Fragen
Ich brauchte etwas Distanz zu meinem Online-Leben. Irgendwie merke ich auch, dass dieses virtuelle Dasein, nicht mein ganzes Leben sein kann und ich mir auch realere Erfahrungen wünsche.
Meine Fragen lauten: Wie gehts du mit Depressiven um? Oder wie gehst du mit deinen Depressionen um? Welche Strategien hast du entwickelt, dass es dir besser geht?
Kontakt: depris @ web.de
Meine Fragen lauten: Wie gehts du mit Depressiven um? Oder wie gehst du mit deinen Depressionen um? Welche Strategien hast du entwickelt, dass es dir besser geht?
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deprifrei-leben - 21. Jul, 13:06
Guter Rat (Gast) - 21. Jul, 13:18
Wenn Du von Deiner Online-Sucht weggkommen willst, solltest Du diese Fragen den Menschen Deiner Umgebung stellen.
antworten
deprifrei-leben - 21. Jul, 13:45
Persönlich wollte ich diese Frage der Online-Community stellen. Ganz will ich das Bloggen nicht aufgeben, aber auf ein gesundes Maß reduzieren. :-) Der schriftliche Austausch macht mir ja auch Freude und man kann andere Menschen vielleicht helfen mit Depressiven besser umzugehen oder Depressive können lernen wie sie mit ihrer Krankheit besser umgehen.
bonanzaMARGOT - 21. Jul, 13:55
meine depressiven stimmungen lebe ich aus. durch den scheiß schmerz gehe ich durch. das selbstmitleid hängt als fahne über meinem bett. verdrängen nutzt nichts. ich würde, glaube ich, ernsthaft depressiv werden, wenn ich meine ängste verdrängen würde. aber das ist nur eine vermutung. es gibt menschen, die verdrängen ihr leben lang, und werden nicht depressiv.
jeder ist anders gestrickt, und darum mag ich, obwohl ich prinzipiell ein menschenfreund bin, nicht den kontakt mit allen mitmenschen. glückliche und positiv eingestellte menschen ziehen mich runter. ebenso zeitgenossen, die keine langeweile kennen ...
tagsüber besaufe ich mich, und abends bin ich dann müde.
es könnte schlechter laufen, denke ich.
echt depressive menschen gehen mir freilich genauso auf den geist wie die positiv geeichten. ich mag nicht immer darüber reden, was für ein scheiß leben ich führe. lieber ein bier trinken, oder mit einer geilen frau in die kiste gehen. das macht das leben wenigstens zwischendurch erträglicher.
ja, virtuell, da hast du recht, kannst du die wahrhaftigen befriedigungen nicht erlangen. ich würde sagen, lieber öfter wichsen, als den computer anschalten (entschuldige meine derbheit)! aber es ist doch wahr ...
jeder ist anders gestrickt, und darum mag ich, obwohl ich prinzipiell ein menschenfreund bin, nicht den kontakt mit allen mitmenschen. glückliche und positiv eingestellte menschen ziehen mich runter. ebenso zeitgenossen, die keine langeweile kennen ...
tagsüber besaufe ich mich, und abends bin ich dann müde.
es könnte schlechter laufen, denke ich.
echt depressive menschen gehen mir freilich genauso auf den geist wie die positiv geeichten. ich mag nicht immer darüber reden, was für ein scheiß leben ich führe. lieber ein bier trinken, oder mit einer geilen frau in die kiste gehen. das macht das leben wenigstens zwischendurch erträglicher.
ja, virtuell, da hast du recht, kannst du die wahrhaftigen befriedigungen nicht erlangen. ich würde sagen, lieber öfter wichsen, als den computer anschalten (entschuldige meine derbheit)! aber es ist doch wahr ...
Jean Senlos (Gast) - 21. Jul, 16:04
Wo bittschön ist der Unterschied zwischen verdrängen und saufen?
deprifrei-leben - 22. Jul, 14:13
Ich habe früher gut gelaunte Menschen auch nicht ertragen können und wollte dann vor lauter Neid diese Laune zerstören. Mittlerweile kann ich gut gelaunte Menschen gut aushalten und ihre Laune kann sich sogar etwas auf mich abfärben.
Aka (Gast) - 21. Jul, 15:33
Kennst Du meinen Blog? Ich versuch mir ein bisschen von der Seele zuschreiben, wie ich mit "meinem" Depressiven umgehe. Es braucht viel Geduld und Verständnis. Und man darf die depressiven Phasen nicht persönlich nehmen, weil sie nicht persönlich gemeint sind. Aber das muss man sich als Angehöriger jedes Mal aufs Neue klar machen. Und jedes Mal ist das schwer.
Find ich gut, dass Du nicht mit dem Bloggen aufhören möchtest! Ich lese Deinen Blog gerne!
Find ich gut, dass Du nicht mit dem Bloggen aufhören möchtest! Ich lese Deinen Blog gerne!
deprifrei-leben - 22. Jul, 14:16
Oh danke! Ich freue mich, wenn der Blog bei vielen auf Zuspruch stößt. Wie ich sicher schon geschrieben habe, ist es für Gesunde sehr schwer sich so eine depressive Lebenswelt vorzustellen. Aus dem Grunde sollte man dann in entsprechende Selbsthilfegruppen gehen. Andererseits sind Gesunde auch wichtig, um zu merken, dass das Leben auch andere schönere Seiten bereithält.
Silberaugen (Gast) - 21. Jul, 23:07
Da ich ja auch DBT mache, benutze ich meistens DBT Module um mir zu helfen (auf der einen wie auf der anderen Seite der Spannungsskala.)
Ich versuche mir ein paar, wenige Tätigkeiten für den Tag vorzunehmen und mich an eine Struktur zu halten. (Katzenklos machen, Abends Medis den Katzen geben, Katzen füttern zum Beispiel).
Ich versuche aus dem Haus zu kommen - auch wenn das heisst das ich statt auf dem Bett auf dem Rasen liege.
Aber auch merken wenn es zuviel ist und mich nicht überfordern. Wobei die Grenze da fliessend ist...
Es ist halt schwierig ÜBERHAUPT etwas zu tun, wenn sich jede Bewegung wie ein Marathon anfühlt und wenn jede Tätigkeit unendlich viel Kraft kostet.
Manchmal hilft es mit Freunden zu reden, aber es sit schwer da Verständnis zu bekommen.
Ich muss zugeben das es auch viele Momente gibt in denen ich einfach liegen bleibe und hoffe, dass es einfach irgendwie und irgendwann vorbeigeht. Auf die eine, wie auf die andere Art. Das ist aber dann der Moment an dem ich in die Klinik sollte.
Ich glaube ich bin keine große Hilfe bei dem Thema :)
Lg,
Silberaugen
Ich versuche mir ein paar, wenige Tätigkeiten für den Tag vorzunehmen und mich an eine Struktur zu halten. (Katzenklos machen, Abends Medis den Katzen geben, Katzen füttern zum Beispiel).
Ich versuche aus dem Haus zu kommen - auch wenn das heisst das ich statt auf dem Bett auf dem Rasen liege.
Aber auch merken wenn es zuviel ist und mich nicht überfordern. Wobei die Grenze da fliessend ist...
Es ist halt schwierig ÜBERHAUPT etwas zu tun, wenn sich jede Bewegung wie ein Marathon anfühlt und wenn jede Tätigkeit unendlich viel Kraft kostet.
Manchmal hilft es mit Freunden zu reden, aber es sit schwer da Verständnis zu bekommen.
Ich muss zugeben das es auch viele Momente gibt in denen ich einfach liegen bleibe und hoffe, dass es einfach irgendwie und irgendwann vorbeigeht. Auf die eine, wie auf die andere Art. Das ist aber dann der Moment an dem ich in die Klinik sollte.
Ich glaube ich bin keine große Hilfe bei dem Thema :)
Lg,
Silberaugen
deprifrei-leben - 22. Jul, 21:14
Silberaugen, was ist ein DBT-Modul?
Silberaugen (Gast) - 27. Jul, 14:56
Entschuldige meine späte Antwort!
Die Dialektisch-behavoriale Therapie ist eine spezielle Borderliner Therapieform und besteht aus verschiedenen "Bausteinen":
- Achtsamkeit
- Stresstoleranz
- Emotionsregelung
- Zwischenmenschliche Fertigkeiten
- Selbstwert
- "Walking the Middle Path"
Da ich nicht nur unter Borderline, sondern auch unter schweren Depressionen leide übertrage ich das System auf meinen gesamten Krankheitskomplex:
Ich lerne also nicht nur die Anzeichen meiner hohen Stresslevel kennen, sondern auch die wenn ich in die Depression rutsche.
Ich baue mir eine "Skillliste" auf mit Dingen, die mir helfen meine Emotionen zu regulieren, etc, etc.
Das ist alles sehr miteinander verzahnt, für mich hat das eine immer mit dem anderen zu tun.
Lg,
Silberaugen
Die Dialektisch-behavoriale Therapie ist eine spezielle Borderliner Therapieform und besteht aus verschiedenen "Bausteinen":
- Achtsamkeit
- Stresstoleranz
- Emotionsregelung
- Zwischenmenschliche Fertigkeiten
- Selbstwert
- "Walking the Middle Path"
Da ich nicht nur unter Borderline, sondern auch unter schweren Depressionen leide übertrage ich das System auf meinen gesamten Krankheitskomplex:
Ich lerne also nicht nur die Anzeichen meiner hohen Stresslevel kennen, sondern auch die wenn ich in die Depression rutsche.
Ich baue mir eine "Skillliste" auf mit Dingen, die mir helfen meine Emotionen zu regulieren, etc, etc.
Das ist alles sehr miteinander verzahnt, für mich hat das eine immer mit dem anderen zu tun.
Lg,
Silberaugen
Stellar - 23. Jul, 21:39
Sicher kann man das nicht pauschal beantworten, wie ich mit Depressiven umgehe.
Kommt auf die Situation an, weiß ich überhaupt, dass mein Gegenüber Depressiv ist, wie verhält sich der Depressive, usw. usw.
Ich würde sagen, ich bin ich, und gehe mit allen Menschen gleich um.
Wenn mich jemand nervt, ist das egal, ob derjeniege depressiv ist oder nicht.
Mein Verhalten fällt gleich aus.
Strategien, dass es mir besser geht, habe ich nicht wirklich.
Ich sage mir immer: o.k. heute ist Sche+++, aber morgen gehts wieder besser, solche Tagen kommen vor, nützt jetzt nicht, sich da einen Kopf drüber zu machen, morgen wirds schon wieder ....
Kommt auf die Situation an, weiß ich überhaupt, dass mein Gegenüber Depressiv ist, wie verhält sich der Depressive, usw. usw.
Ich würde sagen, ich bin ich, und gehe mit allen Menschen gleich um.
Wenn mich jemand nervt, ist das egal, ob derjeniege depressiv ist oder nicht.
Mein Verhalten fällt gleich aus.
Strategien, dass es mir besser geht, habe ich nicht wirklich.
Ich sage mir immer: o.k. heute ist Sche+++, aber morgen gehts wieder besser, solche Tagen kommen vor, nützt jetzt nicht, sich da einen Kopf drüber zu machen, morgen wirds schon wieder ....
deprifrei-leben - 24. Jul, 20:15
Stellar, dass Problem bei einem Depressiven ist, dass er nicht morgen denkt, dass es ihm besser geht, sondern er sogar annimmt, dass es gleich beschissen bleibt oder noch beschissener wird. So wie du denken Menschen die recht psychisch gesund sind.
Wenn ich weiss, dass jemand unter Depressionen leidet, dann versuche ich z. B. bestimmte Verhaltensweisen nicht so negativ zu deuten. Viele Depressive melden sich nicht von selbst, da sie dafür den Antrieb nicht haben. Wenn ich weiss, dass ich einen pyschisch Gesunden vor mir habe, dann fällt meine Beurteilung gleich aus. Gleich kann man alle nur alle behandeln, wenn man denkt, dass alle gleich sind, aber jeder Mensch ist anders und hat andere Probleme.
Aus dem Grunde versuche ich mein Verhalten, dem anderen anzupassen, was sicher auch nur bis zu einem bestimmten Grad funktionieren kann. Jeder muss seine Grenzen wissen, auch im Umgang mit psychisch Kranken.
Wenn ich weiss, dass jemand unter Depressionen leidet, dann versuche ich z. B. bestimmte Verhaltensweisen nicht so negativ zu deuten. Viele Depressive melden sich nicht von selbst, da sie dafür den Antrieb nicht haben. Wenn ich weiss, dass ich einen pyschisch Gesunden vor mir habe, dann fällt meine Beurteilung gleich aus. Gleich kann man alle nur alle behandeln, wenn man denkt, dass alle gleich sind, aber jeder Mensch ist anders und hat andere Probleme.
Aus dem Grunde versuche ich mein Verhalten, dem anderen anzupassen, was sicher auch nur bis zu einem bestimmten Grad funktionieren kann. Jeder muss seine Grenzen wissen, auch im Umgang mit psychisch Kranken.