Seitenarm ist schon eingetrocknet. In einem Seitenarm zappelten die Fische fast im trockenen und mussten von Naturschützern gerettet werden.
Werden wir Menschen bald im trockenen zappeln? Aber wer wird uns dann retten?
Vielleicht die Aliens, die angeblich unsere Erde besuchen?

Ich vermisse dieses typische nasskalte Herbstwetter. Das Klima heizt sich durch unsere Abgase immer mehr auf.
In meiner Kindheit und Jugend kannte ich keine warmen November. Die Flüchtlinge die über die Balkanroute zu uns kommen haben zur Zeit ein wenig Glück. Manche Zelte in Deutschland in denen sie untergebracht sind sind nicht ausreichend winterfest.
Klimwaerwärmung kennt auch immer wieder Gewinner. Bald könnte es auch die Chance geben, dass die Malaria bei uns heimisch wird. Die entsprechenden Malaria-Mücken die Wärme lieben ziehen dank des Klimawandels nach oben.
Ich freue mich auf den Tag, wenn ich im Winter an der Ostsee baden kann. Als Kind war ich oft auf Rügen. Die Ostsee-DDR war sehr idyllisch. Ich verspüre eine Osttalgie und eine totale Freude auf wärmere Zeiten. Vielleicht geht dank des Eisschwunds auch New York unter. Die USA hätten ihren Untergang verdient, wenn man einbezieht wieviel Co2 sie in die Luft blasen und wieviele Kriege sie geführt haben. Leider werden nicht nur sie untergehen, sondern wir alle. Wir sind alle ein Teil dieser Welt.




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Heute bin ich schon über acht Stunden online und ich habe bei Facebook und in meinem Blog viel geschrieben. Ich habe mit anderen Menschen über die Menschenfeindlichkeit in Sozialen Netzwerken diskutiert. Ich habe Likes gesammelt wie manche Sammler Flaschen in der Stadt auflesen. Ich habe gechattet, auch mit einer echt wunderbaren jungen Lady. Sie wollte, dass ich ihr Schach beibringe. Im Gegensatz zu mir ist sie nicht depressiv und hat viel Fröhlichkeit in sich. Wir wollen uns kommendes Wochenende mal treffen.
Ein wenig war das Internet ein kleiner Rausch mit vielen Eindrücken. Zum Glück bin ich heute nicht vom surfen ausgebrannt wie ich es schon oft zuvor erlebt habe.
Ich fühle mich wie beschwipst und esse meine Chips, die ich gerade eben bei Netto kaufte.
Ich liebe das Internet. Es lenkt mich von meiner Arbeitslosigkeit und meiner zu viel Zeit haben ab. Blöderweise habe ich zuviel Geld im Internetcafe gelassen. Eigentlich wollte ich heute Abend zu einer Vernissage. Ein Künstler wollte seine abstrakt angehauchten Bilder ausstellen. Ich kenne ihn über einen Freund. Wenn ich darüber so nachdenke ist es doch wieder blöd, dass ich mich vom Netz gefangen nehmen ließ. Irgendwie konnte ich heute nicht aufhören, weil ich den kommunikativen Ausstausch mit anderen liebe.
Auf meiner Twitterseite zur Internetsucht schrieb ich vor einigen Tagen: Wenn ich auf das Internet verzichte, verzichte ich auf Kommunikation. Ohne Kommunikation stirbt der Mensch innerlich. Wir sind soziale Wesen.



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Leider leben wir in Deutschland in einer beziehungsarmen Gesellschaft. Viele leben in Singlehaushalten. Niemand denkt darüber nach, ob dies eine artgerechte Haltung ist. Wir denken wahnsinnig viel nach wie viel Platz Schweine, Hühner usw. in ihrem Stall haben.
Ein Singlehaushaltsleben kam in der Menschheitsgeschichte kaum vor, da wir alle früher in Stämmen und Familienclans lebten. In Indianerstämmen wie den Yanomamis leben bis heute 60-100 Menschen in Shabonos. Dieses Alleinleben macht die Menschen nach meiner Ansicht auch krank. Wir verlieren auch durch unseren ach so tollen Selfie-Individualismus die Fähigkeit uns auf andere Menschen einzulassen.
In Sozialen Netzwerken stellen wir unseren Selfie-Individualimus wie eine Modemagazin aus und lächeln selbstverliebt in die Kamera.
Immer mehr steht das eigene Ich im Vordergrund unserer Wahrnehmung und Beziehung.
Ich versuche seit einer Weile mehr mit Menschen in Beziehung zu treten. Ich quatsche sie in Buchläden an oder wenn ich im Einkaufszentrum beim Asiaten esse. Es fällt mir nicht leicht immer auf Menschen zuzugehen, da ich eine leichte Sozialphobie habe. Am meisten hasse ich Gruppen, da von denen oft Mobbing und Ausgrenzung ausgehen.
Gestern habe ich beim Asiaten einer Frau ihr Wasser weitergereicht, da es noch auf der Theke des Imbiss stand. Dann sah ich, dass ihre Sparkassenkarte auf dem Boden lag und gab es ihr. Sie bedankte sich. Ich sah ihr Buch, wo ich die Abbildung eines Herzens sah und ich fragte sie, ob sie Krankenschwester lernt. Wir kamen ins Gespräch. Eigentlich fühlte ich mich eher beschissen und ich wundere mich immer noch, dass ich es schaffte mir ihr eine Beziehungsebene aufzubauen.
Sie erzählte mir, dass sie Heilpraktikerin neben ihrem Beruf lernt und sie gegenüber der Schulmedizin skeptisch sei. Ich meinte zu ihr, dass ich gegenüber dieser Medizin auch kritisch sei, vorallem was Antidepressiva angeht. Die neuen Präparate haben oft keine bessere Wirkung wie die alten und werden teurer verkauft. Viele haben auch Nebenwirkungen. Ich meinte zu ihr, dass man die Pharmaindustrie verstaatlichen sollte. Sie stimmte mir zu. So sensible Bereiche wie Gesundheit dürfen keinem ökonomischen Druck ausgesetzt sein. Immer mehr Krankenhäuser werden privatisiert und die Qualität lässt immer mehr nach z. B. bei der Hygiene. Hygiene braucht Zeit und kostet Geld z. B. wenn man Putzhilfen einstellt oder sich die Hände desinfeziert. Einer der Folgen ist, dass mittlerweile der MRSA-Virus in immer mehr Krankenhäuser wütet und manchen Patienten das Leben kostet oder ein Körperteil amputiert werden muss.
Ich erfuhr, dass ein Elternteil aus Malaysia kommt. Sie sah sehr hübsch aus und sie hatte eine dreijährige Tochter. Sie regte sich über den Rassismus gegenüber den Flüchtlingen auf. Es wurde ja behauptet, dass sie Frauen vergewaltigen, da im Flüchtlingsheim fast nur Männer leben. Dann sagte sie mir, dass viele ihrer Freundinnen von Familienmitgliedern wie z. B. Onkel vergewaltigt wurden und nicht eine durch einen Südländer z. B. im dunklen Wald.
Ich lebe zur Zeit ja auch sexuell enthaltsam und ich vergewaltige auch keine Frau. Ich finde ja schon dieses Männerbild sehr diskriminierend der aussagt, wenn ich keine Frau habe, dass ich dann über sie herfalle.
Bin ich ein Tier?
Sie bedankte sich für das schöne Gespräch und meinte zu mir, dass sie niemanden hat mit dem sie so reden kann. Blöderweise traute ich mich nicht nach ihrer Nummer zu fragen. Da war wieder dieser mangelnde Selbstvertrauen eine Frau kennenzulernen. Eigentlich stehe ich mir selbst im Weg. Quatschen und zuhören kann ich. Auch kann ich eine Frau zum lachen bringen.
Nach dem Gespräch war meine Depressivität wie weggeflogen. Eine Depression lebt davon, dass wir keine guten Beziehungen zu Menschen haben.
Diesen Teufelskreis will ich durchbrechen!




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Ich bin echt entsetzt wie die Erkrankung von psychisch Kranken politisch instrumentalisiert wird. Auf der Facebookseite https://www.facebook.com/kayacahit/photos/a.1457501544479795.1073741827.1457497291146887/1689935627903051/?type=3&pnref=story von Cahit Kaya wird gesagt: "Gutmenschen sind psychisch krank. Sie leiden am Flüchtlingshelfersyndrom." Angeblich haben sie nach seiner Aussage ein geringes Selbstwertgefühl und helfen nur um ihr Selbstwertgefühl aufzubauen. Auch machen sie die Personen abhängig und sie lehnen jede Kritik an der Hilfe ab.
Dazu muss man wissen, dass das Wort Gutmenschen von Rechten oft dazu instrumentalisiert wird Taten aus guten Menschenwillen herab zu setzen.
Auf der Facebookseite steht weiter: Alles was der Gutmensch anpackt wird von diesem zugrunde gerichtet. Wieso? Weil der Gutmensch psychisch krank ist und nicht hilft, wo es notwendig ist, sondern immer wieder neue Gründe selbst erfindet, wo er helfen "muss". Weil er am Helfersyndrom leidet. Dadurch löst er die Probleme nicht, weil ein gelöstes Problem ihn unnötig machen würde. Er schafft neue Probleme, oft unbewusst.
Solche Aussagen sprechen eine sehr menschenverachtende Sprache und drücken aus, dass alle Helfer eine an der Waffel haben und nur helfen, um ihr angeknacktes Selbstwertgefühl aufzubauen. Er drückt es so aus, als ob der Helfer nur aus rein egoistischen Motiven handelt und nicht, weil er den Menschen helfen will.
Erst dachte ich, dass der Name Cahit Kaya eine Erfindung von einem Rechtsradikalen wäre. Tatsächlich habe ich beim googeln erfahren, dass er den Zentralrat der Ex-Muslime gegründet hat und seitdem die Lust entwickelt hat gegen seine früheren Glaubensbrüder zu hetzen.
Auf seiner Facebookseite steht süffisant: Aufklärung, Islamismuskritik und Satire.
Seine Facebookseite verbreitet unterschwellig rechtsradikale Botschaften. In den letzten Jahren ist immer mehr ein neuer Typus entstanden, der die Lizenz zum hetzen hat, weil er selbst muslimischen Migrationshintergrund hat. Zu den bekanntesten Hetzern zählt Akif Pirincci oder Hamed Abdel-Samad. Der letztgenannte Autor hatte den Propheten als psychisch krank beschimpft. In seinem Buch Mohamed. Eine Abrechnung sagt er: „Hier der ethisch argumentierende Prediger aus Mekka, dort der intolerante Kriegsfürst in Medina. Hier der Mensch, der für Mitgefühl und Vergebung plädiert, dort der Massenmörder und psychisch kranke Tyrann.“ Eine psychische Erkrankung wird wieder als Auslöser für Gewalt benutzt. Da fühle ich mich schon sehr diskriminiert. Niemand würde sagen, dass alle Normalos gefährlich sind, weil einige Normalos wie der NS-Propagandaminister Joseph Goebbels Verbrechen begangen haben.
Vieles wird verdreht z. B. Menschen helfen oder eine psychische Erkrankung werden ins schlechte Licht gerückt. Einer meiner depressiven Facebook-Freunde hatte leider diesen Dreck von Cahit Kaya auf seiner Pinnwand gepostet. Wenn man über den Inhalt nicht viel nachdenkt, kann man schnell auf die Idee kommen, dass dieser Typ Recht hat.
Das Wort Flüchtlingshelfersyndrom hat mich echt umgehauen. Ich fühle mich von solchen rechten Rattenfängern instrumentalisiert. Mein türkischer Freund meinte, dass solche Autoren wie Akif Pirincci oder Hamed Abdel-Samad in Wirklichkeit ein Migrationshintergrund-Minderwertigkeitskomplex haben. Ich kann mir bis heute nicht erklären wie ein Akif Pirincci eine PEGIDA-Rede am 19. Oktober 2015 hält und behaupten kann, dass deutsche Politiker den Wunsch hätten patriotische Deutsche in Konzentrationslager einzusperren. Das Wort Konzentrationslager wird bewußt banalisiert und mit patriotischen Deutschen gleichgesetzt. Ich denke, dass niemand den Völkermord an sechs Millionen Juden in Europa so herab setzen darf.
Und niemand darf Wörter wie psychisch Krank dazu benutzen diese für politische Zwecke zu instrumentalisieren. Zu viele Menschen leiden z. B. an Depressionen, Psychosen oder Angststörungen. Ich fühle mich von solchen Menschen wie Cahit Kaya und Hamed Abdel-Samad beleidigt. Psychisch Krank bleibt in den Köpfen der Menschen hängen wie die mittelalterlichen Krankheiten wie Pest und Cholera. Sie stehen für die Chiffren der menschlichen Angst. Die Autoren bereiten dem Klima der Angst den Weg und öffnen die Tore zur Hölle. Ich will von keinen zweiten Hitler regiert werden, der dann wieder Konzentrationslager für psychisch Kranke baut, um sie zu vergasen. Viele psychisch Kranke wurden im Dritten Reich in den Tod geschickt, weil sie nicht arbeitsfähig waren.
Leider ist es auch manchen psychisch Kranken nicht bewußt welche Botschaften sie auf Facebook teilen oder wem sie da zujubeln. Worte können der erste Schritt zum Massenmord sein. Worte können die Welt zum positiven wie zum negativen verändern.
Ein Hasskommentar auf der Facebookseite von Cahit hat mich besonders frösteln lassen: Ein "unverbesserlsicher Gutmensch" kann bereits jemand sein, der nicht einsieht, dass Langzeitarbeitslose, Ausländer, Juden etc. eben "lebensunwertes Leben" sind und besser vernichtet würden.
Zu diesem lebensunwerten Leben würde ich dank meiner Erkrankung auch gehören. Und gelöscht hat der Betreiber der Facebookseite diese Hassbotschaft auch nicht. Da wird einem echt anders.




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Als ich vor ein paar Tagen einen Bericht über Essena O'Neill sah war ich elektrisiert. Mit Instagram habe ich mich bisher kaum beschäftigt, da meine Medien Blogs, Twitter und Facebook sind. Instagram wird ja meist von jungen Menschen genutzt, die ihre Fotos veröffentlichen. Im Laufe der Zeit haben manche aufgrund ihrer Follower-Zahlen einen beachtlichen Einfluss gewonnen, was junge Menschen modisch so tragen sollen.
Einer dieser perfekten Schnappschuss-Schönheiten war Essena O'Neill, die seit 3 Jahren auf dem Sozialen Netzwerk Instagram unterwegs ist und sich in Bikini abbilden ließ und dafür von Sponsoren gut bezahlt wurde. Sie hatte dort 500.000 Follower, 250.000 auf Youtube und 60.000 auf dem Bilder-Schnellschuss-Tool Snapchat. So viel Berühmtheit habe ich noch nie erreicht und doch kenne ich das Gefühl, wenn dich über 2500 Leute auf Facebook verfolgen und man süchtig nach Likes und positiven Kommentaren wird. Oder ich merke wie ich positive Gefühle bekomme, weil immer mehr Menschen in letzter Zeit meine Twitter-Tweets zu Depressionen und der Flüchtlingskrise teilen und kommentieren. 180 Twitter-Follower habe ich und ich behaupte, dass ich die Fähigkeit habe in 140 Zeichen etwas sagen zu können. Der Reiz und die Kunst dieses Sozialen Netzwerks liegt darin eine prägnante Aussage mit wenigen Worten zu erreichen.
In den letzten Wochen habe ich ziemlich viel getwittert und ich habe jetzt doch meinen Spaß damit entwickelt und ich frage mich, ob ich nicht Gefahr laufe von diesem Spaß süchtig zu werden.
Wie ich festgestellt habe hat sie ihren https://instagram.com/essenaoneill/ Account tatsächlich entfernt und die Seite steht nicht mehr zur Verfügung.
In ihrem Handyvideo weint die 19 Jährige Australierin viel und meint, dass sie die Fotos und all die perfekten halbnackten Bilder nur eine Scheinwelt wären. Sie kündigte an sich aus Social-Media-Netzwerken zurückzuziehen. Sie wurde abhängig von der Bestätigung der Follower, was ihre modischen Bilder anging.
Sie sagte: "Ja, ich war das Mädchen, das alles hatte, alles bekam, aber ich muss euch sagen, dass es nichts, aber auch gar nichts bedeutet, auf den sozialen Netzwerken 'alles' zu haben, denn es bedeutet absolut nichts für dein wirkliches Leben."
Manche werfen ihr auch vor, dass sie nur eine Show abzieht und nicht wirklich offline gehen wird. Sie soll jetzt an einer Webseite http://www.letsbegamechangers.com/ arbeiten, die sich für eine Enthaltung von Sozialen Netzwerken einsetzt.
Ich merke immer wenn es mir besonders scheiße geht, dass ich wieder mehr im Internet bin und und drauflos twittere. Ich finde es irgendwie geil, dass ich mit einem oder zwei Sätzen Hunderte oder Tausende Menschen erreichen kann.
Ich will die Menschen zum Umdenken und Denken bewegen, was psychische Erkrankungen angeht. Oder auch politische Ereignisse wie die Flüchtlingskrise.
Ob mir dies gelungen ist?
Vielleicht in einigen Einzelfällen.
Aber im Unterschied zu O'Neill inszeniere ich nicht meinen Körper und mache keine Geschäfte mit meiner Schönheit. Ich schreibe einfach über eine nicht so schöne Krankheit namens Depression und über Internetsucht, speziell Facebook und Twitter. Und ich verstelle meine Persönlichkeit nicht, um noch mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich würde behaupten, dass ich ein sehr wirklichkeitsnahes Social-Media-Phänomen bin ;-).
Diesen Sommer traf ich aus Zufall eine Facebook-Bekanntschaft in meiner Stadt. Sie fragte mich begeistert: Bist du nicht R. von Facebook? Das klang fast so: Bist du nicht R. von Youtube? Wollte ich nicht immer ein Youtube-Star sein? Ich dachte mir in diesem Moment, dass das Berühmtwerden so anfängt. Erst kennt dich eine Person und irgendwann die ganze Welt. Ich muss sagen, dass mich die Frage ziemlich geschmeichelt hatte. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass die virtuelle Welt real wurde. Ich konnte mit meinen Fan reden. Ich fühlte mich wie ein Star. Seltsam. Jetzt ist dieses Star-Gefühl wieder weg. Vielleicht auch gut so. Keine Ahnung. Will ich so berühmt werden wie Essena O'Neill? Und ist sie seit ihrem Rücktritt aus der virtuellen Welt nicht noch berühmter geworden?
Heute kann ja jeder dank des Internets zum Star werden. Oder zum Mini-Star wie ich.




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Ich spüre je mehr ich den Hass von #Pegida und #AfD sehe das Bedürfnis, dass wir Flüchtlingen helfen sollten.

Ich merke, dass immer mehr Menschen meinen Tweet retweeten und darauf in maximal 140 Zeichen antworten. Ein Mann schlug mir vor, dass ich das Essen und Taschengeld selbst zahlen könnte. Ich antwortete, dass ich das gerne tun würde, wenn ich genug Geld hätte. Leider hat man ja bei Arbeitslosgengeld 2 nur das Nötigste zur Verfügung. Sein Twitter-Account wirkt sehr rechtslastig, aber ich bin immer gerne bereit mit anderen Menschen zu diskutieren. Ich halte nichts davon, dass man Menschen mit einer rechten Meinung als Nazis beschimpft. Das Niveau bringt nach meiner Ansicht nichts. Am besten ist es immer mit Mitgefühl zu antworten.
Auf der Facebookseite der AfD schreibe ich, dass der Islam auch friedliche Richtungen hat wie den Sufismus. Der Sufismus ist eine mystische spirituelle Richtung und kommt dem Buddhismus sehr nahe. Zum Beispiel war der Sufismus in Afghanistan bis zur Invasion der Sowjetunion 1979 eine Kraft, die das Land friedlich beeinflusste. Erst später kamen radikale Muslime aus Saudi-Arabien wie Osama bin Laden, die den Krieg gegen die Kommunisten unterstützten. In Saudi-Arabien wiederum wird ein sehr fanatischer Glaube namens Wahhabismus gelebt, der die Scharia im Angebot hat und jede andere Konfession wie Schiiten und Sufis ablehnt. Dank der vielen Ölmilliarden der Saudis hat sich die fanatische sunnitische Richtung weltweit ausgedehnt und ist die Wurzel des muslimischen Terrorismus. Lange Zeit dagegen war in der muslimischen Welt eher der Sufismus tonangebend, der einen friedlichen und toleranten Islam lehrt.
Einer der Facebook-Nutzer auf der AfD-Seite war darüber sehr erstaunt, dass der Islam nicht nur aus Terror und Terroristen besteht. Je mehr man sich mit dem Islam beschäftigt desto klarer wird mir, dass wir im Westen über diesen Glauben zu wenig wissen. Aus diesem Unwissen entstehen Ängste, Hass und Vorurteile. Manche kulturelle Eigenheiten wie weibliche Beschneidung oder Ehrenmord schieben wir dem Islam zu, dabei haben diese nichts mit dem Glauben zu tun. Im Koran steht „Wer den rechten Weg befolgt, der befolgt ihn nur zu seinem eigenen Heil; und wer irregeht, der geht allein zu seinem eigenen Schaden irre. Und keine lasttragende Seele soll die Last einer anderen tragen.“ (Sura 17, Vers 15) Die Verantwortung wird dem Menschen selbst übertragen und nicht auf die Familienangehörigen übertragen, damit sie sich mit einem Ehrenmord rächen.
Ich fühle mich auch unwohl, weil immer mehr Chaos entsteht und wir nicht wissen, wo wir all die Flüchtlinge unterbringen sollen. Laut des Deutschen Städtetages sollen im kommenden Jahr für die Kommunen bis zu 16 Milliarden Euro Mehrkosten durch die Flüchtlingskrise kommen.
Ich frage mich bis heute wie dies finanziert werden soll und ob dies auf Kosten der Menschen geschieht, die wie ich selbst wenig Geld haben. In manchen Tafeln sollen ja schon Flüchtlinge mit den Deutschen um Obst und Brot konkurieren. Dann entsteht Sozialneid und das Mitgefühl geht baden und Organisationen wie Pegida und die Alternative für Deutschland profitieren. Aber keiner aus der Regierung will die Reichen besteuern, damit die Krise finanziert werden kann.
Aber je mehr Hass ich lese und mitbekomme, desto mehr will ich den Flüchtlingen helfen! Ich denke, dass ich wie diese armen Menschen aufgrund meiner Erkrankung auch Hilfe benötige und zum Glück erhalte.
Der Feind ist nicht der Südländer mit muslimischen Glauben sondern der Kapitalismus, der all dieses Leid auf der Welt durch Kriege und Armut verursacht.
Ich horche in mein Herz und spüre, dass wir eine linke und eine bessere Welt brauchen.
Wir haben alle genug zu essen, wenn die Ressourcen gerechter verteilt werden!
Wir sollten gemeinsam die Ursachen des Leids auf der Welt verhindern und zum positiven verändern!
Willst du auch nicht ein Teil der Lösung werden?



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Ich muss langsam mein Leben verändern. Nur wo beginne ich? Habe ich die Energie für die kleinen Schritten ins Leben zurück?



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„Die Wissenschaft erlernst du mit Hilfe der Schriften, die Kunst durch Übung, aber die Entfremdung kommt dir durch Gesellschaft zu.“


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Heute hatte ich ein Date mit einer Frau von 39 Jahren gehabt. Ich hatte sie über eine Kontaktanzeige kennengelernt. Wir hatten einige Male telefoniert. Irgendwann rückte sie raus, dass sie Psycho ist. Ich erzählte ihr auch, dass ich ein Psycho bin und wie sie leide ich unter Depressionen. Sie war erleichtert, dass wir beide einen an der Waffel haben, da dann das Verständnis füreinander besser ist.
Wir hatten gemeinsam schon die Erfahrung gemacht, dass das Interesse des anderen Singles schnell nachlässt, wenn er oder sie von der psychischen Erkrankung erfährt. Nicht alle Tassen im Schrank zu haben kann dazu führen, dass man wie Sondermüll aussortiert wird.
Die Nicht-alle-Tassen-im-Schrank-Lady lachte immer sehr viel. Anfangs fand ich ihr lachen sehr offen und sympathisch. Sie erzählte mir, dass sie seit sieben Jahren Tango tanzt. Dort gebe es den Frischfleisch-Betänzer. Diese Art von Tänzer liebt es seine Pfoten immer tiefer wandern zu lassen, um seine Floßen am Popo der Frau unterzubringen. Oder es gibt den Youtube Tänzer, der seine Schritte aus den Videos auswendig gelernt hat. Allerdings meinte sie heute beim Date, dass Tango viel mit Improvisation zu tun hat und man die Schritte nicht wie beim Standart auswendig lernen kann. Die Youtube-Tänzer seien ihr schon öfters auf die Füße getreten, weil sie die Schritte aus den Videos auswendig lernen und nicht nach Gefühl gehen.
Ich fragte sie, warum sie denn dort kein Mann kennenlernt hat und sie meinte, dass die Tänzer zuerst wegen tanzen dort seien.
In meiner Ahnungslosigkeit dachte ich immer, dass das Tanzen eine super Möglichkeit ist sich stilvoll zu nähern. Anscheinend wahren die Deutschen auch beim Tanzen eine gewisse Distanz, wenn man es von den 10 Prozent Frischfleisch-Betänzern absieht.
Ich holte sie heute vom Hauptbahnhof ab. Zur Zeit haben wir dort eine riesige Baustelle. Der 50er Jahre Tunnel der zum Bahnhofsgebäude und den Bahnsteigen führte wurde dieses Jahr abgerissen. Er hatte den Beinamen Harnröhre. Sie schaute mich ungläubig an und fragte sich, was ich wohl meinte. Ich sagte ihr mit einem grinsen, dass die Männer dort gepullert haben. Dann lachte wir beide. Sie meinte trocken, dass die dort Duftmarken gesetzt haben. Ich lachte und antwortete, dass wohl kaum ein Weibchen die Nase zum Boden senken wird, um die Düfte der Männer zu inhalieren. Mein Hund Titus hat es früher gemacht und sogar die Pisse der Weibchen geleckt, was ich immer total ekelig fand. Der war ein richtiger Piss-Fan. Bei Domian-Radiotalk rufen ja auch öfters Pissfans an und erzählen wie geil es ist sich anzupinkeln. Vielleicht muss man pissen und anpissen ausprobieren, um Pissfans besser zu verstehen. ;-)
Den hässlichen Tunnel vermisse ich. Wenn etwas richtig hässlich ist, dann kann es auch seinen rauhen Charme entwickeln. In meiner Stadt gibt viele hässliche Tunnel. Viele wollen diese abreissen lassen, aber andererseits machen sie die Stadt unverwechselbar.
Schöne architektonische Funktionalität wie z. B. in Düsseldorf findet man ja überall.
Wir gingen zu meinen orangenen Lieblingscafe und unterhielten uns eine Weile. Sie lachte eine Salve nach der anderen. Sie kann nie ernst sein und sie hat auch die Fähigkeit an unpassender Stelle zu lachen. Ich sprach sie darauf an, dass sie auch an deplacierter Stelle kichert. Sie meinte, dass sie gelernt hat eine Maske zu tragen. Viele psychisch Kranke führen ein Leben wie ein Maskenball. Wir sollen immer so wirken, als seien wir gut drauf. Wir müssen auch dann noch lachen, wenn wir kurz davor stehen von der Brücke zu springen.
Irgendwie ging mir ihre Unechtheit auf die Nerven. Ein leichter Mundgeruch wehte zu meiner Nase und meinen Tee. Sie hatte schöne helle Zähne und ihre Augen wirkten ein wenig asiatisch. Wie ich ist sie auch mollig.
Wie sie mir erzählte war sie seit zwei Jahren von ihrem Job als Logopädin weg. Sieben Jahre übte sie den aus. Sie verdiente als Vollzeitkraft nur 1000 Euro Netto. Sie wurde nach ihrer Aussage gemobbt, was in sozialen Berufen leider oft passiert. Auch fehlte es ihr von Seiten der Ärzte und auch mancher Patienten an Respekt. Sie drückte aus, dass sie in einer Praxis gearbeitet hatte, wo viele türkische Mitarbeiter waren und diese nur ihre Sprache sprachen und sie ausgrenzten. Oder Patienten machten einen Termin und erschienen nicht, weil ihr muslimischer Feiertag ihnen dies verbot. Ich guckte sie ungläubig an und erwähnte ihr, dass die doch vorher wissen, wann ihr muslimischer Feiertag sei. Sie meinte, dass das öfters passierte.
Gegen 15:30 verließen wir das Cafe und spazierten in der untergehenden Sonne.
Die Nicht-alle-Tassen-im-Schrank-Lady gackerte weiter und sie fragte mich seit wann ich in meiner Stadt leben würde. Ich antwortete seit über 30 Jahren. Sie fragte woher ich kommen würde und warum wir umzogen. Ich schilderte ihr, dass meine Mutter sich von meinen Vater trennen wollte und sie aus dem Grunde Erfurt verließ.
Sie konnte wie ein Wasserfall reden, manchmal hätte ich mir gewünscht, dass sie mich mehr über mein Leben gefragt hätte. Sie wirkte auf mich so, als würde sie mich als Mann oder Mensch nicht wirklich wahrnehmen. Ich sah, dass eine Galerie offen hatte, aber sie wollte nicht rein. Ich interessiere mich ja für Kunst und ich male auch selbst. Sie wollte lieber am Fluß spazieren gehen. Von meinem Bauchgefühl wurde mir klar, dass ich mich in sie nie verlieben werde. Mundgeruch kann man ja durch den Besuch beim Zahnarzt beenden, aber Anziehung kann man nicht auf Knopfdruck herbei zaubern. Auch wirkte sie auf mich als Frau unattraktiv. Die zwanghaften Lachsalven störten mich zudem, auch wenn ich die Ursache dieses Verhaltens verstehe. Ich wünsche mir eine Partnerin mit der ich ernst reden kann, aber auch mit der ich offen und humorvoll lachen kann.
Alles sollte ein gutes Gleichgewicht haben. Auch wünsche ich mir, dass mir jemand besser zuhört. Viele die an der Seele erkrankt sind hören schlecht zu und sind mit ihrer Ich-Welt beschäftigt. Ich habe mich immer bemüht trotz meiner Erkrankung Menschen wahrzunehmen und ihnen zuzuhören. Ist es mir gelungen?
Vermutlich sind psychisch Kranke wirklich schwierige Partner, weil sie sich um sich selbst kreisen.
Aber trotz aller Schwierigkeiten mit ihnen sind sie feinfühlige Menschen, die einfach das Pech hatten depressiv zu werden. Die schwarze Dame hält viele Menschen gefangen und viele schreien nach einem Partner der sie aus der Zelle befreit.
Will nicht jeder durch Liebe wieder aufleben?



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Ein Satz aus einer Facebookgruppe für Depressive: "Ne online nach dem Sinn des Lebens zu suchen halte ich auch für weit hergeholt." Da musste ich herzlich lachen.



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Manchmal wünsche ich mir, dass das Internet die Macht hätte Einsame mit Einsamen zu verbinden und ihre Einsamkeit zu beerdigen.

Eine Ironie ist, dass Mark Zuckerberg Facebook schuf, um seine Einsamkeit zu überwinden. Jetzt haben wir Hunderte schreiende Einsamkeit.

Einsamkeit ist für mich ein schreckliches Gefühl. Der Schrecken ist die Aussichtslosigkeit auf Besserung der eigenen sozialen Lage.

D. Ichling in uns schreit nach Ich & erntet als Echo die eigene Ich-Zentrik. Aber d. Ich sehnt sich nach dem Wir-Gefühl und geht zu Facebook

#Helloween2015. Verkleidete junge Menschen. Partystimmung. Polizeisirenen. Sehnsucht nach saufen unter Freunden mit e. Maske d.mich verbirgt



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Endlich das Porno-Video losgeworden, indem die Teilerin auf Facebook blockiert wurde. Aus irgendeinem Grund konnte man das Video auf meiner Pinnwand nicht löschen. Wenn man auf das Pornobild klickt wird man laut http://futurezone.at/digital-life/facebook-virus-verschickt-porno-videos/118.481.438 aufgefordert ein Flash Plugin zu installieren, um das Video weiter anschauen zu dürfen.
Allerdings installiert man dann einen Trojaner und der eigene PC mutiert zum Zombie. Der Angreifer kann dann dank des Computer-Virus die Tastatur und den PC des Facebook-Nutzers steuern und Passwörter und andere Informationen ausspionieren. Man sollte auch nicht auf solche Videos klicken, da dies auch ausreicht dieses Virus weiter zu verteilen. Zum Glück hatte ein aufmerksamer Facebook-Freund vor dem Virus gewarnt. Andererseits warum sollte ein Freund plötzlich seine Vorlieben für Porno-Videos posten. Viele genießen solche Momente still für sich. Sex kann gefährlich sein, ob virtuell oder real. Am besten immer mit Kondom bumsen und ein Antivirus-Programm hochladen!




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Es fällt mir immer schwerer soziale Beziehungen zu beleben, wenn die anderen sie leblos lassen. Meine schwarze Dame sagt mir immer, dass die Menschen mich am Arsch lecken sollten. Am besten ich sollte nur noch mit ihr eine Beziehung führen.
Sie ist so treu wie eine Frau, die die Eiserne Hochzeit im betagten Alter mit ihrem Ehemann feiert. Allein das Wort Eisern klingt nach fiesen und kalten Metall.
Ist eine Eiserne Hochzeit nicht eine eiserne Fußfessel? Rostet alte Liebe nicht irgendwann?



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189 Freunde online und doch so einsam. Mein Ich schreit nach einem Wir im realen Diesseits. Sehr schade, dass das Soziale Netzwerk kaum als Brücke zu neuen realen Freundschaften taugt. In über fünf Jahren keinen neuen Freund dort gefunden. Ich hätte mich gerne mit jemanden von dort in aller Freundschaft im Biergarten getroffen und ein blondes Bier getrunken.



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Ich fühle mich heute wie eine ausgekotzte Weinflasche. Wo sind meine Gefühle hin? Kann ich eine Vermisstenanzeige bei der Polizei machen? Ich fühle mich wie eine leere Flasche, die von der schwarzen Dame bewohnt wird. Im Moment habe ich auch immer weniger Lust Menschen zu treffen. Wer will schon so was wie mich treffen?? Ich sehe doch aus wie ein Häuflein Dünnschiss.



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