15
Jan
2014

Ich will meine Internetsucht überwinden

Ich komme vom Internet nicht weg. Und ich will endlich damit aufhören. Ich habe eine Selbsthilfegruppe angerufen. Ich habe auch eine Klinik angerufen wegen meiner Internetsucht.
Auch die Nummer von der Internetsuchhilfe, aber die haben sich noch nicht gemeldet.
Ich muss wie ein Alkoholiker für einige Monate trocken leben. Irgendwann muss ich mich doch ans Internet wagen, da man aus beruflichen oder privaten Gründen nicht ohne leben kann.
Ich muss sowas wie ein kontrollierter Trinker werden und ich frage mich, ob ich das auf die Reihe kriege.
Mir macht das Internet viel Spass, vorallem auch die Gründung meiner Gruppe in Facebook verlief gut und wir sind über 700 Mitglieder. Auch all die Freunde die ich gewonnen habe. Oder wie toll es ist auf seine Pinnwand zu schreiben wie es den anderen geht und dutzende Antworten. Wo hat man sowas schon? Soviel Aufmerksamkeit.
Aufmerksamkeit ist die Währung des Internets. Ich bin ein Süchtiger und ich will von dieser Abhängigkeit loskommen. Ich brauche auch Anerkennung im Offlineleben. So langsam wird es damit auch besser.
Eigene Minderwertigkeitsgefühle verursachen fast jede Art von Sucht. Meine Erfahrung und Beobachtung.


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11
Jan
2014

Verein Internetsuchthilfe

Wie ich über den Verein Internetsuchthilfe http://www.internetsucht-hilfe.de/ erfahren habe fehlt es immer noch an wissenschaftlich fundierten Präventivprogrammen gegen die Onlinesucht.
Nach eigener Aussage auf ihrer Webseite setzt sich der Verein für die Erforschung, die Prävention und Therapie der Internet- und Computerspielsucht sowie weiterer Verhaltenssüchte wie zum Beispiel dem pathologischen Glücksspiel ein.
Auch bietet sie telefonische Beratung an. Auch werden Veranstaltungen, Projekte und Aufklärungsarbeit an Schulen angeboten.
Auch wird kritisiert, dass zu wenig Therapieangebote gibt. Nach meiner Auffassung ist dieser Verein der seit 2010 existiert ein guter Schritt in die richtige Richtung, damit dieses unterschätzte Thema mehr Aufmerksamkeit bekommt.


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Weiteres aus der Schein und Sein Welt im www

Wenn ich die Kontrolle über das Internet verliere, dann ruft mich manchmal meine Mutter an, da sie erahnt wo ich bin. Im Internetcafe. Ihre Anrufe nerven mich. Ich fühle mich kontrolliert und doch ist sie der einzige Mensch auf den Planeten der soviel Liebe für mich hat.
Ich habe das Internet privat schon abgeschafft. Auch habe ich kein Smartphone, da ich Angst habe nur noch in dieser Scheinwelt zu sein.
Meine Mutter wirkt oft besorgt und überfordert wegen meiner Abhängigkeit. Manchmal sagt sie auch: "Höre doch einfach auf". Wenn das so einfach wäre, stellenweise komme ich mir von ihr nicht ernst genommen vor.
Wenn ich über Tage mein Online-Suchti-Marathon hinter mir habe, folglich bin ich oft depressiver. Meine Laune geht in den Keller. Ich schnauze meine Umgebung an. Ich kann schlechter schlafen. Mein Hirn ist von der Frage beseelt, was in meiner Schein-Welt los ist. Andererseits habe ich dort auch das Sein kennengelernt, wenn ich jemanden kennenlernte und mit dieser Person telefonierte.
Letztens habe ich mit einer jungen Frau telefoniert, die wunderschöne Fotos macht und poetische Texte schreibt. Sie hat eine zauberhafte Stimme und ist durch ihre psychische Erkrankungen wie ich beeinträchtigt. Sie hat wenige Kontakte außerhalb ihrer Familie. Und wir haben miteinander über viele Themen telefoniert z. B. was aus uns wird, wenn unsere Eltern sterben. Sie hat wie ich keine Kinder und sie hat Angst ohne welche alt zu werden. Ich will auch noch Vater werden und ich merke den unglaublichen Druck in der Realität etwas zu schaffen z. B. meine Ausbildung. Keine normale Frau will einen Hartz 4 Empfänger als Familiengründer.
Seitdem ich über 30 bin fällt mir auf, dass die Uhr für jeden tickt. Meine Mutter wirkt manchmal sehr alt.
Wenn ich Online bin, kommt mir alles zeitlos vor. Dauernde Kommunikation. Pures entfliehen vor mir selbst. Wie oft habe ich in meinem Tagebuch über meine Alltagsflucht geschrieben?
Es gab auch eine Zeit als ich auf Telefonlines floh, um Frauen kennenzulernen und eine Liebe zu finden. Das kostete mich viel Geld und brachte meine Mutter die meine Sucht finanzierte an den Rand eines Nervenzusammenbruchs.
Die Online-Welt hat mir Besuche bei Physiotherapeuten und eine Operation eingebrockt. Will ich so weiter leben? Und wie will ich ohne Internet leben, wenn das ganze Leben vernetzt ist?? Ich komme mir wie eine Schmalzfliege vor, die im Netz der Spinne gefangen ist.
Manch einer kann meinen, dass ich mich nur noch in diesem virtuellen Kosmos aufhalte. Zum Glück habe ich noch ein paar soziale Kontakte. Meine realen Kontakte haben sich im Laufe der letzten Jahre verbessert. Die Ursache meiner Sucht lag in einer Zeit, als ich kaum intensive menschliche Beziehungen hatte. Und jetzt ist die Ursache zwar kleiner geworden, aber die Wirkung immer noch da. Das ist mein Dilemma.
Und was mich auch nervt, dass ich mit zwei Freundinnen nicht telefoniere, weil ich die ganze Zeit im www verbringe. Ich halte mein Versprechen nicht ein und tippe mir die Hände wund.
Das ist doch echt krank. Mit einer netten Stimme zu telefonieren ist doch viel toller!



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Meine Kommunikationssucht

Mir tut die rechte operierte Hand und die linke neuerdings weh, wenn ich am Computer tippe. Das macht mir riesige Sorgen und ich bekomme Panik-Gefühle, da meine Umschulung dadurch gefährdet sein kann. Dieses Wochenende wollte ich nicht online gehen und ich kriege es schwer hin auf dieses Medium zu verzichten. Ich merke, dass ich Hilfe brauche z. B. will ich eine Selbsthilfegruppe bald besuchen.
Obwohl es 500.000 Süchtige geben soll, gibt es wenig Treffpunkte für dieses Problem.
Auch kenne ich keine Blogs oder Bücher von Betroffenen.
Als Mann bin ich auch eher ein untypischer Suchti. Meist sind Frauen süchtig nach Sozialen Netzwerken wie Facebook. Männer besuchen eher Spieleforen (auch Glücksspiele) oder Sexseiten z. B. mit nackt räkelnden Camfrauen.
Letztens machte sich eine Frau Sorgen, warum ich seit einer Woche nicht online in Facebook bin.
Das teilte mir eine andere Facebook-Freundin über SMS mit. Das hat mich echt berührt.
Normalerweise versorge ich meine Pinnwand immer mit vielen Depri-News, eigenen Gedanken oder Fotos. Und auch in meinen Facebookgruppen und Fanseiten bin ich sehr aktiv.
Ich will meine Sucht in den Griff kriegen, damit ich nicht wieder große Probleme an meinen Händen bekomme. Ich will die Sucht beherrschen und nicht die Sucht mich.



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4
Jan
2014

Mein Tag

Ich habe heute nicht viel geschafft. Ich fühle mich oft träge und schwer. Meine Wohnung sieht immer noch etwas müllig aus. Ich habe außer meiner Mutter die mir Spargelsuppe von der Arbeit brachte, niemand persönlich gesehen.
Ich besuchte die Stadt. Auch sah ich wieder tolle schöne Frauen. Wenn ich eine schöne junge Dame sehe, bekomme ich Sehnsucht nach mehr. Oft dränge ich meine Sehnsüchte beiseite.
Viele die wie ich erkrankt sind, sind Singles oder hatten noch nie eine Beziehung.
Außerdem habe ich im Netto-Marken-Discount ungesunde Ernährung eingekauft z. B. Nugat-Schokolade von Rittersport, eine Nudel-Snack-Suppe mit geilen Geschmackverstärkern und süße Joghurts. Nur die Buttermilch war gesund. Kurz vor 22 Uhr schreit ein Mann mit vielen gekauften Alkoholflaschen die Verkäuferin an. Sie sollte nicht quatschen, sondern endlich die Kunden bedienen. Die Dame verbietet sich den Ton. Der Mann tobt. Ich sage der Frau an der Kasse, dass sie ihn nicht so wichtig nehmen soll.
Immer wieder sind in diesem Discount problematische Menschen unterwegs, die nach Alkohol stinken oder Drogen konsumieren. Man sieht Gestalten die aussehen wie aus einem Horrorfilm. Das fesselt mich immer wieder, wenn ich diese Personen sehe wie sie mit ihren dunklen weiten Kleidung in den Räumen rumlaufen. Meist sehen sie abgelebt aus.
Ich frage mich, was sie dazu brachte so abgefuckt auszusehen.
Wahrscheinlich hatten die auch keine einfache Kindheit.
Meine nicht mehr so stubenreine Wohnung verdränge ich. Ich werde die Date-Frau gewiss nicht bei mir Zuhause einladen. Mir fehlt der Antrieb aufzuräumen.


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Will ich ein positives Tagebuch führen?

Ich denke gerade darüber nach, ob ich ein privates Tagebuch oder einen öffentlichen Blog über positive Erlebnisse und Gedanken schreiben will. Mal weg kommen von meinen Depressionsblog und den Fokus auf das Gute richten.
Allerdings frage ich mich, ob ein positives Tagebuch genug Schreibstoff bietet und ob es nicht irgendwann langweilig wird. Die meisten Menschen lesen ja doch lieber über Probleme, Psychopathen, Massenmörder, Kriminelle und andere Abgründe. Darüber hinaus gibt es auch noch ein Markt für Heilsbücher wie von Dale Carnegie, die dazu Titel tragen wie "Sorge dich nicht, lebe!" Vielleicht sollte ich mich zum Positiv-Guru mausern und entsprechende Seminare anbieten. ;-)
Irgendwann las ich in Psychologie Heute, dass vier von sechs Grundemotionen des Menschen negativ sind. Positive Emotionen sind Freude und Überraschung. Nicht so positive Empfindungen sind Ekel, Trauer, Angst und Ärger.
Ich denke, dass ist auch der Grund warum dem Menschen vom Wesen her die Sonne nicht aus dem Arsch scheint und soviele psychische Leiden bekommen.
Echte Frohnaturen sind eine seltene Spezies und niemand würde sie als krank bezeichnen, obwohl sie die absolute Ausnahme sind!
Allerdings weiss ich, dass was wir über uns denken, wir auch bis zu einem gewissen Punkt auch sind. Das Gehirn kann bei Gedanken die wir uns machen nicht unterscheiden, ob sie tatsächlich real sind. Wenn wir uns vorstellen wie eine Banane schmeckt, demzufolge haben wir den Geschmack im Mund.
Depressive Grübeleien und Gedankenmuster lassen sich natürlich schwer verändern, weil das Gehirn entsprechende negative Nervenautobahnen angelegt hat. Neue Denkwege zu bauen bedeutet immer viel Arbeit an sich selbst und kann nur durch einen eigenen Arschtritt und -tritte erfolgen.
Folglich muss viel verändert werden. Das Denken und Handeln. Ein zufriedenes oder glücklicheres Leben fällt nicht wie eine reife Frucht vom Himmel.
Viele scheuen diesen Prozess, glauben nicht an einen Erfolg oder erwarten schnelle Erfolge. Aber meistens dauert es viele Jahre bis wir aus unseren depressiven Verhaltensmustern befreien und gesünder werden.
Chronische Depressionen müssen nicht auf Ewigkeiten chronisch bleiben. Wir haben die Kraft und das Potential ein besseres
Sein zu führen. Manchmal habe ich auch Zweifel, ob ich mich von meiner Düsterheit emanzipieren kann.
Vielleicht kann ich mich nie von meinem Leiden lösen. Aber ich kann lernen, dass ich das Leiden beherrsche und nicht das Leiden mich!
So ein Tagebuch könnte daher ein guter Anfang sein. Auch viele Seelenklempner schwören darauf, dass wir aufschreiben, was uns am Tag positives passierte. Meistens finden wir doch was, obwohl wir dachten, die ganzen 24 Stunden wären beschissen!


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Eine junge Dame postet in unserer FB.-Gruppe, dass sie eine Suizid-Gruppe in Whatsapp gründen will

Ich merke, dass ich gestern viel zu lange im Internet war. 10 Stunden Dauer-Marathon. Ich bin psychisch down. Meine Mutter meinte, wenn ich zu lange online bin, dass ich aggressiv und unausgeglichen bin.
Meine Gruppe im Sozialen Netzwerk hatte meine ganze Aufmerksamkeit gefordert. Ein junges hübsches Mädel von unter 18 will eine Whatsappgruppe gründen, die als Prävention gegen Suizid gedacht ist. Ich greife ein, mache sie aufmerksam, dass es nicht gut ist, wenn sie ihre Handynummer gibt, um diese Gruppe zu gründen. Whatsappgruppen können bis zu 30 Personen umfassen und haben auch einen virtuellen Raum zum diskutieren und austauschen.
Ich meinte zu ihr, dass Suizid-Prävention nur für Fachmenschen gut ist und sie sich nicht gut abgrenzen kann, weil sie so jung und unerfahren ist. In ihrem Alter wollte ich meinen Vater retten, der an der Flasche hing. Ich therapierte ihn und war am Ende psychisch am Boden, was Tinnitus und noch mehr Depressionen zur Folge hatte.
Den Beitrag musste ich dann löschen, zum Glück sah das Mädel ein, dass sie nicht als Psychologin arbeiten sollte, um Menschen vor dem Selbstmord zu retten.
In meiner Gruppe in Facebook achte ich darauf, dass ich nicht zum Psychologen mutiere, sondern mich einfach normal über eigene Erfahrungen austausche. So als ob ich mit einem Freund bei einem Kaffee über Probleme spreche.
Ich als Admin achte darauf, dass die Gruppe von verbalen Mobbing frei gehalten wird. Wir haben 660 Gruppenmitglieder und je unterschiedlichere Individuen und psychische Krankheitsbilder dazustoßen desto schwieriger wird es.
Wir Admins müssen Regeln aufstellen, damit das Zusammenleben klappt, aber viele mögen dies nicht. Sie verstehen Regeln als Gängelung ihrer Freiheit. Aber das freie Wort kann nur beschützt werden, wenn sie von Mobbing und entwürdigenden Äußerungen anderer freigehalten wird. Viele Gruppen mutieren irgendwann zu rechtsfreien Räumen, wo der andere den anderen verbal angiftet. Das wollen wir nicht.
Auch müssen wir Mobber entfernen und können sie nicht bei uns tolerieren. In solchen Momenten kann ich mit dem immer weiter um sich greifenden gesellschaftlichen Relativismus nichts anfangen. Ich habe schon beobachtet wie in buddhistischen Gruppen ich oder andere verbal angegriffen werden und niemand eingreift. Es fehlt an Zivilcourage und an ein Empfinden, was richtig und falsch ist. Das Harmoniestreben wird über der Ethik gestellt. Dabei wird in meinem Buddhismus soviel von Dialog und Humanität gesprochen. Aber am Ende sieht die Realität nicht immer so gut aus.
Natürlich gibt es auch gute Einzelbeispiele wie in jeder Organisation.
Es gibt auch Gruppenmitglieder die meinen, dass wir Admins 24 Stunden am Tag in Facebook hängen müsssen und die dann meckern, wenn wir nicht zur Stelle sind. Sie wollen ihre Bedürfnisse wie kleine Kinder sofort gestillt bekommen und schreien, wenn dies nicht geschieht. Auch solche Menschen passen nicht zu uns und sollten einen Babysitter engagieren. Der kostet zwar Geld, aber dafür werden auch die Windeln gewechselt. Das können wir in unseren virtuellen Debattenraum nicht gewährleisten. ;-)
Ich jedenfalls will wieder wenig virtuell unterwegs sein und mal eine reale Frau mutig ansprechen. Morgen habe ich ein Date mit einer türkischen Studentin, die ich bei einem Internationalen Kochtreffen kennenlernte.


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3
Jan
2014

Mein Leiden ist so treu wie ein Dackel ;-)

Wenn ich über meine Krankheit nachdenke, dann fällt mir auf, dass sie ein treuerer Begleiter ist, als viele Menschen. Sie lässt mich nie für immer los, sondern kehrt spätestens nach knapp einem Jahr zurück. Sie ist wie ein Dackel mit dunklen schwarzen Augen. Wenn ich ihr sage wie scheiße und minderwertig ich bin, dazu freut sie sich und wedelt mit dem Schwanz, da sie ein verbales Leckerchen bekommen hat.
Sie widmet mir ihre volle Aufmerksamkeit, auch wenn es mich in die Tiefe eines Ozeans zieht.
Sie ist so treu, dass sie sogar mit mir gemeinsam in den Tod geht. Das würde nur ein Hund schaffen.
Der treue Dackelblick erwärmt immer wieder mein Herz und ich kann von ihr nicht loslassen und tue alles damit ich so bleibe wie ich bin.
Gemeinsam dackeln wir durch das Leben und heben das Bein, um uns mal zu erleichtern und jedem wissen zu lassen, dass hier das Depri-Revier anfängt.
Ich bin süchtig nach meinen dunklen Gedanken. Weil ich weiss wie schön die Existenz sein kann, wenn die Dunkelheit mich verlässt. Aber die Schönheit der Welt erkenne ich nur, weil ich immer wieder betrübt bin.
Das ist die Tragikkomödie.

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Warum wirken viele psychisch Kranke jünger?

Ich kann mich erinnern wie mir eine Frau in einem Übergangsheim für psychisch Kranke vor 12 Jahren sagte, dass Menschen die etwas an der Psyche haben jünger ausschauen. Sie wirkte auch jugendlicher.
Ich bin 36 und ich muss sagen, dass ich auch etwa 10 Jahre jünger ausehe. Eine Facebook-Freundin die ich mal traf, sagte scherzhaft, dass bei uns die Zeit stehen geblieben ist.
Tatsächlich entwickeln sich manche psychisch Kranke was die Schwierigkeiten des normalen Lebens angeht, nicht altersgerecht. Sie haben kindliche und kindische Anteile. Meine Mutter wirft mir auch immer vor, dass ich nicht die Verantwortung für mein Leben übernehme und meine Erkrankung pflege.
Ich frage oft meine Mutter nach Rat und will nicht die Verantwortung fällen für eine Entscheidung z. B. ob ich eine Umschulung beginne.
Das Erwachsenenleben macht mir heidenangst.
So gehen uns mancher Stress abhanden, die die Normalos in ihrem Leben zu ertragen haben.
Meiner Mutter sieht man ihr Alter an. Sie hat viele Falten und man sieht, dass sie gekämpft hat und nie jemanden anderen die Zuständigkeit für ihr Dasein zuschanzte.
Ich dagegen hatte eine Mutter die mich immer unterstützte und umsorgte. Auch mit polnischer Gurkensuppe versorgte. So blieb vieles von meiner kindlichen Art erhalten und ich konnte nicht genug Verantwortlichkeit übernehmen.
Das ist auch wie eine Abhängigkeit. Der eigene Glaube, dass man es schafft ist nicht groß. Mama gibt einen oft das Gefühl, dass man es gar nicht alleine schafft.
Eine Bekannte, die psychotisch und depressiv war hat Angst und Schrecken, wenn ihre Mutter stirbt. Sie wird mit Essen, Auto und anderes bedient.
Diese Bekannte ist sehr dick, kann sich kaum noch bewegen und ist ein Hunde-Messie. Als sie mir von ihrer Furcht erzählte, wurde mir bewusst, dass Mama nicht ewig lebt und sie nur in Frieden gehen kann, wenn ich meinen Weg gehe.
Ich will endlich erwachsen werden. Werde ich endlich mutig die Kindheit loszulassen?
Und werde ich folglich anfangen zu altern, weil die Zeit dann nicht mehr stehen bleibt??


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Depressionen sind zu Stein gewordene Trauer

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Die falsch verstandene Toleranz und das Gift des Relativismus unserer Tage

Was ich mittlerweile auch nicht mag wie immer mehr Menschen alles relativieren und sagen, dass es kein gut und schlecht, kein richtig und falsch gibt. Das ist für mich eine falsch verstandene Toleranz. Ich will niemanden mit meiner Meinung wehtun, ich will das alle sich lieb haben und wir in Harmonie leben.
Aber diese Harmonieduselei und keine Stellung beziehen nervt mich.
Die früheren Politiker wie Bundeskanzler Helmut Schmidt hatten eine Aussage gehabt. Sie standen für etwas ein und riskierten etwas. Solche Politiker wie Angela Merkel suchen nicht den Streit, sondern eine narkotisierende Harmonie. Wir streiten nicht mehr über richtig und falsch, sondern alles fließt lieb vor sich hin.
Noch immer hat das Land keine Lösung gefunden für die kommenden verarmten Rentnergenerationen zu der meine Mutter gehört, den Pflegenotstand, das schlechter werdende Gesundheitssystem, die Bildungsmisere für verarmte Kinder, die immer schlechter werdende Pflege älterer Menschen, die Europakrise und dem auseinanderdriften von Arm und Reich.
Auch würde doch keiner im ernst sagen, dass man einen Mord aus Geldgier weder für richtig oder falsch, gut oder schlecht bewerten will. Dann würde ja nach dieser Logik ein Mörder davon kommen, weil ich mich nicht darum kümmern will.
Dieser Relativismus der in unserer Gesellschaft um sich greift ist Gift für die Zivilcourage. Wir brauchen Mutige! Wir brauchen Streit! Wir brauchen eine andere und bessere Geselllschaft! Das ist meine Überzeugung. Wir brauchen nicht nur Meinungen, sondern Überzeugungstäter!
Das ist für mich eine Demokratie und ich lehne die Harmoniedikatur ab!



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1
Jan
2014

Wie ich ins Jahr 2014 gerutscht bin. Und Diskussionen zu Tabuthemen wie seelischen Leiden und Tod

Ich bin gut ins Jahr 2014 reingerutscht. Bevor ich zu der Freundin ging, habe ich noch bei meiner Mama lecker gespeist. Sie machte für uns Schrimps, Brote, eine leckere Paste, Seelachs und Salat. Sie macht es immer sehr liebevoll. Ich durfte auch ihren Holunder-Likör geniessen. Meine Mutter wollte Sylvester nicht feiern, da sie Frühschicht hat. Sie arbeitet als Pflegerin für geistig Behinderte. Manche von denen haben auch psychische Probleme und spucken, schreien oder greifen meine Mutter an. Aber sie nimmt es nicht persönlich, da diese krank sind. Aber trotz allem meint sie, dass man auch Behinderten ihre Grenzen zeigen muss, was geht und nicht. Ich bewundere an ihr, dass sie trotz ihrer gesundheitlichen Einschränkungen mit 59 noch arbeiten geht und immer diszipliniert ihren Aufgaben nachgeht. Sie ist wie eine alte Lok, die trotz des Alters noch gut Dampf gibt.

Gegen 22:30 bin ich zu der Party gegangen, aber sie fiel diesmal klein aus. Ich sah ihren Freund, deren Cousine und ihren Freund, noch zwei Leute. Wir tranken bisschen Alkohol. Ich brachte noch den Sekt mit, den meine Mutter mir auf dem Weg gab. Sie meinte, dass man Freundschaften pflegen muss, damit man nicht einsam wird. Da hat sie Recht, manchmal bin ich da sehr unaufmerksam und drehe mich zu sehr um meine Probleme.
Ich knallte vor dem Haus mit den anderen noch mit ein paar Böllern und schickte Raketen in den Nachthimmel. Überall war der Geruch des Pyrozeugs in der Luft.
Nach einer halben Stunden gingen wir wieder in die gute Stube. Die nicht so enge Freundin arbeitet als Erzieherin mit psychisch kranken Jugendlichen, die z. B. Borderline-Störung haben. Sie meint, dass es psychische Erkrankungen nicht gebe und Menschen sich in diese Diagnosen reinsteigern. Das kann im Negativfall passieren. Früher meinte sie wurden Depressive als Schwarzseher betrachtet und sie hätten auch ihr Leben geführt.
Nach meiner Meinung wurde das Thema früher verdrängt. Ich meinte zu ihr, wenn etwas kein Namen hat, dann existiert es auch nicht. Ich finde es nicht gut, wenn man so tut als würde es nicht existieren. Auch sagte ich ihr, dass ich selbst unter Depressionen leide.
Sie meinte, dass wir das gerne mal ausdiskutieren könnten. Sie klang anders als der Freund der Freundin meiner Mutter, der kein Dialog mit mir führen wollte, sondern einfach seine vorgefertigte Meinung hatte.
Trotzdem halte ich dies für Quatsch, was sie sagt. Ich denke, dass sie selbst schon psychische Probleme hatte, aber diese durch eisernen Willen in den Griff bekam.
Oft beobachte ich, dass die Menschen die seelische Erkrankungen verleugnen, selbst welche haben. Wer will schon in den eigenen Abgrund gucken?
Sie meinte, dass ADHS und andere Störungen für die Produktion von Medikamenten erfunden wurde. Ich denke auch, dass mittlerweile zuviele Erkrankungen aus dem Boden gehoben werden wie z. B. die Störung, dass man an den Nägeln kaut.
Am Ende führt das ausufern von Diagnosen, dass wir Kranken nicht ernst genommen werden. Auch soll Schwermut schon da sein, wenn die Syptome 2 Wochen andauern. Aber wie jeder weiss, kann nach einem Todesfall eine depressive Verstimmung eine normale Reaktion sein und nach einigen Wochen abklingen. Früher brauchte es mehrere Monate, um eine Depression zu diagnostizieren.
Wenn die Standarts für die Erhebung dieser Erkankung immer weiter runtergesetzt werden, werden die Normalos natürlich sagen, dass heute jeder krank ist.
Dann werden Menschen wie wir immer weniger ernst genommen. Die Ausweitung der psychiatrischen Diagnosen und die Senkung der Schwelle, wann jemand krank ist führt zu einer Überforderung des Gesundheitssystems.
Immer mehr rennen zu Psychiatern, Psychologen, Tageskliniken und Psychiatrien. Die Wartezeiten werden länger. Aber gleichzeitig wächst das Angebot an Fachpersonal nicht.
Einer meiner Vermutungen ist, dass heute jeder krank erklärt werden soll, weil die Pharmaindustrie mehr an Antidepressiva und anderen Medikamenten verdienen will. Es wird auch immer wahlloser verschrieben z. B. Ritalin gegen ADHS.
Auch werden Ärzte durch die Pharmaindustrie mit Aufmerksamkeiten wie eine Reise bestochen.
Aber das es diese Erkrankungen nicht gibt, dass stimmt nicht.
Gegen 1:25 ging ich nach Hause und denke immer noch über die Worte meiner Freundin nach.
Wir unterhielten uns auch noch darüber, dass der Tod heute aus der Gesellschaft verdrängt wird. Sie bedauerte wie ich, dass es immer mehr anonyme Bestattungen gibt, weil man niemanden zur Last fallen will. Ihre Mutter ist auch vor Jahren gestorben und sie bedauerte, dass sie nicht für einige Tage aufgebahrt wurde wie es früher war.
Sie hatte ihre Mama verbrannt, da sie vor dem Tod darüber gesprochen hatten. Sie nahm auch Antidepressiva.
Sie fragte sich, ob es Probleme gibt, wenn man den Toten zu schnell einäschert, weil die Seele noch im Körper ist. Darauf wusste ich auch keine Antwort.
Der Tod und psychische Erkrankungen sind die großen Tabus dieser Leistungsgesellschaft. Niemand darf sterben und niemand darf an der Psyche was haben.
Ich hoffe, dass ich 2014 weiter durch meine Facebook-Seiten, -Gruppen und meinem Blog Veränderungen anstoßen kann. Noch nehmen zu wenig Gesunde Anteil an unserer Welt. Es gibt noch eine unsichtbare Mauer in den Köpfen der Menschen.
Auf Veranstaltungen wie "Bündnis gegen Depressionen" trifft man meist Selbstbetroffene, aber keine psychisch Gesunden.


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31
Dez
2013

Wichteln gegen Depressionen

Mich hat zum Jahresende beeindruckt, dass aus meiner gegründeten Facebook-Gruppe gegen Depresionen sehr positive Impulse ausgingen. 18 Menschen machten mit und es wurde die Gruppe "Wichteln gegen Depressionen" gegründet.
Die meisten Geschenke kamen an.
Nächstes Jahr wird das Projekt weiterlaufen. Das Schöne an der Geschichte ist, dass Menschen bemerkt haben, dass ein fast Unbekannter an sie denkt und sie glückliche Momente erleben durften.
Manchmal hilft Facebook doch gegen Vereinsamung an Weihnachten.


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Humor ist meine Religion

Damit das Leben nicht noch grauer wird als es eh schon ist, habe ich mich dafür entschieden praktizierender Humorist zu sein. Das ist meine Religion und Weltanschauung.


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Singlebörsen-Besuch eines Singlemanns

War gerade auf einer Singlebörse und dort war noch Werbung für eine andere Börse. Slogan "Singles in deiner Nähe". Und alle diese hübschen jungen Damen hatten Titten gehabt, die riesig wie Melonen sind. Wusste gar nicht, dass in meiner Nähe soviele Atombusen rumlaufen. Ich sollte aufpassen, dass ich bei soviel praller Schönheit mir keine radioaktive Verstrahlung hole.


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30
Dez
2013

Sylvester 2014 nicht einsam

Heute rief ich eine nicht so enge Freundin an. Ich fragte sie was sie Sylvester macht. Sie sagte, dass sie bei sich was vor hat und ich gerne vorbeikommen kann. Ich habe schon manche Übergänge ins Neue Jahr alleine verbracht. Das tat mir gar nicht gut. Andere haben Spass, nur ich liege depremiert im Bett.
Das Gefühl nicht wichtig zu sein, um eingeladen zu werden, nagte die Jahre immer wieder an mir. Mein Selbstwert geht dann immer in den Keller.
Ich wünsche mir von meinen Mitmenschen, dass ich wahrgenommen werde.


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Kaloriensünden

Ich konnte heute dem Angebot im Supermarkt nicht widerstehn, was Hüftgold produziert. Kalorien ist das böse StichWort. Ich habe mir süße Joghurts geholt. Chips und noch anderes ungesundes. Mal schauen wie lange ich glücklich bin, wenn ich alles wegfuttere. ;-)


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Es gibt Menschen, die sagen Depressionen gibt es nicht

Letztens stritt ich mich mit meiner Mutter auf der Rückfahrt aus Polen. Es ging um ein Streit vor Jahren im Restaurant. Meine Ma hatte Geburtstag. Keine Ahnung wie es zu den Thema meiner Erkrankung kam, aber der Mann von einer Freundin meiner Mutter sagte, dass es kein Schwermut gebe. Das regte mich tierisch auf und beinah wäre der Geburtstag ins Wasser gefallen. Meine Mutter meinte, dass jeder seine Meinung haben kann. Ich meinte zu ihr, dass das keine Meinung ist, sondern Blödsinn oder Dummheit. Auch keiner würde behaupten, dass es keine Schwerkraft gibt. Das könnte man ja gerne testen. Auch behauptet keiner, dass es kein Krebs gibt.
Sie blieb bei ihrer Meinung und das machte mich wieder rasend vor Wut. Weil so eine Meinung kann ich nie als solche akzeptieren. Da fühle ich mich nicht ernst genommen. Da müsste ich meine Erfahrung verneinen. Und der Mann der Freundin wollte mir nicht glauben, als ich ihm von meiner persönlichen Erfahrung erzählte. Auch ist diese Erkrankung wissenschaftlich seit langem anerkannt.
Wie kann man sowas abstreiten?


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29
Dez
2013

Der Wert der Depression. Warum wir die Finanzkrise 2008 verhindert hätten

Manchmal denke ich, dass die Finanzkrise 2008 durch mehr Depressive in den Schaltzentralen der Macht nicht ausgelöst worden wäre. Da wir Experten der Analyse und des vorausschauenden Denkens sind, haben wir einen größeren Überblick. Wir treten eher auf die Bremse und denken mehr über die Folgen unseres Handelns nach.
Aber da heute Langsamtreter und Nachdenker verpönt sind, wird alles immer schneller und schneller.
Und was immer schneller unterwegs ist, entgleist irgendwann. Alles hat seine Grenzen, auch wenn wir diese immer erweitern wollen.
Ich frage mich, ob heute Willi Brandt mit seinen Depressionen überhaupt Bundeskanzler geworden wäre. Die Zeit der Bonner Republik war langsamer. Die Informationen flossen nicht megaschnell durch Internetleitungen. Ein Mensch wie Brandt hatte Zeit über alles nachzudenken und Entscheidungen zu treffen, die dem Wohl des Landes dienten z. B. die Ostpolitik oder der Kniefall vor dem Mahnmal im Warschauer Ghetto.
Heute regiert die Finanzwelt immer mehr Psychopathen, Maniker, Narzissten und Glückliche. Der leise Warner wird überhört. Aktienkurse werden durch megarasende Hochleistungscomputer beeinflusst. Nicht mehr Menschen verkaufen Aktien, sondern Computerprogramme. Alles ist abstrakt geworden. Der konkrete Blick der Melancholischen hat an Gewicht verloren.


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So sehen wir alles mehr Rosa:

Psychologen haben die Aufgabe, dass wir Kranken wieder die Realität verzerrt wahrnehmen. Besonders glückliche Menschen sind darin Experten die Not andererer zu übersehen. Vor lauter Glück brauchen sie ihre Mitmenschen nicht. Psychisch Kranke sind auf die Beziehung anderer angewiesen und wirken sehr anhänglich. So manchen Normalo widert so viel Anhänglichkeit an und er will von der Liebe des anderen nicht erschlagen werden.
Daher bringen uns Seelenklempner bei die Illusion zu haben, dass wir von unseren Mitmenschen unabhängig sind. Wir sind die Schmiede unserers Glücks. Depressive haben diese Illusionen nicht. Sie wissen, dass sie nicht alleine existieren können.


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Wir haben einen scharfen Blick!

Depressive sehen die Realität zu genau. Die anderen nehmen sie verzerrt wahr und fühlen sich dabei besser. Nach meiner Auffassung bräuchten die Normalos eine Brille, um die Scheiße zu sehn, die sie anstellen.


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Wir Depressiven

Wir zerdenken uns zu Tode, während das Leben an uns vorbeifliesst. Wir grübeln weiter nach und denken über Vor- und Nachteile nach, statt unserer Herzenswahrnehmung zu folgen. Wir wollen glücklich oder zufrieden sein und schaffen es nicht loszulassen. Wir wollen die Kontrolle über alles haben und werden dabei psychisch krank.
Wir sind nicht so stark wie wir sein wollen. Das Gehirn ist das Organ, dass am meisten Energie frisst. 25 Prozent. Ich will nicht wissen wieviel Energie Schwermütige durch Grübelattacken verbrauchen. Dann ist es auch kein Wunder, dass wir uns dann so energielos und scheiße fühlen.



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Nette Lüge

Wenn die Menschen sagen, dass sie keine Zeit für dich haben, dann lügen sie. Sie meinen, dass sie dich nicht brauchen. Du kannst sie am Arsch lecken.



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27
Dez
2013

Die Wurzeln meiner Ahnen. Besuch auf dem deutschen und polnischen Friedhof

Morgen fahre ich zurueck nach Deutschland. Meine Oma wurde heute doch nicht am Auge operiert. Meine Mutter meckerte die Tage wieder sehr viel.
Ich besuchte den deutschen Friedhof meiner Vorfahren in Nysa (Neisse). Dort liegen mein deutscher Onkel und mein Urgrossvater. Verwandte vaeterlichseits. Meine dt. Oma wurde nach dem Krieg aus Schlesien vertrieben. Auch einige meiner polnischen Verwandten sind auf einem anderen Friedhof beerdigt. Der alte Friedhof sieht wie eine versunkene antike Welt aus. Es stehen nur noch wenige Grabsteine und Figuren. Ich sehe dort die alten Baeume. Das Licht daemmert durch die Kronen. Meine Mutter sagt dort ungefaehr liegen sie. Mein Vater hatte vor Jahrzenten noch Grabsteine mit seiner Kamera aufgenommen. Aber die Inschriften sind verschwunden, man sieht nur noch die Raender einer Grabs. Mein deutscher Onkel fragt immer nach seinen Ahnen, da er im Krieg in Neisse geboren wurde. Wir sehen noch ein wunderschoenes massives Grabmal, dass von einer Steinfigur geschmueckt wird. Wir zuenden ein Licht an. Ein Licht im Grau des Winters. Ich denke ueber meine Ahnen nach und weiss nicht viel. Mein Urgrossvater war Polizist und waehrend des Kriegs von einem kriminellen Tschechen erschossen worden.
Auf dem polnischen Friedhof liegt der Vater meiner Mutter begraben. Der Friedhof ist mit vielen Blumen geschmueckt. Grablichter leuchten ueber der Anlage. Menschen besuchen die Toten. Auf dem deutschen Friedhof war alles grau. Kaum einer der die Toten besucht, ein gespenstischer Ort aus einer anderen Zeit.
In dieser Stadt trifft sich meine polnische und meine deutsche Welt. Der 2. Weltkrieg ist 68 Jahre her. Meine polnische Welt hat nie den Hass auf die Deutschen propagiert. Mein polnischer Opa beurteilte die Menschen nach ihrer individuellen Handschrift und nicht nach kollektiver Schuld.
Meine Mutter erzaehlte mir wie frueher Kinder auf dem deutschen Friedhof mit dem Schaedeln spielten. Kinder haben wohl eine unbefangenere Art dem Tod ins Gesicht zu gucken.
Der Tod wird jeden treffen. Meine Mutter las den Nachnamen eines Toten. Er hiess Nachbar. Ich dichtete noch Frieden an. Waere cool, wenn jemand mit Doppelnamen Nachbar-Frieden heisst.
Meine Mutter will nur nicht den deutschen Nachnamen meines Vaters auf dem Grabstein in Nysa haben, sondern ihren polnischen. Dann wird sich der Lebenskreis so schliessen. Meine Oma sieht auch nicht mehr danach aus, als ob sie lange leben wird. Sie sieht alt, krank und muede aus.


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23
Dez
2013

Verzerrte Wahrnehmung auf seine eigene Schönheit

Menschen mit einer seelischen Erkrankung haben oft die Fähigkeit sich hässlich zu fühlen. Sie sehn sich im Spiegel an und denken, von wem dieses Fressbrett stammt.
Eine gute Freundin von mir hat auch so eine Sichtweise. Sie sieht sich als dick und unansehnlich an. Ihre hübschen grünen Kulleraugen und ihr tolles lächeln sieht sie nicht.
Auch ist sie blind dafür wie sprachgewaltig, toll und poetisch sie schreiben kann. Sie hat einmal einen Literaturpreis von einer Autorenforum abgelehnt, weil sie sich derer nicht würdig empfand. Ihre SMSe sind immer kleine Mosaik-Meisterwerke, die mein Gemüt berühren.
Sie hat Borderline, Depressionen und auch eine Angststörung. Sie wertet sich stark ab und andererseits wertet sie andere zu sehr auf. Sie neigt zum idealisieren und findet jeden Menschen wunderschön, auch wenn die Person eher mittelmässig bis hässlich ist.
Sie nimmt sich einen Eimer Farbe Rosa und streicht Charakterschweine damit an. Wenn eine Krise auftritt, dann spült der Regen die Wasserfarbe weg und das hässliche Anlitz eines Arschlochs tritt hervor. Das enttäuscht sie immer sehr und sie kriegt 'ne Krise.
Menschen mit einem Ungleichgewicht im Seelenhaushalt neigen zu Extremen und nicht zur gesunden Mitte.
Wenn ich Menschen mit einer depressiven Neigung frage, was sie besonders an sich mögen, dann wissen sie meist darauf keine Antwort.
Aber sie kennen sich bestens darin aus, was an ihnen alles Scheiße ist und warum es Gründe gibt, sie nicht zu lieben. Am wenigsten kommen die Menschen damit klar, wenn jemand ihnen ein Kompliment macht. Meine Boderline-Freundin antwortet dann immer, dass der Honig klebt.
Sie kann es schwer fassen, dass sie jemand wirklich mag. Das passt zu ihren Ameisen-Selbstwertgefühl nicht.
Meist sind diese Selbstabwerter wunderbare sensible Wesen, die ein Herz aus Gold haben.
Sie sind das Gegenteil eines selbstverliebten Narzissten. Ich bin immer froh, wenn ich Leute kenne, die über Einfühlungsvermögen wie sie verfügen und auf mich positiv einwirken.



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Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

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