Auf der Facebook-Seite von Jürgen Domian wird auf Depressive verbal draufgeschissen
Heute Nacht rief jemand bei Jürgen Domian http://domian.de an, dass er unter Depressionen leidet. Vor vielen Jahren fuhr er seinen Hund aus Versehen tot, was die psychische Erkrankung auslöste. Der Schmerzensschrei seines Hundes konnte er nicht verarbeiten und leidet auch an psychosomatischen Erkrankungen. Er lebt zurückgezogen und seine Ehe ist erkaltet. Sehr schön fand ich, dass Domian fragte wie sich die Depressionen bei ihm anfühlen. Ich spürte wie es ihm schwerfiel über seine Probleme zu sprechen. Er wollte niemanden zur Last fallen. Domian riet ihm, dass er sich ehrenamtlich im Tierheim engagieren sollte, damit er aus seinen vier Wänden rauskommt. Später leitete er diesen Anrufer an die Psychologin weiter, damit er mit ihr weiterreden kann.
Das Gespräch gab einen guten kleinen Einblick in die Welt von mindestens vier Millionen Betroffenen.
Dagegen leider konnte ich auf der Facebook-Seite http://facebook.com/domian.juergen vom Radiomoderator einige unschöne Bemerkungen während und nach der Sendung lesen. Eine Frau schrieb: "Wenn ich dem noch lange zuhöre, hab ich auch Depressionen." oder "mein Gott der läßt sich aber auch n bißchen hängen,.. "
Was mich auch ankotzte, als ich diese Diskussion las:
das sollte sich mal der depressive Anrufer von vorhin reinziehen,...dann weiß er was Probleme sind,..
E.:ANDRE probleme ...
I. ach swännibeu ... er kann's wohl nicht lassen ...muss öfters mal verbale abkotze loswerden ... so scheint's ...
M.:Depression ist eine anerkannte krankheit.
D.:oder der sollte einfach zu dir 2 wochen kommen zum survival training
S.:überhaupt nicht,..bin ganz still u voll überzeugt von dem,was ich von mir gebe in dieser Sendung,..
(...)
Auch sehr schön rausgekackt von einem Mann: Gegen einen zweifachengehirntumor ist eine Depression ja wohl mal so ziemlich lächerlich.
D.: Der Inhalt stimmt aber die Formulierung tztztz
Was man dabei erwähnen muss, dass nach dem depressiven Anrufer jemand anrief, der unter einem Gehirntumor leidet und wohl nur noch ein halbes Jahr zum leben hat. Was ich bedenklich finde wie einzelne schlimme Erkrankungen gegeneinander verglichen werden, damit eine Depression als nicht so schlimm erscheint. Diese Vergleicherei ist für mich gedanken- oder herzlos. Mittlerweile gibt es genug Informationsquellen, um zu begreifen, dass diese seelische Erkrankung kein Pony-Hof ist. Sie kann, wenn sie nicht gut behandelt wird, zum Tode durch Selbstmord wie im Fall Robert Enke http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Enke" führen. Aber selbst wenn man die besten Ärzte hat, kann es chronische Verläufe geben, wo es keine deutliche dauerhafte Linderung gibt.
Aber gerade das Internet eignet sich gut dazu alles rauszukacken, was die Person gerade denkt. Da fallen die Hemmungen und der Anstand. Ich nehme diese Unart mittlerweile nicht mehr persönlich und denke: "Denn sie wissen nicht was sie tun". Oder ich denke an den Satz von Albert Einstein: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Eine kluge schöne Frau schrieb auf der Domian-Seite folgendes Statement: "Mancher kapiert’s halt erst wenn ihn selber trifft oder nahe Angehörige."
Ps. Die Radio-Sendung vom 1. Februar 2013 mit dem Depressiven kannst du unter: http://www.podcast.de/episode/206143565/02.02.2013%252C%2BOffene%2BSendung hören. Nach etwa 10 Minuten hörst du ihn.
http://facebook.com/deprifrei
http://twitter.com/deprifrei
Kontakt: deprifrei @web.de
Das Gespräch gab einen guten kleinen Einblick in die Welt von mindestens vier Millionen Betroffenen.
Dagegen leider konnte ich auf der Facebook-Seite http://facebook.com/domian.juergen vom Radiomoderator einige unschöne Bemerkungen während und nach der Sendung lesen. Eine Frau schrieb: "Wenn ich dem noch lange zuhöre, hab ich auch Depressionen." oder "mein Gott der läßt sich aber auch n bißchen hängen,.. "
Was mich auch ankotzte, als ich diese Diskussion las:
das sollte sich mal der depressive Anrufer von vorhin reinziehen,...dann weiß er was Probleme sind,..
E.:ANDRE probleme ...
I. ach swännibeu ... er kann's wohl nicht lassen ...muss öfters mal verbale abkotze loswerden ... so scheint's ...
M.:Depression ist eine anerkannte krankheit.
D.:oder der sollte einfach zu dir 2 wochen kommen zum survival training
S.:überhaupt nicht,..bin ganz still u voll überzeugt von dem,was ich von mir gebe in dieser Sendung,..
(...)
Auch sehr schön rausgekackt von einem Mann: Gegen einen zweifachengehirntumor ist eine Depression ja wohl mal so ziemlich lächerlich.
D.: Der Inhalt stimmt aber die Formulierung tztztz
Was man dabei erwähnen muss, dass nach dem depressiven Anrufer jemand anrief, der unter einem Gehirntumor leidet und wohl nur noch ein halbes Jahr zum leben hat. Was ich bedenklich finde wie einzelne schlimme Erkrankungen gegeneinander verglichen werden, damit eine Depression als nicht so schlimm erscheint. Diese Vergleicherei ist für mich gedanken- oder herzlos. Mittlerweile gibt es genug Informationsquellen, um zu begreifen, dass diese seelische Erkrankung kein Pony-Hof ist. Sie kann, wenn sie nicht gut behandelt wird, zum Tode durch Selbstmord wie im Fall Robert Enke http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Enke" führen. Aber selbst wenn man die besten Ärzte hat, kann es chronische Verläufe geben, wo es keine deutliche dauerhafte Linderung gibt.
Aber gerade das Internet eignet sich gut dazu alles rauszukacken, was die Person gerade denkt. Da fallen die Hemmungen und der Anstand. Ich nehme diese Unart mittlerweile nicht mehr persönlich und denke: "Denn sie wissen nicht was sie tun". Oder ich denke an den Satz von Albert Einstein: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Eine kluge schöne Frau schrieb auf der Domian-Seite folgendes Statement: "Mancher kapiert’s halt erst wenn ihn selber trifft oder nahe Angehörige."
Ps. Die Radio-Sendung vom 1. Februar 2013 mit dem Depressiven kannst du unter: http://www.podcast.de/episode/206143565/02.02.2013%252C%2BOffene%2BSendung hören. Nach etwa 10 Minuten hörst du ihn.
http://facebook.com/deprifrei
http://twitter.com/deprifrei
Kontakt: deprifrei @web.de
deprifrei-leben - 2. Feb, 15:49
Capt. Cock - 4. Feb, 12:28
Tja, Deutschland weigert sich psychische Krankheiten als etwas "normales" anzusehen. (Denk an den Aufschrei als sich der eine - depressive - Fussballspieler vor die Bahn geworfen hat)
Wenn ein Mensch sich ein Bein bricht - oder wie in dem Beispiel - einen Gehirntumor hat, bekommt er Aufmerksamkeit und solche Krankheiten sind total "normal" und okay.
Aber bei psychischen Krankheiten herscht in Deutschland die Auffassung, dass sich jemand nicht genügend Mühe gibt oder nicht genügend zusammen reißt - und das der psychisch Kranke SELBST für seine Krankheit verantwortlich ist. Auch das konnte man an dem Bsp. oben gut ablesen.
Es ist symptomatisch, dass Depressionen heute bei uns in Deutschland "Burnout" heißen. "Burnout" ist eine Krankheit, die nicht im ICD Katalog aufgenommen ist (und somit auch im eigentlichen Sinne keine offizielle Diagnose/Krankheit ist!!!)
Wenn ein Mensch sich ein Bein bricht - oder wie in dem Beispiel - einen Gehirntumor hat, bekommt er Aufmerksamkeit und solche Krankheiten sind total "normal" und okay.
Aber bei psychischen Krankheiten herscht in Deutschland die Auffassung, dass sich jemand nicht genügend Mühe gibt oder nicht genügend zusammen reißt - und das der psychisch Kranke SELBST für seine Krankheit verantwortlich ist. Auch das konnte man an dem Bsp. oben gut ablesen.
Es ist symptomatisch, dass Depressionen heute bei uns in Deutschland "Burnout" heißen. "Burnout" ist eine Krankheit, die nicht im ICD Katalog aufgenommen ist (und somit auch im eigentlichen Sinne keine offizielle Diagnose/Krankheit ist!!!)
Kommentare bei Facebook
Aber auf das Thema Depression zurück zu kommen. Du siehst überall solche minderbemittelte Menschen, die hirnlos drauf los schreiben, ohne überhaupt eine Ahnung von dem zu haben, über was sie da schreiben. Diesen Trollen müsste man von der Schule an einen Satz bei bringen: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal den Schnabel halten" ;) Darüber hinaus gibt es aber auch solche, die einfach kein Feingefühl haben, weil sie soetwas nie gelernt haben und auch solche, die einfach nicht mitreden können, da sie nicht wissen, was es heißt depressiv zu sein. Solche Kommentare sollten wir, die an Depressionen erkrankt sind, einfach ignorieren. Es ist schwer, aber ein anderer Weg bleibt uns wohl nicht übrig, als solche Kommentare einfach zu ignorieren. Man wird diese Menschen nicht von dieser Krankheit überzeugen können. Vielen fehlt einfach zu viel der grauen Substanz im menschlichen Schaltzentrum, um den Ernst der Krankheit Depression zu erkennen.
Das geschriebene von mir, soll jedoch nicht verallgemeinern, denn wie schon erwähnt gibt es eben Menschen, die die Krankheit einfach nicht begreifen können, da sie selbst noch nie davon betroffen waren und die können einfach nicht mitreden. Trotzdem bin ich der Überzeugung, dass diejenigen die die Krankheit Depression nicht begreifen können, aber genug Intelligenz besitzen, solche Aussagen niemals sagen oder schreiben würden und wenn doch, dann jedenfalls in einem anderen Kontex. Man hat ja schon oft als liebgemeinte Aufmunterung gehört, man solle mal an die Menschen denken, die es noch schwerer haben. Das ist zwar lieb gemeint - im Zusammenhang des Versuches der Aufmunterung -, bringt den Depressionen aber keineswegs weiter, da man als Kranker - so ist es jedenfalls bei mir - sich mit diesen Gedanken, dass es Anderen noch schlechter geht, noch weiter runter zieht.
Das Geschriebene spiegelt alleinig meine ganz persönliche Meinung wieder und muss nicht mit Anderen übereinstimmen.
Liebe Grüße aus Bayern, Patrick
Um einzusehen, dass es sich bei Depressionen um eine echte Krankheit handelt, muss man ja nicht unbedingt selbst erkranken. Die Leute mussten sich ja auch kein Bein brechen, um einzusehen, dass da "zusammenreisen" einfach nicht hilft.
Die wissen es nicht besser, und sie wollen es auch gar nicht besser wissen, denn sonst müssten sie ja aufhören zu lästern.