Ein Plädoyer für Ehrlichkeit und Offenheit bei Bewerbungsgespräche für psychisch Kranke bei potentiellen Arbeitgebern
Auf ihren Blog http://aurisa.twoday.net/stories/bewerbung-und-transsexualitaet/#6133512 erzählt eine Transsexuelle über ihre Probleme mit ihrer Transsexualität.
Sie hat demnächst ein Vorstellungsgespräch und hat Angst dem potentiellen Chef ihre "Anders als normale Frau" wie sie sich auch in ihren Blog vorstellt zu verklickern.
Oder sie hat Angst dem Chef zu sagen, dass sie durch ihre Transsexualität unter Depressionen litt und dadurch Jahre nicht arbeiten konnte.
Eine ehemalige Einstellerin riet ihr zur Offenheit wegen ihrer Transsexualität, aber zum Schweigen wegen den Depressionen.
Für mich bedeutet Offenheit alles offen zu legen, sonst ist es nur eine Salami-Taktik, um sich Vorteile zu verschaffen.
Andererseits kann ich mir die Angst vor Offenheit sehr gut vorstellen. Es ist ein Balanceakt.
Ich rate in dem Fall auf das Bauchhirn zu hören und wenn der Chef sensibel erscheint, ihm alles zu erzählen. Ich habe auch von psychisch Kranken Menschen gehört, dass das Verschweigen von der Erkrankung auch einen zusätzlichen Druck entstehen lässt und zu einem Rückfall in der psychischen Erkrankung führen kann.
Witzigerweise gibt es im Berufsförderungswerk Köln eine Umschulung zum Personaldienstleistungskaufmann. Eventuell könnte ich in diesem Bereich mich umschulen lassen.
Hinter dem sperrigen Begriff des Personaldienstleistungskaufmanns verbirgt sich ein Job, wo man Einfluss auf ganze Lebenswege haben kann wie z. B. über Aurisa.
In dem Job entscheidet man, ob man nach einem Bewerbungsgespräch diese Person einstellt oder nicht.
Man führt Personalakten und arbeitet z. B. in der Zeitarbeitsbranche, wo man die Lohnsklaven betreut. Oder man zieht Aufträge ans Land, damit die Rendite des Unternehmens z. B. für gierige Manchester-Kapitalisten und Aktionäre stimmt.
Mit anderen Worten, man kann in dem Job ein richtiges Arschloch werden, was vielleicht auch manchmal notwendig sein kann.
Warscheinlich wäre diese Umschulung nichts für mich, da selbst wenn ich den Job gegen meine Erwartung bekäme, ich über ganze Lebensläufe wie die von der transsexuellen Bewerberin entscheiden müsste.
Mit meinem großen Mitgefühl, den ich durch meine Depression erworben habe, würde ich alle psychisch Kranken dieser Welt einstellen.
Aber ob das der Rendite dienen würde?
Und würde das Unternehmen nicht durch all diese psychisch Kranken kollabieren?
Und obwohl ich mir diese Manchester-Fragen stelle, komme ich nicht umhin zu sagen, dass Offenheit und Ehrlichkeit Werte sind, auf die auch ein Arbeitgeber und ein Unternehmen aufbauen kann.
Gerade dieser Rendite-Wahn und diese geschönten Fake-Lebensläufe von Selbstdarstellern und Hochstaplern haben uns diese Weltwirtschaftskrise eingebrockt.
Der Schein zählte in der Bewerbung mehr, als das Sein.
Der Depressive kennt sich besser als jeder andere aus, was seine Grenzen und Möglichkeiten im Leben sind.
Er ist mehr im Sein, als die dauerlächelnden Ackermanns.
Er passt auf sich und andere besser auf und bringt gewiss mehr Soft Skills mit, als so mancher größenwahnsinnige Manager, der seine Grenzen und Möglichkeiten nicht kennt.
Diese Ackermanns gefährden ganze Unternehmen wie man am Beispiel Karstadt/Quelle sehen konnte.
Der Mensch der die Depression aus eigener Erfahrung kennt, ist wie ein Wachhund, denn er hat Angst wieder in ein tiefes Loch zu fallen.
Aus dem Grunde erkennt er Gefahren für ein Unternehmen besser.
Aber auch den Größenwahnsinnigen braucht ein Unternehmen, denn ohne Visionen gibt es keine Innovationen.
Aber der Größenwahnsinnige darf nicht der Kapitän eines Schiffes werden, sonst wird er wie die Titanic auf Grund laufen.
Ich bin für eine Kultur des Umdenkens, wo auch der Depressive als wertvoller Mitarbeiter behandelt wird und sich nicht verstecken muss.
Kontakt: depris (at) web.de
Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Personaldienstleistungskaufmann
Sie hat demnächst ein Vorstellungsgespräch und hat Angst dem potentiellen Chef ihre "Anders als normale Frau" wie sie sich auch in ihren Blog vorstellt zu verklickern.
Oder sie hat Angst dem Chef zu sagen, dass sie durch ihre Transsexualität unter Depressionen litt und dadurch Jahre nicht arbeiten konnte.
Eine ehemalige Einstellerin riet ihr zur Offenheit wegen ihrer Transsexualität, aber zum Schweigen wegen den Depressionen.
Für mich bedeutet Offenheit alles offen zu legen, sonst ist es nur eine Salami-Taktik, um sich Vorteile zu verschaffen.
Andererseits kann ich mir die Angst vor Offenheit sehr gut vorstellen. Es ist ein Balanceakt.
Ich rate in dem Fall auf das Bauchhirn zu hören und wenn der Chef sensibel erscheint, ihm alles zu erzählen. Ich habe auch von psychisch Kranken Menschen gehört, dass das Verschweigen von der Erkrankung auch einen zusätzlichen Druck entstehen lässt und zu einem Rückfall in der psychischen Erkrankung führen kann.
Witzigerweise gibt es im Berufsförderungswerk Köln eine Umschulung zum Personaldienstleistungskaufmann. Eventuell könnte ich in diesem Bereich mich umschulen lassen.
Hinter dem sperrigen Begriff des Personaldienstleistungskaufmanns verbirgt sich ein Job, wo man Einfluss auf ganze Lebenswege haben kann wie z. B. über Aurisa.
In dem Job entscheidet man, ob man nach einem Bewerbungsgespräch diese Person einstellt oder nicht.
Man führt Personalakten und arbeitet z. B. in der Zeitarbeitsbranche, wo man die Lohnsklaven betreut. Oder man zieht Aufträge ans Land, damit die Rendite des Unternehmens z. B. für gierige Manchester-Kapitalisten und Aktionäre stimmt.
Mit anderen Worten, man kann in dem Job ein richtiges Arschloch werden, was vielleicht auch manchmal notwendig sein kann.
Warscheinlich wäre diese Umschulung nichts für mich, da selbst wenn ich den Job gegen meine Erwartung bekäme, ich über ganze Lebensläufe wie die von der transsexuellen Bewerberin entscheiden müsste.
Mit meinem großen Mitgefühl, den ich durch meine Depression erworben habe, würde ich alle psychisch Kranken dieser Welt einstellen.
Aber ob das der Rendite dienen würde?
Und würde das Unternehmen nicht durch all diese psychisch Kranken kollabieren?
Und obwohl ich mir diese Manchester-Fragen stelle, komme ich nicht umhin zu sagen, dass Offenheit und Ehrlichkeit Werte sind, auf die auch ein Arbeitgeber und ein Unternehmen aufbauen kann.
Gerade dieser Rendite-Wahn und diese geschönten Fake-Lebensläufe von Selbstdarstellern und Hochstaplern haben uns diese Weltwirtschaftskrise eingebrockt.
Der Schein zählte in der Bewerbung mehr, als das Sein.
Der Depressive kennt sich besser als jeder andere aus, was seine Grenzen und Möglichkeiten im Leben sind.
Er ist mehr im Sein, als die dauerlächelnden Ackermanns.
Er passt auf sich und andere besser auf und bringt gewiss mehr Soft Skills mit, als so mancher größenwahnsinnige Manager, der seine Grenzen und Möglichkeiten nicht kennt.
Diese Ackermanns gefährden ganze Unternehmen wie man am Beispiel Karstadt/Quelle sehen konnte.
Der Mensch der die Depression aus eigener Erfahrung kennt, ist wie ein Wachhund, denn er hat Angst wieder in ein tiefes Loch zu fallen.
Aus dem Grunde erkennt er Gefahren für ein Unternehmen besser.
Aber auch den Größenwahnsinnigen braucht ein Unternehmen, denn ohne Visionen gibt es keine Innovationen.
Aber der Größenwahnsinnige darf nicht der Kapitän eines Schiffes werden, sonst wird er wie die Titanic auf Grund laufen.
Ich bin für eine Kultur des Umdenkens, wo auch der Depressive als wertvoller Mitarbeiter behandelt wird und sich nicht verstecken muss.
Kontakt: depris (at) web.de
Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Personaldienstleistungskaufmann
deprifrei-leben - 12. Jan, 15:04
schlafmuetze - 12. Jan, 18:28
Ich würde nicht alles preisgeben ..
.. denn in erster Linie will ich den Job. Es gibt Leute, die von dem Verdienst leben müssen ;-)
Wenn ich weiß, das der Job wie für mich geschaffen ist, wäre es mein Anliegen, den Personalchef davon zu überzeugen. Über die Krankheiten würde ich nichts sagen, wenn ich nicht muß. Über die TS - wie in Aurisas Fall - auch nur, wenn es notwendig ist.
Das ist ja alles gut und schön mit der Offenheit und Ehrlichkeit (lügen würde ich nicht, sondern nur nicht alles ausplaudern), aber was soll man machen, wenn man den Job dringend braucht und da draußen noch 20 weitere Bewerber sitzen?
Grüßli :-)
Wenn ich weiß, das der Job wie für mich geschaffen ist, wäre es mein Anliegen, den Personalchef davon zu überzeugen. Über die Krankheiten würde ich nichts sagen, wenn ich nicht muß. Über die TS - wie in Aurisas Fall - auch nur, wenn es notwendig ist.
Das ist ja alles gut und schön mit der Offenheit und Ehrlichkeit (lügen würde ich nicht, sondern nur nicht alles ausplaudern), aber was soll man machen, wenn man den Job dringend braucht und da draußen noch 20 weitere Bewerber sitzen?
Grüßli :-)
deprifrei-leben - 12. Jan, 18:36
Mir z. B. fallen Notlügen schwer, da ich zur Wahrheit erzogen wurde.
Z.B. kann man Lücken im Lebenslauf nur mit der Notlüge beantworten, um die Wahrheit vor dem Zugriff des Arbeitgebers zu beschützen.
Z.B. kann man Lücken im Lebenslauf nur mit der Notlüge beantworten, um die Wahrheit vor dem Zugriff des Arbeitgebers zu beschützen.
schlafmuetze - 12. Jan, 18:59
Notlügen sind auch Lügen :-)
Eine Krankheit kann ich so beschreiben, das dem Personalchef die Haare hochstehen. Ist aber keine Pflicht. Ich will ihm ja vermitteln, das ich arbeitsfähig und belastbar bin, also walze ich das Thema nicht so aus, sondern belasse es bei kurzen Erklärungen mit dem Hinweis, dass die Krankheit Geschichte ist.
Grüßli ;-)
Grüßli ;-)
deprifrei-leben - 12. Jan, 18:43
Aber ich glaube auch, dass es Arbeitgeber gibt, die mit so einer Erkrankung sensibel umgehen können.
otto (Gast) - 14. Jan, 09:59
klar, gehen die damit sensibel um, sie werden dich nicht einstellen.
penes-eum - 14. Jan, 18:41
Wenn die Erkrankung auskuriert ist und eben einen langen Zeitraum im Lebenslauf ausfüllt, denke ich kann man dazu offen stehen. Ist die Erkrankung noch akut, wird man mit Ehrlichkeit den Job wahrscheinlich nicht bekommen, aber auch schnell wieder gehen dürfen wenn man aufgrund der Krankheit keine oder wenig Leistung bringt.
Ist es ein TS und die Personenstandsänderung durch, warum sollte er das sagen? Er ist ein Mann oder sie eine Frau, steht im Perso. Wenn jemand die Schritte so weit gegangen ist, denke ich nicht das es irgendjemanden was angeht was er vorher war. Anders sieht es aus wenn noch OPs anstehn, denn da wird er oder sie je nach Job lange ausfallen.
Ich selber habe 2 Jahre in meinem Lebenslauf (nach der Ausbildung, lang ists her) mit Krankheit danach kam eine Umschulung und mittlerweile bin ich 14 Jahre im Job, kein AG schaut dort genau hin, die letzten 5 Jahre interessieren und auf Nachfragen hab ich ehrlich geantwortet "ich war krank bin aber wieder komplett gesund" was gelogen war, denn ich habe 40% Behinderung, brauch sie nicht angeben, mein Job leidet nicht darunter und gut ist.
Ich denke die Eigenverantwortung und der Blick auch auf ein Unternehmen mit der Frage "wie weit wäre ich bereit durch die Krankheit meiner Kollegen belastet zu werden" hilft um zu Wissen was man selber verschweigen kann und wo man auch selber beim Gegenüber sagen würde "das war zuviel".
Der AG hat in meinen Augen ein Recht darauf zu Wissen wie es derzeit im Leben seines AN aussieht, wenn es um die Arbeitskraft geht, da geht es auch um die Arbeitsplätze von den Kollegen, alles andere geht ihn einen Sche...dreck an.
Ist es ein TS und die Personenstandsänderung durch, warum sollte er das sagen? Er ist ein Mann oder sie eine Frau, steht im Perso. Wenn jemand die Schritte so weit gegangen ist, denke ich nicht das es irgendjemanden was angeht was er vorher war. Anders sieht es aus wenn noch OPs anstehn, denn da wird er oder sie je nach Job lange ausfallen.
Ich selber habe 2 Jahre in meinem Lebenslauf (nach der Ausbildung, lang ists her) mit Krankheit danach kam eine Umschulung und mittlerweile bin ich 14 Jahre im Job, kein AG schaut dort genau hin, die letzten 5 Jahre interessieren und auf Nachfragen hab ich ehrlich geantwortet "ich war krank bin aber wieder komplett gesund" was gelogen war, denn ich habe 40% Behinderung, brauch sie nicht angeben, mein Job leidet nicht darunter und gut ist.
Ich denke die Eigenverantwortung und der Blick auch auf ein Unternehmen mit der Frage "wie weit wäre ich bereit durch die Krankheit meiner Kollegen belastet zu werden" hilft um zu Wissen was man selber verschweigen kann und wo man auch selber beim Gegenüber sagen würde "das war zuviel".
Der AG hat in meinen Augen ein Recht darauf zu Wissen wie es derzeit im Leben seines AN aussieht, wenn es um die Arbeitskraft geht, da geht es auch um die Arbeitsplätze von den Kollegen, alles andere geht ihn einen Sche...dreck an.
Vielleicht werde ich die Salamitaktik eines Tages zur Perfektion bringen. ;-)
Hat noch jemand eine Meinung oder Anregung?