Einsam
Im Moment bin ich einsam. Irgendwie fehlt eine feste Freundin und die Aussichten für eine sind gerade eher mau. Gestern war ich bei Frau Wodka einen trinken. Anscheinend ist einer ihrer Freundinnen Single, aber außer Bussi links, Bussi rechts geben war nix. Nur weil eine Frau hübsch aussieht, ist sie ja nicht gleich eine Beziehungskandidatin. Sowieso habe ich diesen Gedanken an Beziehung eh weit von mir wegverdrängt. Ich will so tun, als sei ich ein glücklicher Single zu dessen Krönung eine Beziehung gehören würde. Also mit anderen Worten, die Beziehung ist für mich völlig lebensunnotwendig und nur ein schönes Feigenblatt. So werden die Damen gewiss alle anbeissen. Haha.
Im Moment rette ich mich wieder in Sarkasmus. Ich merke seit gestern Abend wieder wie mich die Grübel-Dämonen einholen wollen. Ich habe mir wieder Gedanken gemacht über mein Problemklassiker Freundschaften. N. die diesen Alkoholiker zu sich einlud hat sich immer noch nicht bei mir gemeldet, obwohl ich ihr auf die Mailbox sprach und mich über diesen unschönen Abend beschwerte. Wobei ich habe ihr schon damals gesagt, dass der Typ mir nicht passt und es war ihr anscheinend nicht besonders wichtig, was ich zu sagen habe. Sie gab mir nur ein Sorry-Bussi, aber von dem kann ich mir auch nichts kaufen. Der Ärger in mir ist immer noch nicht verflogen. Was mich auch abturnte wie sie auf seine alkoholisierten Avancen reagierte. Wenn sie zuviel Alkohol trinkt, kann sie fast jeder sie ins Bett kriegen. Irgendwie sind solche Frauen nicht mein Ding. Manchmal habe ich das Gefühl, als ob sie sich nur von irgendwelchen egomanischen Dingen leiten lässt und den anderen aus ihrem Blickpunkt veliert. Tausend mal kommt sie, 999 Mal warscheinlich ihre Tochter und irgendwo am Ende komme ich als Krümel vor, der als Freund wahrgenommen wird. Und insgesamt entwickelt sie sich sogar rückwärts. Auch all der Buddhismus hat sie nicht zu einem besseren Menschen gemacht. Sie sucht sich ihre Bestätigung nur durch die Männer, statt durch gute Freundschaften. Sobald ein Mann ihr den Himmel auf Erden verspricht geht sie auf wie eine Rose. Einfach nur erschreckend. Irgendwie empfinde ich nur Ärger und Wut über diese sinnlose Freundschaft. Über all meine Versuche aus diesem Kontakt was vernünftiges zu machen. Ich glaube sie macht sich nicht einmal Sorgen um mich, wenn es mir schlechtginge. Sie würde nicht sagen, dann komm vorbei, wenn es dir beschissen geht. Mit anderen Worten diese Freundschaft kann ich den Klo runter spülen und diese Jahre waren umsonst. Das macht mich depressiv. Ich sehne mich nach Freunden die sich um mich bemühen und nicht einfach links wie ein Hundehaufen liegen lassen.
Kontakt: depris (at) web.de
Im Moment rette ich mich wieder in Sarkasmus. Ich merke seit gestern Abend wieder wie mich die Grübel-Dämonen einholen wollen. Ich habe mir wieder Gedanken gemacht über mein Problemklassiker Freundschaften. N. die diesen Alkoholiker zu sich einlud hat sich immer noch nicht bei mir gemeldet, obwohl ich ihr auf die Mailbox sprach und mich über diesen unschönen Abend beschwerte. Wobei ich habe ihr schon damals gesagt, dass der Typ mir nicht passt und es war ihr anscheinend nicht besonders wichtig, was ich zu sagen habe. Sie gab mir nur ein Sorry-Bussi, aber von dem kann ich mir auch nichts kaufen. Der Ärger in mir ist immer noch nicht verflogen. Was mich auch abturnte wie sie auf seine alkoholisierten Avancen reagierte. Wenn sie zuviel Alkohol trinkt, kann sie fast jeder sie ins Bett kriegen. Irgendwie sind solche Frauen nicht mein Ding. Manchmal habe ich das Gefühl, als ob sie sich nur von irgendwelchen egomanischen Dingen leiten lässt und den anderen aus ihrem Blickpunkt veliert. Tausend mal kommt sie, 999 Mal warscheinlich ihre Tochter und irgendwo am Ende komme ich als Krümel vor, der als Freund wahrgenommen wird. Und insgesamt entwickelt sie sich sogar rückwärts. Auch all der Buddhismus hat sie nicht zu einem besseren Menschen gemacht. Sie sucht sich ihre Bestätigung nur durch die Männer, statt durch gute Freundschaften. Sobald ein Mann ihr den Himmel auf Erden verspricht geht sie auf wie eine Rose. Einfach nur erschreckend. Irgendwie empfinde ich nur Ärger und Wut über diese sinnlose Freundschaft. Über all meine Versuche aus diesem Kontakt was vernünftiges zu machen. Ich glaube sie macht sich nicht einmal Sorgen um mich, wenn es mir schlechtginge. Sie würde nicht sagen, dann komm vorbei, wenn es dir beschissen geht. Mit anderen Worten diese Freundschaft kann ich den Klo runter spülen und diese Jahre waren umsonst. Das macht mich depressiv. Ich sehne mich nach Freunden die sich um mich bemühen und nicht einfach links wie ein Hundehaufen liegen lassen.
Kontakt: depris (at) web.de
deprifrei-leben - 22. Mai, 16:47
Anja-Pia - 24. Mai, 11:35
Jeder sehnt sich nach Freundschaften. Freunde akzeptieren aber auch gegenseitig die weniger schönen Eigenschaften.
antworten
Frustblog - 24. Mai, 11:48
Gedanken wegdrängen geht nicht - denn dann sind sie ja noch immer da.
Und Du beschäftigst Dich noch immer mit den Gedanken "Beziehung", diesmal zwar, indem Du denkst "ich brauche keine Beziehung" - aber das ist immer noch an Beziehung denken.
Das muss man sowas von verinnerlichen und auch wirklich leben - auf Krampf und Kommando geht das nicht.
Aber ich weiß, wie schwer das ist.
Und Du beschäftigst Dich noch immer mit den Gedanken "Beziehung", diesmal zwar, indem Du denkst "ich brauche keine Beziehung" - aber das ist immer noch an Beziehung denken.
Das muss man sowas von verinnerlichen und auch wirklich leben - auf Krampf und Kommando geht das nicht.
Aber ich weiß, wie schwer das ist.
May.be - 24. Mai, 14:58
Wenn du gute Freunde haben willst, solltest du selber auch ein guter Freund sein. Menschen sind verschieden, einige sind zuverlässig, einige weniger. Einigen ist wichtig, was andere über sie denken, einigen eben nicht.
Deiner Freundin ist deine Meinung zu ihrem Lover/Freund/etc... nicht wichtig? Dann ist das eben so, sie muss doch nicht um deine Erlaubnis oder dein Einverständnis bitten, wenn ihr jemand gefällt, oder?
-"Wenn sie zuviel Alkohol trinkt, kann sie fast jeder sie ins Bett kriegen. Irgendwie sind solche Frauen nicht mein Ding."
Du willst ja nicht mit ihr ins Bett, also sollte dir das wohl egal sein.
-"Auch all der Buddhismus hat sie nicht zu einem besseren Menschen gemacht."
Für wen muss sie denn ein besserer Mensch werden? Ist es nicht viel wichtiger, dass sie so glücklich ist, wie es gerade ist?
-"Sie sucht sich ihre Bestätigung nur durch die Männer, statt durch gute Freundschaften. "
Jeder sucht sich seine Bestätigung eben woanders. Wodurch suchst/findest du denn deine Bestätigung? Durch Freundschaften ja abscheinend auch nicht.
-"Sobald ein Mann ihr den Himmel auf Erden verspricht geht sie auf wie eine Rose."
Dann freue dich doch für sie. Anders scheint es ihr ja nicht möglich zu sein, so viel Glück zu empfinden. Vielleicht bist ja auch neidisch?
-"Ich glaube sie macht sich nicht einmal Sorgen um mich, wenn es mir schlechtginge. Sie würde nicht sagen, dann komm vorbei, wenn es dir beschissen geht."
Manche Menschen sind einfach so. Wenn es dir schlecht geht, geh entweder selber zu ihr oder such dir für Probleme eine andere Freundin. Einige können damit umgehen, einige nicht.
-"Mit anderen Worten diese Freundschaft kann ich den Klo runter spülen und diese Jahre waren umsonst."
Wenn du das so siehst, ist das sehr traurig. Denn jede Sekunde einer Freundschaft sollte kostbar sein. Auch, wenn die Freundschaft auseinander geht.
-"Ich sehne mich nach Freunden die sich um mich bemühen und nicht einfach links wie ein Hundehaufen liegen lassen."
Freunde sind nicht dazu da, damit sie sich um dich bemühen. Sie sind einfach da. Und das sollte man zu schätzen wissen.
Deiner Freundin ist deine Meinung zu ihrem Lover/Freund/etc... nicht wichtig? Dann ist das eben so, sie muss doch nicht um deine Erlaubnis oder dein Einverständnis bitten, wenn ihr jemand gefällt, oder?
-"Wenn sie zuviel Alkohol trinkt, kann sie fast jeder sie ins Bett kriegen. Irgendwie sind solche Frauen nicht mein Ding."
Du willst ja nicht mit ihr ins Bett, also sollte dir das wohl egal sein.
-"Auch all der Buddhismus hat sie nicht zu einem besseren Menschen gemacht."
Für wen muss sie denn ein besserer Mensch werden? Ist es nicht viel wichtiger, dass sie so glücklich ist, wie es gerade ist?
-"Sie sucht sich ihre Bestätigung nur durch die Männer, statt durch gute Freundschaften. "
Jeder sucht sich seine Bestätigung eben woanders. Wodurch suchst/findest du denn deine Bestätigung? Durch Freundschaften ja abscheinend auch nicht.
-"Sobald ein Mann ihr den Himmel auf Erden verspricht geht sie auf wie eine Rose."
Dann freue dich doch für sie. Anders scheint es ihr ja nicht möglich zu sein, so viel Glück zu empfinden. Vielleicht bist ja auch neidisch?
-"Ich glaube sie macht sich nicht einmal Sorgen um mich, wenn es mir schlechtginge. Sie würde nicht sagen, dann komm vorbei, wenn es dir beschissen geht."
Manche Menschen sind einfach so. Wenn es dir schlecht geht, geh entweder selber zu ihr oder such dir für Probleme eine andere Freundin. Einige können damit umgehen, einige nicht.
-"Mit anderen Worten diese Freundschaft kann ich den Klo runter spülen und diese Jahre waren umsonst."
Wenn du das so siehst, ist das sehr traurig. Denn jede Sekunde einer Freundschaft sollte kostbar sein. Auch, wenn die Freundschaft auseinander geht.
-"Ich sehne mich nach Freunden die sich um mich bemühen und nicht einfach links wie ein Hundehaufen liegen lassen."
Freunde sind nicht dazu da, damit sie sich um dich bemühen. Sie sind einfach da. Und das sollte man zu schätzen wissen.
deprifrei-leben - 24. Mai, 20:27
Eine Freundschaft zeichnet nach meiner Ansicht eine Bemühung, um den anderen aus. An S. habe ich immer geschätzt, dass er sich Gedanken gemacht hat wie er diese Freundschaft besser macht. Eine Freundschaft ist für mich Beziehungsarbeit und dies setzt eine Bemühung voraus. Alles andere ist nichts ernsthaftes.
Mirtana - 24. Mai, 17:49
"Ich sehne mich nach Freunden die sich um mich bemühen und nicht einfach links wie ein Hundehaufen liegen lassen."
Nein, Du sehnst Dich nicht nach Freunden. Du willst Menschen, die Dich betüddeln, Dich bedauern und hinter Dir herlaufen um Dein eigenes Ego zu polieren. Stärke entspringt nie den Freundschaften und Beziehungen die wir pflegen sondern immer nur aus unserem eigenen Inneren.
Eine Freundschaft ist kein simples "Ich investiere etwas und habe darum ein Recht darauf etwas zurück zu bekommen" Geschäft. Du hast kein Recht auf die Aufmerksamkeit, die Sorge, die Zeit, die Freundlichkeit anderer - so einfach ist das. Dein Gegenüber hat keinen Vertrag mit Dir abgeschlossen der besagt was er Dir für Deine Zeit, Aufmerksamkeit, Freundschaft zurück zu geben hat. Nur ein Mensch entscheidet, wem Du etwas gibst: Du selber und sonst niemand. Und ohne Garantie darauf etwas im Gegenzug zu bekommen.
Du hast Dich gemütlich eingerichtet in Deiner eigenen Depression und erwartest von Deinem Umfeld Verständnis und Fürsorge. Ist Dir mal der Gedanke gekommen, daß Du nicht der Mittelpunkt ihrer Welt bist? Daß andere Menschen eigene Sorgen und Nöte und vor allem ein Leben haben, daß sie leben möchten?
Was erwartest Du von einer Beziehung, einer festen Freundin? Das ad hoc Glücklichsein? Laß Dir gesagt sein - so funktioniert es nicht. Das Gefühl des Glücks entspringt nur einer einzigen Quelle: unserer Kraft es zulassen zu können und dem Glauben daran, es auch verdient zu haben. Nichts anderem. Ein Partner ist kein Garant für ein glücklicheres Leben, im Gegenteil. Eine Beziehung bedeutet eine Menge Arbeit - vor allem an sich selber.
Nein, Du sehnst Dich nicht nach Freunden. Du willst Menschen, die Dich betüddeln, Dich bedauern und hinter Dir herlaufen um Dein eigenes Ego zu polieren. Stärke entspringt nie den Freundschaften und Beziehungen die wir pflegen sondern immer nur aus unserem eigenen Inneren.
Eine Freundschaft ist kein simples "Ich investiere etwas und habe darum ein Recht darauf etwas zurück zu bekommen" Geschäft. Du hast kein Recht auf die Aufmerksamkeit, die Sorge, die Zeit, die Freundlichkeit anderer - so einfach ist das. Dein Gegenüber hat keinen Vertrag mit Dir abgeschlossen der besagt was er Dir für Deine Zeit, Aufmerksamkeit, Freundschaft zurück zu geben hat. Nur ein Mensch entscheidet, wem Du etwas gibst: Du selber und sonst niemand. Und ohne Garantie darauf etwas im Gegenzug zu bekommen.
Du hast Dich gemütlich eingerichtet in Deiner eigenen Depression und erwartest von Deinem Umfeld Verständnis und Fürsorge. Ist Dir mal der Gedanke gekommen, daß Du nicht der Mittelpunkt ihrer Welt bist? Daß andere Menschen eigene Sorgen und Nöte und vor allem ein Leben haben, daß sie leben möchten?
Was erwartest Du von einer Beziehung, einer festen Freundin? Das ad hoc Glücklichsein? Laß Dir gesagt sein - so funktioniert es nicht. Das Gefühl des Glücks entspringt nur einer einzigen Quelle: unserer Kraft es zulassen zu können und dem Glauben daran, es auch verdient zu haben. Nichts anderem. Ein Partner ist kein Garant für ein glücklicheres Leben, im Gegenteil. Eine Beziehung bedeutet eine Menge Arbeit - vor allem an sich selber.
deprifrei-leben - 24. Mai, 20:24
An Mirtana
Also ich sehne mich nach Menschen, die auch auf mich eingehen, wenn es mir scheisse geht. Wenn das betüdeln ist, dann ist es eben so. Was du beschreibst klingt eher nach einer egozentrisierten Welt, in der der andere den andereren vergisst und nur sein Ding macht.
Eine Freundschaft kann ja nur existieren, wenn man auf den anderen eingeht und seine Sorgen auch erkennt. Als Mittelpunkt der Welt sehe ich mich nicht. N. verhält sich so, als sei sie der Mittelpunkt. (Ich kenne sie ja schon viele Jahre. Sie verlässt gute feste Freunde, um sich einen neuen Kick und neue Bestätigung beim anderen zu holen.) Ein wahrer Freund nimmt den anderen wichtig, wenn er da ist und lässt nicht zu, dass ein betrunkener Alkoholiker die ganze Aufmerksamkeit an sich reisst und mich beleidigt. Komischerweise gehste auf diesen Punkt gar nicht ein.
Es geht nicht um ein Vertrag, aber jeder Mensch hat bestimmte Erwartungen wie sich ein Freund verhalten sollte und wenn diese nicht erfüllt werden, geht so eine Freundschaft kaputt.
Diesen Vorwurf, dass ich es mir gemütlich in meiner Depression einrichte ist ja ein alter Ladenhut. Die meisten die so was formulieren, haben keine Ahnung von dem was sie reden. In einer Depression kann sich niemand gemütlich einrichten, weil sie einer der schlimmsten Krankheiten ist, die es gibt. Und zum Punkt Beziehung. Mir ist klar, dass eine Beziehung viel Arbeit ist und keine Garantie für Glück ist. Aber die meisten Menschen wollen eine Beziehung führen, weil sie sie glücklicher macht und sie jemanden haben, mit dem sie gute wie schlechte Zeiten teilen können. Wenn eine Beziehung kein Mehrwert bedeuten würde, dann könnte der Mensch auch ein Orang Utan sein, denn diese leben als Einzelgänger und haben nur Sex in Paarungszeiten. Aber das menschliche Gehirn ist ein soziales Gehirn und ist auf Kooperation ausgelegt und nicht auf Einzelkämpfertum. Gerade dieser induvidualistische Wahn macht die Menschen unglücklich und N. ist unglücklich. Bei meinen türkischen Freunden habe ich mich mehr wahrgenommen gefühlt, weil sie mehr Familien- und Freundesmenschen sind, als viele Deutsche. Mein Freund Baran hat sich auch immer Gedanken gemacht über meine Bedürfnisse. Durch ihn habe ich viel gelernt, was eine Freundschaft ausmacht. Das sie nicht nur aus Reden besteht, sondern auch aus Taten. (Leider ist er jetzt in einem anderen Land.) Und N. redet immer viel über Buddhismus, aber am Ende kommt nie was hinten raus. Wenn jemand die Werte des Buddhismusses wie Mitgefühl so hochhält, dann erwarte ich auch entsprechende Bemühungen. Für sie ist diese Philosophie nichts anderes als ein Gucci-Buddhismus, um sich interessanter und toller zu geben. Das kotzt mich an.
Eine Freundschaft kann ja nur existieren, wenn man auf den anderen eingeht und seine Sorgen auch erkennt. Als Mittelpunkt der Welt sehe ich mich nicht. N. verhält sich so, als sei sie der Mittelpunkt. (Ich kenne sie ja schon viele Jahre. Sie verlässt gute feste Freunde, um sich einen neuen Kick und neue Bestätigung beim anderen zu holen.) Ein wahrer Freund nimmt den anderen wichtig, wenn er da ist und lässt nicht zu, dass ein betrunkener Alkoholiker die ganze Aufmerksamkeit an sich reisst und mich beleidigt. Komischerweise gehste auf diesen Punkt gar nicht ein.
Es geht nicht um ein Vertrag, aber jeder Mensch hat bestimmte Erwartungen wie sich ein Freund verhalten sollte und wenn diese nicht erfüllt werden, geht so eine Freundschaft kaputt.
Diesen Vorwurf, dass ich es mir gemütlich in meiner Depression einrichte ist ja ein alter Ladenhut. Die meisten die so was formulieren, haben keine Ahnung von dem was sie reden. In einer Depression kann sich niemand gemütlich einrichten, weil sie einer der schlimmsten Krankheiten ist, die es gibt. Und zum Punkt Beziehung. Mir ist klar, dass eine Beziehung viel Arbeit ist und keine Garantie für Glück ist. Aber die meisten Menschen wollen eine Beziehung führen, weil sie sie glücklicher macht und sie jemanden haben, mit dem sie gute wie schlechte Zeiten teilen können. Wenn eine Beziehung kein Mehrwert bedeuten würde, dann könnte der Mensch auch ein Orang Utan sein, denn diese leben als Einzelgänger und haben nur Sex in Paarungszeiten. Aber das menschliche Gehirn ist ein soziales Gehirn und ist auf Kooperation ausgelegt und nicht auf Einzelkämpfertum. Gerade dieser induvidualistische Wahn macht die Menschen unglücklich und N. ist unglücklich. Bei meinen türkischen Freunden habe ich mich mehr wahrgenommen gefühlt, weil sie mehr Familien- und Freundesmenschen sind, als viele Deutsche. Mein Freund Baran hat sich auch immer Gedanken gemacht über meine Bedürfnisse. Durch ihn habe ich viel gelernt, was eine Freundschaft ausmacht. Das sie nicht nur aus Reden besteht, sondern auch aus Taten. (Leider ist er jetzt in einem anderen Land.) Und N. redet immer viel über Buddhismus, aber am Ende kommt nie was hinten raus. Wenn jemand die Werte des Buddhismusses wie Mitgefühl so hochhält, dann erwarte ich auch entsprechende Bemühungen. Für sie ist diese Philosophie nichts anderes als ein Gucci-Buddhismus, um sich interessanter und toller zu geben. Das kotzt mich an.
Mirtana - 24. Mai, 21:21
Was du beschreibst klingt eher nach einer egozentrisierten Welt, in der der andere den andereren vergisst und nur sein Ding macht.Was ich beschreibe, ist die Realität. Eben, ich mache mein Ding und ich nehme mir das Recht, Grenzen zu ziehen wenn ich das für notwendig erachte. Des anderen Sorgen zu erkennen heißt nicht, daß ich sie zu meinen eigenen machen muß. Ich kann helfen, Mitgefühl zeigen ohne mich gleich voll und ganz in das Leid und die Nöte meines Gegenübers zu werfen und sie zu meinen eigenen zu machen. Und meine Freunde verstehen es wenn ich sage "Tut mir leid, heute habe ich keine Zeit und Kraft für andere" und akzeptieren es - weil ich sie im umgekehrten Falle genauso behandel. Freundschaft hat etwas mit Respekt zu tun - vor dem anderen und vor allen Dingen seinen Grenzen.
Eine Freundschaft kann ja nur existieren, wenn man auf den anderen eingeht und seine Sorgen auch erkennt.
Als Mittelpunkt der Welt sehe ich mich nicht. N. verhält sich so, als sei sie der Mittelpunkt. (Ich kenne sie ja schon viele Jahre. Sie verlässt gute feste Freunde, um sich einen neuen Kick und neue Bestätigung beim anderen zu holen.)So, in einem Atemzug verneinst Du der Mittelpunkt zu sein und verweigerst gleichzeitig Deiner Bekannten Mittelpunkt zu sein. Du stellst Dich also gleich mal eine Stufe über sie ... Nur mal so am Rande, jeder Mensch ist der Mittelpunkt seines Lebens.
Ein wahrer Freund nimmt den anderen wichtig, wenn er da ist und lässt nicht zu, dass ein betrunkener Alkoholiker die ganze Aufmerksamkeit an sich reisst und mich beleidigt.Mal ernsthaft, wie alt bist Du? Du bist kein Kleinkind mehr, daß weinend zu Mama laufen muß wenn ihm jemand das Schippchen klaut. Du bezeichnest Dich selber als "jungen Erwachsenen". Nun, ein erwachsener Mensch wehrt sich wenn jemand seine Grenzen überschreitet. Verbal oder nonverbal indem man einfach geht. Das ist Deine Aufgabe und nicht die Deiner Freundin!
Diesen Vorwurf, dass ich es mir gemütlich in meiner Depression einrichte ist ja ein alter Ladenhut. Die meisten die so was formulieren, haben keine Ahnung von dem was sie reden.Und genau diese Argumentation ist so lang wie Sokrates Bart ... Wenn ich etwas sage, dann weiß ich auch wovon ich spreche. Aber es deckt sich hervorragend mit meiner eigenen Erfahrung mit Depressionen - bei mir und in meinem Umfeld. Sobald jemand etwas ausspricht, was dem Depressiven nicht gefällt wird ihm sofort die Kompetenz aberkannt ... Die Lektion hast gut gelernt.
In einer Depression kann sich niemand gemütlich einrichten, weil sie einer der schlimmsten Krankheiten ist, die es gibt.Stell Dich mal bitte vor jemanden, der unheilbar an Multipler Sklerose oder AIDS erkrankt ist und gib diesen unsagbar selbstgerechten Satz von Dir. An Depressionen verreckt man nicht jämmerlich und sie sind heilbar - mit dem kleinen aber feinen Unterschied daß die Heilung bei Depressionen nur vom Patienten ausgeht und vom keinen anderen. Und ja, ich weiß wovon ich rede.
Aber die meisten Menschen wollen eine Beziehung führen, weil sie sie glücklicher macht und sie jemanden haben, mit dem sie gute wie schlechte Zeiten teilen können.Jeder Mensch hat seine eigene Motivation Beziehungen einzugehen. Du hast nicht einmal ansatzweise meine erste Antwort verstanden - andere Menschen machen uns nicht glücklich, wir machen uns selber glücklich.
Gerade dieser induvidualistische Wahn macht die Menschen unglücklich und N. ist unglücklich.Was für ein "Wahn"? Ganz schön selbstgerecht zu wissen was andere Menschen unglücklich macht wenn Du nicht mal in der Lage bist Dich selber weiter zu entwickeln ...
Und N. redet immer viel über Buddhismus, aber am Ende kommt nie was hinten raus. Wenn jemand die Werte des Buddhismusses wie Mitgefühl so hochhält, dann erwarte ich auch entsprechende Bemühungen. Für sie ist diese Philosophie nichts anderes als ein Gucci-Buddhismus, um sich interessanter und toller zu geben.Kann ja auch nicht so sein daß Du schlicht keine Ahnung hast was sie Dir eigentlich nahebringen will? Und schon wieder Erwartungen ... Zum Abschluß und fürs Nachdenken (soll ja helfen ...) was buddhistisches:
Sein Problem
Ein Zen-Meister ging einmal auf einer Straße entlang. Da kam ein Mann daher und schlug heftig auf ihn ein. Der Meister fiel zu Boden. Dann stand er wieder auf und ging in der gleichen Richtung weiter, er schaute nicht einmal zurück!
Ein Schüler begleitete den Meister. Er war ganz einfach schockiert. Er sagte: "Wer ist dieser Mann? Was soll das bedeuten? Wenn du auf diese Art lebst, dann kann jeder daherkommen und dich töten. Und du hast nicht einmal geschaut, wer dieser Mann war und warum er das getan hat!"
Der Meister sagte: "Das war sein Problem, nicht meins."
deprifrei-leben - 24. Mai, 21:31
Im Unterschied zu dir hört N. fast nie die Sorgen und Nöte von mir, sie macht immer ihr Ding. Naja dann braucht sie auch keine Freunde und ich werde ihr das auch demnächst sagen, wenn sich nichts ändert, dass ich diesen Kontakt aufgebe.
Ich bin nicht weggegangen, weil ich mir ein bisschen Sorgen machte, ob er über sie herfällt. Und meinen Unmut habe ich über diesen Alkoholiker geäußert, was ich früher nie getan hätte.
Ich denke, dass ich mich weiter entwickelt habe, wenn du frühere Tagebucheinträge von mir lesen würdest. Ich mache mehr Sport, ich versuche meine Meinung schneller zu artikulieren und nicht mehr alles runter zu schlucken.
Den Ansatz über die Zen-Meister Geschichte kann ich nachvollziehen. Aber immer sich schlagen zu lassen überfordert mich und die meisten Menschen. Und im Moment habe ich noch nicht genug Frieden und Ruhe in mir, um solche Schläge auszuhalten.
Ich bin nicht weggegangen, weil ich mir ein bisschen Sorgen machte, ob er über sie herfällt. Und meinen Unmut habe ich über diesen Alkoholiker geäußert, was ich früher nie getan hätte.
Ich denke, dass ich mich weiter entwickelt habe, wenn du frühere Tagebucheinträge von mir lesen würdest. Ich mache mehr Sport, ich versuche meine Meinung schneller zu artikulieren und nicht mehr alles runter zu schlucken.
Den Ansatz über die Zen-Meister Geschichte kann ich nachvollziehen. Aber immer sich schlagen zu lassen überfordert mich und die meisten Menschen. Und im Moment habe ich noch nicht genug Frieden und Ruhe in mir, um solche Schläge auszuhalten.
Helene (Gast) - 25. Mai, 07:49
Selbsthilfegruppen
Gibt´s nicht auch schon Selbsthilfegruppen gegen Einsamkeit? Wo so irgendwie der Smalltalk vermieden wird? Ich war ein paar Monate in einer "TALISUND" Gesprächsgruppe - das war recht cool ...
Helene
Helene
deprifrei-leben - 25. Mai, 13:44
Liebe Helene,
vielen Dank für diese Anregung. Ich werde mal im Internet mich schlau machen, ob es in meiner Stadt eine entsprechende Gruppe gibt.