Warum schaffen manche Schwerst-Depressive den Ausbruch aus ihrer Krankheit?
Gerade habe ich die Seite Psychomüll angeklickt und ihren neuesten Beitrag http://psychomuell.de/depression/1727/stress-und-frust durchgelesen. Sie hat keine Hoffnungen, den Depressionen je zu entkommen. Spannend finde ich die Frage, wieso es einigen Schwerst-Depressiven gelingt, aus diesem ewigen depressiven Teufelskreis auszubrechen. Was machen die anders, als z. B. Psychomüll? Und wieso bleiben manche immer in der selben Scheiße stecken? In der Vergangenheit wurde zuviel daran geforscht, was Menschen krank macht, aber zu wenig was sie gesund macht oder wie manche es schafften wieder gesund oder gesünder zu werden. Absolute Gesundheit erreicht nach meiner Ansicht und Erfahrung warscheinlich kein Mensch und daher finde ich die Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation) für übertrieben, in der es heisst "Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit und Gebrechen." Solche Formulierungen setzen die Menschen vollkommen unter Druck. Ich habe z.B. den Gedanken aufgegeben, dass meine Schwermütigkeit je ganz verschwindet. Auch in guten Zeiten habe ich meistens eine Antriebsschwäche, aber es fehlen zumindest die negativen Gedanken und das Schweregefühl. Gesundheit ist für mich ein Zustand, wo ich wieder in der Lage bin mein Leben in die Hand zu nehmen und mich eine Krankheit nicht mehr beherrscht und ich in einem Höllenzustand gefangen bin. Also mit anderen Worten, es ist möglich eine Krankheit so weit in den Hintergrund zu drängen, dass sie nicht mehr die Hauptrolle spielt, sondern irgendeine untergeordnete Nebenrolle. Früher litt ich unter schweren Ohrgeräuschen. Diesen Tinnitus besiegte ich zu 95-98 Prozent dadurch, dass ich ihn akzeptierte und mich nicht mehr von dieser Krankheit dominieren liess. Meine Aufmerksamkeit richtete ich auf andere Dinge und so nahmen diese Geräusche ab. Im Moment versuche ich mit einer etwas abgewandelten Strategie die Depressivität in Schach zu bekommen. Ich jogge, gehe in die Tagesklinik und orientiere mein Leben auf das Hier und Jetzt und grübel immer weniger nach, indem ich bestimmte negative Gedanken bewusst stoppe. Ich versuche auch konsequenter vorzugehen und auch Menschen, wo ich nur investiere, auszusortieren.
Wer mit mir befreundet sein will, muss für diese Freundschaft auch was tun. Auf Egomanen habe ich keine Lust mehr.
Kontakt: depris (at) web.de
Wer mit mir befreundet sein will, muss für diese Freundschaft auch was tun. Auf Egomanen habe ich keine Lust mehr.
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deprifrei-leben - 21. Mai, 16:01
Ich für mich denke, daß eine gute Gesundheit erreichbar ist. Nur nicht die Ziele zu hoch stecken.
Bei meiner Freundin etwa bemerke ich einen "subtilen" Wandel..nach ein paar Jahren Therapie hat sich "unbemerkt" einiges in ihr geändert. Etwa ihrer Freundin gegenüber, die sie immer auszunutzen verstand. Diese Frau nahm sie immer in Schutz und meine Argumente erreichten sie nicht. "Sie ist doch MEINE Freundin!!". Jetzt ist es so, daß sie sie plötzlich fürchtet. Also: Irgendetwas hat sich getan - nicht durch Argumente, nein...sondern im Fühlen, in der Wahrnehmung. Sie nimmt nun plötzlich den Mißbrauch wahr.
Was ich damit sagen wollte: Es KANN sich etwas bewegen in uns - darauf kann man bauen. Natürlich nicht von heute auf morgen, das dürfte wohl sonnenklar sein. Sonnenklar!
Ich kann jedem nur raten, die Hoffnung NICHT aufzugeben...und DARTAN zu ARBEITEN, daß das Glück eintritt. Nur: Die richtige Arbeit muß es sein, das ist klar. Deshalb nimmt man sich ja Hilfe in Gestalt eines Therapeuten.
So, wie ich Dich hier erlebe, auch gerade in den gewählten Formulierungen und im Tiefergehenkönnen..da sehe ich nicht, wieso es nicht klappen sollte.
Also!