16
Aug
2008

Neue Gedanken über Freundschaft und wie sie gegen Depris helfen

Persönlich bin ich froh, dass ich so gute Freunde wie Baran habe, der mir gestern beim aufräumen in der Küche half.
Er hat immer eine unbeschwerte Art, die vielleicht auch daher resultiert, dass er nie unter Geldknappheit wie ich litt.
Seine Eltern sind recht vermögend und seit einer Weile hat er einen guten Job.
Er sagte mir, dass er noch 200 Euro diesen Monat hat und wenn ich Geld bräuchte, dass er mir gerne was geben kann. Das berührt, ihm ist Geld nicht wichtig, obwohl er im Luxus leben könnte.
Er hat einem Freund 1000 Euro geliehen. Immer denkt er an einem und das finde ich unglaublich. Sowas ist man als Deutscher gar nicht mehr gewöhnt.
In Deutschland ist es sehr schwer wahre Freunde zu finden, es ist irgendwie eine sehr materielle Gesellschaft.
Kaum ein Hartz4 Empfänger hat wie ich einen Ingenieur als Freund oder umgekehrt. Wie oft leben die Gesellschaftsschichten nebeneinander her, ohne sich zu berühren.
Politik wird von Menschen gestaltet, die Armut aus der Zeitung kennen. Oder die wie der frühere SPD Kanzler Schröder der Armut entgehen, werden zu den schlimmsten Kapitalisten, die man sich vorstellen kann. Für Geld und Ruhm hat er seine Seele dem Teufel vermacht und die AGENDA 2010 geschaffen, die Armut zementiert und die Menschen entwürdigt, indem man sie ständig mit unsinnigen Maßnahmen behelligt.
Baran ist meine Armut egal und das ist auch gut so. Mir ist auch nicht wichtig, ob er viel Geld hat oder nicht.
Auch fand er, dass ich nach der Klinik viel besser wirke, als vorher. Das hat meinem Selbstbewusstsein gehoben, weil doch nicht alles umsonst erscheint.
Ich muß jetzt nur noch auf dem Weg bleiben und darf nicht mehr davon abweichen wie in früheren Zeit.
Es geht aufwärts.
Die beste Impfung gegen Depris sind Freunde. Er meinte, dass in der Türkei viel weniger Menschen unter Schweremut leiden, weil die Familien, Freundschaften und Nachbarschaften viel enger seien.
Auch würde die Nachbarin viel zu viel kochen und den Rest an Nachbarn verschenken.
Sowas gibt es in Deutschland kaum.
Leider.

15
Aug
2008

Ich habe einen Traum...

Ich knabbere wieder nervös an meinen Nägeln herum. Die Sonne scheint. Ich sitze im Internetcafe und warte auf meinen Kaffee. Ich habe mir geschworen, dass ich ein neues Leben beginnen will, dass ich meine neue Chance ergreifen will, die mir die Antidepressivas bieten. Auf jeden Fall habe ich Schiss, dass meine Depressionen so chronisch werden, dass keine medikamtöse Behandlung mehr anschlägt.
Ich trinke meinen milchigen bitteren Kaffee. Ich knabbere nicht mehr an meinen Nägeln. Ich will in die Zukunft blicken. In der letzten Zeit mache ich Pläne, was ich alles erreichen will.
Im Moment träume ich von einem Soziologiestudium an der Fernuni Hagen. Mit diesem Studium könnte ich später an Meinungsforschungsinstituen arbeiten. Da mich Zahlen und Statistiken immer fasziniert haben, wäre dies was optimales.
An der Fernuni kann man auch ohne Abi studieren, allerdings sollte man eine abgeschlossene Berufsausbildung haben und 2 Jahre Berufserfahrung. Wegen meiner Krankheit fällt dies ja aus.
Trotzdem rief ich an dieser Uni an und ich fragte die Dame am Telefon, ob es Ausnahmen gebe, wenn man durch Krankheit die Vorraussetzungen wie Ausbildung und Berufserfahrung nicht liefern könnte. Sie sagte mir, dass sie das nicht wüsste und man sich dann an die Zugangskommission wenden müsste, ob dies möglich wäre. Ich träume wieder vom studieren, davon mein brachliegendes Potential zu entwickeln und Dinge zu tun, die mir Spass machen.
Die Krankheit hat meine persönliche Entwicklung erstickt, bevor sie wirklich begann.
Gestern ging ich zu meinen langjährigen schwarzhumorigen Psychiater. Er hatte immer was gegen den Klinikaufenthalt.
Durch den Klinikaufenthalt haben sich neue Möglichkeiten aufgetan wie das Ausbildungstrainingszentrum und eine anschliessende Umschulung. Aber darüber freute sich mein Dr. D. gar nicht. Er wirkte müde, etwas abwesend.
In den Jahren wollte er mir immer einreden, dass der Wille alleine ausreichen würde, um eine Krankheit wie die Depression zu überwinden. Auch gestern wiederholte er dieses Mantra.
Das Schlimme ist, dass habe ich auch gestern einen Freund am Telefon erklärt, dass der Wille alleine nicht ausreicht, wenn die Psyche nicht mitmacht. Man braucht Hilfsmittel wie Medikamente oder die Hypnose, um aus der Depression zu kommen. Dann braucht man den Willen etwas an seinem Leben zu ändern, damit die Depression nicht zurückkehrt.
In der Vergangenheit wollte ich zuviel oder zuwenig, überforderte oder unterforderte mich.
Jetzt will ich Schritt für Schritt raus aus meinem alten Leben.
Ich räume in meiner Wohnung hinter mir auf. Sobald irgendwas auf den Boden oder auf dem Tisch liegt räume ich es weg oder in den Müll. Meine alten trägen Gewohnheiten will ich überwinden.
Ich habe einen Traum, dass ich ein neues Leben beginne, dass ich meine Depressionen überwinde und ich ein glückliches und zufriedenses Leben führe.
Ich will auf eigenen Beinen stehen, nicht mehr Kind sein, sondern ein erwachsener Mann, der sein eigenes Geld verdient.
Zu Würde des Menschen gehört, dass man eine Aufgabe im Leben hat und das man nicht abhängig ist, von staatlicher Unterstützung.
Der Staat hat die Verpflichtung Menschen wie mir dabei zu unterstützen, dass sie unabhängig werden und sie ihr eigenes Leben in die Hand nehmen können.
In Deutschland gibt es viele Hilfsangebote wie Kliniken, Ausbildungstrainingszentren oder auch Berufsförderungswerke, wo man eine Umschulung z. B. als Bürokaufmann machen kann.
Dafür bin ich dankbar.
Mein schwarzhumoriger Psychiater murmelte etwas von letzter Chance für mich, als ich ihn von meinem Plan für eine Umschulung redete.
Ich hatte ihn von der Tagesklinik erzählt, aber er meinte, dass ich gesund genug wäre, dass ich keine bräuchte. Eine Tagesstätte würde auch reichen.
Nur weil ich mich gewandt ausdrücke, dadurch bin ich nicht gesund. Er fragt auch viel zu wenig, was mich bedrückt und was mein Leben schwer macht.
Widerwillig gab er mir die Überweisung für die Klinik.
Dann gab er mir mehrere Medikamentenpackungen Flouextein. So ist mein Bedarf an Antidepressivas in der nächsten Zeit gedeckt.
Diesen Arzt kann ich warscheinlich auch wechseln, aber ich halte mich gerne an schlechten Gewohnheiten auf.
So ist das.
Leider.
Aber ich kann es ändern.

Kontakt: deprifrei@web.de

14
Aug
2008

Besuch bei der Tagesklinik und Fragen unter der Gürtellinie.

Vor zwei Tagen besuchte ich die Tagesklinik.
Um 9:15 h hatte ich den Termin, aber ich durfte bis 9:50 h warten.
Ein breitgrinsender Breitmaularzt begrüßte mich.
Er fragte mich, wer mich hingeschickt hatte. Ich erzählte ihn, dass ich in der psychosomatischen Klinik Münchwies war. Er guckte sich den Kurzarztbrief der Klinik an, wo eine rezidive Depression und ein pathologischer PC-Gebrauch mit chatten festgestellt wurde.
Dann fragte er mich, auf was für Internetseiten ich gechattet hatte. Ich sagte auf normalen Seiten wie Knuddels, also keine Pornoseiten.
Dann fragte er mich, ob ich eine Freundin habe. Ich sagte nein. Ob ich je eine Freundin hatte. Ich antwortete wieder nein.
Er fragte mich, ob ich homosexuell wäre und einen festen Freund hätte. Etwas ärgerlich antwortete ich, dass ich eine Hetereosocke wäre.
Die letzte Frage schoß den Vogel ab.
Er fragte mich, ob ich zu Prosituierten gehe und ich antwortete wieder nein.
Diesmal grinste er nicht mehr.
Diese komischen Fragen fand ich sehr unangenehm, weil sie nichts mit meiner Krankengeschichte zu tun hatten.
Was geht ihn an, ob ich zu Prostituierten gehe?
Sowas macht man nicht!
Punkt!
Ich war geschockt und konnte ihn nicht fragen, was diese seltsamen Fragen sollten.
Er meinte, dass ich 6-8 Wochen einplanen muss, bis ich zur Tagesklinik hingehen könnte. Dann ging er.

Im Laufe meiner Patientenkarriere habe ich schon manche komische Seelenklempner kennengelernt, aber der konnte selbst so einen gewieften Patienten wie mich sprachlos machen.
Kennt ihr solche komischen Fragen von Ärzten auch?
Und was soll der Sinn so einer Frage sein?
Will er sich aufgeilen dran, wenn ich Homo bin oder zu Huren gehe?

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Konfliktsituationen mit meiner Mutter

Im Moment leide ich an Husten und Schnupfen und mache immer ein überzeugendes "Hatschi", wenn ich mich irgendwo vorstellen will.
Die vergangenen Tage waren wieder nervenaufreibend. Am zweiten Tag in meiner Stadt stritt ich mich mit meiner Mutter ständig, die immer wiederholte wie dreckig meine Wohnung war und dass man aus dem Grunde viel wegschmeissen musste.
Sie hatte leider auch Zeitschriften weggeworfen, wo meine Artikel veröffentlicht waren.
Darüber beschwerte ich mich, aber sie konnte kein Bedauern äußern, was mich immer wütender machte.
Sie meinte, alles war dreckig und wenn meine Zeitschriften im Schrank gewesen wäre, dann hätte sie sie nicht weggeschmissen.
Ich sah ihr wütendes Gesicht, ihre Stimme war von Abscheu gefärbt und ich empfand sie nur noch als hässlich.
Ich polterte auf den Tisch, knallte die Tür zu und ging.
Sie hatte mich wieder mal rasend gemacht.
Später äußerte sie sich nicht mehr so hart, sondern redete sanfter und meinte, dass sie vielleicht die eine oder andere Zeitschrift von mir auch bei sich haben könnte und sie meine Artikel nicht als Dreck empfunden hätte, sonst hätte sie sie ja nicht gesammelt.

Mein Freund Ismail meinte gestern, dass ich nur eine halbe Stunde bei ihr sein sollte und nicht über mich und meine Probleme reden sollte, sondern über das Wetter.
Wie recht er hat.
Ob ich das durchziehen kann?
Ich merkte gestern, dass mich diese Streitereien runterzogen und ich eine leichte depressive Verstimmung erlitt.
Meine größte Angst ist immer, dass ich trotz Medis, in eine größere Depression reinrutsche.

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13
Aug
2008

Mein erster klinikfreier Tag

Bevor ich in die Klinik kam, kam ich mir wie ein gefangener Hamster im Hamsterrad vor, der nicht von der Stelle kommen konnte. Seit drei Tagen ist der Hamster zurück. Ich merke wie die alten Gefahren wieder zurückkommen. In der Klinik lebte ich in einer Käseglocke, weit weg von meiner Mutter, meinen Geldsorgen, der ständigen Verfügbarkeit des Internets und des Telefons. Auch Kochen musste ich nicht für mich selbst, das Leben war in einer gewissen Art einfacher. Aber natürlich war die Therapie kein Ausflug ins Worlddisney von Paris.
Erst wenn eine Therapie weh tut, können alte Verhaltensweisen aufgebrochen werden. Jetzt ist der Schmerz der Therapie fort und ich habe meine Wunden ausreichend geleckt, um sie zu desinfizieren.
Jetzt muss ich meine neuen erlernten Verhaltensweisen aus der Klinik wie aufräumen, besseres Sozialverhalten, geordneteres Leben in mein Alltagsleben einbauen.
Die alte Gewohnheit will, dass ich mich wieder aufgebe und meine Wohnung verdrecken lasse. Die neue Gewohnheit kämpft noch mit dem Schatten der Vergangenheit und mit der alten Gewohnheit, alles beim alten zu belassen.
Der Mensch ist ein schwerfälliges Gewohnheitstier, der erst auf Trab gebracht wird, wenn oft äußere Umstände ihn dazu zwingen wie es in der Klinik geschah.
Aber jetzt fehlt das soziale Druckszenario aus der psychosomatischen Klinik und ich muss selbst laufen.
Niemand wird mich mehr an die Hand nehmen und diese Selbstständigkeit bereitet mir Schwierigkeiten.

Gegen 15:40 h kam ich in meiner Heimatstadt an mit einem schweren Koffer beladen und zweier Tüten, in denen ich diverses verstaut hatte.
Meine Mutter rief mich paar Minuten später an und sagte mir, dass ich Kuchen für sie, für ihre Freundin Verena und für mich kaufen sollte. Ich kaufte Apfeltaschen, Pflaumen- und Erdbeerkuchen.
Kurz vor 16 Uhr fuhr sie vor dem Hauptbahnhof mit ihren Kleinwagen ein.
Es war ein bewölkter schöner Tag.
Ich freute mich auf das Wiedersehen.
Aber meine Mutter wirkte nach der Begrüßung super nervös. Sie erzählte mir zum wiederhiolten Male, dass meine Wohnung dreckig war und gestunken hätte und ihrer Freundin schlecht wurde.
Mir wurde selbst schlecht, ich hatte dieses Gefühl, als ob sich all das Gelaber von ihr wie eine schlecht klingende Schallplatte wiederholen würde. Als ob dieses Nachtragende nie enden würde und ich in das zerfurchte Gesicht meiner Mutter blickte, die müde und abgekämpft schaute, als sie mir ihre Predigten während der Nachhausefahrt erzählte. Ihre Stimme wurde immer zittriger.
Ich rechtfertigte mich, indem ich ihr sagte, dass meine psychischen Probleme daran Schuld seien, dass meine Wohnung so schlimm aussieht.
Sie guckte mich mit Abscheu an und sagte mir, dass ich ihrer Freundin nichts von psychischen Problemen erzählen sollte. Ich sollte mich entschuldigen für das Chaos, da ihre Freundin kostenlos bei der Entrümpelung half.
Immer wenn ich das Problem meiner psychischen Probleme ansprach, wollte sie nix davon hören, als ob sie das Thema unter dem Teppich kehren wollte.
Das Thema Depression ist für sie ein rotes Tuch, bei der sie aggressiv wird, weil sie sich hilflos fühlt.
Sie meint, dass ich zuviel auf die Krankheit schiebe.
Auch wenn es mir gut ginge, würde ich nicht aufräumen.
Dann kam ich bei mir an. Ich packte meine Klamotten aus dem Auto und schleppte sie auf die erste Etage meiner wohnung.
Meine Wohnung sah sehr schön aus. Sie hatte Laminat verlegt, mein Hochbett verstärken lassen, damit ich nicht einbreche, falls ich mal eine Freundin oben hätte.
Auch wurde die Wände neu gestrichen, das WC roch blumig und die Wohnung strahlte wieder die Heiterkeit aus, die ich beim Einzug vor einem Jahr erlebt hatte.
Ihre Freundin saß am Tisch. Wir aßen den Kuchen. Die nervöse Stimmung wurde etwas sanfter. Sie hielt mir wieder Predigten, dass es diesmal das letzte Mal war, dass sie mir geholfen hatte.
Ich bedankte mich bei Verena, sie lächelte, sie zeigte mir gegenüber keine Abscheu wie es meine Mutter mir all die Jahre gezeigt hatte.
Verena ist nicht nachtragend und macht einen ständig Vorwürfe, was ich angenehm finde.
Wir räumten wieder ein paar Dinge weg.
Gegen 18.30 gingen sie und ich freute mich, da mein Kopf schon wie verrückt brummte, von all den Eindrücken des ersten Tages.

Kontakt: deprifrei@web.de

8
Aug
2008

"Die Depression ist das Zerrbild der Liebe." Andrew Solomon

Andrew Solomon hat ein sehr interessantes Buch "Saturns Schatten. Die dunklen Welten der Depression" geschrieben. Er versteht es in seinem Buch theoretischen Wissen mit eigener Erfahrung zu kombinieren. Er beschreibt auch seine Verzweiflung mit dieser Krankheit umzugehen. Er benutzt immer eine sehr bildhafte Sprache, um die Depression darzustellen.
Besonders der erste Satz seines Buches hat mich fasziniert. Er schrieb, dass die Depression, dass Zerrbild der Liebe ist. Dieser Satz hat mich nicht losgelassen.
Ein Depressiver sehnt sich nach nichts mehr, als nach Liebe und ist doch so unfähig dazu, Liebe zu geben und Liebe zu empfangen.
Ich kann mich an die wunderschöne Leyla erinnern, die unfähig war auf die SMS von Ismail zu reagieren. Ihr fehlte die Kraft darauf zu antworten. Ismail fühlte sich gekränkt und zog sich zurück. Sie sehnte sich danach, dass er sich bei ihr meldet, aber sie war unfähig Liebe zu geben und wenn es freundschaftliche Liebe war.

Jemand der depressiv ist, braucht jemanden der unendlich geduldig ist und der nicht beleidigt reagiert, wenn man sich nicht meldet.
Die Depression belügt einenen Menschen nach Strich und Faden. Sie redet einen ein, dass die Schwere und der Schmerz indem man lebt, nie aufhört. Im schlimmsten Fall will dieser Schweremut einen dazu überreden, dass man sich umbringt.
Heute hatte ich in der Klinik mit einem Schwermütigen gesprochen.
Ich wollte ihn dazu überreden, dass er Medikamente gegen seine Depris nimmt, aber er wollte sie nicht nehmen. Er hatte Angst, dass sie ihn verändern. Ich sagte ihm, dass sie einen so herstellen wie man ohne Depressionen wäre. Er meinte, dass das die vorletzte Möglichkeit wäre.
Ich fragte ihn, ob die letzte Möglichkeit das Umbringen wäre.
Er verneinte, er meinte er würde den Freitod begehen.
Ich gehe ja freiwillig, dass fügte er noch leise hinzu.
Freiwillig? Wenn du nicht depressiv wärst, dann würdest du dich nie umbringen wollen.
Dann herrschte eine Gesprächspause.
Er kam aus Polen und ist seit 2 Jahren krankgeschrieben, auch wegen 20 Operationen, die seiner psychischen Verfassung nicht gut getan hatten.
Er wirkte sehr intelligent und sprach mit einer ruhigen angenehmen Stimme.
Noch vor dem Mauerfall ist er aus Polen nach Deutschland ausgewandert. Ich sagte ihm, dass vorher der Ausnahmezustand über Polen herrschte, wegen der Gewerkschaft Solidarität und die 1981 gegründet wurde.
"Du weisst, aber viel.
Mehr als viele der Dummköpfe in der Welt."
Wie oft habe ich ich diese schmeichelhaften Sätze in der letzten Zeit gehört, je mehr ich der bin, der ich sein will.
Da wurde ich ganz rot und dieses Lob anzunehmen, ist für einene Depressiven nicht einfach, denn er hat ein Zerrbild von sich selbst und dieses Zerrbild redet ihm ein, dass er sich nicht lieben darf.
Wie gerne würde ich immer ein gesundes Selbstbild haben und mit den Schultern nach oben, durch die Weltgeschichte laufen.
Aber so langsam beginnt in mir, dass Gefühl der Liebe für mich zu wachsen und das Zerrbild der Depression Risse zu bekommen.
Ich werde sicherer, ich biete der Depression die Stirn.
Ich will stark sein und nicht schwach, um der Depression nicht das Feld zu überlassen.



Kontakt: deprifrei@web.de

4
Aug
2008

Positive Entwicklung

Ich könnte soviel schreiben, aber das meiste habe ich in meinem Offline Tagebuch festgehalten, der nach Goethe-Art mit Papier und Feder geschrieben wird.
Seitdem ich eine höhere Dosis meines Antidepressivas bekomme, statt 20 Milligramm 30, gehts mir wesentlich besser.
Die Hypnose wollte nicht mehr gegen meine Depressionen funktionieren.
Vor 6 Jahren riss mich das Medikament Flouexetin schon einmal aus einer Depression. (Damals lebte ich in einem Übergangsheim für psychisch Kranke.) Leider kehrten die Depris nach einem halben Jahr wieder zurück. (Weil meine Lebenssituation in diesem Übergangsheim beschissen war und ich die Leute verändern wollte, statt dort auszuziehen)
Zum Glück hat mir die Psychologin gesagt, dass das Flouexetin auch wieder wirken kann, wenn es mal seine Wirkung verloren hat.

Persönlich empfinde ich diese "Gute-Phase" wie als Geschenk des Himmels, gleichzeitig ist mir auch bewusst, dass man auch Geschenke verspielen kann, wenn man sie nicht mit Respekt behandelt.
Im Gegensatz zu früher ist mir klarer, dass die Depression wieder zurückkehren wird, wenn ich mein Leben nicht ändern werde.

Jetzt gleich gibt es Mittagessen und ich habe einen Riesenhunger.

Kontakt: deprifrei@web.de

29
Jul
2008

...

Ich habe heute mein Profil bei http://abgefuckt-liebt-dich.de gelöscht. Die Kussleiche existiert nicht mehr. Die Frauen will ich in der Realität suchen.
Auch das Chatten auf MSN,ICQ oder Knuddels übte keinen besonderen Reitz auf mich aus.
Bin ich geheilt?

Ein Monat Rücklick auf die Klinikzeit

Jetzt bin ich seit über 4 Wochen in der Klinik und ich muss sagen, dass vieles sehr anstrengend war und ist. Über die Tage in der Klinik wollte ich ein Offline Tagebuch ganz für mich führen, aber mir fehlte die Kraft, da mich die Eindrücke beinahe erdrückten.
Ich musste mir viel Kritik anhören, bekam viele Anregungen und vermisste meine Freunde in Wuppertal.
Den PC durfte ich nicht anrühren, da ich in der PC-Suchti-Abteilung gelandet bin. Dort sind pathologische PC-Süchtige, die z. B. World of Warcraft im Internet spielen. Ich bin der Einzige Chatter dort, die Hälfte der Leute dort sind Spieler z. B. stecken sie ihr Geld in Automaten, um ihre Probleme zu vergessen und Geld zu gewinnen. Natürlich gewinnen sie nie Geld, viele haben sich überschuldet oder wurden kriminell.
All diese Geschehnisse habe ich noch nicht so richtig verarbeitet. Am 11. August bin ich wieder zurück.
Danach besuche ich die Tagesklinik, um Struktur in meinem Alltag zu haben. Ausserdem soll ich in ein paar Monaten zum ATZ (Ausbildungstrainingszentrum).
Dort werde ich mit anderen Menschen leben und verschiedene Bereiche wie Büro, Handwerk usw durchlaufen. Der ATZ soll mir helfen, meine beruflichen Fähigkeiten und Interessen zu entwickeln, um danach eine Ausbildung zu machen.
Bin mal gespannt wie gut mir all das gelingen wird.
Ich kann die Klinik nur weiter empfehlen, da ich bisher von den Ärzten, Ergotherapeuten oder Psychologen ernst genommen wurde.
Meine Depression ist leider noch nicht ganz eingedämmt, aber man versucht mit verschiedenen Medikamenten dieses Problem zu behandeln.
Ich wünsche allen meinen Lesern eine wunderbare Zeit!

Gruß Roman

29
Jun
2008

Morgen gehts in die Klinik - ich bin nervös und hoffnungsvoll

Nur noch wenige Stunden und ich fahre nach Neunkirchen in die Klinik. Ich muss noch einige Klamotten packen, aber meine Mutter hilft mir dabei.
Netterweise hat mir Frau Ulrike 50 Euro geschenkt, damit ich mir einen Spiegel für die Zugfahrt kaufen kann.
Sie war lange Zeit die Vermieterin meiner Mutter und jetzt lebt meine Mutter im Haus der Tochter.
Wie ich erfahren habe, kann man ein Festnetztelefon haben. Auch gibt es eine Möglichkeit ins Internet zu gehen, aber die Stunde kostet astronomische 2,50 Euro. In K. bezahle ich im Internetcafe nur 1 Euro die Stunde.
Also ich weiss nicht wie oft ich dann ins Internet gehen werde. Ich will ja meine Geldreserven schonen.
Ich sollte wie Dagobert mein Geld horten, um irgendwann einen Geldspeicher zu bauen.
Die Zeit in der Klinik will ich dazu nutzen etwas Geld zu sparen. Die Klinik liegt abgelegen am Wald und da werde ich wohl nicht soviele Möglichkeiten haben, mein Geld heraus zu schmeissen.
Ich habe was den 6-8 wöchigen Klinikaufenthalt angeht, ein sehr positives Gefühl.
Auf jeden Fall will ich gesund und deprifrei werden und ein neues glückliches Leben führen.
Auch hoffe ich, auf viele positive Erfahrungen.

Oder hier in dem Blog seinen Senf abgeben.
Werde dann irgendwann dann wieder vorbeischauen und bin gespannt, was ich dann lesen werde.
Ich wünsche allen einen schönen und fröhlichen deprifreien Sommer!

Liebe Grüße

Kontakt: deprifrei @web.de

Ps. Jetzt noch schnell nach Hause tigern, um keine Minute vom EM-Spiel zu verpassen.

Wie Gartenarbeit erdet

Die vergangenen Tage waren wieder eine Achterbahn meiner Psyche. Wenn ich morgens aufstehe, dann fühle ich mich wie neu geboren und ich habe das Gefühl, dass ich nie an Depressionen gelitten habe. Komischerweise gegen mittags oder nachmittags kippt meine Stimmung um und diese schweren Empfindungen kommen wie ein Tsunami zurück, den man nicht erwartet hat und der mit voller Wucht zuschlägt.
Dann habe ich wie immer zu nichts Lust und lasse alles vergammeln. Aber auch wenn es mir besser geht, spüre ich immer den Schatten der Krankheit im Nacken.
Ich spüre, obwohl ich super drauf bin, dass da etwas in mir ist, was nicht hingehört.

Freitag und Samstag habe ich meiner früheren Nachbarin geholfen. Ich pflügte die Wiese um. Sie ist Engländerin und wollte eine neue Wiese machen, da die alte nicht sehr dicht und schön ist.
Ich sagte scherzhaft, dass sie bestimmt eine englische Wiese machen will. Sie lachte und meinte, dass ein englischer Rasen gewiss 200 Jahre bräuchte. So lange? Nein, dass sagt man so, weil man dafür soviel Geduld braucht, damit der schön wird.
Ich grub mit einem Gerät die hässliche Wiese um, der aussah wie eine Mistgabel. Schnell war ich ausgepowert. Die Sonne brannte. Der Vermieter schaute vorbei. Er sah Ende 60 aus und er hatte den Charme der spiessigen 50er, wo noch alles anständig ablief.
Er fragte meine frühere Nachbarin, was sie da treibt und dass sie nicht die arme Wiese schlimmer macht.
Sie lachte und meinte, dass die Wiese doch schon schlimm aussieht und sie nicht schlimmer werden kann.
Der Vermieter mit dem Charme der 50er runzelte die Stirn und nuschelte was. Ich meinte, dass ich jetzt eine schöne Blume umgrabe. Der Vermieter verstand die Ironie nicht, aber Frau L. lachte.
Dann machte er sich vom Acker, die Wiese sah mit der Zeit auch so aus. Nur leider hatte ich kein Arbeitspferd gehabt, der den Pflug zog, sondern ich war das Pferd.
Ich haute die Gabel immer wieder in den Boden und grub die Wiese um, so dass nur noch die Erde hervorschaute. In unregelmässigen Abständen sah man noch ein wenig grün.
Um 14 Uhr machte ich Pause. Gegen 14:45 arbeitete ich weiter. Dann kam sie auf die Idee mir einen Rechen zu geben. Der Rechen konnte viel besser die Wiese bearbeiten, weil er nicht so tief ins Erdreich grub und mein Kraftaufwand geringer war.
Ein bisschen doof, dass sie nicht vorher auf diese Idee kam, obwohl sie in der Gartenarbeit eine jahrzentelange Erfahrung hat. Meine Hände waren mittlerweile aufgescheuert und jedes eindringen mit dem Arbeitsgerät in die Erde tat mir weh.
Meine Nachbarin hatte fleissig in ihrem Garten gearbeitet, viele Blumen blühen schon sehr schön.
Sie meinte, dass der Vermieter seine Spione hätte, da er sonst nie so schnell bei der Wiese gewesen wäre.
Ich meinte, dass er gewiss IM`s (Inoffizieller Mitarbeiter) hat, die in alter Stasimanier über alles berichten würden.
Sie lachte.
Die meisten Bewohner im Haus, haben die 60 überschritten und beschweren sich beim Vermieter, wenn Frau L und ihr Mann angeblich die Treppen nicht geputzt haben.
Sie gehen nicht zu Frau L, um ihre Probleme zu lösen.
Immerhin liegt die neue Wohnung an einem Naherholungsgebiet für Städter und daher haben sich dort besonders ältere spiessige Zeitgenossen niedergelassen, um nicht an Alzheimer zu erkranken.
Auch ein Ententeich liegt in der Nähe. Ich hoffe, dass die hübschen Enten nicht im Kochtopf eines chinesischen Restaurants landen, weil in Peking die Olympischen Sommerspiele sind.
Sie selbst arbeitet in einem Gymnasium als Englisch und Musiklehrerin und freute sich, dass sie als Angestellte die Sommerferien bezahlt bekommt. Da sie auf Zeitvertrag angestellt ist, wurde sie in der Vergangenheit immer in die Arbeitslosigkeit geschickt.
Was ich an ihr mag, dass auch nach all den deutschen Jahren ihren britischen Humor nicht verloren hat. Auch ihr Akzent ist noch wunderbar erhalten.
Sie litt auch wie ich an Depris und sie versteht mich und diese Krankheit. Es ist manchmal ganz gut, jemanden zu haben, der das annimmt und es versteht.
Was auch gut war, dass ich 40 Euro verdient habe, sie meinte, dass sie gehört hätte, das ich Geld bräuchte.
Allerdings musste ich am nächsten Tag noch mal kommen und frische Erde in die Löcher der Wiese schütten.
Meine Zeit ist recht knapp, weil ich mich noch auf die Klinik vorbereiten muss.
Die körperliche Arbeit hat mir gut getan und es enstand mehr Seratonin in meinem Gehirn, der ähnlich wie ein schützender Korallenriff, die Wellen der Depri-Tsunamiwelle brach und so den Schaden geringer hielt.
Vielleicht sollte ich Gärtner werden.
Bei der nächsten kürperlichen Arbeit in der Sonne werde ich mir einen Sonnenhut besorgen, da mein Gehirn wie weichgekocht war. Auch hatte ich Kopfschmerzen.
Natürlich hatte ich auch Nackenschmerzen, aber was solls.

http://romek.de.tl

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Wir werden Europameister

Ich bin sehr gespannt wie das Spiel heute um 20:45 h zwischen Spanien und Deutschland ausgehen wird. Ich denke im Unterschied zur Türkei, wird Deutschland die Partie viel ernster nehmen. Spanien hat exellente Ballkünstler und ich denke, dass Deutschland knapp gewinnen wird, vielleicht mit 2:1.
Das spüre ich im Urin.
Mein Urin irrt sich nie, denn er ist ohne Keime. ;-)

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25
Jun
2008

Ein besserer Tag

Heute ging es mir erstaunlich gut. Die Sonne schien. Meine Depris hatten sich wie von selbst aufgelöst.
In mir kommt so langsam wieder innere Ruhe zurück, vielleicht hilft auch der Gedanke, bald in der Klinik zu sein und etwas gegen seine Krankheit zu unternehmen.
Der Wichtigste Planziel in meinem Leben ist gesund zu werden. Ohne Gesundheit kann man alles vergessen, man bekommt keinen Job, die Frauensuche gestaltet sich noch schwieriger und viele andere Probleme kommen auf einen zu.

Ein bisschen putzte ich, so viel Dreck liegt noch in meiner Wohnung und bis Sonntag muss ich alles fertig machen.
Meine Mutter meinte, dass sie mich schon ernst nehme mit meiner Krankheit, aber dass ich mich nicht ernst genug nehme, um gesund zu werden.
Ich sollte mehr darauf achten wie ich mich anziehe, sie ärgerte sich über mein zerknittertes Hemd, dass ich trug.
Ich sagte ihr, dass ich den einfach in die Ecke geworfen habe, da ich mich nicht gut fühle.
Sie meinte, dass wenn ich Ordnung schaffen würde, würde es mir besser gehen.
Wir tranken Kaffee.
Ihre Stimme klang heiser.
Sie hatte gestern abend ein wenig getrunken mit den anderen Polinnen, die in das Haus von ihr einzogen.
Sie sind sehr nett.
Eine von denen hat auch eine sehr hübsche Tochter.
Aber ich befürchte, der Sohn von der anderen Bewohnerin im Haus wird sie mir wegschnappen.
Oder vielleicht sind beide vergeben und ich phantasiere zuviel rum.
Das Singledasein ist unausgefüllt.
Wenn eine Dame will, kann sie sich bei mir melden, denn ich bin selten und einzigartig!


http://single-aus-nrw-sucht-frau.de.tl

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24
Jun
2008

...

Am Montag fahre ich zu der Klinik nach Neunkirchen. Die Frau am Bahnschalter druckte mir die Verbindungen aus. Wenn ich um 9:13 h losfahre, bin ich gegen 13:53 in Neunkirchen. Das Ticket kostet im Internet 49 Euro, am Schalter 5 Euro mehr.
Das Seltsame ist nur, wenn man eine Stunde später fahren würde, kostet es nur 44 Euro und eine weitere Stunde später nur 34 Euro die Fahrt zur Klinik.
Die Bahn hat eine seltsame Kostenkalkulation.
Da versteh ich nur Bahnhof.
Bis 14 Uhr muss ich laut Klinik in Neunkirchen sein und werde dort auch abgeholt. Da darf sich ein Hartz4 Empfänger wie ich wie ein First Class Urlauber fühlen. *g*


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MSN: poet-der-nach@hotmail.de

http://depressionen.de.tl

Jeder Mensch ist es wert ernst genommen zu werden

Einer der Krankheiten dieser Welt besteht darin, dass man den anderen nicht ernst nimmt, dass man über ihn lacht oder bestenfalls die Schultern zuckt oder hinweglächelt.
Vorallem für Menschen mit psychischen Erkankungen gilt das, aber auch Kinder, Alte Menschen, Behinderte, Ausländer.... werden nicht ernst genommen.
Ich plädiere dafür, dass man den anderen annimmt, anstatt ihn nicht ernst zu nehmen.
Ich frage mich immer, warum die Menschen den anderen nicht ernst nehmen.
Was ist der Grund?

Wenn ich nicht ernst genommen werde, macht mich das wütend und aggressiv, weil ich mich hilflos fühle.
Menschen die man nicht ernst oder voll nimmt, die können sagen und machen was sie wollen, das Verhalten des anderen wird sich dadurch kaum ändern.
Wie kann man dies ändern?

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Keine Stunde Null

Wie oft habe ich mir geschworen, dass ich eine Stunde Null in meinem Leben einführe wie dies auch Deutschland nach dem Krieg geschafft hatte.
Aber mir gelingt dies nicht, ich verharre im gestern, in meinen psychischen Müll, der mich begräbt.
Wie sehr wünsche ich mir, dass ich einfach - einfach glücklich bin.
Wie sehr wünsche ich mir, dass ich wieder ein Ziel im Leben habe.
Beim Wünschen bleibt es, weil mir die Kraft fehlt aus meinen Wünschen Wirklichkeit werden zu lassen.
Ich werde weiter depressiv bleiben, mir wird am Monatsende das Geld fehlen und ich werde weiter mich bemitleiden, weil es so schön ist und andere können mich kritisieren und niederschreiben.
Thomas Godoj der Deutschland sucht den Superstar gewann, sagte, dass er kein Plan B hat, falls er die Show nicht gewinnt. Er war arbeitslos und konnte sich auf seine Stimme verlassen, da er sehr gut singt.
Bei mir fehlt der Plan A und einen Plan B oder C habe ich auch nicht.
Ich bin planlos, ich habe nichts auf das ich aufbauen könnte und wo ich mir denken könnte, dieses Können will einer und dadurch kann ich mein tägliches Brot verdienen.
Godoj druckte so schöne T-Shirts mit dem Schriftzug "Kein Plan B". Ich könnte drucken: Das Planlos A,B,C.
In Zukunft werden noch hartzige Zeiten auf mich warten.
Ich freue mich darauf wie ein Penner zu leben, ohne Pläne, denn Pläne hindern nur daran, kaputt zu gehen.

Kontakt: deprifrei@web.de

...

Was würdest du heute anders machen, als früher?
Und wie ergeht es euch mit dieser Frage?
Ich denke über diese Frage grübeln viele.

Kontakt: deprifrei@web.de

Was ist der Sinn des Lebens?

Das Rosa-Tabletten-Fressen habe ich aufgegeben. Seit heute kommen wieder meine Dunkelheit oder meine Depri-Wolken zurück und ich fühle mich einfach nur scheisse.
Auch denke ich darüber nach, dass ich mich am liebsten verletzen würde, indem ich mich vor ein fahrendes Fahrzeug werfen würde. Ich habe die Sehnsucht danach mir weh zu tun. Klingt krank, aber ist so.
Wenn ich äußere Verletzungen haben würde, dann würde meine Mutter und viele andere mir mehr Aufmerksamkeit zuwenden, als wenn ich seelische Schmerzen habe.
Als ich mir beim runtertragen ihrer Möbel am Finger verletzte und vor Schmerz schrie, kam meine Mutter sofort zu mir runtergerannt und zeigte mir ihr Mitgefühl.
Bei meinem seelischen Leiden fehlt weitesgehend jegliches Mitgefühl.
Mit meiner Mutter streite ich mich nur noch. Seit sie immer nur umzieht und die Innenräume des Gebäudes renovieren lässt, ist sie ein Nervenbündel, die jederzeit hochgehen kann.
Heute schrie sie rum, dass die Fahrkarte mit der Bahn bestimmt 100 oder 200 Euro kosten würde.
Mir hatte die Kraft gefehlt, das Formular der Rentenversicherung auszufüllen und der Deutschen Bahn zuzuschicken, damit sie mir die Fahrkarte sendet.
"Bestimmt werden sie dir nicht alle Fahrkosten erstatten!" Ich sagte ihr, dass die Klinik mir zugesichert hat, das die Kosten für die Fahrkarte später trotzdem übernommen werden, auch wenn ich verpasst habe, die Fahrkarte mir zuzuschicken.
Sie steigert sich dann richtig rein, fängt an zu heulen. Ihre Freundin Verena, die bei der Stadtverwaltung arbeitet, versuchte sie und mich zu beruhigen, aber ohne viel Erfolg.
Immer mehr steigerte sie sich rein.
Vorallem muss sie mir das Geld vorstrecken für die Fahrkarte und ihr Konto ist sehr leer.
Sie geht leider nicht ruhig an Probleme heran wie meine Freunde Baran, Gunnar oder Ismail, sie steigert sich richtig rein.
Ich sagte ihr, dass ich durch meine Depressionen, es nicht geschafft hatte, die Fahrkarte zu besorgen. Sie meinte, dass ich endlich Verantwortung übernehmen sollte und selber bezahlen sollte.
Ich schrie, dass sie endlich mal verstehen soll, dass ich unter Depris leide und es mir nicht immer möglich ist, normal zu handeln wie ein Gesunder.
Ich sagte ihr, dass sie die ganzen Jahre kein Verständnis gezeigt hatte.
Manchmal würde ich mir einfach einen Menschen an meiner Seite wünschen, die für mich da ist und mich nicht verurteilt, weil ich mich nicht logisch verhalte.
Immer unter Druck gesetzt zu werden, normal zu handeln, hat mich nicht gesund gemacht.
Die Freundin von ihr umarmte mich noch, sagte, dass ich mit dem Hemd gut aussehen würde. Ich meinte zu ihr, dass mich meine Mutter kaum lobt.
Meine Mutter meinte, dass ich nur meckern würde. Im Prinzip ist mein meckern, nur eine Gegenreaktion auf ihre Meckerei. Ich hasse es, wenn Menschen nur meckern und an einem anderen Menschen mit Leidenschaft alles kritisieren, was der andere falsch macht.
Seit Tagen will ich einen Artikel über die verfolgten Uiguren und Falung Gong Anhänger in China schreiben, aber mir fehlt die Kraft dazu, mich in das Thema einzuarbeiten und das Material aus dem Internet und von der Gesellschaft für bedrohte Völker in einen vernümftigen Text zu verwandeln.
Meine Wohnung sieht katastrophal aus, gestern schaffte ich mit Mühe zwei Müllbeutel weg.
Alle meine Gedanken verwandeln sich in ein negatives Ungeheuer, der mich auffressen will.
Ich kaue nervös an meinen Nägeln herum.
Meine Nerven sind kaputt.
Immer wieder denke ich, dass ich eh nie was schaffen werde und dass ich auch keine feste Freundin bekommen werde.
Wer will mit so einem Psycho wie mir zusammensein?
Auch die Sprüche meiner Mutter hallen mir hinterher, dass eine Frau vorallem jemanden haben will, der Geld verdienen kann und der was leistet im Leben.
Aber was leiste ich?
Vielleicht besteht meine Leistung darin, dass ich idiotischen Psychiatern und Psychologen ein Auskommen sichere.
Vielleicht besteht meine Leistung darin, dass Mitarbeiter mein soziales Hart4 Dasein verwalten und durch mich einige Verwaltungsjobs erhalten bleiben.
Leider haben die meisten dieser Mitarbeiter in der ARGE keinen Respekt vor Menschen, die soziale Leistungen vom Staat bekommen.
Im Prinzip seit Jahren drehen sich meine Probleme im Kreis und ich finde keinen Ausweg, aus dieser Scheisse.
Ich denke, der Einzige Sinn im Leben besteht darin, dass man glücklich ist und dieser welt und seinen Mitmenschen Nutzen bringt.
Aber worin besteht mein Nutzen?
Was ist der Sinn meiner Depriexistenz?
Und wie oft werde ich gefragt, was ich beruflich mache und wie oft antworte ich, dass ich im Moment leider nichts mache.
Ich will mich immer rechtfertigen, sagen, dass ich unter Schweremut leide, aber diese Worte sage ich nie.
Zu sehr empfinde ich diese Krankheit als eine Stigmation, als eine Ausrede, nichts tun zu wollen.
Aber wer versteht schon Depressionen?
Wer will diese Krankheit und kann sie begreifen?
Worin besteht der Sinn dieser Krankheit?
Wer eine Welt ohne Depressionen nicht erstrebenswerter?
Oder wäre eine Welt ohne seelisches Leiden nicht viel oberflächiger und flacher?
Und was nutzen mir all diese Erkenntnisse, dass z. B. besonders Künstler wie ich unter Depris leiden?
Sind die Depris dann sowas wie ein "von Adelstitel", den ich dann stolz vor mir hertragen kann, da sie nicht jeder in diesem Leben bekommt?
Oder wäre es nicht schöner ein ganz normales langweiliges Spiesserleben zu führen, der aus Haus, Job und Frau und Kinder bestehen würde?
Und viel Anerkennung.
Als Depressiver bleibt diese Anerkennung im allgemeinen verwehrt, außer man schafft wie der genial verrückte van Gogh Kunstwerke für die Ewigkeit.
Nur das Dumme ist, die meisten Künstler bekommen die Anerkennung nach dem Tod.
Muss man sterben, um Anerkennung zu bekommen?

Kontakt: deprifrei@web.de
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Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

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