25
Nov
2010

Sekundärer Krankheitsgewinn

Mancher Unglückliche hat Angst vor dem Glück, da dann ja wieder alles abwärts gehen könnte. Diese Angst teile ich nicht. Ich will glücklich bleiben und arbeite daran das auch zu bleiben, da der andere Zustand der Depressionen oder der Wut und Aggressionen kein erstrebenswerter Lebenszustand ist.
Persönlich kann ich auch nichts mit sekündären Krankheitsgewinn anfangen. Laut Wikipedia kann ein Kranker mit der Unterstützung von Angehörigen rechnen und bekommt z. B. Essen serviert. Er wird auch angeblich schonend behandelt und bekommt viel Aufmerksamkeit. Viele Jahre hatte ich in meiner Umwelt niemanden gehabt, der meine Depressionen schonend behandelte, stattdessen bekam ich immer Druck, vorallem von meiner Mutter. Dieser Druck machte mich noch kränker. Aufmerksamkeit hat mir das Thema lange Zeit auch nicht eingebracht, da niemand mir "Gute Besserung" wünschte oder mir nette Dinge sagte. Eher das Gegenteil war lange Zeit der Fall, dass die Leute das Thema abstoß. Zum Glück habe ich heute einige Menschen, denen das Thema nicht mehr abstößt und die Verständnis haben. Aber trotz allem habe ich nicht das Gefühl, dass sie mich anrufen, um zu fragen, ob ich depressiv bin, sondern mit mit einfach so labern wollen. Das Thema nehme ich nicht all zu sehr in den Mittelpunkt, außer mich fragt jemand wie es mir geht und wenn ich depressiv bin, dann sage ich auch die Wahrheit. Aber ich lenke mich auch gerne mit anderen Dingen ab. Die Normalo-Welt wirft gerne dem psychisch Kranken sekündären Krankheitsgewinn vor, um mir dann Schuldgefühle für meine kranke Situation einzureden. Aber diesen Schuh ziehe ich mir nicht an. Wer an seiner Krankheit Schuld trägt, der entlastet auch allgemein das Gewissen der (psychisch) gesunden Umwelt.
Dem Kranken die Schuld zuzuschieben, ist ja auch viel einfacher, als darauf hinzuweisen wie Leiharbeit, Wechselschichten,Leistungsdruck, Überstunden, Mobbing und eine egozentrische Welt ohne tiefe Freundschaften, die Menschen depressiv machen.
Leider glauben auch unberechtigterweise viele psychisch Kranke, dass sie durch ihre Krankheit so viel Gewinn erfahren, da die gesunde Umwelt ihnen diesen Blödsinn einredet. Bei psychischen Krankheiten glaube ich, dass dieser tolle Krankheitsgewinn in den seltensten Fällen stattfindet, da das Thema immer noch nicht allgemein anerkannt ist. Manchen Normalo, der mir sekündären Krankheitsgewinn vorwirft, würde ich gerne ein paar nette depressive Monate wünschen. Dann wäre ich sehr gespannt, ob er sein Wissen für sekundären Krankheitsgewinn genutzt hat, damit es ihm besser geht. Ich kann garantieren, dass dieser Plan von der gesunden Umwelt durchkreuzt wird.


Kontakt: depris (at) web.de
Silberaugen (Gast) - 25. Nov, 21:33

Hmmm.

Ich glaube da unterscheiden sich unsere Erfahrungswelten einfach in dem was wir erlebt und wahrgenommen haben in unserer Umwelt.

Als Borderliner ist das bei mir auch durchaus nochmal ne andere Hausnummer weil ich, wenn auch unbewusst, ständig in meiner Umwelt die Dinge so zu manipulieren versuche das sie für mich passen und - auch Borderlinetypisch - darin bin ich sehr gut. Leider.

Vielleicht ist es also falsch von mir meine Erfahrungen aus der Depressiven/Bordi Sicht heraus so, vollständig auf nur Depressive zu übertragen, auch wenn ich weiterhin der Meinung bin das es auch da Fälle gibt - mehr als man sich vielleicht als Depressiver eingestehen möchte - die einen Krankheitserfolg erleben und nutzen. Ich habe sie, wie gesagt, selber gesehen.
Es ist wohl wie überall in der Welt - Pauschalisierungen sind einfach falsch.

Momentan muss ich aber auch sagen das ich aus der Gruppentherapie heraus und dem Kontakt mit anderen psychisch Kranken im realen Leben etwas genervt bin (Nicht bei allen! Es gibt tolle Ausnahmen!), bei denen ich sehe das Veränderung gar nicht erwünscht ist. Mich kotzt sowas einfach an, aber ich bin eben auch ein sehr sturer Mensch.

Wahrscheinlich stört mich bei dir das ich gerne öfter "Das bin ich" hören würde, als "...aber das ist meine Krankheit.". Viele Männer kommen bei Frauen nicht richtig an. Verstehst du, was ich meine?

Alles Liebe,

Silberaugen

dus - 26. Nov, 12:10

die angeblichen gründe die du für depressionen aufzählst betreffen dich garnicht. also da ist schon der wurm drin....

ich finde ausgrechnet bei dir macht dieser sich dieser sekundäre dingsbums da so krass bemerkbar wie selten woanders. wobei das vielleicht daran liegt, dass man im blog (nur) schreibt. es fehlenen weitere ebenen. ich (<-) finde es ganz schrecklich "provozierend", hier iständig zu lesen, wer oder auch was alles schuld ist wobei du vehement darauf bestehst, dass es diese schuld nicht zu geben hat.

für mich der klassiker: wie man in den wald reinruft ....

es gibt für mich nur einen weg aus der depression: eigenverantwortung.

deprifrei-leben - 27. Nov, 15:18

Diese Eigenverantwortung stelle ich mich in den letzten Jahren auch immer öfters, indem ich soziale Kontakte nicht einschlafen lasse, obwohl es mir über längere Zeit beschissen geht und ich nichts lieber täte, als mich in diese Depression zu vergraben. Andererseits versuche ich auch neues aus z. B. das Klettern, ich fahre immer öfters Fahrradergometer, also es gibt einige Schritte die in Richtung eigene Veränderung gehen. Meine depressive Gedankenwelt werde ich ja nicht auf einmal los, die ist in mir sehr tief verwurzelt. Ich kann nur damit lernen besser umzugehen.
Holger (Gast) - 27. Nov, 10:57

Depri Hilfe

Wer die beschriebene Phase nicht annähernd mal durchgemacht hat, kann das kaum nachvollziehen was in demjenigen vor sich geht. Leider zahlt die Krankenkasse nur 25 oder 30 Therapien, die für diese Krankheit zu wenig sind. Ausserdem wissen die wenigsten, dass es auch mit an zu geringen Botenstoffen im Gehirn liegen kann. Diese Krankheit ist also im weitesten Sinne eine Stoffwechselkrankheit des Gehirns.

Nur was tun? Hier einige Anregungen, um ein Stück nach vorn zu kommen. Übrigens ist das Schreiben über seine Befindlichkeiten schon ein ausgezeichneter Anfang!

1. Eine professionelle Behandlung erscheint sehr sinnvoll.

2. Dieses Video ansehen und das Experiment mal wirklich machen. So erkennt man die Kraft der eigenen Gedankenkräfte!
http://screencast.com/t/DyqS4aYeq

3. Vielleicht hilft diese Sete weiter http://click-weiter.de/A012

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Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

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