20
Jan
2009

Trevilor-mein neues Antidepressiva

Das neue Medikament Trevilor wirkt gerade Wunder, ich habe zum ersten Mal seit langen das Gefühl deprifrei zu sein und keine Antriebsschwäche zu haben.
Manchmal kann die Depression weitesgehend weg sein, aber die Antriebsschwäche existiert immer noch.
Viele Menschen verstehen nicht wie es einem besser gehen kann, aber ich tue dann nichts.
Diesen Widerspruch hat meine Mutter immer angesprochen und ich wusste lange keine Antwort.
Dabei muss Antriebsminderung und Depressivität nicht unbedingt zusammen gehören, dabei ist die Antriebsminderung auch ein Phänomen der Depression, was die Sache noch schwerer verständlich macht.
Die Depression besteht aus lauter solchen Widersprüchen, die die Außenwelt verzweifeln lassen.
Trevilor hat den Wirkstoff Venlafaxin. Es ist eine Selektiver-Seratonin-Neurotransmitter. Seratonin und Noradrenalin sind Botenstoffe.
Im Gehirn sind bei Depressiven oft die Signalübertragungen gestört und diese Medikamente ermöglichen diese wieder.
Es hat auch noch eine angstlösende Wirkung, auch wenn ich nicht unter Ängsten leide.
Nebenwirkungen des Medikamentes können Sexualstörungen sein wie ich kriege meinen Pimmel nicht mehr hoch, aber ich habe eh keine Freundin, dann ist es mir eh egal.
Viel Wasserlassen ist noch eine weitere nette Nebenwirkung. Gewichtsabnahme oder -zunahme soll noch eine nette Nebenwirung sein, ich hoffe auf erstes, da ich gerne im Sommer meine Bikinifigur hätte. *g*
(Übrigens kommt der Name Bikini von einem atomverseuchten Südseeatoll. Ob meine Schönheit dann auch so strahlen wird? ;-))

Allerdings schenke ich den Nebenwirkungen nicht soviel Aufmerksamkeit, wenn sie nicht bei mir eingetreten sind.
Auch Essen kann Nebenwirkungen haben z. B. mit Pestiziden verseucht sein oder mit Kalorien, trotzdem essen wir weiter.
Genauso wie Essen nehme ich meine Medikamente ein und weiss doch, dass sie nicht mein Leben alleine verändern, sondern nur unterstützend wirken können.
Seltsam so gut wie heute habe ich mich schon lange nicht gefühlt, selbst so ein Normalzustand kommt mir wie das pure Glück vor.
Dieses Jahr habe ich mir einiges vorgenommen.
Morgen oder die Tage erzähle ich etwas über die Rollenspielgruppe, die auch einen wichtigen therapeutischen Ansatz bietet.

Links über Trevilor:

http://netdoktor.de/Medikamente/Trevilor-37-5-m-100007543.html

http://paradisi.de/Health_und_Ernaehrung/Medikamente/Antidepressiva/Forum/7189.php

http://de.wikipedia.org/wiki/Trevilor

Im Internetcafe der Psychatrie

Ich sitze im Internetcafe der Psychatrie. Ich sehe im Cafe-Raum viele psychisch Kranke, die kaputt aussehen, die nicht mehr können oder wollen, deren Wangen eingefallen aussehen, von all den Lebenskämpfen. Der Geruch von Zigaretten liegt in der Luft.
Die Sonne scheint heute, wieder einmal.
Die ganze weisse Pracht ist fast verschwunden.
Gestern war ich nicht in der Tagesklinik, da ich krank bin, auch heute bin ich krank, aber ich bin dennnoch gekommen.
Leider hatte ich heute verschlafen, weil ich den Schlaf brauchte, da ich so krank bin.
Bin erst gegen 10 Uhr in die Tagesstätte gekommen. In der Ergotherapie malte ich mit Pastell wieder ein abstraktes fröhliches Bild, was meine Mutter als Kinderkacke tituliert.
Die anderen Patienten freuten sich mich zu sehen, mich hat dieses positive Freude sehr aufgebaut, ich will nicht mein ganzes Leben lang ein komischer Einzelgänger sein, den keiner versteht.
Wer will immer gegen den Strom schwimmen?
Einmal in der Woche wird das Mittagessen selbst gekocht, was diesmal sehr vorzüglich schmeckte. Gutes Essen macht glücklich, leider ist dieses Glücklichsein nur vorübergehend.
Auch das eine oder andere Kaffee trank ich.
Medikamente nahm ich zu mir, unter anderem Trevilor, mein neues Antidepressivum. Meine Ärztin meinte, dass viele Patienten damit gute Erfahrungen gemacht haben, mein altes Antidepressiva wirkte eh nicht mehr gut.
Gegen 13 Uhr hatte ich mit meiner behandelnden Ärztin ein Gespräch gehabt. Sie fragte mich wie ich die Tagesstätte letzte Woche Mittwoch empfand und ich erzählte ihr, dass sie mir gut gefallen hatte. In dieser Tagesstätte werden psychisch Erkrankte betreut, ich habe dort genäht.
Ausserdem wurde über mein Entlassungstag gesprochen, gegen den 3. Februar werde ich die Tagesklinik verlassen, kurze Zeit später soll ich in die Tagesstätte überwechseln.
Persönlich ist diese anbahnende Veränderung ein komisches Gefühl, ich habe wieder Angst in neue Deprilöcher zu versinken und wieder mehr in einer negativen Gedankenwelt zu leben, wo ich denke, dass das Leben eh nix wert ist.
Andererseits habe ich diesen Ohrwurm von Barack Obama "Yes, we can" im Ohr. Heute wird er feierlich in sein Amt eingeführt, wo er auf die Bibel von Abraham Lincoln schwören wird. Dieser Präsident hatte die Sklaverei überwunden und die USA nach einem Bürgerkrieg geeinigt.
Meine Ärztin sagte mit einem freundlichen Lächeln, dass ich auf meine Klamotten achten sollte, darauf, dass ich pünktlich komme und sie mir dann einen positiven Abschlussbericht schreiben wird, den ich ich für das Arbeitstrainingszentrum brauche.
Ich sollte auch auf meine Kleidung achten, damit ich eine nette Frau kennenlernen kann, so als Motivation quasi.
Ich lachte sie. Sie hat immer eine sehr warme Art mit ihren Patienten zu sprechen. Sie wirkt nicht verkopft oder übt falsches Mitgefühl aus.
Sie wirkt echt.
Sie nimmt den Patienten wie mich ernst.
Ich mag sie.
Gegen 14:15 habe ich die Rollenspielgruppe, die bis 15:30 h andauern wird.
Danach muss ich wieder zum Zahnarzt, um das gebohrte Loch mit einer Plombe zu füllen.

Kontakt: deprifrei@web.de

19
Jan
2009

Teil 2 mit der Liebesverehrerin

Meine Liebesverehrerin will sich nicht bei mir mehr melden, liegt vielleicht daran, dass ich sie auch am Telefon hören wollte.
Aber sie bevorzugt es, mich von Weiten zu bewundern, ähnlich wie bei Hollywoodstars und ihren Bewunderinnen.
Ich hatte es schon geahnt, wer soviel Inbrunst reinbringt, hat Angst vor der Realität.

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Nicht mein Tag

Beschissen gehts mir immer noch, ich habe leichte Kopfschmerzen, kann nicht richtig hören und hab irgendwas undefinierbares am Hals, sowas wie ein kratzen.
Husten tue ich trocken.
Ansonsten habe ich vergessen mich von der GEZ-Gebühr zu befreien und sofort wurden mir über 50 Euro weggenommen, was einer finanziellen Pleite gleichkommt.
Auch die Kosten für Arzneimittel und Arztbesuche haben auf das Budget meiner Mutter und mir eingeschlagen wie eine Bombe.
Die letzten Tage war sie wieder meckrig, was meine Geldausgaben und mein vermülltes Leben anging.
Sie schlug einen Betreuer vor, der sich um meinen finanziellen Kram kümmert, vielleicht doch 'ne Überlegung wert, aber irgendwie mein eigener Stolz steht mir im Weg, mir unter die Arme packen zu lassen.
Nur die Telefonkosten habe ich gut gesenkt, aber diese positive Entwicklung sieht meine Mam nicht.
Von über 120 Euro, bin ich jetzt auf 68 Euro runtergekommen.
Zum Glück habe ich auch ein wenig abgenommen und bin wieder unter der magischen 100 Kilo Grenze.

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17
Jan
2009

Beim Zahnarzt

Heute morgen wurde ich von meinen Zahnschmerzen geweckt, besser als jeder Wecker.
Dann tigerte ich zu meiner Mutter, die mich müde und mitfühlend anschaute und mir Geld für den Zahnarzt und die Medikamente gab.
Der Notzahnarzt wirkte recht jung, schwul und sehr nett.
Er machte eine Röntgenaufnahme, klopfte die Backenzähne ab und fragte mich, wo ich den Schmerz verspüre. Dann gab er mir eine Betäubungsspritze, deren Einstich, nur ein leichtes unangenehmes Gefühl verbreitete, manche Zahnärzte können nicht wirklich spritzen, was zu Schmerzen führt.
Dann bohrte er meinen letzten Backenzahn und behandelte die Stelle, ich verspürte keine Schmerzen und fühlte mich sicher bei ihm.
Keine Schweissperlen rannen mir über die Stirn wie bei anderen Zahnärzten, wo die Betäubungsspritzen nicht wirkten.
Nächste Woche muss ich zum Zahnarzt, um mich weiter behandeln zu lassen.
Gleich gehe ich zur Apotheke, um ein Antibiotika zu kaufen.
Ich fühle mich erleichtert.
Allerdings hat erst der schlimmer werdende Schmerz mich zu den Zahnärzten getrieben.

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16
Jan
2009

Meine abstrakte Kinderkackenmalerei

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Als ich bei meiner Mutter nachhackte, warum sie meine
abstrakten Bilder nicht so toll findet, antwortete sie: Kinderkacke, du kannst viel besser malen.
Andererseits beleidigt sie mit dieser Aussage auch alle Kinder, denn manche Kinder malen wirklich sehr schön.

Auf meiner offiziellen Kunsthomepage http://kunstmaler.twoday.net schrieb eine Person:<i> "Kunst kommt von können und nicht vom wollen, sonst würde es Wunst heissen, oder?"

Ich antwortete:<i> "Also ich bin mit meinen Bild ganz zufrieden, ich denke, dass ich eine gute Farbkombination und gute Formen gemacht habe.
Vielen bedeutenden Künstlern wie van Gogh hatte man das Etikett Kunst abgesprochen und später waren sie Meisterwerke.
Wer kann sich das Urteil erlauben, was Kunst ist und was keine Kunst ist?
Klaro, Kunst ist eine Geschmacksfrage, darüber kann man sich gerne mit mir streiten."

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Gesundheitlich angeschlagen

Im Moment plage ich mich mit Zahnschmerzen und einer Erkältung herum. Die Erkältung verschlimmert meinen Tinitus und ich höre einen Hintergrundrauschen, außerdem höre ich sehr schwer.
Ich sah heute und auch gestern blass wie der Tod aus.
Zum Glück kam ich heute wieder pünktlich zur Klinik, obwohl ich wenig geschlafen habe. Dann habe ich Kaffee mit Milch getrunken, mich mit einigen Leuten unterhalten, aber ich konnte keiner Unterhaltung richtig folgen, da ich schwer wie eine Opi höre.
Gegen 9:30 h hatte ich als zweiter ein Gespräch mit meiner behandelnden Ärztin, dem neuen Chefarzt und einigen Kollegen gehabt.
Es wurde gefragt wie es mir geht. Natürlich antwortete ich schlecht.
Dann wurde gefragt wie ich mich in der Klinik fühle und ob ich all meine Ziele erreicht hätte.
Ich antwortete, dass ich mich in der Klinik gut aufgehoben fühle und sogar einige mich gestern fragten, ob ich nachmittags trotz meiner Erkältung an der Nachmittagsaktivitätsgruppe teilnehme. Sie wollten mir auch ein Kaffee im Cafe ausgeben.
Sie bestätigten meinen Eindruck und freuten sich.
Ich bin gestern auch früher gegangen, um noch mal zum Zahnarzt zu tigern. Außerdem fühlte ich mich total schlapp und entschied mich gegen das Cafe.
Der Zahnarzt überwies mich zu einem Zahnarztchirurgen, da irgendwas wieder mit einer Zahnwurzel nicht stimmt.
Ausserdem muss ein Zahn von Karies befreit werden und es wird eine Plombe reingesetzt.
Ansonsten hatte der Chefarzt mir vorgeschlagen, dass ich ein neues Medikament gegen Depressionen nehmen sollte, da ja mein altes nicht mehr wirklich gut wirkt.
Montag wird die neue Medikamentation angefangen.
Meine Ziele hatte ich auch einigermaßen gut geschafft, fast immer pünktlich, ich komme mit den Leuten gut zurecht und ich bin im Zabi und arbeite an einer Art Intelligenztest. Zabi ist sowas wie ein Zentrum für Arbeitsdiagnostik.
Meine weiteren Ziele wie Arbeitstrainingszentrum und Umschulung sind ja bekannt.
Gegen 10 Uhr bin ich zu meinen Zahnarztchirurgen gefahren und habe einen Termin für nächste Woche verabredet.
Zummindest kann dieser Zahnarzt Spritzen setzen, bei den anderen Zahndocs hatte ich immer Schmerzen gehabt, daher bin ich auch etwas gelassener, als sonst.
Auch Seelenklempner sind von ihrem Niveau und Fachkönnen sehr wechselhaft.
Manchmal muss man ein halbes Leben suchen, bis man die richtigen Fachleute gefunden hat.
Und niemals aufgeben!

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14
Jan
2009

12
Jan
2009

1000 Tage

Existiert meine Deprifrei Homepage. :-)

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Meine Liebesverehrerin

In der letzten Zeit habe ich dieses Gefühl, als ob mir die Lust am Tagebuchschreiben flöten ging. Immer denke ich, dass dieser Krempel den ich hier schreibe, eher auf ein Flohmarkt gehört, als in ein Geschäft. Aber auch Flohmärkte haben ihren Charme.
Und so kann ich auch meinen Blog sehen, als einen kleinen Stand, unter vielen Ständen.
Immer wieder habe ich Zweifel an dem, was ich tue. Vor einigen Tagen erklärte mir meine Mutter, dass ihr meine abstrakten Kunstwerke nicht gefallen. Ich fühle mich danach ziemlich beknickt, fast so als ob ich von hohen Ross gefallen wäre. Obwohl viele anderen Patienten meine Werke gefallen, kann ein einziges vernichtendes Urteil, alle meine künstlerischen Ambitionen ersticken.
Andererseits fehlt mir auch die Lust, mich mit allen Dingen auseinander zu setzen, die ich in der Klinik und außerhalb von ihr erlebe.
Ich bin einfach müde.
Die Wochenenddepression habe ich überstanden, ich falle immer in ein tiefes Loch, wenn ich tagsüber nicht abgelenkt werde.
Auch einer der Gründe, warum ich das Internet liebe, weil es mich von mir und meinen Gefühlschaos ablenkt.
Vor ein paar Tagen habe ich ein Gästebucheintrag auf meiner Homepage bekommen, wo ein junge Frau mir schrieb wie toll sie meine Gedichte findet und dass sie immer so einen Mann wie mich heiraten wollte.
Mittlerweile habe ich Emailkontakt mit dieser Blondinin und sie ist echt Feuer und Flamme, obwohl sie in Österreich lebt und dort studiert.
In mir meldet sich der Skeptiker.
Wie kann sich eine Frau in ein paar Bilder und Texte so verlieben, dass sie meint, dass ich der Richtige bin?
(Das erinnert mich immer wieder an Stars, die man aus der Ferne liebt und bewundert, ohne die reale Person mit all ihren Macken und Fehlern zu kennen.)
Andererseits schmeichelt so viel Liebeswahn doch ungemein und bringt meine angekratzte Männerseele auf Vordermann.
Sie schreibt wie ich Gedichte; sie hatte mir ein sehr schönes Gedicht über die Liebe gesendet, was mich sehr beeindruckt hatte.
Ich werde ihr wohl wieder ein paar Mails schreiben und mal gucken, was daraus wird.
Es wäre viel zu schön, wenn sie die Richtige wäre.

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4
Jan
2009

Es ist kalt

Leider habe ich heute bis 15 Uhr fast geschlafen, dementsprechend gerädert fühle ich mich. Die Feiertage haben mein Schlafryhtmus aus der Balance gebracht.
Es ist sehr kalt, eine feine Schneeschicht liegt draußen.
Mein Herz brennt vor Sehnsucht.
Ich habe gestern mit der hübschen serbischen Verkäuferin gesprochen, so langsam muss ich mich trauen, ob sie Lust hat mich kennenzulernen, aber ich habe Schiss.
Bisher bin ich ja immer gescheitert.
Warscheinlich wird es auch bis zur Ewigkeit so bleiben. Übers Internet meldet sich ja leider auch keine.

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1
Jan
2009

Neues Jahr, neues Glück?

Sylvester ist vorbei.
Ich hatte meinen Sylvesterabend bei der Cousine einer Freundin verbracht, die kaum ein paar Worte mit den Gästen wechselte, auch ansonsten wirkten die Leute recht anteilnahmsnlos, was durch das Rauchen der Shisa oder Marihuana nur verstärkt wurde.
Die Party war ehrlich gesagt nur mit Alkohol zu ertragen, die ich pinchenweise in mir reinkippte, um mich leichter und besser zu fühlen. Aber diesmal war die Party so am Ende, dass ich mich nicht mal durch Alkohol besser fühlte, sondern anfing rumzugrübeln, ob mein neues Jahr mir mehr Glück bringen wird.
Meine Freundin Dany versuchte den Laden zu retten und brachte einige träge Gestalten wie mich dazu zu tanzen und ein bisschen Spass zu haben.
Auch die Mutter der Cousine war anwesend, sie sah ziemlich kaputt aus, als würde ihr ihr Leben über den Kopf wachsen.
Sie ist Psychologin und die haben oft einen am Kopf. Ich bin froh, dass meine Mutter nicht Seelenklepnerin ist. Sie wirkte wie ein Fremdgeschwür in der trägen Partyrunde.
Die Qualmwolken vernebelten den Raum, Partymusik dröhnte aus den Lautsprechern und dummes Gelaber verbreitete sich wie eine Grippe.
Der Höhepunkt des Abends war gegen Null Uhr, als wir uns brüderlich umarmten und die Sektkorken platzten und Sekt in unsere Gläser floss wie Wasser aus den Hähnen.
Dann schmiss ich mit ein paar anderen die Böller in den Garten oder auf die Straße, dabei kann ich eine ungemeine kindliche Zerstörungsfreude entwickeln.
Wenn ich ehrlich bin, würde ich gerne mal mit einem Panzer ein Loch in eine Ruine schissen, aber ich hatte nur staatlich geprüfte harmlose Böller in der Hand, die ich schnell aus der Hand warf, um nicht das Risiko eine Choltaralschadens einzugehen.
Die ganze Luft der feinen Häusersiedlung wurde von Rauch gefüllt, Leute feierten, schossen Raketen in den Himmel.
Eine Menge Geld löste sich in Luft auf.
Kurze Zeit später saß ich wieder in der Runde, guckte die süße Lisa immer an, die leider sehr schüchtern war und träumte von zärtlichen Begegnungen, die ich so sehr vermisse wie andere Wurst auf ihrem Brot.
Ein Leben ohne Intimität ist nur ein halbes Leben.
Keine Ahnung, ob Lisa einen Freund hat oder nicht, zumindest lächelte sie mich auch an.
Gegen 6 Uhr fuhr ich mit dem Taxi nach Hause und pennte bis 16 Uhr nachmittags. Mein Kopf ist überschlafen.
Ob ich heute in die Träume rutsche?

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30
Dez
2008

Pläne für 2009

Was ich 2009 erreichen will:

1-Seelische Stabilisierung

2-Strukturierter Alltag

3-Arbeitstherapiezentrum erfolgreich absolvieren

4-Meine Umschulung machen

5-Neue Freundschaften knüpfen

6-Eine saubere Wohnung

7-Ordentliche Kleidung

8-Zähne regelmässig putzen

9-Ein eigenen Computer kaufen

10-Nicht mehr nach der Liebe suchen, sondern mich von ihr finden lassen.

11-Viel mehr malen

12-Internetkonsum runterschrauben

13-Unabhängiger von meiner Mutter werden

14-Meine Finanzen solide halten

15-Cirka 15 bis 17 Kilo abnehmen, um wie Amor auszusehen. ;-) Spass.

16-Mehr Sport machen

17-Gesünder ernähren, weniger Chips und Frustessen. Nach dem Motto: "In einem gesunden Körper, lebt ein gesunder Geist."

18-Endlich einen Urlaub machen, den ich mir seit Jahren wegen Geldproblemen nicht gönne.

19-Mich nicht mehr soviel ärgern und die Dinge gelassener nehmen. Ob es dem Dalai Lama immer gelingt, so gelassen gegenüber der chinesischen Regierung zu sein?

20-Mehr Romane lesen!


Ansonsten wünsche ich allen meinen Lesern einen guten Rutsch ins Neue Jahr! Ich hoffe, dass alle eure Wünsche und Träume in Erfüllung gehen.

Ich werde wohl eine verpartnerte Party besuchen, keine Chance dort, eine Singlelady zu angeln, aber König Alkohol (der Titel eines Buches von Jack London) wird mir die Welt schon bunter zeigen, als sie wirklich ist. ;-)

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"Wer interessieren will, muss provozieren."

Persönlich stelle ich mir immer öfters die Frage, wie ich mit meinen Worten wirke, was ich anrichte und leider trete ich auch mit manchen Formulierungen ins Fettnäpfchen.
Letztens war ich bei einem Freund und sagte zu dessen Studentenfreund, dass er sicher der ewige Student sei, der noch mit 100 studiert.
Ismail antwortete, dass das besser sei, als nichts zu tun. (Er meinte später, dass er sich die Antwort verkniff, dass das besser sei, als Hartz4.)
Immer will ich einen Lacher herausbrechen, um cool und angesagt zu wirken.
Leichtes lachen, verlegene Blicke.
Wie mein Freund mir später erzählte, hat er Stress mit seiner Familie, weil er viel zu lange studiert.
Aber er meinte, dass er es mir nicht übel genommen hat, sonst wäre er sicher gegangen.
Ich bin wie ein kleines Kind, der nach Aufmerksamkeit und Liebe giert.
Irgendjemand sagte mal, wer interessieren will, muss provozieren.
Dieses Provozieren können, fasziniert mich ungemeint, vielleicht ist es eine Art Droge, um mit seinen eigenen armseligen Dasein zurande zu kommen.
Heute fragte ich eine ältere Patientin, ob sie Töchter hätte. Sie sagte zwei, 26 und 29. Ich sagte, dass ich dann der perfekte Schwiegersohn wäre. Lachen. Leider sind die fast verheiratet, antwortete sie.
Ich überrasche gerne, mit irgendwelchen nicht normgerechten Fragen und finde es immer faszinierend wie Menschen darauf reagieren.
Oder ich sage: Du siehst ein Tag älter aus.
Immer bin ich ein Lachjunkie, der um jeden Preis, etwas aus den Gesichtern zaubern will.
Warscheinlich haben viele Künstler diese perverse Neigung, ihre Umwelt in den Wahnsinn zu treiben.
Das Normale Verhalten finde ich immer schrecklich öde, ich will immer draufhauen.
Endweder lieben mich die Leute dafür oder sie hassen mich.
So ist das.
Andere leben ihr Unnormalsein aus, indem sie Fallschirm springen.

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27
Dez
2008

"Du dumme, doofe und dämliche Kuh." "Warum gibt es soviele dumme Menschen auf dieser Welt?"

Manchmal stelle ich mir echt die Frage, wie sehr darf ich mich angreifbar machen und wieviel Schwäche darf ich zeigen.
Selbst wenn ich hier in diesem kleinen Blog schreibe, dass ich unter Depressionen leide und seit vielen Jahren Hartz4 empfange, dann wollen mich viele nicht für voll nehmen wie es auch manche Psychiater, Psychologen gerne tun.
Haben diese Menschen dieses Recht dazu mich so zu erniedrigen?

Ich will auch schreiben, warum ich das Thema "Schwäche" gewählt habe, weil wir auch in der Tagesklinik darüber geredet haben. Genauer hiess das Thema "Schwächen und Stärken."
Ich muss sagen, dass bei psychischen Krankheiten beide Worte eng nebeneinander liegen. Eine Stärke der Krankheit ist, die Fähigkeit sich besser in den anderen einzufühlen und keine Standartantworten wie "Jeder ist seines Glückes Schmied" oder "Geh mal Holz hacken" zu fällen.
Mein Verständnis für die menschlichen Probleme sind gewachsen, andererseits ist meine Abneigung gegen dumme Menschen noch größer geworden.
Unter dummen Menschen habe ich mein Leben lang gelitten. Die meisten Menschen reden von Dingen, von denen sie keine Ahnung haben z. B. über Depressionen, Hartz4 usw.
Sie urteilen über andere, ohne mit den Schuhen des anderen zu gehen.

Die polnische Nachbarin meiner Mutter, um die 44 hat mich gestern abend wieder zur Weissglut getrieben mit ihren einfachen "Bild Weisheiten."
Sie sieht die Welt Schwarz/ Weiss.
Wenn du nicht arbeiten gehst, dann musste verhungern.
So einfach ist ihre Bush-Weltsicht.
Leider hatte ich am zweiten Weihnachtstag nicht nur was bei ihr gegessen, sondern auch Alkohol getrunken, was meine Zunge und mein Temprament locker werden liess.
Meine Mutter war auch wieder dabei und versuchte die ganze Zeit mein Verhalten zu korrigieren z. B. wo ich am Tisch saß, was mich nervte.
In dem Moment saß dort niemand, aber sie macht sich dann Gedanken, dass gleich bestimmt ihre Nachbarin kommt, die sich an ihren früheren Platz setzen will, obwohl es noch viele freie andere Plätze gibt.
Ich antwortete ihr flapsig, dass sie dann ja dann woanders setzen kann.
Aus dieser Kleinkindrolle komme ich eh nie raus, immer muss etwas an mir ausgesetzt werden z. B. ob ich mich rasiert habe.
Am Tisch wurde nur polnisch gesprochen, was mich auch nervte, obwohl alle der deutschen Sprache mächtig sind.
Durch Sprache kann man Menschen leicht ausgrenzen, ich finde sowas nicht ok.
Irgendwann hatte ich während meines weiteren Alkoholkonsums mitbekommen, dass über Polen und die Sozialsyteme geredet wurde.
Meine Nachbarin fand das ok, dass die Leute nach 6 Monaten nichts mehr bekommen, dann müssten sie sich Arbeit suchen. Meine Argumente, dass andere durch das soziale Netz fallen, liess sie nicht gelten.
Im Moment bekommen die Leute in Polen gut Arbeit, aber was ist, wenn die Arbeitslosigkeit steigt oder wenn sie wie ich unter psychischen Problemen leiden und nicht arbeitsfähig sind?
Diese Argumente zählten für meine Nachbarin nicht.
Auch zählten meine Argumente nicht, wenn jeder eine Arbeitsstelle annehmen muss, egal wie unangenehm und schlecht bezahlt sie ist, dass das dazu führt, dass die Reichen noch reicher werden und die Armen noch ärmer.
Dann holte sie ihre Keule aus dem Sack, dass ich ihr nix von Arbeit erzählen sollte, da ich ja noch nie ein Tag gearbeitet hätte.
(Was nebenbei gesagt nicht stimmt, ich habe 13 Monate meinen Zivildienst und knapp 6 Monate eine Ausbildung zum Altenpfleger gemacht, bis die Krankheit mich Schach Matt setzte. All diese Tatsachen wusste sie, als sie mich attackierte. Aber sie nimmt psychische Krankheiten nicht ernst.)
Ich flippte aus, stand auf, sagte ihr, dass sie eine doofe, dumme und dämliche Kuh sei.
Und sie wisse ja, dass ich unter Depressionen leide und ich zur Tagesklinik gehe.
Sie lachte mich aus. Sie nahm mich wieder nicht ernst. Durch den Alkoholgenuss hatte ich meine verbale Kontrolle verloren und schmimpfte nur noch rum, der ganze Ärger über dumme Menschen kam in mir hoch.
(Solche dummen Äußerungen hatte sie schon früher gefällt, aber ich habe diese Sache verdrängt, ich wollte irgendwo dabei sein und nicht einsam zuhause sitzen. Ich habe mich oft einsam und unverstanden gefühlt.)
Ich stampfte raus, schrie noch, dass ich nie mehr wieder komme und ging zwei Straßen weiter, wo ich wohne.
Danach konnte ich nicht pennen, da ich mir den Kopf zergrübelte über meinen Wutausraster.
Heute war ich einfach down, die ganze Wut hatte meine Ressourcen aufgebraucht und ich habe sie für einen Menschen verschwendet, die einfach zu doof und zu unempathisch ist, um sich in den anderen einzufühlen.
Meine Mutter meinte gar, dass das ja ihre persönliche Meinung sei und sie auch das sagen darf.
Bei mir hört Meinungsfreiheit auf, wenn der andere wie in meinem Fall verbal beleidigt wird und ich als Schmarotzer hingestellt werde.
Darf ich mich da nicht gegen wehren?
Warum gibt es soviele dumme Menschen auf dieser Welt?

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Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

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