Opferrolle
Seit Donnerstag letzter Woche begann die Dunkelheit zu verschwinden. Anscheinend haben die langen Spatziergänge durch die Natur und am Fluss entlang Heilung gebracht. Auch das spärliche Sonnenlicht muss gewirkt haben. Anders kann ich mir nicht erklären, warum der Sport auf dem Fahrrad-Ergometer nicht gewirkt hat.
Anscheinend kann Heilung dauerhaft nur geschehen, wenn wir im Einklang mit unserer Umwelt leben und uns nicht in Räume einsperren lassen, die uns von den Elementen aussperren. Ich geniesse es mittlerweile sogar durch den Schlamm zu laufen und dreckig zu werden.
Ich glaube die glücklichste Phase meiner Kindheit war die, als ich mit meinen Freunden draußen Fussball spielte oder ins Freibad ging. Irgendwann in der Jugend kam diese schlimme Dunkelheit, da mein Leben nicht im Gleichgewicht war. Eltern verstanden sich nicht. Mein Vater sah nur sich selbst. Er war auch immer ein Opfer der anderen. Irgendwie ist erschreckend wie ich selbst zu diesem Opfer erzogen wurde. Komme ich aus dieser Opferrolle raus?
Andererseits die schlechten Erfahrungen die ich immer machte, wenn ich Hilfe suchte bei Psychologen und Psychiatern haben mich in dieser Opferrolle bestärkt. Der ersten Psychologin die ich mit 19 oder 20 besuchte war besonders schlimm. Ich erzählte ihr, dass ich keine sozialen Kontakte hätte und darunter litt keine Freunde zu haben. Sie schlug mir vor, dass ich zu einen Sportverein gehen sollte, aber dies machte mir Angst. Ich denke meine Mobbingerfahrungen in der Schule hatten mich ängstlicher und vorsichtiger gemacht. Irgendwie konnte ich ihr auch nicht von meinen Traumata erzählen. Sie wirkte auf mich nicht gesprächseinladend und einfühlsam. Nach diesen tollen Vorschlag mit dem Sportverein war es der letzte Besuch bei einem Psychologen für einige Jahre.
Manchmal erkannte ich auch zu spät, dass der Psychologe nicht zu mir passte oder mir fehlte die Kraft diesen zu wechseln. Auch die Schule hätte ich wechseln sollen, aber ich dachte, dass es woanders noch schlimmer wäre. Ich blieb in dieser Opferrolle gefangen. Und ich bin immer noch ein Gefangener. Durch die Kritik ist mir einiges klarer geworden. Manchmal bin ich ein Sturkopf und ich will damit durch die Wand. Ich fühle mich auch sehr schnell gekränkt. Mein Selbstbewusstsein ist eben nicht gerade das stabilste Gebilde. Da muss ich mich schützen, indem ich Kritik nicht an mir ranlasse. Also geh ich in Verteidigungsstellung.
Im Moment erscheint mir alles so klar, aber was ist, wenn ich wieder negativen Stress erlebe und ich wieder depressiv werde?
Kontakt: depis (at) web.de
Anscheinend kann Heilung dauerhaft nur geschehen, wenn wir im Einklang mit unserer Umwelt leben und uns nicht in Räume einsperren lassen, die uns von den Elementen aussperren. Ich geniesse es mittlerweile sogar durch den Schlamm zu laufen und dreckig zu werden.
Ich glaube die glücklichste Phase meiner Kindheit war die, als ich mit meinen Freunden draußen Fussball spielte oder ins Freibad ging. Irgendwann in der Jugend kam diese schlimme Dunkelheit, da mein Leben nicht im Gleichgewicht war. Eltern verstanden sich nicht. Mein Vater sah nur sich selbst. Er war auch immer ein Opfer der anderen. Irgendwie ist erschreckend wie ich selbst zu diesem Opfer erzogen wurde. Komme ich aus dieser Opferrolle raus?
Andererseits die schlechten Erfahrungen die ich immer machte, wenn ich Hilfe suchte bei Psychologen und Psychiatern haben mich in dieser Opferrolle bestärkt. Der ersten Psychologin die ich mit 19 oder 20 besuchte war besonders schlimm. Ich erzählte ihr, dass ich keine sozialen Kontakte hätte und darunter litt keine Freunde zu haben. Sie schlug mir vor, dass ich zu einen Sportverein gehen sollte, aber dies machte mir Angst. Ich denke meine Mobbingerfahrungen in der Schule hatten mich ängstlicher und vorsichtiger gemacht. Irgendwie konnte ich ihr auch nicht von meinen Traumata erzählen. Sie wirkte auf mich nicht gesprächseinladend und einfühlsam. Nach diesen tollen Vorschlag mit dem Sportverein war es der letzte Besuch bei einem Psychologen für einige Jahre.
Manchmal erkannte ich auch zu spät, dass der Psychologe nicht zu mir passte oder mir fehlte die Kraft diesen zu wechseln. Auch die Schule hätte ich wechseln sollen, aber ich dachte, dass es woanders noch schlimmer wäre. Ich blieb in dieser Opferrolle gefangen. Und ich bin immer noch ein Gefangener. Durch die Kritik ist mir einiges klarer geworden. Manchmal bin ich ein Sturkopf und ich will damit durch die Wand. Ich fühle mich auch sehr schnell gekränkt. Mein Selbstbewusstsein ist eben nicht gerade das stabilste Gebilde. Da muss ich mich schützen, indem ich Kritik nicht an mir ranlasse. Also geh ich in Verteidigungsstellung.
Im Moment erscheint mir alles so klar, aber was ist, wenn ich wieder negativen Stress erlebe und ich wieder depressiv werde?
Kontakt: depis (at) web.de
deprifrei-leben - 11. Jan, 16:32
miandres - 11. Jan, 20:37
Zunächst mal Danke für die offenen Worte.
Deine Erfahrungen sind die Erfahrungen Vieler. Auch sind Deine Erfahrungen ein Teil meiner Erfahrungen.
Du wusstest aber schon vorher das es gut tut in die Natur zu gehen und es, ab dem Punkt wo es gefühlt wird, das Wohlbefinden hebt und die dunklen Schatten einen verlassen.
Nun fragst Du was sein wird wenn sie wieder kommen und Du wieder ein Loch gräbst.
Ich denke Du weisst was dann sein wird und Du weisst auch woher Du die Leiter nehmen kannst um diesem Loch zu entkommen.
Wieviel Sinn macht es, sich jetzt, beim schreiben bereits in die Schattenwelt zu begeben? Du hast es getan!
Anfangs schreibst Du noch aus Sonnenschein und je länger Du reflektiert hast, desto mehr begabst Du Dich in die Kälte der Schatten.
Die Schatten hast Du Dir geholt indem Du die alten Schatten (Reflektion der Jugend) wieder hervor geholt hast. Macht keinen Sinn, nicht wahr?
Ist aber so geschehen und geschieht nicht nur Dir so.
Lerne im Schatten das Licht zu erkennen und zu lieben.
Alles Gute,
der Micha
Deine Erfahrungen sind die Erfahrungen Vieler. Auch sind Deine Erfahrungen ein Teil meiner Erfahrungen.
Du wusstest aber schon vorher das es gut tut in die Natur zu gehen und es, ab dem Punkt wo es gefühlt wird, das Wohlbefinden hebt und die dunklen Schatten einen verlassen.
Nun fragst Du was sein wird wenn sie wieder kommen und Du wieder ein Loch gräbst.
Ich denke Du weisst was dann sein wird und Du weisst auch woher Du die Leiter nehmen kannst um diesem Loch zu entkommen.
Wieviel Sinn macht es, sich jetzt, beim schreiben bereits in die Schattenwelt zu begeben? Du hast es getan!
Anfangs schreibst Du noch aus Sonnenschein und je länger Du reflektiert hast, desto mehr begabst Du Dich in die Kälte der Schatten.
Die Schatten hast Du Dir geholt indem Du die alten Schatten (Reflektion der Jugend) wieder hervor geholt hast. Macht keinen Sinn, nicht wahr?
Ist aber so geschehen und geschieht nicht nur Dir so.
Lerne im Schatten das Licht zu erkennen und zu lieben.
Alles Gute,
der Micha
kenn ich
Spaziergänge durch die Natur sind immer toll, hauptproblem: Selbst die sind mir oft zu anstrengend. Das darf ich aber niemandem erzählen, denn man "sieht" ja nicht, dass es mir schlecht geht, also bin ich wohl ein Lügner... Ich bin nicht faul, aber was bringt es, wenn mir unterwegs schlecht wird, und ich total kroggy nach Hause komme. Stattdessen muss ich mich leider daheim erholen, und wenn ich dann ausnahmweise gut genug drauf bin, kann ich mir auch einen Entspannungsspaziergang oder eine Geocaching tour oder eine Radtour gönnen - dann tuts auch nachhaltig gut.
Nun habe ich gerade Entspannungsmusik für mich entdeckt (links darf man hier ja net posten...). Bin mal gespannt, wie lange das gut geht.
Morgen habe ich den ersten Termin bei einem Psychotherapeuten in meinem Leben. Bisher habe ich mich davor gedrückt. Aber morgen gehts nur darum den Typ überhaupt irgendwie dazu zu überreden, mich möglichst weít vorn auf seine ellenlange Warteliste zu setzen. Dazu muss ich so tun, als sei ich kurz vor dem Selbstmord. Und da ich nicht gut lügen kann, müsste ich mir dazu einreden, ich stünde jetzt grad wirklich kurz vor dem Selbstmord. Aber das kommt gar nicht in Frage. Aber wer weis, vielleicht ist er auch nur ein dummer Depp, so wie Deine Erste.
"Geh doch in einen Sportverein..." - das ich nicht lache. Für so einen Tipp brauch ich keinen Therapeuten, dann kann ich auch meinen Nachbar fragen, oder mein Herz der "Bäckereifachverkäuferin", bei der ich morgens meine Brötchen hohle, auschütten. Oder ich lasse mir von einer hübschen, vollbusigen Friseurin die Haare schneiden und heuchle bei ihr um Mitleid.
Als ich den Schlafapnoe-Test gemacht hatte, und der HNO-Arzt mir erklärte, dass ich wohl kerngesund sei und ich ihn dann fragte, was ich nun machen soll: - ob ich jetzt zum Neurologen soll - warnte der mich: "Gehn se blos net zum Psychater, nicht dass sie mir noch auf die falsche Bahn geraten, die Psychater ham alle selbst nen Hau weg".
Naja, der Herr HNO-Arzt hat die Sache offensichtlich wirklich etwas sehr locker genommen (um nicht zu sagen, ER hat selbst nen Hau weg) - aber ich war hier jetzt auch schon bei zwei Psychatern, und ich sachs mal so: Ganz unrecht hatte er definitiv nicht.
Ich bin gespannt. Wünsch mir Glück.
Wenn du kein gutes Gefühl zu diesem Psychologen hast, dann such dir lieber einen anderen. Nur nicht den erstbesten aus reiner Verzweiflung nehmen. Auch während der Therapie solltest du deine Wünsche artikulieren, denn schliesslich bekommen diese Therapeuten ja auch Geld, um einen zu helfen.
Der HNO-Arzt ist echt lustig. Ja manche Psychiater sind wirklich seltsam. Aber es gibt auch noch welche die alle Tassen im Schrank haben. Aber ich würde die Antidepressiva nur in Verbindung mit einer Psychotherapie einnehmen. Ansonsten kann die Wirkung ohne psychologische Unterstützung irgendwann verfliegen, wenn die Ursachen die zu dieser Depression führten nicht beseitigt wurden. Auch sind psychische Erkankungen je mehr Zeit vergeht immer schwerer zu behandeln und ein chronischer Krankheitsverlauf wie wohl bei mir, kann dann drohen.
Schlafapnoe ist wirklich ein gutes Stichwort. Durch Atemaussetzer und einen ungenügenden Schlaf kann auch Schwermut entstehen.
Das der HNO-Arzt dich für kerngesund hält finde ich auch ziemlich bescheuert. Nur weil ich eine seelische Erkrankung nicht sehen kann, ist der andere noch längst nicht gesund.
Mir gefällts
42-Minuten mp3 für Progressive Muskelrelaxation. Nicht in erster Linie musik, ein Therapeut erklärt, was man machen muss.
http://www.schmerzakademie.de/patienten-service/services/#PMNJ
Wichtig bei dem Tape ist nur: Man kann nichts falsch machen. Einfach loslegen und geniesen, keinen Gedanken daran verschwenden "mach ich das jetzt richtig" oder so.
Entspannungsmusik:
Ich habe zufällig diese Seite gefunden (die Seite ist kommerziell, aber nur Künstler müssen dort zahlen, nicht die Hörer. Seltsame Welt...):
http://soundcloud.com/tags/Chillout
Dort kann man sofort loshören, und manche Stücke kann man dort auch schon runterladen.
Rechts sind die Künstler verlinkt, die entsprechende Musik machen.
Mir haben 2 besonders gut gefallen, beide bieten die Musik kostenlos zum Download an (der zweite bietet sie alternativ auch zum Kauf an):
http://www.alexanderblu.com/
http://romanmusic.ru/index.php/en/releases.html