28
Jun
2006

Antischwarzewolkentablette eingenommen

Gerade eben habe ich eine Tablette Edronax eingenommen, um meine dunklen depressiven Wolken wezupusten. Jetzt muss ich auf die erhoffte Wirkung warten.
Ausserdem habe ich einen ganz schönen Ärger in mir über den unverschämten Chef von einer Bahnhofsbuchhandlung. Er verkauft auch Getränke, belegte Brötchen, Süssigkeiten und anderes Gedöns. Ich kam mit meiner kleinen Armee von Mezzomix-und Cocacolaplastikflaschen an und er machte mich an, da ich diese doch bei Akzenta abgeben sollte. Ich erklärte ihn, dass ich die während der letzten Wochen bei ihm gekauft habe und nicht nur dies, auch z. B. die überteuerten Mampfbrötchen für 1,35 € kaufte ich dort. Auch sagte ich ihn, dass er mich ziemlich unverschämt behandelt hat und mir seine Stimme nicht gefällt. Er wollte die Flaschen nicht annehmen, als er noch mehr Plastikkampfflaschen sah und schliesslich lief er zu mir und baute sich vor mir auf und bat mich heraus.Zum Schluss fragte ich, wer denn der Chef sei und er sagte ich. Unverrichteter Dinge ging ich weiter und werde dort nicht mehr einkaufen. Ganz im ernst kann ich dem Geschehnis sogar was positives abgewinnen, ich kaufe keine süssen Getränke am morgen mehr ein und die überteuerten Mampfbötchen können auch bei ihm vergammeln. Die intelligente TAZ muss ich woanders kaufen. Aber nicht jeder Mensch ist so intelligent wie diese linke ironische Tageszeitung. Es gibt mehr Idioten auf dieser Welt, als man Sterne am Himmel zählen kann. Ich denke auch ein Ärgernis für den Chef war, dass ich nichts gekauft habe, da er mich extra nachfragte, was ich statt der Flaschen will und ich antwortete Geld. Beinah wäre mir dieser wichtige Gedankennachtrag entgangen.

So langsam merke ich wie das Medikament wirkt, ich hoffe das ich wieder klarer denken kann und mir nicht vorkomme, als ob ich durch eine schwermütige Nebelbank laufe.
Was mir auch einfällt, dass meine Schwester gestern 2 Jahre alt wurde. Mein Vater hat ja noch einmal auf seine alten Tage, ein 18 Jahre jüngeres Ding geheiratet; also sie könnte fast meine Freundin sein. Er ist 53 und sie wird wohl 35 sein. Leider kenne ich aus meiner Erinnerung nur ein Schwarzweiss Ultraschallbild von meiner Schwester. Mein Verhältnis zu meinem Vater ist ziemlich kaputt. Ab meinen 7. Lebensjahr wuchs ich bei meiner Mutter auf und jedesmal wenn ich ihn besuchte hetzte er gegen meine Mutter oder er sagte, dass ich nicht genug leiste, da ich nicht das Gymnasium besucht habe. Ich denke ein grosser Teil meiner Depressionen ist durch meinen Vater verursacht worden. Ich denke er will mich nicht sehen, da er nicht den Spiegel vorgehalten bekommen will für seine Verfehlungen. Allerdings frage ich mich wie er ein guter Vater für meine Schwester sein will, wenn er sein Verhalten in der Vergangenheit nicht kritisch hinterfragt.
Und ja das Schlimme ist, ich habe mir immer eine kleine Schwester gewünscht und 26 JAhre später ist dieser Wunsch Wirklichkeit geworden. Ich wollte ihn immer den Artikel beilegen den ich über ihn geschrieben habe, aber ich habe es bis heute nicht geschafft. Und ich schaffe es auch nicht einen Brief an ihn zu schreiben, ich bin sprachlos, was dieses Verhältnis angeht. An den meisten Tagen in meinen Leben habe ich meinen Vater ausgeblendet, aber hin und wieder kommt er in meinen Gedanken vor z. B. wenn ich an meine Schwester denke, die Paula Marie heisst.
Die dunklen Wolken sind fast weg.

Heute beim Psychiater Dr. Seltsam

Ich kam heute wieder nicht aus dem Bett wie ich wollte und blieb einfach bis 8 Uhr morgens liegen. Dann meldete ich mich bei meiner Massnahme krank. Am morgen spüre ich die Depressionen, nach dem ich aufgestanden bin am wenigsten. Sie kriechen so langsam während des Tages in mein Bewusstsein, genauso wie die Sonne am morgen auch ihre Zeit braucht, um das Landzu wärmen. Und heute ist ein schöner Tag.
Ich lief heute zu meinem Vertretungsarzt, da ich dort um 10:15 h einen Termin habe. Als ich ihn sah, da musste ich schlucken. Er wirkte komisch wie so ein Kauz. Dann fragte er mich, was ich für ein Problem hätte und ich sagte ihn, dass ich Depressionen hätte. Er fragte mich wie die Depressionen seien und ich erklärte ihn, dass ich nicht aus den Pötten komme und nichts schaffe. Er runzelte die Stirn, hob seine Brille an und fragte mich, was ich vorher gemacht habe. Ich sagte ihn, dass ich eine Ausbildung als Altenpfleger gemacht habe, aber die aus psychischen Gründen nicht beenden konnte. Dann sagte er mit einer etwas arroganten Stimme: Also sie kriegen nix auf die Reihe. Ich musste wieder schlucken, dieser Arzt hat kein Taktgefühl. Dann fragte er mich, was für ein Medikament ich nehmen würde, da ich ihn erzählt habe. dass das alte Medikament nicht wirkt. Mir fiel dieser komische Name von diesen Präperat nicht ein. Er sagte: Das müssen sie wissen! Ich wusste es nicht und wieder kam ich mir so komisch bei den Typen vor. Ausserdem dachte ich, dass der Vertretungsarzt irgendwelche Dateien von mir gespeichert hat, aber dem war nicht so. Er verschrieb mir Endromol oder sowas in der Art.
Auch noch eine Sache die mir auffiel, dass er mir gar nicht die Hand reichen wollte, als ich ihn begrüssen wollte. Im Laufe meiner Patientenlaufbahn habe ich schon einige komische Psychiater erlebt, denen ein Aufenthalt in der Klapse auch gut tun würde. Dieser Arzt war auch so ein Fall und am Ende unserer Unterhaltung sagte er mir, dass ich ihn wie eine Schlaftablette vorkäme. Ich schluckte wieder. Und ich dachte mir, dass er bestimmt denkt, dass ich nicht alle tassen im Schrank habe, aber er wusste sicher nicht wie Dr. Seltsam auf andre wirkt. Eigentlich hätte ich ihn meine Meinung sagen sollen wie er mit seinen Patienten umgeht, aber diesen Streit verkniff ich mir und lief mit dem Rezept zur nächsten Apotheke.

27
Jun
2006

Ein neuer Depritag

Im Moment habe ich immer noch das Gefühl, dass ich depressiv oder lustlos bin. Ich habe heute wieder verschlafen, ich kam nicht aus meinem Bett. Und bei meiner Massnahme war ich erst um 10:15 h und nicht um 8. Im Moment lasse ich mich wieder hängen, mein Zimmer sieht wieder sch... aus. Wie soll man da eine Frau einladen? So seltsam wie es klingt grade in schweremütigen Momenten muss man sich aufrappeln und etwas tun. Allerdings ist das so, als ob man gegen die Schwerkraft kämpfen würde und man versuchen würde ein Naturgesetz auszuhebeln.
Heute gegen 15 Uhr kommt eine Freundin meiner Mutter vorbei und wird mir 30 Euro geben. Ich bin pleite. Ich gebe zuviel Geld für unsinnige Dinge aus wie Milchchakes, irgendein Marsriegel, Internetcafe usw.
Morgen habe ich ein Termin bei einem Vertretungsarzt, da mein Psychiater in die Sonne geflogen ist. Auf jeden Fall brauche ich ein neues Medikament.
Allerdings, wenn es mir wieder besser geht, dann muss ich die neue Kraft dazu nutzen ein paar Dinge zu ändern. Ich will joggen gehen, ausserdem würde ich gerne mit dem tanzen beginnen. Auch wäre es wichtig wieder regelmässig zu meditieren. Das schlimmste was ich mir antat, dass ich gute Zeiten nicht zum Lebenswandel genutzt habe. Dies muss ich in Angriff nehmen. Ich denke selbst, wenn man nicht depressiv ist, trägt man noch viele depressive Verhaltensweisen in sich. Man neigt dazu für sein Befinden der Umwelt die Verantwortung in die Schuhe zu schieben, ein depressiv veranlagter Mensch kommt oft nicht in Bewegung und bleibt Zuhause.
Ich habe mir ja vorgenommen, dass ich in einem Jahr meine Ausbildung eventuell als Erzieher beginnen will. Aber dafür muss ich was tun und für alle Menschen die unter Depressionen neigen ist es wichtig Ziele zu formulieren. Meine depressivsten Zeiten habe ich immer erlebt, wenn ich kein Ziel hatte. Ziele können sehr einfach sein z. B. immer früh genug aufstehen und sich dafür selbst loben. Oder erst ins Internet zu gehen, wenn man etwas geschafft hat z. B. sein Zimmer auf Vodermann zu bringen. Also Schritt für Schritt ins Leben zurück zu finden.
Medikamente können einem helfen wieder neue Kraft zu finden, aber sie verändern nicht das eigene Leben. Das eigene Leben muss man selbst in die Hand nehmen und diese Bürde kann niemand einen nehmen, selbst die eigene Mutter nicht.

26
Jun
2006

Depressionen

Seit gestern bin ich in einer dieser dunklen Phasen drinnen, die mein Leben seit etwa einem Jahrzent bestimmen. Ich habe Depressionen. Dieses Wort benutze ich nicht leichtfertig, da viele leicht den Satz sagen "Ich bin Depri". Ich habe zu gar nichts mehr Lust, ich habe kein Lust mein Zimmer aufzuräumen oder in meine Massnahme zu gehen. Heute habe ich verschlafen und das bewusst. Und ich dachte, als ich gegen 9:30 h aufstand, dass es sich eh nicht lohnt hinzugehen und meldete mich krank.
An diesem Fussballspieltag unserer Mannschaft, da merkte ich die ersten Anzeichen der Depression. Mein Kopf fühlte sich nicht normal an, sondern schwer an. Ich kann dieses Gefühl schwer beschreiben. Aber mein Bauchhirn fühlte sich glücklich an. Ich hatte zwei entgegengesetzte Gefühle in mir. Heute fühle ich mich vom Kopf her scheisse und auch mein Zwerchfell lacht nicht mehr.
Ich will mich gleich zum joggen überwinden, um mir einen neuen Adrenalinschub zu gönnen, damit die dunklen Wolken verschwinden. Ausserdem muss ich wieder zum Psychiater, um mir ein anderen Wirkstoff zu verschreiben. Die letzten Tage habe ich wieder zuviel Geld ausgegeben für Milchchakes, Eis usw. Auch habe ich bestimmt wieder zwei Kilo mehr auf der Wage, der Sorgenspeck lagert sich langsam wieder an. Wie gerne wollte ich unter 90 Kilo noch diesen Sommer wiegen? Aber das bleibt wohl noch ein Traum.
Die Depressionen haben mein Leben wieder im Griff und ich weiss keinen Auslöser für diese Gefühle, ausser dass die Medis nicht mehr wirken.
Ich hoffe morgen gehts mir besser.

25
Jun
2006

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Ich habe gerade den Kommentar eines wagemutigen Bloggers gelesen, der in meinem Internettagebuch meinte, dass die Schweiz Weltmeister wird. Nach dem gestrigen Spiel der deutschen Elf zu urteilen, würde ich sagen, dass Deutschland jeden Gegner schlagen kann.
Gestern habe ich meinen Freund Sebastian am Hauptbahnhof in Düsseldorf getroffen und wir gingen zu einem Freund. Sebastian war richtig unter Anspannung. Auf den Weg zu seinem Freund fuhren wir vom Hauptbahnhof mit der Strassenbahn. In der Strassenbahn gegen 16:40 h ärgerte ich ihn immer, dass Schweden Deutschland fertig machen kann. Sebastian kann sich so wundervoll ärgern. Kurz vor 17 Uhr kamen wir an. Wir liefen zu einem Freund von ihm, den ich selber gut kenne. Dann schauten wir uns das Spiel an. Deutschland spielte wie aufgedreht, nach kurzer Zeit stand es schon 2:0 durch Podolski. Ich habe wundervolle Passzuspiele gesehen und Ballack machte sehr gefährliche Weitschüsse, leider fehlte immer das Quentchen Glück für unseren Kapitän. Sebastian und ich jubelten immer mehr und Fussballdeutschland lag sich in den Armen.
Ich trank bei Helmut den gesüssten Kaffee und später nach dem Spiel aßen wir auch was. Im Viertel Finale trifft Deutschland auf Argentinien, bestimmt der härteste Brocken. Wann treffen wir auf die Schweiz? Lach.

Ich, Helmut und mein Freund sprachen nach dem Spiel über seine damalige Freundin Bogena. Leider ist die Beziehung nach 2,5 Jahren zu Brüche gegangen. Er meinte, dass Bogena eine Borderlinerin sei. Borderline ist eine ziemlich ernsthafte Erkrankung. Bei Bogena war dass so, dass sie Helmut an einem Tag heiraten will und am nächsten Tag wollte sie sich trennen. Borderliner verletzen sich oft auch selbst, sehen die Welt Schwarz/Weiss und viele wurden auch Opfer von sexuellen Missbrauch. Sie stürzen sich von Beziehung zu Beziehung, aber werden nie glücklich dabei. Helmut erzählte seine Probleme einen Psychiater und der sagte ihm, dass er wie ein betroffener Angehöriger handeln würden. Wir mussten lachen, vielleicht ein befreiendes Lachen wegen all der Verzweiflung. Und wenn ich so drüber nachdenke war meine erste liebe Malika auch eine Boderlinerin und Sebastians ehemalige Freundin Magdalena war auch so drauf. Diese Menschen wollen Nähe, aber gleichzeitig sind sie schrecklich weit weg. Sie wollen dich und wieder nicht. Und das hält kein Mensch auf Dauer aus. Bogena war immer weit weg, ihre Augen wirkten traurig, sie lachte manchmal, aber selbst dieses Lachen hatte was trauriges. Man kam nie an den Kern von ihr dran. Sie wollte eine Familie gründen, Freunde haben, aber was ist daraus geworden? Bogena half der Buddhismus auch nicht, auch weil der Buddhismus kein Psychologe ist wie viele Praktizierende denken. Die Therapie muss jeder selbst machen oder jemand fachkundiges um Rat bitten.

24
Jun
2006

Wird Deutschland Schweden schlagen?

Heute geht ja die WM - Party weiter und gegen 17 Uhr wird Deutschland gegen Schweden spielen. Also ich tippe mal auf ein 2: 1 für Deutschland im Achtelfinale. Dann wird es sicher wieder Hupautokorsos geben und das Bier wird in Strömen in die Mäuler der Nation fliessen. Die Bierbrauereien freuen sich über Rekordumsätze, dabei ist der Bierumsatz in den letzten Jahren immer mehr zurückgegangen. Wicküler hatte ja auch mal in Wuppertal eine Brauerei, aber die gibts seit Jahren nicht mehr und heute ist in den Innereien von diesem Gebäude Geschäfte angesiedelt.
In der Frankfurter Rundschau las ich einen interessanten Kommentar, ob der "Gute-Laune-Patriotismus" der Deutschen von den Konservativen missbraucht wird, um den sozialen Abbau zu überdecken. Ich denke da versuche einige wie die Kanzlerin dieses für sich zu instrumentalisieren, aber der Wähler ist ja nicht ganz behindert wie mancher Zeitgenosse glauben mag. Nach der WM werden sich die Gemüter sicher wieder beruhigen. Die andere Frage ist natürlich, ob das Flaggenmehr, was ich an vielen Häuserwänden sehe unbedingt mit Patriotismus zu tun hat. Oder ob diese Flaggen nicht ein Ausdruck für die Nationalmannschaft sind. Allerdings finde ich es sehr gut, dass Deutschland nach über 60 Jahren Kriegsende unverkrampfter mit nationalen Symbolen umgeht. Deutschland ist meine Heimat und ich muss sagen, dass ich wie die meisten hier im Land nach meiner Einschätzung eine Hassliebe zu diesen Land pflege. Mir gehen die mürrischen Deutschen ziemlich auf den Kecks. Und hier in Wuppertal ist noch viel mehr von dieser Unzufriedenheit zu spüren. Wuppertal ist allerdings ein Regenloch, da hier die ersten Hügel sind, wo die Wolken von der Nordsee auf Widerstand stossen. Vielleicht eine Entschuldigung für so manchen "Nach unten Mundwinkelzug merkelischer Art". Aber im Augenblick scheint die Sonne und auch die mürrischen Wuppertaler sehen irgendwie fast schon südländisch fröhlich aus. Ob die Weltmeisterschaft die Laune der Deutschen oder speziell die meiner Stadt dauerhaft heben wird? Oder ist alles ein Placeboeffekt für den Patienten Deutschland? Kanzlerin Merkel hat gesagt, dass Deutschland ein Sanierungsfall ist. Sie hat Recht. Und sofort kritisiert die andere Koalitionspartei die SPD diese Aussage. Auch wenn ich vieles an der Politik von Frau Merkel kritisiere, sie ist ehrlicher, als viele ihrer Vorgänger. Der letzte SPD Kanzler hatte eine Lieblingsfloskel " Ich bin zuversichtlich". Immer wenn ich anderen von seinen Lieblingssatz erzählte mussten meine Zuhörer sich schief und krumm lachen. Auch war Schröder ein begeisterter Fussballfan, da er schon in seiner Jugend Stürmer bei seiner Freundeself war. Frau Merkel hat solche Anekdoten nicht zu bieten und ich habe sie auch zum Glück noch nicht einen Ball schiessen sehen, damit sie besonders gut im Licht steht. Allerdings hat sie eine sehr schöne Aussage gemacht: Die deutsche Nationalmannschaft muss noch zeigen, ob sie genau wie die Frauen Fussballweltmeister werden. Und bei diesen Satz muss ich ihr zustimmen und mitlächeln.
Heute Abend werde ich bei meinen besten Freund Sebastian in Düsseldorf die Spielpartie anschauen. Allerdings werde ich kein Bier trinken, dieses Getränk ist mir zu bitter, um es ohne eine gute Mahlzeit zu geniessen. Ich hoffe, dass das Bier den deutschen nicht bitter hochstossen wird. Wie sagte doch der ehemalige Boss der Genossen so schön: "Ich bin zuversichtlich." Und Kaiser Franz sagte einmal in seiner orginell bayrischen Tonlage: Schauen wir mal. Und Sepp Herberger der erste Weltmeistertrainer von 1954 in Bern sagte einmal diese Weisheit: Ein Spiel dauert 90 Minuten. Ausser es gibt eine Spielverlängerung, da muss ich ihn widersprechen. ;-)

Ps. Die Schweden haben ja das Elfmeterschiessen sehr geübt, wenn es auch nach der 120 Minute keiner ein Siegtor geschossen hat. Allerdings hatte Deutschland bei solchen Elfersituationen in der Vergangenheit immer den Fussballgott auf seiner Seite. Ob der Fussballgott ein Germane ist? Grins.

23
Jun
2006

" Verändere dich selbst und nicht andre"

Heute ist ein Tag an dem ich in mir soviel Hoffnung verspüre und ich bin immer mehr davon überzeugt diese Depriphasen überwinden zu können.
Am Mittwoch hatte ich auch mit meiner Psychologin vereinbart, dass ich nicht mehr den ganzen Tag im Computerraum verbringe, sondern nur noch ein paar Stunden. Die restliche Zeit meist ab 11:00 verbringe ich in der Holzwerkstatt. Zwischen 12:05 und 12:45 ist immer Mittagspause. Seltsamerweise überwinde ich langsam meine inneren Widerstand, was die Sache mit dem Holz angeht. Ich verlasse immer weniger den Arbeitsplatz, sondern versuche konzentriert an dem Holzstück zu arbeiten. Ich will einen kleinen dreieckigen Stuhl bauen. Die Arbeit mit dem Holz sehe ich als Herausforderung an, gerade weil Holz nicht mein Material ist. Es ist wirklich harte Arbeit all die Holzstücke zu machen, denn ich würde lieber im Internet verschwinden und an meinen Blog weiter schreiben.
Im Moment besteht unsere Gruppe aus 4 Personen und die Anleiterin. Wir haben einen Afghanen der um die 45 ist, dann Petra die 30 ist und einen jungen Mann der um die 25 ist. Die Anleiterin die Schreinerin ist, ist um die 35.

Die Mittagspause war sehr lustig mit Petra und der Anleiterin. Wir scherzten viel. Ich erzählte denen z. B, dass ich tierische Probleme mit der Ordnung habe und dazu neige zu verslumen. Die Schreinerin meinte, dass sie die Dinge nach Gewicht ordnet und das unwichtige in den Keller tut und sich dann davon trennt. Ich erzählte, dass ich in einer WG lebe und sie sagte, dass sie nie in eine Wg ziehen würde, als sie ihre Freundin mal besucht hatte. Sie meinte, dass man in der WG der Freundin, die schönsten Schimmelkulturen kennenlernen konnte. Ich meinte, dass unsere WG auch nicht 100 Prozent sauber sei, aber Schimmelkulturen gebe es nicht. Ausserdem erzählte ich wie ich manchmal das Ölivenöl meines WG Bewohner klaue, um damit meinen Salat zu würzen. Im lockeren Plauderton erzählte ich, dass ich manchmal Spuren verwischen muss, indem ich das Wasser was auf die Flasche des Olivenöls gekommen ist wegmache mit einem Trockentuch. Blöderweise hatte ich vorher meine Hände nach dem saubermachen des Salates nicht getrocknet. Ich kann mich allerdings erinnern, dass Patrick dahinterkam, dass ich seine Zahnpasta vor Wochen klaute. Naja es gab keinen grossen Ärger. Meine kriminelle Energie ist im Kindergartenstadium wie man sieht und ich habe auch nicht vor da Fortschritte zu machen und Lehrgänge zu besuchen. ;-)

Heute nach der Mittagspause kam eine andere Psychologin zu uns, die den denkwürdigen Namen Frau Denk trägt. Sie wollte, dass wir Briefe an uns schreiben. Sie gab uns vier Fragen und diese Fragen sollten uns zu dem Brief anregen. Z. B. war einer der Fragen, was wir in der Massnahme erreicht haben und was wir in 2 Monaten erreicht haben wollen. Ich schrieb, dass ich in zwei Monaten noch arbeitsfähiger sein will und nicht mehr zu spät kommen will. In zwei Monaten soll uns der Brief zurück gesendet werden und wir sollen dann überprüfen, welcher dieser Ziele wir erreicht haben oder nicht. Der Afghane der vor 5 Jahren mit seiner Familie vor der Talibanherrschaft floh, hatte Probleme all die Fragen zu verstehen und die Psychologin erklärte es ihn noch mal. Mir fiel auf, dass der 25 jährige mit der Brille und dem Bart nichts schrieb. Später fragte die Psycholgin am Pausentisch den Vollbartbrillenträger, warum er nichts geschrieben hätte. Er sagte, dass er dass nicht wüsste. Seine Augen wirkten sehr unsicher und sie suchten ständig im Raum einen Punkt, wo sie sich festhalten konnten. Anschliessend fragte sie ihn wie er die einzelnen Teilnehmer bei der Arbeit gefunden hatte. Auch darauf wusste er keine Antwort. Er kam mir immer wie ein Schatten vor der sich fortbewegte ohne Persönlichkeit. Fast so als sei er ein Nichts. Er redet fast nie und nur wenn man ihn anspricht. Dann fragte die Psychologin mit den schwarzen Augen und den dunklen Haut, Petra die eher an eine Rubenslady aus dem 16. Jahrhundert erinnert, wie sie die einzelnen Teilnehmer gefunden hat. Petra sagte, dass ich sehr konzentriert an den Holzstücken gearbeitet hätte und nicht wie in der Vergangenheit öfters wegging. Ich sagte, dass ich Petra und den Afghanen sehr konzentriert an der Arbeit erlebt hätte und über den 25 Jährigen konnte ich nichts sagen, da er mir nicht auffiel. Der Afghane meinte, dass ich nur stundenweise in der Holzwerkstatt sei und ich sagte, dass ich eine Vereinbarung mit der Psychologin gemacht habe.
Gegen 13:15 uhr war das Gespräch vorbei. Und wir gingen wieder zu unseren Holzstücken, um daran zu arbeiten. Ich schliff die Holzstücke und ich versuchte an der Arbeit zu sein. Kurz vor Arbeitsende muss man immer alles wegfegen. Gegen 15 vor 15 Uhr standen alle am Pausentisch. Dann fragte ich mit einem Flunkern in den Augen, ob wir uns aus dem Staub machen dürfen. Alle lachten, dann erlaubte die eher sehr schlanke Schreinerin, dass wir gehen dürfen. Sie macht ab nächste Woche Urlaub an der Nordsee und dann kommt ein anderer Schreiner, der auch als Honorarkraft von der MAssnahme bezahlt wird.
Mir ist klar geworden, dass ich nur mit Disziplin aus meiner Krankheit rauskommen werde und ich muss mir Ziele stellen wie nächstes Jahr meine Erzieherausbildung. Ausserdem habe ich vor regelmässig Sport zu machen, meine Wohnung aufzuräumen wie in den vergangenen Tagen und eine Freundin zu finden, nicht als wichtigstes Ziel zu nehmen. Ich habe ein Haufen Geld, Zeit und Nerven in dieses Projekt "Liebe finden" investiert.
Ich will nicht mehr vor der Wirklichkeit in eine Schein- oder Traumwelt flüchten, sondern mich wie ein Boxer den Realitäten des Lebens stellen. Ich will endlich ernsthafter leben und mich nicht über die Verslumung meiner stinkenden Bude lustig machen oder so tun, als wäre mein Zimmer bewohnbar.
Das Leben beginnt jetzt. Die Vergangenheit wird mir nur noch dazu dienen Lehren zu ziehen und nicht dazu mich selbst fertig zu machen oder Schuldige zu finden. Mein Lebenstitel wird lauten: "Verändere dich selbst und nicht andre." Auch dies ist einer der Lehren im Buddhismus, wo es vorallem nach Ursache und Wirkung geht. Du sähst praktisch dass, was du morgen ernten wirst. Auch fehlt im Buddhismus der Gedanke nach Schuld und Sühne. Und ich denke, dass ist gut so. Ich habe mein halbes Leben nach Schuldigen gesucht und gebracht hat es mir nix. Jetzt muss ich mein Leben neu erfinden.

22
Jun
2006

Geschehnisse ums Haus.

Im Augenblick denke ich darüber nach, was in den letzten Tagen interessantes passiert ist. Meine Mutter, meine Geldquelle ist im Moment in Polen und ich muss mit knapp 50 Euro bis zum Monatsende über die Runden kommen. Das andere Problem ist, dass Pascal das Komikergesicht aus meiner WG 26 € und noch paar zerquetschte will, für die Stromrechnung. Und bis Freitag sollte ich flüssig sein, da dies auf den Mitteilungszettel in der Küche steht. Allerdings habe ich kein Geld.
Heute Abend soll eine Grillparty im Vorgarten des Hauses stattfinden, aber das Wetter sieht schlecht aus. Vermutlich wird das ganze in die Mitte des Hauses verlegt, wo ein wenig Platz für die langen Tische und langen Sitzreihen gibt, mehr passt auch zwischen den Häuserwänden auch nicht. Das letzte Beisammensein der 15 WGs aus dem Haus war sehr nett, es kamen über 30 Leute. In den letzten Monaten habe ich wieder festgestellt, dass es gar nicht so leicht ist neue Kontakte zu schliessen. Bisher habe ich noch keinen richtig kennengelernt.
Im Moment geht mir ein Mädel nicht aus dem Kopf. Sie lebt mit ihrer Familie ebenfalls im Haus und sie ist um die 18. Sie ist aus Sri Lanka und letztens sah ich sie im Internetcafe, da sie von einer Telefonzelle dort telefonierte. Draussen wartete ich bis sie nach draußen kam. Vor der roten Ampel sprach ich sie an. Sie war erstaunt, dass ich ihren Namen Taschika behalten hatte. Sie bot mir ein bisschen Brötchen an, ich nahm es an. Ich überwand mich und fragte sie, ob sie Lust hätte mit mir einen Kaffee zu trinken. Sie sagte, dass sie es nicht wüsste. Wir liefen weiter. Die ganze Zeit fühle ich mich von ihr angezogen. Sie ist einfach wunderschön. Dann traten wir in das Haus und sie lächelte mir am Ende zu. Ich weiss nicht, was ich machen soll. Vielleicht werde ich irgendwann dort klingeln. Eine Sache die ich weiss, dass alles was ich unter den Druck versucht habe eine Liebe zu finden nicht funktionieren kann. Wenigstens ist Taschika keine Telefonstimme oder ein virtueller Worthaufen der auf dem Bildschirm eines Computers auftaucht, sie ist real.

Gestern hatte ich auch mit meiner Psychologin wieder ein Gespräch gemacht. Diesmal dauerte das Gespräch nur 25 Minuten bis 14:25 h. In dieser Unterhaltung ging es darum, ob ich mir bei Profil ein Praktikum vorstellen könnte. Ich willigte ein, aber unter der Bedingung, dass ich jederzeit das Praktikum beenden könnte. Sie willigte ein und sagte mir, dass sie mich ja nicht zwingen kann etwas zu tun, was ich nicht mag. Ich wollte mir die hauswirtschaftliche Abteilung anschauen. Vom Bauchgefühl sagt mir Profil immer noch nicht zu, aber ich kann mir dies ja anschauen. Sie sagte mir, dass ich bei Profil einen direkten Ansprechpartner hätte. Ich muss sagen, dass mir die Frau die mir Profil vorgestellt hatte gefallen hat, sie wirkt sehr zupackend, auch das habe ich ihr gesagt. Wir vereinbarten unseren nächsten Termin für nächste Woche Mittwoch.

Gestern abend fuhr ich noch zum meditieren zu Vincento. Er hatte mir vorher eine SMS geschrieben, ob ich zum chanten kommen wollte. Ich sagte zu. Gegen 20:15 h war ich bei ihm. Er fragte mich wie es mir gehe und ich sagte Lala wie immer und ich weiss nicht, ob ich meinen Traum erfüllen kann. Er sagte mir, dass man mit der richtigen Entschlossenheit alles erreichen kann durch die buddhistische Praxis. Ich erzählte ihm, dass ich gerne Erzieher werden will. Irgendwie schlummert dieser Traum immer noch in mir rum wie eine Fata Morgana die ich noch nicht greifen kann. Durch meine Krankheit habe ich nicht viel Selbstvertrauen in meine eigenen Fähigkeiten. Vincento meinte auch, dass ich nicht auf andere schauen sollte, was sie mit 28 Jahren erreicht haben, sondern auf mein Leben. Und er meinte das Jammern nicht helfen würde.
Wir begannen vor dem Schrein den Gehonson zu chanten.Im Gohonson sind altchinesische Zeichen. Immer wird die magische Formel "nam myo ho ren ge kyo" wiederholt. Es geht darum wie er mir sagte beim chanten, dass man sein Spiegel reinigt, damit man wieder klarer sehen könnte. Und man sollte bestimmte Ketten die einen fesseln mit dem chanten durchbrechen. Dieser rythmische Gesang der ganzen japanischen Formeln tut gut und ich merke die Kraft heute noch, ich bin viel ruhiger und konzentrierter. Über eine halbe Stunde beteten wir und er sagte mir auch, dass ich mehr auf den Rhythmus achten sollte. Dann zeigte er mir auf das Gongyo Buch, wo nach andre Gebetsformeln standen. Wenn ein chinesisches Zeichen über das latainischen hyaku steht, dann sagte man das Wort schnell durch. Wenn zwei Zeichen über diesen Wort stehen würde, würde man beide Vokale betonen und er haute bei seinen Sing sang immer auf seine Beine. Jetzt kapierte ich wie ich richtig chanten muss, da mir das niemand vorher gezeigt hatte. Ausserdem meinte er, dass man die Ergebnisse erst sieht, wenn man jeden Tag chantet oder meditiert und ich dies jeden abend oder morgen tun sollte. Er meinte auch, dass in der Gosho steht, dass nam myo ho ren ge kyo sowas wie das Brüllen des Löwen wäre. Die Gosho sind Briefe von Nichiren Daishonin an seine Schüler. Er war im 13 Jh. ein charismatischer Mönch, der wegen seines Einsatzes für die Armen in Japan verfolgt wurde.
Vincentos Art mit jemanden zu reden mag ich sehr, da er dies sehr ruhig tut. Er meinte die drei Grundelemente des Buddhismusses seien Kraft, Entschlossenheit und Glück. Dann gegen 21:40 h verabschiedeten wir uns. Ich ging noch einmal in das Internetcafe und kuckte bei andren Bloggern rein, zu meiner Überraschung gibt es wirklich teilweise sehr gute und witzige Internettagebücher.
Ich für meinen Teil will nicht ein belangloses Tagebuch schreiben und ich habe immer Angst nicht gut genug zu schreiben oder meine Leser in dieser weiten Internetwelt mit Worthülsen zu langweilen. Ausserdem will ich verständlich machen wie Depressionen oder psychische Erkrankungen einen Menschen zusetzen. Andererseits will ich auch ein Tagebuch schreiben, der anderen Menschen Hoffnung macht. Ob mir dies gelingen wird, werde ich in der Zukunft sehen.

19
Jun
2006

Titellos glücklich

Da ich die Holzwerkstatt hasse gebe ich weiter vor, dass ich Praktikas suche im I- net. Gerade soeben habe ich einige Blogs durchgelesen, dass meiste ist belangloses Zeug, dann kommen auch welche vor, die einen wert haben. Besonders gut finde ich die Seite iromeister.twoday.net, wo man viel über Gemeinschaftssachen erfahren kann. Viele Leute wollen heute ein alternatives Leben führen und nicht in einer Zweiraumwohnung ihr einsames Dasein fristen. Diese Seite zeigt, wo und wie man mit Gemeinschaften in Kontakt kommt und wie das Leben dort ist. Mein WG - Leben führe ich ohne Begeisterung weiter. Die Leute in dieser Gemeinschaft sind eher Einzelgänger die sich aus einem kosmischen Unfall zusammengefunden haben. Der Schwarze macht sich jeden Abend sein Essen, aber er redet nicht viel, ausser etwas über die Weltmeisterschaft zu labern. Er verhält sich wie ein 70 Jähriger dessen Leben schon zuende gelebt ist, aber die andren sind auch nicht viel besser.
Mein Leben kommt mir einfach sehr bedeutungslos vor. Vielleicht habe ich soviel telefoniert, um mir der Illusion hinzugeben, dass ich wichtig bin, da eine Person mit mir stundenlang gelabert hat. Auch dieses Dauerlawinenfallgelabere kommt mir immer sinnloser vor.
Susanne eine Brieffreundin aus Dresden hat sich von ihren Freund getrennt. Wenn ich so im nachhinein nachdenke kam mir diese Beziehung sehr unpassend vor.Sie wirkte immer sehr energiegeladen und er wirkte mit seinen Endzwanziger wie ein gemütlicher über 50 Jähriger. Ich konnte mir Dirk gut in der Dauerserienrolle vorstellen wie er in seinem Schrebergarten mit Gartenzwergen seine Tage gemütlich verbringt und glücklich damit ist, aber Susanne erwartete vom Leben mehr. Die Eltern von Dirk haben nach Susannes Erzählungen eher ein gemütliches Opaomaleben geführt.
Also ich hoffe mal, dass Susanne die Trennung gut verkraftet. Auch ihre Kommentare in meinem Blog mag ich immer sehr gerne lesen, ich hoffe es schreiben noch mehr Leute in meinen Blog.

Eintagsfliege und Tagträume

Der Himmel ist bedeckt und die Sommerhitze ist vorerst vorbei. Ich sitze im Computerraum meiner Massnahme. Viele suchen eine neue Stelle oder bereiten ihre Bewerbungsunterlagen vor. Die meisten sind jenseits der 40 oder 50 und sind auf dem heutigen Arbeitsmarkt schwer vermittelbar. Die Arbeitslosigkeit ist wieder um ein paar Hundertausend von der magischen 5 Millionen entfernt. Die Konjunktur erholt sich. Die Fussballweltmeisterschaft hat auch kurzfristig für einen Aufschwung gesorgt. Deutschland ist In geworden und überall sieht man die Schwarzrotgoldenen Fahnen. Ob dieses mehr an Patriotismus etwas bewirken wird?
Allerdings habe ich grosse Bauchschmerzen, was die Mehrwertsteuererhöhung im nächsten Jahr angeht, wo der Satz von 16 auf 19 Prozent steigen soll. Ich denke diese ganze konjunkturelle Erholung ist eine Eintagsfliege, die später mit dem Fliegenklatscher das Gaaus gemacht wird. Die Fliege wird nicht mehr summen, dafür sorgt schon die Schwarzrote Politik.

Es fällt mir immer noch schwer Optimismus für mein eigenes Leben zu entwickeln und vielleicht ist dies alles griesgrämig sehen eine typisch deutsche Eigenschaft. Ich bin mir auch nicht mehr sicher, ob die Antidepressive weiter gut wirken werden, weil ich mich wieder dabei erwische negativ zu denken und ich tauche wieder etwas ab von der Wirklichkeit. Im Augenblick bezweifle ich sehr stark, dass ich je Fuss fassen werde auf den ersten Arbeitsmarkt. Viel zu viele Dinge sprechen dagegen.
Meine Konzentrationsfähigkeit ist viel zu störanfällig, ich habe viel zu wenig Berufserfahrung und im schlimmsten Fall kommen noch meine Depressionen hinzu, die ich bei jeder Niederlage noch stärker bekomme. Die Werkstatt für psychisch Kranke ist auch nicht wirklich eine gute Alternative und meine Alternativen verlieren sich immer schneller, da ich immer älter werde. Das studieren kann ich auch lassen, ich habe ja kein Abitur. Und die Uni wo man kein Abitur braucht, die verlangt eine mindestens 4 jährige Berufserfahrung oder eine Ausbildung. Auch diese beiden Dinge habe ich nicht vorzuweisen.
Grade habe ich mich dabei erwischt wie ich nervös an meinem Nagel kaute, auch ein schlechter Indikator. Ich merke auch wieviel Unzufriedenheit und Wut ich mit mir schleppe. Meine Wut speist sich daraus, da ich keinen wirklichen Plan habe wie mein Leben was werden kann. Ausserdem traue ich mir fast nichts zu.

Im Augenblick traue ich mir nur zu ein tolles Buch zu schreiben und dann in jeder Zeitung als Shootingstar der Literaturszene bejubelt zu werden. Vielleicht hat diese Vorstellung etwas grössenwahnsinniges, aber dieser Gedanke hält mich über Wasser. Ich muss meinem Leben einen Sinn geben, sonst drehe ich durch und laufe innerlich Amok. Jeden Tag denke ich darüber nach, welchen tollen Künstlernamen ich mir verpassen könnte z. B Roman Romaan, was für ein tolles Wortspiel! Oder ganz einfach Roman K. Der Name sollte ja gut einprägsam sein, damit auch jeder meinen Roman von einem Herrn Roman kauft. Ich muss wieder innerlich lachen und reibe mir die Hände. Ob Schriftsteller auch wie Popstars Groupies haben? Ich stelle mir vor wie die Mädels eine nach der anderen in Ohnmacht fallen, weil sie auf einer Lesung meine Stimme hören. Und die restlichen weiblichen Fans werfen mir ihre Tangas entgegen und wollen ein Kind von mir. Und ich muss heimlich in einem Hotel einchecken, da zuviele was von mir wollen. Und am nächsten Tag behauptet eine Kurvenblondine in der Bild, dass sie die Nacht mit mir verbracht hat und ich ihr mit einem Schockoladenstift Verse auf ihrem Körper gemalt hätte. Langsam geht meine Phantasie mit mir durch, achja das stand ja schon im Zeugnis der ersten Klasse. Aber ohne Phantasie hätte ich mich längst umgebracht. Wie können rationelle Informatiker diese Welt ohne Phantasie überleben? Das ist für mich ein Welträtsel. Wann wird die Wissenschaftssendung Gaileo dazu einen Beitrag machen? Ich stelle mir wieder Fragen. ;-)

18
Jun
2006

Sommerregen

Auf meinen Weg zum Internetcafe fiel ein leichter Regen herunter,was sich sehr wohtuend anfühlte. Aus Versehen schlief ich abends ein. Ausserdem habe ich die Verabredung mit Charlotte verpasst um 21 Uhr in Düsseldorf Eller an einer Eisdiele. Ich kenne sie von der Telefonline. Gegen 20:50 h bis 22:10 rief ich mehrere Male ihre Handy- und Festnetznummer an, aber sie geht nicht ran. So langsam vermute ich, dass sie sowieso nicht aufgetaucht wäre. Also zum Glück verschlafen.
Ich will jetzt auf das Schicksal vertrauen, dass ich die Person finde die für mich bestimmt ist, indem ich gar nicht mehr soviel mehr tue, um sie zu finden. Kein Internet, keine Flirtline, ich gebe all diese kostpieligen Sachen einfach auf. Vielleicht kann ich dann ruhiger schlafen und bin nicht immer unter diesen Druck sie finden zu müssen.
Die gestrige Party in einer WG in meinem Haus war ganz nett, aber da war auch nicht die Person die ich gesucht habe. Ich kann mich immer noch gut an die Blondine erinnern mit ihrer tollen kurvigen Figur, aber ehrlich gesagt war es ihr Körper der mich anzog, da war nichts mystisches wie bei Malika.
Die Leute machten einen auf 70er Jahre und trugen grosse braune Brillen, die entsprechende Frisur dieser Zeit und Musik erfüllte die Räume. Bestimmt 40 Leute waren da, aber ich habe mich nicht viel unterhalten. Ich war eher am beobachten und trank ein wenig Alkohol und war etwas angeschwippst. Die kleine Indonesierin wollte mich bei jeder Gelegenheit dabei haben. Ich denke, dass liegt daran, dass sie mich bei ner früheren Party wohl ganz witzig fand. Gegen 1 Uhr verliess ich die Party und fiel wie ein Stein ins Bett.

17
Jun
2006

Heute morgen in old Germany

Im Augenblick denke ich wieder mehr nach wie ich bestimmte Dinge angehe. Ich will z. B. nicht mehr der Liebe nachrennen oder um jeden Preis Freunde finden. Ich müsste einfach relaxter mit dem Thema umgehen. Heute war ich wieder kurz bei knuddels.de drinne und irgendwie erscheint mir dies immer unsinniger dort zu sein. Ich habe bei diesen Chatforen den Eindruck, dass die meisten zu ängstlich sind, um jemanden ernsthaft zu treffen. Oder sie wollen sich präsentieren, was für einen tollen Arsch sie haben, damit auch jeder "sweet" unter ihr Foto schreibt.
Auch habe ich eine Mörderrechnung bekommen von 289 und ein paar Zerquetschte Euro, da ich zuviel telefoniert habe. Den nächsten Monat muss ich den Gurt enger schnallen und alles nur weil ich die Handynummern von irgendwelchen Weibern aus dem Internet anrufe oder weil ich wieder auf dieser Telefonline bin, wo die Minute 12 Cent kostet. Vor ein paar Wochen lernte ich dort zwei Frauen kennen, die vielversprechend klangen. Die eine kam aus Altena, war 28 und hatte einen Sohn von drei Jahren. Ich liebte es mit ihr zu telefonieren, da man mit ihr so schöne Spässe machen konnte mit doppeldeutigen Bedeutungen. Aber immer wenn was gut läuft, da denke ich da muss doch der Hase irgendwo begraben sein. Nach einer Woche erzählte sie mir, dass sie sich unsterblich in jemanden verliebt hat, den sie auf einen Fest kennengelernt hatte. Und das doofe daran war, ich mochte ihre tempramentvolle Art und sie sag gut aus.
Die zweite ist 34 Jahre alt. Leider muss ich sie immer anrufen. Sie leidet unter Stimmungsschwankungen, manchmal will sie sich umbringen und dann findet sie sich wieder toll. Dann weint sie, weil der andre Kerl aus ihrer letzten Beziehung sie fertig gemacht hat. Der war öfters bei seiner Ex, als bei ihr. Sie hat einen guten dotierten Job, will eine Familie gründen. Sie hat einen guten subtilen Humor, lacht gerne und laut. Wie ich hat sie auch Probleme mit ihren Eltern. Sie kümmert sich viel um ihren Neffen. Sie hat eine sehr schöne Stimme. Aber jedes mal, wenn ich sie treffen will, dann geht etwas schief. Warscheinlich kann ich diese Geschichte auch zu den Akten legen.
Grade habe ich mir einen Cappucino gemacht im Internetcafe. Sowas tut immer gut. Vor ein paar Minuten fragte mich ein Zwölfjähriger der in knuddels.de chattet, ob ich eine Zigarette habe. Irgendwie fangen die Kids immer früher an. Ich frage mich woran dies liegt. Der Sex beginnt auch immer früher; der Alkohol wird wie Wasser runtergespült. Ich denke oft, dass meine Kindheit die letzte ohne Computer war und meine Jugend die letzte ohne Handy. Vielleicht ist diese allseitsumgreifende Verfügbarkeit von Werbung, Informationen aus dem Internet an der immer früheren Abschaffung der Kindheit schuld. Welcher 7 Jährige glaubt noch an den Weihnachtsmann?
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Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

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