25
Aug
2008

Warten auf den Depri-Einbruch

Das Komische ist, dass ich darauf warte, dass ich richtig in die Depression einbreche.
In den vergangenen 3,5 Wochen gab es nur eine kurze Phase, wo die Antidepressivas nachgaben.
Ich fühle mich zwar lala, aber ich kann es nicht mit richtigen Schwermut vergleichen.
Morgen kommt meine Mutter aus Polen zurück.
So richtig freue ich mich nicht. Sie wird mich wieder viel kritisieren und ich denke dieses Verhalten von ihr kann mir wieder neue Depri-Schübe bescheren.
Ich habe Schiss, dass meine relative Stabilität so brüchig wird wie das Eis der Antarktis durch den Klimawandel.
Und ich bin der Eisbär, der auf dieser Eisschole treibt mit ungewissen Ausgang.

Wollte ich nicht mein Leben neu beginnen?

Ich habe auch nur noch 4 Euro für diesen Monat, was mir auch schon Magenschmerzen bereitet.
Mit einem leeren Magen hat man selten gute Laune.

Kontakt: deprifrei@web.de
little.sista - 25. Aug, 21:09

Also weißt du, ich hab ja keine Erfahrung mit Depressionen, aber ich glaube, es ist der falsche Weg wenn du richtig darauf wartest, dass sie wieder zurückkommen...
Du hast doch nach der Klinik so zuversichtlich hier geschrieben! Was ist denn dazwischen passiert?
Seit ich bei dir mitlese, hab ich auf jeden Fall eines mitbekommen... du solltest dir endlich einen neuen Therapeuten besorgen... einen mit dem du WIRKLICH reden kannst, z.B. auch über das Verhältnis zu deiner Mutter.

Raff´dich auf und mach einen Schritt nach dem anderen. Ich bin sicher, du schaffst es, wenn du dir nur nicht zu viel auf einmal vornimmst. Auch mit kleinen Schritten kommt man ans Ziel! Du mußt lernen, an DICH zu glauben und nicht nur an die Depressionen. Liebe Grüße aus dem fernen Wien

deprifrei-leben - 25. Aug, 21:26

Das Depri-Pogramm ist fast wie eingebrannt.
Hoffnungsvoll bin ich immer noch, aber die Einsamkeit und Beschäftigungslosigkeit zermattert mich.

little.sista - 25. Aug, 21:31

Dann mußt du wohl etwas gegen die Einsamkeit und die Beschäftigungslosigkeit machen... ich weiß schon, das sagt sich jetzt als Außenstehender so leicht, aber du schreibst doch hier immer wieder von deinen Freunden, du bist also nicht einsam... geh raus, beschäftige dich mit den kleinen Dingen, die wir immer wieder vergessen zu schätzen. Geh hinaus in die Natur, mach ein bißchen Sport, lies ein gutes Buch... das wäre doch schon mal ein Anfang, meinst du nicht ?!?

Du bist schon so weit gekommen, gib dich jetzt nicht wieder auf !!! Ich bin sicher du schaffst es, wenn du an dich selber glaubst !
deprifrei-leben - 25. Aug, 21:35

Im Prinzip ist es schon sehr krank auf die Depression zu warten, aber sie ist mittlerweile ein Teil von mir und meinem Leben geworden. Ohne sie fühle ich mich fast fehlerhaft.

little.sista - 25. Aug, 21:50

Daran solltest du echt arbeiten - ich lese ja jetzt doch schon einige Zeit mit bei dir und hab dich hier doch als sehr interessanten und vielseitig interessierten Menschen "kennengelernt".

Wie gesagt, ich bin ja absolut kein Experte auf dem Gebiet, aber ich glaube, der wichtigste Schritt für dich wäre erstmal dich selbst zu akzeptieren, mit allen Fehlern die du hast, aber auch mit allen Vorzügen die du hast... Du scheinst deine schlechten Seiten besser annehmen zu können als die guten... auch wenn ich dich ja nicht persönlich kenne, ich bin sicher, du hast viele gute Seiten.

Versuch doch mal für dich selber eine Liste zu erstellen. Schreib dir auf, was du selber an dir gerne ändern möchtest. Aber, und das ist jetzt ganz wichtig: überleg dir doch mal deine guten Seiten. Und dann nimm diese guten Seiten auch mal an!

Hmmm... wahrscheinlich kein sehr tiefgehender psychologischer Rat, aber ich hab mir Mühe gegeben :)
deprifrei-leben - 25. Aug, 21:55

Ich denke auch, dass ich zuviel über das Negative nachdenke, ist auch ein Teil der Krankheit.
Neue positive Erfahrungen könnten das Negative Denken verkleinern, ich arbeite noch dran.

little.sista - 25. Aug, 22:00

Versuch doch mal (ich weiß, wieder so leicht daher gesagt, aber trotzdem), wenn du merkst dass du wieder abrutscht, dir bewußt deine guten Seiten vor Augen zu führen. Da wäre dann so eine Liste vielleicht wirklich nicht schlecht.

Hmmm... ich scheine ja ins Schwarze getroffen zu haben, also versuch ich noch einen Schritt. Vielleicht hilft es dir auch, mal von anderen ein Feedback zu bekommen, was sie an dir schätzen. Du könntest doch deine Freunde bitten, dir mal aufzuschreiben, warum sie dich mögen und was sie gut finden an dir. Und wenn du merkst, dass es dir wieder schlechter geht und du nur deine schlechten Seiten siehst nimm dir das zur Hand. Vielleicht kein großer Schritt in Richtung Depri-frei, aber möglicherweise ein Anfang...
dus - 26. Aug, 10:11

was mir in schlechten zeiten geholfen hat war: bewegung.
ich musste mich ziemlich überwinden, auch jetzt lasse ich es wieder schleifen. ich bin spaziern gegangen und hab dann sogar mal eine weile angefangen einen bisschen zu joggen. der effekt war, dass ich mich runder, voller, ganzer, lebendiger gefühlt habe, wie wenn durch die bewegung meine seele in meinen ganzen körper verteilt wurde. leider habe ich das wieder ziemlich schleifen lassen....

Lady Sunflower - 26. Aug, 10:27

Ich weiß nicht, wie es bei Dir aussieht, aber ich spüre das die dunklen Jahreszeiten sich auf das Gemüt auswirken können. Und jetzt steht ja schon bald wieder der Herbst an. Da merke auch ich, wie ich mir selbst suggeriere, dass die Depris ja wieder kommen könnten. Im letzten Jahr war es bei mir so schlimm, dass ich nicht mehr weiter wusste und bei dem bloßen Gedanken daran, wie das war, bekomme ich schon 'nen Horror.
Dennoch: Es macht wenig Sinn sich das zu suggerieren, sondern man sollte offen bleiben und davon ausgehen, dass es auch sein kann, dass es einem nachhaltig besser geht. Frag Dich doch mal, was sich seit Deiner letzten großen Depriphase geändert hat? Zum Beispiel nimmst Du nun eine höhere Dosis Deines ADs ein, dass Dir zumindest eine Unterstützung gibt. Außerdem hast Du eine stationäre Therapie gemacht und dort bestimmt Strategien gelernt, wie Du besser mit Deinen Gefühlen umgehen kannst. Und Deine Wohnung ist nun aufgeräumt und gemütlich. Und einen besten Freund scheinst Du doch auch zu haben. Es ist doch vieles anders geworden, warum sollte sich also nicht auch in Gefühlsdingen etwas bei Dir ändern.
Die Sache mit dem Geld ist schon blöd, der Monat ist ja auch bald herum. Verbrauch' doch mal Vorräte, die du noch hast oder laß Dich von Freunden einladen. Und für den nächsten Monat: Trag doch weniger von Deinem Geld ins Internetcafé und sorge lieber dafür, dass Du jeden Tag regelmäßig etwas Vernünftiges isst. Eine gesunde Ernährung ist bei Depressionen ganz wichtig. Viel Obst und Gemüse essen, gell.
Und es gibt Dinge im Leben, die ganz kostenlos sind. Mir tut es immer gut, einen Spaziergang zu machen oder ein paar frische Blumen zu pflücken und auf den Küchentisch zu stellen. Vieles kann sich alleine dadurch ändern, dass man lernt, die Dinge aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten.

deprifrei-leben - 26. Aug, 13:19

Meine Mutter kommt heute nacht nach Hause, dann wird es auch wieder was zum mampfen geben.
Ich habe noch ein paar Nudeln, Eier, Butter, 3 Knäckebrote im Angebot und dann hab ich ja noch meine Nägel, die ich abknabbern kann, was ja auf Auto-Kanibalismus hinausläuft. ;-)
momoseven - 26. Aug, 20:08

Lieber Roman,

also was ich auch kenne, ist, dass es irgendwo schwer ist, die Depressionen loszulassen, weil es irgendwie alles ist, was man hat, also sicheres Terrain. Es ist sogar erstmal schwer, mit positiven Situationen umzugehen, weil das fremdes Terrain ist, und somit auch beängstigend. Du wirst die Depris erst dann wirklich loslassen können, wenn Du dir eine Welt geschaffen hast, in der Du Dich wohl und vertraut fühlst. Aber Du weisst ja, DAS lohnt sich, bedeutet aber auch viel Arbeit an Dir selbst. Das mit Deiner Mutter scheint sehr schwierig für Dich zu sein, und gleichzeitig ist es DAS zentrale Problem in Deinem Leben, schätze ich. Ich glaube, da wäre es echt wichtig, daß Du einen Therapeuten hättest, mit dem Du offen und ohne Hemmungen über deine Mutter reden könntest, meinst Du nicht?
Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute!
momoseven

logo

Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Zopiclon Schlafmittel
Mir hat Zopiclon auf jeden Fall besser geholgen als...
psychiater22 - 29. Okt, 18:25
Hallo Roman, hoffe das...
Hallo Roman, hoffe das du mittlerweile jemanden gefunden...
Thomas (Gast) - 7. Okt, 13:13
Die Juristen und die...
...ist ein weites Thema. Generell gilt dass man es...
Anonymous (Gast) - 30. Sep, 21:02
Im glad I now registered
A CCcam server will give you access to thee best stations....
Halina (Gast) - 13. Sep, 04:18
John
Hi, Neat post. There is an issue together with your...
Smithc294 (Gast) - 9. Sep, 00:46
free viagra
Hello! free viagra , generic cialis message board ,...
free_viagra (Gast) - 25. Aug, 04:13
free via_gra
It is also possible that Zynga's chosen advertising...
free_via_gra (Gast) - 25. Aug, 04:12
free viagra
It is also possible that Zynga's chosen advertising...
free_viagra (Gast) - 25. Aug, 04:12
generic cialis message...
It is also possible that Zynga's chosen advertising...
cialis (Gast) - 25. Aug, 04:11
free viagra
It is also possible that Zynga's chosen advertising...
free_viagra (Gast) - 25. Aug, 04:11

Diese Links bedeuten mir was:

Web Counter-Modul

Suche

 

Status

Online seit 6933 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 12. Jan, 14:41

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren