26
Jun
2007

Eine neue Idee ist wie ein neues Leben

Heute ist mir eine neue Idee gekommen, dass ich vielleicht in Süddeutschland eine Ausbildung zum Erzieher bekommen könnte und die ARGE die Ausbild. eventuell bezahlt. Dann hätte ich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Ich wäre meine alte WG los, könnte meinen Traumberuf machen und würde auch Zeit sparen, weil man in Baden Wüttemberg kein Fachabi oder berufliche Vorbildung wie Kinderpfleger braucht. Mittlere Reife reicht.
Jetzt ist natürlich die Frage, ob diese Idee ein Luftschloss ist und ob es eine Möglichkeit gibt, sie zu realisieren. Anfang September würde auf einer Fachschule die Ausbild. beginnen. Also habe ich nur 2 Monate Zeit, um alles zu realisieren wie Vorstellungsgespräch, ARGE, Wohnungswechsel usw.
Also eine Herkulesaufgabe, aber diese Idee lässt mich wieder ein bisschen hoffen.
Auch wäre es gut, endlich aus der Stadt zu sein, wo meine Mutter lebt. Keine ewigen Kommentare, ob ich mich rasiert habe oder nicht, wie ich gekleidet bin oder ob übertrieben gesagt, ein Pickel meine Stirn verschönert und ich Clerasil brauche.
So richtig erwachsen bin ich immer noch nicht und dass ist ziemlich scheisse.

Wenn ich Erzieher in einem Heim wäre, dann würde ich den Kindern eine gesunde Selbtsachtung beibringen, ihnen ihre Grenzen, aber auch Möglichkeiten zeigen und Kritik zwar deutlich, aber positiv beibringen, ungefähr in den Stil: Ich finde scheisse das du das und das gemacht hast, da ich doch sehe was du für ein Potential in dir hast! Bei meiner Mutter hat das oft gefehlt. Sie lobt eher selten. Ich kann mich erinneren wie oft sie rumkritisiert hat wie ich den Zaun gemalt habe, bis sie von anderen gehört hat, dass ich es gut gestrichen habe. Erst dann kam das Lob. Sowas demotiviert, wenn man den Eindruck hat, dass alles was man tut, sie nie wirklich zufrieden macht.
Zuoft werden die Menschen negativ kritisiert, ohne ihnen gleichzeitig zu sagen, was für tolle Menschen sie sind.
Mal sehen was aus der Idee wird.
Oder ob sie ein Luftschlossbauprojekt bleibt.

25
Jun
2007

...

Irgendwie fühle ich mich heute Banane. Dieses "Nein" Schreiben der ARGE zu einem Wohnungswechsel drückt auf mein Psyche. Es ist einfach schrecklich wieviel Macht eine Behörde haben kann, über das Leben des Einzelnen Bittstellers. Ich fühle mich wie gelähmt und wie ein Gefangener.
Meine Mutter besuchte ich heute, sie sah nicht gut aus, ich spürte ihre Depris. Ich löffelte ihre Suppe aus, trug die Reifen vom Keller zum Auto und haute dann auch ab.
Ich wollte mit ihr ein Gespräch führen, aber sie guckte mich kaum an. Sie ist warscheinlich entäuscht, weil ich meine Bude nicht aufräume, weil ich ihr immer meinen Seelenmüll rantrage wegen meinen WG Problemen und weil sie den Glauben verliert, dass ich überhaupt irgendwann nicht mehr von Hartz4 lebe.
Dieses Sparflammenleben tut mir selbst weh, auch wenn ich es kaum anders kenne.
Ich besuchte meine frühere Nachbarin, die 60 wurde und mit der ich immer so wunderbar scherzen kann. Sie leidet wie ich an Depressionen. Von ihr fühle ich mich verstanden. Sie verurteilt einen nicht. Wir hatten mein Blog bearbeitet und dauernd machte ich Dativfehler. Das korrigierten wir. Das Blöde am twodayprogramm ist aber, dass wenn man zu lange am korrigieren ist, das Programm die Verbesserungen vegisst. Leidet dieses Programm an Alzheimer?
Dann schauten wir bei www.netdoktor.de/krankheiten/fakta/depression.de nach und dort konnte man einige Symptome dieser Krankheit nachlesen wie Unkonzentriertheit, Schlaflosigkeit oder Langsamkeit. Ich erinnere mich wie langsam ich in allem immer war, als ich als Jugendlicher die Treppen meines Hauses machte und meine Mutter gereitzt reagierte, weil ich so langsam war. Und ich fühlte mich so hilflos und sagte ihr, dass ich eben so langsam bin und sie meinte, dass ich nicht will. Und heute erkenne ich, dass diese Langsamkeit ein Symptom meiner Depressionen war und wie schrecklich und unverstanden ich mich gefühlt habe, obwohl die Freunde meiner Mam immer meinen, dass sie mich sehr gut versteht.
Sonntag hatte ich noch mit ihren beiden Freunden, die ich sehr gut leiden kann, ihren Namenstag gefeiert. Es gab gutes Essen, kontroverse Diskussionen und viel lachen. Auf einmal war alles wieder so leicht, meine Mutter wirkte entspannt und ich auch.
Heute wieder dieser Gegensatz, ihre Mundwinkel nach unten gezogen, das Unglück ins Gesicht geschrieben.
Warum können nicht alle Tage so sein?
Ihre Freunde verstanden auch nicht, warum ich meine Bude nicht aufgeräumt kriege, warum ich mein Leben nicht ordne und die Dinge nicht angehe.
Ich habe heute zwei Rechnungen bezahlt, von web.de und von der Telekom, ich verschiebe solche Dinge lieber auf morgen, obwohl alles durch Mahnungen immer teurer wird.
Ich fühle immer noch diese Trägheit, dieses Gefühl "alles beim alten zu belassen" und einfach in den Tag hinein zu leben.
Dank der Hypnose habe ich keine schlimmen Depressionen mehr, aber ich spüre leichte wie diese Trägheit und diesen Unwillen was zu verändern. Ich habe heute ein paar Griffe in meinem Zimmer getätigt und muss die kommenden Tage weiter arbeiten.

Ansonsten merke ich wie mich dieses Chatten ankotzt. Es erscheint mir alles immer langweiliger, immer die selbe Ausfragerei, selten fluppt ein Gespräch von selbst und oft hört man am Ende seiner Zeilen sowas wie ein "aha" oder das berühmte "aso", also mit anderen Worten, du interessierst mich nicht die Bohne.
Ich diene diesen ganzen dummen Nicknamen im Chat nur dazu wie ein Hamburger konsumiert zu werden, obwohl ich ein reichhaltiges Bauernessen haben will. Aber die Chatter sind zu 99 Prozent nicht in der Lage, mir eine reichhaltige geistige Nahrung zu geben.
Komisch, wenn ich auf einer dieser Parties bin, dann muss ich nicht verkrampft eine Lady kennenlernen, aber im Chat will ich das immer.
Warum???

Was ist für euch Liebe?

Ich würde gerne wissen, ob ihr schon mal eine gute und vollkommene Liebe erlebt habt. Was macht die Liebe aus??
Bin sehr gespannt auf eure Beiträge.
Ps. Ich selbst gebe es mit fast 30 schon auf und glaube nicht mehr wirklich daran.

Gibt es die vollkommene Freundschaft?

Ich sitze wieder in meinem Internetladen, der von einem Türken geführt wird. Er ist so um die 45. Ich kann mich erinnern, dass er am Anfang eher misstraurischer war, weil er nicht alles auf deutsch verstand. Wenn ich ihm sagte, dass ich ihm das Geld für das Internet schon gegeben hatte, dann glaubte er mir nicht. Manchmal hatte er dann so böse Augen. Er denkt immer, dass jemand ihn an den Karren pissen will. Mittlerweile verstehen wir uns und er gibt mir auch einen mal aus. Ismail habe ich hier kennengelernt, da er ja Student ist und nebenbei Kohle verdienen muss und dann in diesem Laden sich einen abackert. Ismail hat sehr schöne grüne Augen, ein bübisches grinsen und pechschwarze Haare. Er hat eher ein Charaktergesicht wie Jack Nickolsen, er ist kein Brad Pitt. Aber grade das macht ihn interessant. Was ich auch an ihm mag, dass man mit ihm wunderbar über Gott und die Welt philosophieren kann und er immer ein offenes Herz hat. Das andere was ich nicht mag, dass er mich kaum an sein Leben teilnimmt und mich nicht einläd, wenn er sich mit Freunden trifft. Auch seine Freundin hält er von seinen Freunden fern, als ob er die Dinge feinsäuberlich trennen will, damit sie sich nicht gegenseitig befruchten.
Auch will er einen nicht dabei unterstützen, dass man eine Freundin findet, obwohl er recht viele kennt. Er sagt dann immer, dass er kein Zuhälter ist und er schon einmal mit dem verkuppeln auf die Nase fiel. Ich kann das nicht so nachvollziehen, denn wenn ich eine Freundin hätte und mich ein Kumpel um Unterstützung fragen würde, würde ich ihn dabei unter die Arme greifen.
Eine wirklich vollkommene Freundschaft habe ich noch nicht getroffen. Gib es die???
Was meint ihr?

24
Jun
2007

Wie es ist eine verpaarte Party zu besuchen

Gestern gegen 23 Uhr bin ich in meinem Studentenhaus auf eine Party gegangen. Eine Etage über mir tanzten schon die Leutchen munter drauf los. Es ist Evylins WG, die immer Partüüü!!! schreit und dann anfängt ihre Hüften zu kreisen und meinen Spitznamen Romanowski zu hauchen. Sie ist ein unter 160 quirliges Chinesenwesen mit einem lauten Organ, der jedem kläffenden Puddel Ehre erweisen würde.
Diese Fünfer WG ist recht agil, wenn man es mit den anderen 16 dahinsiechenden Wohngemeinschaften vergleicht, wo die meisten so nebeneinander her leben. Auf der Party waren so um die 40 Leute, aber vielleicht 10 oder 15 aus meinem Haus, dabei leben in diesem Haus um die 70 Leute.
Manche Leute kannte ich schon von früher, andere lernte ich durch den berühmten Small Talk besser kennen. Ein Konditorlehrling lernte ich mit seiner Freundin kennen, gedanklich einfach gestricktes Pärchen, aber ganz einfach und nett. Die Themen die wir behandelten, sind mir schon entfallen.
Ich habe etwas viel getrunken, aber immer nur bis zur Grenze der Angetrunkenheitsphase, wo das Leben leicht wird, aber kein Kater das aufstehen am nächsten morgen verdirbt.
Die Mottoparty stand unter den Begriffen "Zuhälter und Nutte". Der Hausmeister trug ne fette Sonnenbrille mit langen Haaren und weissen Prachthemd.
Eine 17 Jährige Mitbewohnerin zeigte ihren halben Rundformarsch und liess sich mit einem Typen in sexy Posen ablichten. Sie presste ein Bein an ihn im stehen gegen die Wand. Sie sah geil aus, keine Frage, aber sie ist dumm wie Brot und da vergeht die Erotik, wenn man dieses Wissen hat. Aber wie sagt der Volksmund: Dumm fickt gut. Haha
Katha meine Mitbewohnerin fragte mich, wo man die Teller bekommt und ich zeigte es ihr. Es gab Nudelsalate und Getränke ohne Ende. Normalerweise ist sie immer so zickig und etwas bösartig.
Aber auch böse Menschen haben ein warmes Herz.
Haha
Dann sah ich wieder die Blondine vom anderen mal, die BWL studiert. Sie hat schöne kleine blitzende Chinesenaugen. Sie begrüsste mich, ich gab ihr die Hand und dann sagte ich ihr: Jetzt haben uns die Koordnitaten zusammengeführt. Sie sagte: Was? Also Zeit und Ort bilden eine Schnittmenge. Sie: Studierst du Physik oder Mathe? Ich: Nein. Sie lacht.
Gegen 3 Uhr morgens torkele ich eine Etage tiefer und falle ins Bett. Die Zähne tun weh. Ich laufe zum WC und mache eine Mundspülung gegen meine Zahnfleischentzündung. Und wieder falle ich ins bett und denke über diese verpaarte Party nach, wo es kaum Singles gab.
Grade kam mein Freund Ismail angerannt im Internetcafe und sagte mir: Die Leute waren ja extrem angezogen. Japp manche sahen aus wie Nutten. Und Katha empfand er als giftig und negativ. Japp recht hat er.
Ich blende sie aus meinem Leben aus wie die nervige Werbung im Fernsehen, meist besucht man dass Klo und scheisst und dann geht der Film weiter und man frisst ein paar Chips und trinkt sich was kühles, nee? ;-) Am Tag ertrage ich sie 5 Minute, solange baucht man für die berühmte Maggi 5 Minutensuppe. Und man hat was warmes im Magen. Lach.

23
Jun
2007

Paradoxum

Viele Menschen haben dieses Lebensmotto: Wie kann man die Welt verändern, ohne sich selbst zu ändern?

Vielleicht hat ja ein Blogleser darauf eine Antwort und kann mir dieses Paradoxum erklären. Bin gespannt.

Seelenmüllrecyling

Ich muss zugeben, dass mich dieses schreiben hier gut tut und wie ich dann meinen Seelenmüll erfolgreich recyle, um nicht durchzudrehen. Kein Freund kann sowas ersetzen. Schreiben befreit. Es ist wie ein magischer Prozess, indem man sein Innerstes zu Papier bringt, läd man seinen seelischen Schrott auf eine neue Sonderdeponie, wo der Seelenmüll dann verarbeitet wird.
Ich denke, dass ich ein geborener Schriftsteller bin, da mir das Schreiben Erleichterung verschafft und mein Rucksack dadurch leichter wird. Jeder trägt sein Päckchen im Leben.

(Bin auch gerne immer für neue Kommentare von Bloglesern offen und freue mich, wenn mir jemand schreibt. Ich diskutiere gerne.)

19
Jun
2007

Beim Tutor

Der Tag ist fast vorbei. Heute schien die Sonne. Es war warm. Meine Gemütslage ist wie ein dämmriges Licht in meinen Hirnwinkeln, es fehlt das gute Wetter.
Heute hatte ich mich mit Hans verabredet. Er ist Tutor im Haus und wird in wenigen Monaten 40 und ist hier sowas wie die gute Seele vom Haus oder der Kummerkastenonkel. Er lebt seit 8 Jahren seit Bestehen dieses katholischen Studenwohnhauses.
Irgendwie werden meine Gedanken gerade abgelenkt, neben mir sitzen zwei hübsche Ladies im Internetcafe. Leider rauchen die. Nicht gut für meine Potenz, falls ich eine Beziehung mit denen eingehe, da doch Nikotin Gift ist.
Gegen 11 Uhr bin ich zu ihm gekommen. Er wirkt wie ein Bär, der bestimmt 140 Kilo schleppt, auf cirka 175 verteilt mit einem Nacken wie ein Buhle.
Seine Haare sind etwas Licht geworden, dünne Lippen und einen Blick wie jemand, der gerade im Boxring steht.
Er war früher Koch, dann machte er Abi, begann zu studieren, gab dieses Studium auf.
Er ist wie ein Quasselwasserfall, den man gerne zuhört, aber der wenig nachfragt, weil er all seine Gedanken die er in sich trägt wie ein Missionar an die Leute bringen will. Nach etwa einer Stunde nervt es einem, wenn er den Selbstunterhalter spielt.
Jetzt denke ich wieder, verdammt hübsche Ladies, ich glaube, dass ich zu lange Single bin, ich komme mir wie ein ausgetrockneter Flussbett in der Sahara vor, der darauf wartet, dass die Flut kommt und die Liebeshormone mich davontragen, von dieser Einöde Leben.
Hans tut alles organisieren wie Ein- und Auszüge, er macht die meisten hausinternen Parties und er schlichtet, falls es Streit in den WG´s gibt.
Frau B. von der Verwaltung hatte Hans angerufen, damit er mich beim Auszug unterstützt. Er hatte einige Anzeigen in der Wohnungsanzeigen in der Wuppertaler Rundschau angekreuzt. 9 bis 14 kommen in Frage, sie dürfen nicht mehr als etwa 210 Warmmiete kosten, da meine jetzige WG -Zimmer soviel kostet.
Ich vermute mittlerweile, dass die ARGE meine neue Wohnung ablehnte, da die 240 Euro Warm kostet.
Die circa 18 Jährigen Schmolllippenladies verlassen den Internetladen, wie schade.
Er wollte dort anrufen und meinte, dass ich mich dann Freitag mit ihm treffen sollte, damit wir uns die Wohnung anschauen.
Ansonsten hatten wir über Gott und die Welt geredet. Er erzählte mir wie als junger Mann mit den Republikaner symphatisierte, um seine Eltern zu provozieren. Irgendwann kam er von dieser "Ich haue allen eine auf die Fresse" Mentalität weg, da er mitbekam wie der damalige Vorsitzende Schönhuber sich sieben mal in einem einzigen Satz widersprochen hatte. Auch sah er immer weniger Sinn darin einen Menschen, als weniger wertvoll zu betrachten, nur weil er auf einer anderen Grenzseite geboren wurde.
Er provozierte mal einen Ausländer, indem er ihn Milch ins Gesicht kippte. Aber der antwortete nur lässig, was ihm das bringen sollte, wenn er sich mit Hans prügelt. Dann begann er nachzudenken und freundete sich mit ihm an.
An Hans mag ich, dass er zwar kantig in seiner Art ist, aber man immer weiss woran man ist, er trägt das Herz auf der Zunge.
Manchmal regte er sich darüber auf, dass die Deutschen in ihren eigenen Land zu fremden werden und sich nicht gegen Kriminalität wehren dürfen. Er erzählte mir 'ne Story von einem Ort in der Nähe von Frankfurt, wo er vor über 20 Jahren lebte. Früher hatte der Ort 6000 Einwohner und bestand aus schmucken Einfamilienhäusern. Dann kam ein Politiker auf die Idee sich ein Denkmal zu machen und wollte aus den Ort eine große Stadt machen. In kürzester Zeit entstanden an die 40 Hochhaüsersilos und viele Ausländer zogen in den 70er Jahre dort ein, wo niemand den anderen verstand, weil es ein Völkerwirrwarr an Sprachen bestand. Alles wurde krimineller, viel Drogenhandel und er gründete eine Bürgerwehr mit anderen Bürgern, damit keiner mehr mittags ausgeraubt wird. Aber dann wurde sie als Nazis gebrandmarkt. Es wurden ihnen mit Haft gedroht, da das Gewaltmonopol beim Staat liegt. Es gab weiterhin nur 4-6 Bullen in der Stadt, die mittlerweile 60.000 Einwohner zählte. Irgendwann gab er diesen Ort auf und haute von dort ab.
Er wollte sich nicht mehr länger schlagen oder was kriminelles machen.
Er ärgert sich, wenn seine Gutmütigkeit ausgenutzt wird.
Ein Afrikaner gab mal seine Abschlussdoktorarbeit ab. Sie sollten es in der nacht gemeinsam korrigieren. Aber er tauchte nicht auf. Er machte sich Sorgen und versuchte ihn telefonisch zu erreichen, ohne Erfolg. Er korrigierte alleine, da er wusste, dass er die Arbeit am übernächsten Tag abgeben musste. Der Schwarz Afrikaner tauchte am nächsten Tag sturbetrunken von einer Party auf und schnappte sich den Berg korrigierter Blätter, ohne ein Danke zu hauchen. Später erfuhr er, dass der Afrikaner viele Betrügereien begann und mehrere Stipendien unter verschiedenen Namen erhielt. Die Uni erfuhr davon, aber gab ihn trotzdem den Abschluss, um ihren Ruf nicht zu verlieren.
Der Tutor mit dem Stiernacken ist durch das soziale Netz gefallen, da er kein Hartz4 bekommt und seine Hitzeallergie von der Küche nicht als Berufskrankheit anerkannt ist. Also er bekommt dadurch auch keine Umschulung. Manchmal schimpft er dann auf die Ausländer, die den Staat das Geld aus der Tasche nehmen und dieses Geld fehlt dann für ihn.
Auch was ihn ärgert, dass er Ausländern im Haus wie der Familie I. anbot deutsch mit ihm zu lernen, aber diese das Angebot nicht annehmen. Sie kommen dann mit Dolmetscher zum Sozialamt und wollen nur was nehmen, ohne was zu geben. Sie gehen nicht arbeiten usw.
Ich wies ihn darauf hin, dass auch Deutsche den Staat ausnutzen und dass viele Ausländer wie meine polnische Mutter immer Arbeir gesucht haben. Da gab er mir auch Recht.
Manchmal schimmern noch diese rechten Gedanken, aus seiner Republikanerzeit durch, aber es wäre zu einfach ihn als Rassisten zu beschimpfen, da er für Argumente offen ist.
Wie ich wurde er auch schon von Ausländern südlicher Herkunft angegangen. Mittlerweile entschärft er so eine Situation, indem er auf türkisch fragt: Kennen wir uns? Sowas unerwartetes überfordert die Schläger und sie beginnen zu denken. Er meinte, dass dann das Hirn vom Arm in den Hirn zurückwandert und solche einfältigen Leute nicht zwei Dinge auf einmal machen können. Damit meint er schlagen und denken.
Gegen mittags veraschiedete ich mich von ihm.

18
Jun
2007

Scheiss WG Leben

Irgendwie fühle ich mich heute depri, träge und ich habe zu nichts wirklich Lust. Ich bin wieder nachmittags eingepennt. Ich hasse meine WG,in der ich lebe. Die Leute sehen alle zum kotzen aus, mit ihrer negativen Einstellung zum Leben, die ihnen aus allen Poren in die Umwelt strömt. Leider lebe ich in ihrer unmittelbaren Umwelt und versuche so gut wie es eben geht, eine Art psychischen Schutzanzug anzuziehen, um nicht depressiv zu werden.
Warum bin ich vor 15,5 Monaten da eingezogen?
Weil ich einsam war.
Weil ich mir einbildete, dass ich etwas ändern müsste.
Weil ich doof war.
Weil ich mir nicht genug Zeit nahm, um eine bessere WG zu finden.

Die ARGE hat eine neue Wohnung abgelehnt, den Grund weiss ich immer noch nicht. Ich wollte in meine alte Wohnung von früher einziehen. Mein Vermieter sagte mir, dass das Sozialamt nicht mitspielen würde.
Ich bin so depri, irgendwie zieht mich die Sch... runter.
Muss ich alle in meiner WG umbringen, um Gehör zu finden?
Leider kann ich kein Arschloch sein, um das Leben von negativen Menschen zu beenden, ausserdem wäre ich dann viel zu gnädig, Arschlöcher sollten ihr Leben bis zum Lebenskotzende auskosten. Haha. Mein böser Humor blitzt durch, so lieb bin ich doch nicht.

Katha aus meiner Wg lebt seit Oktober 06 dort. Sie ist 22, wollte Journalistin werden, sie ist sehr witzig und intelligent, aber ein Arschloch. Sie ist wie die Nati aus dem Internet, wenn sie Probleme hat, dann kotzt sie sich an ihrer Umwelt aus und ich war ihr bevorzugtes Opfer. Vielleicht haue ich nicht genug auf dem Tisch und wirke zu lieb für diese Welt. Ich frage mich immer: Was hat man davon, sich wie ein Arschloch zu verhalten? Andere denken wohl eher: Was bringt es mir ein Arschloch zu sein?
Am Anfang war sie kaum ansprechbar, dann ging es ihr wieder besser und wir unternahmen auch mal was und gingen in ein Bierlokal mit Patrick.
Nette Tage. Aber sie hielten nicht lange an.
Sie bekam Depressionen. Sie gab der Umwelt die Schuld für ihr Leben. Ihr Vater schmiss sie aus der Wohnung raus.
Sie litt an Liebeskummer.
Dann wurde sie wieder arroganter und meinte, dass sie ja was viel besseres sei, als wir alle anderen in der WG.
Sie gab ihr Modejournalistenstudium auf, der kostete ihr 500 Euro im Monat und das überforderte sie. Sie fand ihre Mitstudenten auch zum kotzen, die aus reichen Elternhäusern kamen und nur Parties feierten.
Sie hat eine sehr schöne Seite, aber diese leuchtet zu selten auf und sie wird zu einem Kotzlebensbrocken.
Irgendwann schrieb eine in einem Forum eine sehr schönen Beitrag zum Thema, ob der Mensch eher gut oder böse ist. Sie schrieb, dass wir alle als Engel auf die Erde kommen und durch das Böse in der Umwelt unsere Flügel kleiner werden, bis wir sie ganz verlieren. So kommt mir auch Katharina auch vor. Sie hat einen guten Kern, aber der kommt selten zum Vorschein.
Der Teufel hat sie im Besitz. Als ich krank war, da beschimpfte sie mich als ekelhaft, weil ich laut hustete und haute gegen die Wand wie eine Verrückte. Auch dieses Verhalten von ihr habe ich als Begründung für meinen Auszug genannt beim Sozialamt.
Gestern habe ich mich mit meiner Mutter gestritten. Ich verdränge diese Sachen immer wieder. Eigentlich gehts fast immer, um das selbe wie, dass ich unrasiert bin usw. Ich lasse mich auch wieder hängen, ich räume meine Bude nicht auf, ich habe kein Bock auf irgendwas.
Meine Kleidung wird auch gammeliger.
Waschen tue ich mich noch.
Ich habe das Gefühl, dass mich diese Nachricht mit den Unmöglichkeit des Auszuges voll aus der Bahn wirft. Allerdings werde ich versuchen, da rauszukommen, neue Argumente zu entwerfen, meinen Psychiater ranziehen, damit er mir ein traumatisches WG Leben in einem Schreiben an das Sozialamt attestiert.
Wobei ehrlich gesagt, hab ich mich selber traumatisiert, da ich mir diese Sch... ausgesucht habe und jetzt in dieser Kacke lebe.
Mir stinkt im Moment mein Leben.

14
Jun
2007

Internetfasten

Irgendwie will ich mir vornehmen für drei Tage, das Internet nicht anzufassen. Seit 2003/4 bin ich dieser Sucht verfallen, der Hauptgrund war, dass ich eine Frau kennenlernen wollte und damals einen blöden unreflektierten Artikel im Stern las, wo lauter Singles im Internet ihre Liebe fanden.
Ich habe seither die Liebe dort nicht gefunden. Es ist schwer dort jemanden zu finden, der ein gesundes Selbstwertgefühl hat plus jemand, die auf meine Gefühle eingehen kann und die einigermaßen nach etwas wirkt oder aussieht.
Mütter haben im knuddelschat meist ein schlechtes Selbstbewusstsein und entschuldigen sich dauernd, dass sie ein Kind haben. Sie tun so, als ob sie HIV hätten, wenn man das dann dauernd liest wie sie sich klein machen, dann hat man keine Lust diese Mutter kennenzulernen.
Was mich auch an diesem Chat nervt wie wenige Leute sich Mühe geben eine intelligente Unterhaltung zu führen oder mit anderen Worten wie wenige dazu in der Lage sind.
Ich denke manchmal, dass der Chat aus lauter Psychowracks wie mir besteht. Es ist schwierig eine Frau kennenzulernen, das Misstrauen im Internet ist sehr groß; ja leider kennen manche Männer dort kein benehmen und tyranisieren die Frauen mit CS (Cybersex) oder TS (Telefonsex). Allerdings ist mir aufgefallen, dass seit einem Jahr sogar Frauen einen auf diesen Quatsch ansprechen.
Heute habe ich richtige Kopf- plus Zahnschmerzen. Die Kopfschmerzen habe ich, weil mich eine im Internet nur verarscht hat. Sie hiess Nati und war 22 Jahre alt und kam aus der Nähe von Köln und lernte Kinderpflegerin. Ich habe selten einen Menschen kennengelernt, die so bösartig werden kann.
Wenn man sie kritisierte, dann flippte sie aus. Irgendwie weiss ich gar nicht, ob ich überhaupt über sie schreiben will, es tut alles so weh. Ich habe mit ihr knapp ein Jahr telefoniert und manchmal gab es Wochen Phasen von einer relativen Ruhe, wo wir miteinander quatschten und dann fing sie an rumzuzicken.
Hab irgendwie heute nicht die Lust was zu schreiben, was bringt es?

13
Jun
2007

Knapp ein Jahr später und wie ich heute gesünder lebe

Jetzt ist es fast ein Jahr her, wo ich in diesem Tagebuch geschrieben habe. Als ich aufhörte mit dem Schreiben, da fragte ich mich, ob dieses Tagebuch zu irgendwas nutze ist, außer den Voyourismus der Onlinewelt zu bedienen. Ich hatte nie vor gehabt, nur einen Seelenstriptee hinzulegen, sondern ich will etwas bewirken. Ich will auf dieses Thema Depression aufmerksam machen und wie leicht diese Krankheit unterschätzt wird und wie schwer es ist, echte Anteilnahme für diesen seelischen Ausnahmezustand zu bekommen. Ich habe mal von einer Statistik gehört, dass alleine 15 Prozent aller schwer depressiv erkrankten Menschen sich umbringen, weil sie nicht rechtzeitig Hilfe bekommen oder ihr Leiden nicht ernst genommen wird und sie belächelt werden. Menschen mit psychischen Erkrankungen werden heute noch diskriminiert, egal ob sie unter Ängsten, Zwängen, Psychosen leiden. Sie werden aus Unwissenheit diskriminiert.
Es wird nach meiner Meinung zuwenig Aufklärungsarbeit geleistet und die Fachärzte nehmen ihre Patienten teilweise nicht ernst genug oder wissen über alternative Behandlungsmethoden wie Hypnose nicht Bescheid. Sie setzen auf Medikamente, ich verteufle die Psychopharmaka nicht wie es manche gerne tun, aber bei manchen wirken sie nicht. Mein erstes Medikament im Jahre 2002 wirkte über ein halbes Jahr sehr gut, aber dann nahm die Wirkung ab. Die Medikamente die ich dann ausprobierte, verloren ihre Wirkung nach wenigen Wochen und dann ist man wieder im selben depressiven Dillema wie vorher.
Ich habe lange Zeit mich gewehrt überhaupt medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, da ich meine Probleme alleine meistern wollte, aber wenn man in dieser "Hölle" gefangen ist, dann braucht man Hilfe von Außen.
Mein Leben hat sich vor knapp einem Jahr geändert. Ich würde sagen, dass ich seither meistens deprifrei bin und nur leichte Rückfälle hatte. Meine Gedanken sind besser geordnet und es herrscht nicht mehr dieses kollektive durcheinander. Auch bin ich hoffnungsvoller und habe wieder Ziele im Leben. Dieses Jahr werde ich meine Ausbildung anfangen und dieser Gedanke macht mich glücklich.
Im Juni/ Juli vorherigen Jahres war ich in eine sehr schlimme depressive Phase eingetreten, die man auch aus meinen damaligen Tagebucheinträgen lesen kann. Mittags schlief ich, nur um nicht mitzubekommen, dass ich lebe. Ich wollte vergessen, dass ich atme, dass ich da bin. Ich hatte Selbsmordgedanken, ich wollte mich vor dem Zug werfen, um das endgültig hinter mir zu bringen. Ab und an wenn ich Zug fuhr brachte sich jemand um und dann sagte der Lautsprecher im Waggon, dass es durch einen Personenschaden zu Verspätungen gekommen ist. Diese harmlose Beschreibung Personenschaden drückt ja aus, dass man das Thema Selbstmord nicht an sich ran kommen lassen will. Auch wird selten in den Medien über Selbstmord berichtet, um ja nicht ein Virus auszulösen, der zu mehr Selbstmördern führt.
Manchmal kommt mir diese ganze Gesellschaft krank vor, ich erlebe wie gestresst die Mitarbeiter im PLUS sind und sie ihre Arbeit ohne Spass machen und nur noch wie Roboter funktionieren. Dieser Kapitalismus macht krank. Die Menschen sind in einem Hamsterrad gefangen und müssen immer schneller laufen, aber ihre Beine kommen dem vorgebenen Tempo nicht mehr hinterher.
Die Aktienkurse klettern, wenn Menschen auf der Straße sind, weil die Arbeitskosten sinken. In der früheren sozialen Marktwirtschaft unter Ludwig Erhard definierte sich ein Unternehmer über die Mitarbeiter und nicht den Aktienkurs. Er war stolz viele Mitarbeiter zu haben und noch stolzer, wenn er neue einstellen konnte. Heute sind diese Ideale oft verloren gegangen.
Die Arbeitslosigkeit ist zum Glück auf unter 4 Millionen gesunken, aber es wird von etwa 2 Millionen verdeckten Arbeitslosen ausgegangen, die Ein Euro Jobs machen oder die in irgendwelchen Weiterbildungsmaßnahmen stecken. Die Menschen werden immer seltener krank, weil die Angst vor Arbeitsplatzverlust steigt. Aber im gleichen Maßen nehmen die psychischen Erkrankungen immer mehr zu und führen zu größeren Arbeitsausfällen. Die Psyche macht nicht alles mit, irgendwann läuft sie über.
Meine Psyche läuft zum Glück nicht mehr über. Ich habe eine alternative Heilmethode eingesetzt, da ich mein Vertrauen in die Schulmedizin verloren hatte.
Ich habe im Internet unter google.de Depression und Hypnose eingegeben und wie ich lesen konnte, sollte diese Heilmethode zu 80 Prozent helfen.
Ich hatte mir vor langer Zeit durch diverse Bücher zu Hypnose mir die Selbsthypnose beigebracht und ich begann im Juli mit ihren Einsatz. Mein Mantraspruch ist immer: "Meine Augenlider bleiben fest verschlossen wie Blei so und je mehr ich versuche sie zu öffnen, desto mehr bleiben sie verschlossen." Nach wenigen Sekunden bin ich dann in einem tranceähnlichen Zustand, wo ich einen besseren Zugang zu meinem Unterbewusstsein habe. Das Unterbewusstsein kann man ähnlich wie einen Computer neu programmieren. Meine Festplatte hatte zu dem Zeitpunkt eher ein negatives Virus Programm. Ich fühlte mich wie ein Versager und hatte nur negative Formulierungen im Kopf wie: Dass schaffste nie, du kannst nichts, du bist nichts, du kriegst nie eine Freundin usw. Dann muss das Programm neu besprochen werden und ich sagte mir in Gedanken: "Ich bin frei von Depressionen und habe genug Serantonin, um glücklich zu sein." Diesen Satz sagt man sich immer wieder. Die Suggestionen müssen immer positiv sein und dürfen keine "Aber" oder "Wenns" enthalten. Die Hypnose ist eine alte Heilmetode, die schon die alten Ägypter einsetzten, um ihre kranken zu heilen, aber leider ist sie durch Showhynotiseure in Verruf geraten. Viele denken, dass sie ihren Willen verlieren und willenlos werden oder nicht aus der Hypnose aufwachen. Die Selbsthypnose ist völlig harmlos und kann von jedem eingesetzt werden. Es sollten einige Dinge beachtet werden z. B. Menschen unter Schizophrenie sollten sie nicht einsetzen.
Ich vergleiche die Hypnose immer mit einem Brennglas, wo alle Energie gebündelt wird, um einen grösseren Effekt zu erreichen. Die Selbsthypnose dient dazu, die vorhanden Kräfte zu bündeln und wieder gesunder zu werden. Meine Konzentration hat sich seither, um einiges verbessert und ich vergesse weniger Sachen. Die Wirkung stellte sich bei mir nach wenigen Tagen ein und ich fühlte mich so lebendig und frei wie seit Jahren nicht mehr. Wenn die schwarzen Wolken verschwinden und das Licht zurückkehrt, dann fühlt man sich wie neu geboren. Es ist eine tiefgreifende Erfahrung und sie macht Mut. Ich würde mir wünschen, dass viele depressiv erkrankte Menschen aus dem Tal ihrer Verzweiflung rauskommen und sich nicht vor dem Zug werfen, sondern alles ausprobieren, um gesund zu werden. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwer es ist, diesen Hoffnungsschimmer zu sehen und diesen zu ergreifen.
Menschen mit Depresionen brauchen jemanden, der ihnen Mut zuspricht, der sie nicht klain macht, weil sie nicht können wie sie wollen. Menschen die unter dieser fundamentalen Dunkelheit leiden, die brauchen einen Stern, an denen sie sich orientieren können und ich hoffe ich bin so einer.

30
Jun
2006

Ein neuer Tag ist wie ein neues Leben

Wie ich sehe scheint die Sonne heute wieder über Wuppertal und die kalten Tage sind vorbei. Manchmal empfinde ich es als verrückt, dass man noch vor kurzer Zeit das Gefühl hatte sich lieber umzubringen, als noch weiter seine Depri Tage zu leben. Ich habe jetzt auch eine viel bessere Konzentration, auch wenn sie nicht perfekt ist, kann ich mit den kleinen Störungen leben. Als ich heute morgen mit dem Zug von Barmen nach Elberfeld fuhr, da dachte ich über viele Dinge nach. Ich habe immer noch diesen Drang zu kontrollieren, da ich dem Leben nicht vertraue. Ich bemühte mich um neue Lieben auf der Telefonline oder auf Singleinternetseiten und immer fiel ich auf die Nase. Genauso versuchte ich Freundschaften auch in der Wirklichkeit aufzubauen, indem ich verkrampft mich um deren Aufmerksamkeit bemühte. Wenn ich darüber nachdenke muss man sich um keine Liebe oder Freundschaft bemühen, da dies von selber geschieht oder nicht.

Gestern abend wollte ich Nadine in Düsseldorf besuchen und fuhr mit dem Zug gegen 20:26 h los. Am Bahnhof sah ich ein türkisches Mädel, die um die 20 ist und seit 1,5 Jahren Mathematik studiert. Ich sprach sie an, da ich sie von einer Geburtstagsfeier von Evelyn kannte, die in meinem Haus lebt. Sie ist Indonesierin und ziemlich tempramentvoll. An der Türkin irritierte mich immer, dass sie ein Kopftuch trug, da ich damit nicht studieren verbinde, sondern Kinderwagen und Grossfamilie. Sie bemerkte meine Irritation und ich sagte ihr ganz ehrlich, dass ich unter Kopftuch und Islam immer was anderes erwartet habe. Sie meinte, dass viele in ihrer Famile mit Kopftuch studieren. Vielleicht war einer der weiteren Irritationen wie mir später auffiel, dass Mathematik auch nicht ein frauentypischer Studienberuf ist und dann bei einer Moslemin, hilfe! Wir redeten ein wenig darüber über Islam und stiegen in den Regionalexpress ein und setzten uns in den Zugabteil hin. Wie ich wieder merkte hatte ich auch meine Vorurteile gehabt wie wohl fast jeder Mensch der in der westlichen Kultur aufwuchs. Sie wirkte sehr offenherzig und mit Kopftuch verbinde ich immer Abschottung und das Leben überwiegend im eigenen islamischen Millieu. Ehrlich gesagt habe ich bei Kopftüchern immer ein mulmiges Gefühl wie als ob diese Menschen auf einen anderen Planeten aufgewachsen wären. Ich habe auch noch nie eine Frau mit Kopftuch kennengelernt. Vorurteile gedeihen immer dann am besten, wenn man den anderen nicht kennt.
Sie fragte mich, woher ich käme und ich sagte ihr, dass ich einige Jahre in der DDR aufwuchs und meine Mutter Polin wäre. Sie erzählte mir, dass sie eine Freundin hätte die Polin ist und Single. Ich schwärmte ihr, dass ich Polinnen einfach sehr natürlich fände und diese so schön aussehen. Sie sagte, dass sie ja Evelyn bescheid geben könnte, dass sie mich auch nach Neuss einlädt, wo sie und ihre Freundin lebt.
Ich habe mir vorgenommen sie nicht gleich anzurufen, sondern locker und cooler zu sein wie ein Kaugummi kauernder Ami mit John Wayne Allüren.
Gegen 21:22 kam ich bei Nadine an. Im Wohnzimmer wartete sie auf mich. Sie lächelt mich weich an. Sie ist nicht gross, trägt blonde Rastahaare. Dann sagte sie mir, dass gleich ihr Mann käme und die kleine Zoè. Zoè ist fast zwei Jahre alt und manchmal denke ich sie wäre meine Schwster, da diese auch fast so alt ist.
Dann kam ihr jamaikanischer Mann der im Hotel für 600 oder 650 Euro Netto schuftet. Er ist das Zimmermädchen dort. Oft denke ich, dass ein Mindestlohn wie den es in Grossbrittanien gibt gerechtere Löhne herstellen könnte. 600 Euro bekomme ich ja schon fast alleine durch Hartz4 und man kann ja noch 100 Euro ohne Abzüge dazuverdienen.
Dann kam er mit den kleinen Mädel. Zoe kann schon super schimpfen und sagt oft: Man ist das ein Mist. Ich muss manchmal über ihre Art zu reden schmunzeln und sie prüft ihre Grenzen.
Gegen 22:00 h schlief Zoe ein und Nadine setzte sich zu mir. Sie meinte, dass sie meine Buchideen toll fände. Ich wollte eine Geschichte über einen Schamanen schreiben, eine über einen Serienmörder usw. Dann meinte sie, dass sie mein grösster Fan sei und ich anfangen sollte zu schreiben. In solchen Momenten fühle ich mich berührt, da ein Mensch an mich glaubt. Gegen Null verabschiedete ich mich und lief zum S-Bahnhof Bilk, um nach Hause zu fahren. Mich rief Maria aus Handy an, die ich aus dem Internet kenne und sie sagte mir, dass sie jetzt in Dortmund sei. Sie ist vor ihren Mann in Mannheim abgehauen. Vielleicht treffe ich sie am Samstag. Gegen zwei Uhr schlief ich ein.

29
Jun
2006

Ich fühle mich wunderbar

Ich wundere mich wie normal ich mich fühle, dank der Antidepressiva. Aber leider kann man sich nicht immer auf die Medis verlassen, manchmal verlieren sie ihre Wirkung im Laufe der Monate und man muss ein neues Präperat nehmen. Oder auch ein Kardinalsfehler den ich ein paar Mal gemacht habe, dass ich die Medis absetzte und ein paar Wochen später waren die dunklen Wolken oder die Nebelbank wieder da. Die Medis nimmt man oft dann nicht mehr ein, wenn das gute Gefühl so selbstverständlich geworden ist wie das Laufen. Aber für einen depressiven wie mich ist jeder normale Tag wie ein Geschenk. Also gute Gefühle zu haben oder sich einfach in seiner mentalen Mitte zu fühlen ist etwas tolles und man muss dran arbeiten, dass es so bleibt. Medikamente helfen nur, dass man wieder genug Energie hat bestimmte Dinge zu ändern. Auch ein Fehler den ich häufig gemacht habe, dass ich Zeiten in denen ich mich gut gefühlt habe, nicht genutzt habe, um mein Leben umzubauen. Depressionen haben ja eine Ursache, sie drücken aus, dass etwas in meinem Leben nicht stimmt. Und bei mir stimmt vieles nicht z. B. bin ich ein Stubenhocker. Ich sollte viel mehr raus gehen und die sonnigen Tage auf einer schönen Wiese in Wuppertal verbringen und mir etwas zum lesen mitnehmen. Ich sollte mir mehr Gutes antun und nicht darauf warten, dass jemand sagt, dass er mit mir auf die grüne Wiese geht. Ein Depressiver wie ich wartet häufig darauf, dass jemand anruft und mit mir was unternimmt und so bin ich von der Aussenwelt viel zu abhänging. Ich habe soviel vor in den nächsten Monaten, ich würde gerne einen Tanzkurs machen, um einfach mehr Selbstbewusstsein und Körpergefühl zu entwickeln. Ich habe soviele Ideen wie einen Karatekurs machen zu wollen und ich weiss, ich muss mich in diese Richtung schubsen. Auf jeden Fall muss ich mit mir disziplinierter umgehen.

Gestern lief ich durch die Stadt und ich erinnere mich wie eine junge Frau von vielleicht 25 neben mir vor dieser verdammten roten Ampel stand und die ganze Zeit dachte ich, ich will sie ansprechen. Ein Moment später schimpfte sie über die rote Ampel und ich sprach sie an und wir kamen ins Gespräch. Sie meinte, dass die Ampeln viel zu kurz Grün geschaltet sind und da muss ich ihr recht geben. Ich meinte, dass man schon ziemlich jung und schnell sein muss, um das andere Ende der Strassenseite lebendig zu erreichen. Und sie gab mir recht. Sie meinte, dass sie auch viel zu ungeduldig und tempramentvoll wäre. Sie gefiel mir, sie sah sehr hübsch aus und die Art wie sie sie redete sprach mir aus dem Herzen. Später wo sie in die Apotheke einbiegen wollte, fragte ich sie ob sie mit mir einen Kaffee trinken will und sie meinte, sie hätte keine Zeit. Dann fragte ich sie nach ihrer Nummer, aber sie meinte da hätte ihr Freund sicher was dagegen. Tolle Frauen sind leider oft vergeben. Da fällt mir so ein blöder wahrer Spruch ein, der vielleicht etwas depressiv klingt: Besetzt oder beschissen. Lach.
Aber immerhin war dieses kurze Gespräch sehr nett und ich habe trotzdem gewonnen, vorallem an Selbstbewusstsein.

Ps. Gerade kam meine Psychologin in den Raum, um mich um 10 Uhr zu einem Gespräch einzuladen. Ich war ja gestern krank gemeldet. Im Augenblick habe ich das Gefühl, dass ich noch viel schaffen kann in diesem Leben, wenn ich mein Schicksal in die eigene Hand nehme.
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Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

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