Die letzten Kliniktage
Ein sonniger Tag, nur die Kälte erinnert noch an den Winter, die Schneepracht weggeschmolzen und die grünen Knospen warten auf die Wärme, um Leben zu produzieren.
Ich sitze am PC der Tagesklinik, die letzten Tagen haben hier begonnen, dann kann ich wieder bis mittags pennen, da die Therapie beendet ist.
Ich habe mich hier so gut eingelebt wie selten an einem anderen Ort, ich fühle mich hier sicher und geborgen und habe nicht mehr die Befürchtung, dass jemand mich missversteht oder meine Spässe ins negative umdeutet.
Heute hatte ich Ergotherapie, ich malte wieder wie verrückt abstrakte farbenfrohe Kunst, die keine besondere Bedeutung hat, als Schönheit und Formenvielfalt zu hinterlassen.
Malen macht mich immer glücklich, meine Seele pendelt wie eine Waage sich wieder ein, vom Sternzeichen bin ich auch Waage.
Dann hatte ich mich heute in der Arbeitstherapie mit Matheaufgaben und logischen Denken beschäftigt.
Heute mittag habe ich einen leckeren Salat genossen und wie immer mit den Patienten über Gott und die Welt gelabert.
Eine junge Patientin erzählte mir mit welcher Panik sie die Überweisung entgegensah und glaubte, dass es noch sowas wie Zwangsjacken und Elektroschocktherapien gebe. Ausserdem bildete sie sich in ihrer blühenden Phantasie ein, dass sie im Wald vergraben wird und niemand sie mehr finden wird.
Sie hatte zuviele Horrorfilme über Psychatrien gesehen.
Diese Horrorbilder bleiben stärker haften, als jede Aufklärung.
Sie musste über ihre Angst vor den Irren lachen.
Die Leute in meiner Patientengruppe kommen mir fast normal vor. Manche haben Angst vor sozialen Kontakten, viele leiden an Depressionen.
Wie mein Leben nach der Klinik weitergehen wird?
Kontakt: deprifrei@web.de
Ich sitze am PC der Tagesklinik, die letzten Tagen haben hier begonnen, dann kann ich wieder bis mittags pennen, da die Therapie beendet ist.
Ich habe mich hier so gut eingelebt wie selten an einem anderen Ort, ich fühle mich hier sicher und geborgen und habe nicht mehr die Befürchtung, dass jemand mich missversteht oder meine Spässe ins negative umdeutet.
Heute hatte ich Ergotherapie, ich malte wieder wie verrückt abstrakte farbenfrohe Kunst, die keine besondere Bedeutung hat, als Schönheit und Formenvielfalt zu hinterlassen.
Malen macht mich immer glücklich, meine Seele pendelt wie eine Waage sich wieder ein, vom Sternzeichen bin ich auch Waage.
Dann hatte ich mich heute in der Arbeitstherapie mit Matheaufgaben und logischen Denken beschäftigt.
Heute mittag habe ich einen leckeren Salat genossen und wie immer mit den Patienten über Gott und die Welt gelabert.
Eine junge Patientin erzählte mir mit welcher Panik sie die Überweisung entgegensah und glaubte, dass es noch sowas wie Zwangsjacken und Elektroschocktherapien gebe. Ausserdem bildete sie sich in ihrer blühenden Phantasie ein, dass sie im Wald vergraben wird und niemand sie mehr finden wird.
Sie hatte zuviele Horrorfilme über Psychatrien gesehen.
Diese Horrorbilder bleiben stärker haften, als jede Aufklärung.
Sie musste über ihre Angst vor den Irren lachen.
Die Leute in meiner Patientengruppe kommen mir fast normal vor. Manche haben Angst vor sozialen Kontakten, viele leiden an Depressionen.
Wie mein Leben nach der Klinik weitergehen wird?
Kontakt: deprifrei@web.de
deprifrei-leben - 2. Feb, 13:25
deprifrei-leben - 8. Feb, 22:21
Anonyme Botschaften liebe ich, aber ich werde nicht heulen, weil mir längst alle Tränen fehlen.
momoseven - 10. Feb, 20:12
Ich glaube, damit ist jammern und lamentieren gemeint...
deprifrei-leben - 11. Feb, 17:43
Jammere ich soviel?
Ich denke nein.
Ich denke nein.
momoseven - 11. Feb, 17:56
Lieber Roman
Gelegentlich schon, was an sich jeder mal darf. Ich glaube, das Problem ist, daß Du öfter über Dinge jammerst, die Du mit einem kleinen Ruck auf Deiner Seite selber lösen könntest. Natürlich steckt niemand in Dir drin, ausser Du selbst, aber das mit dem Ausschlafen ist gerade bei Depressionen erwiesenermassen ziemlich unzweckmässig, das haben Dir Deine Therapeuten sicher auch schon gesagt, und du hast es doch selbst erlebt, wie gut das tut. Wenn Du wieder lange ausschläfst, verschiebst Du Deinen Schlafrhythmus, so daß es dann wieder ungleich schwerer fällt, wieder früh aufzustehen. Ausserdem macht Dir das dann selbst wieder Schuldgefühle, und- dann jammerst Du drüber.
Und das kann dann schon nerven, und man kommt sich ein wenig wie in einer Endlosschleife vor.
Lieber Gruss, Mone
Und das kann dann schon nerven, und man kommt sich ein wenig wie in einer Endlosschleife vor.
Lieber Gruss, Mone
Je nachdem von wann der Film ist, kann es durchaus gängige Praxis gewesen sein. Auch die Psychiatrie hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt.
Ich denke zum Beispiel an "Einer flog über das Kukucksnest" (einer meiner Lieblingsfilme), der aus den späten Sechzigern ist und die damals gängige Psychiatriepraxis in den USA kritisiert. Das was an der ganzen Sache horrormäßig ist, ist ja gerade, dass solche Methoden angewandt worden sind - nicht weil die Ärzte schlecht waren (wobei die Krankenschwester in dem Film schon fies dargestellt wird), sondern weil man tatsächlich dachte, das hilft Patienten Elektroschocks zu verabreichen oder Teile des Gehirns zu entfernen.
Heute sieht das glücklicherweise anders aus, weil die Medizin nun weiter ist.
Zu Deiner letzten Frage (und dann höre ich auf zu schwallen ;)): Dein Leben nach der Klinik wird so weitergehen, wie Du es selbst gestaltest. Nimm es in die Hand, strukturiere Deinen Alltag und - vor allen Dingen - schlaf nicht wieder bis Mittags. Das tut auf Dauer nicht gut! Ich denke die Antwort heißt: STRUKTUR. Sei aktiv, plane Deine Tage gut und versuche Dir regelmäßige Termine zu setzen (Treffen mit Freunden, ein VHS Kurs (vielleicht eine Malgruppe, wenn Dir das soviel Spaß macht), Sport, ein Praktikum, evtl. eine Ausbildung).
Ich wünsch' Dir jedenfalls was!
Liebe Grüße,
Lady Sunflower
Das kann ich nur unterschreiben!
Hatte mir dort angewöhnt, jeden Tag um 7 oder früher aufzustehen, und werde das Zuhause auch weiter so machen, auch am Wochenende, wenn ich es schaffe, sonst verschiebt sich alles wieder so, daß ich nachts nicht schlafen kann, und dann auch bis in den Mittag hinein schlafen muss. Kommt nicht gut, und gibt Deinen Depressionen und Schuldgefühlen wieder mehr Raum.
Struktur ist wirklich wichtig, am Besten Du schreibst Dir abends einen Plan für den nächsten Tag, und versuchst Dich dran zu halten. Nehm Dir Sachen vor wie Aufräumen, Waschen, aber auch schöne Sachen, und versuch, Dich viel zu bewegen, das hilft echt gegen Depris!!!
Du hast es noch in der Hand...
Alles, Alles Gute von Mone