16
Jun
2006

Der Tag ist fast vorbei

Im Augenblick sitze ich wie so oft im Internetcafe und lasse den Tag Revue passieren. Heute war ich in einem richtigen Ärgerzustand. Meine Mutter rief mich von morgens 10 bis etwa 18 Uhr mehrere Male an, ob ich mein Zimmer aufräume. Ich weiss, dass sie es gut meint, aber ich habe mich kaum dazu aufraffen können. Ich weiss auch nicht warum. Manchmal schlief ich während des Tages wie ich dies in meinen Depriphasen tat, aber seit einigen Tagen habe ich keinen Schweremut mehr. Die neuen Medikamente wirken so gut, dass ich mich sogar recht gut konzentrieren kann. Ich habe oft Angst, dass die Wirkung nachlässt und ich wieder in eine Art Trance abtauche und mir einbilde wie schrecklich das Leben ist. Meine Mutter kam um 19 Uhr. Wir wollten ins Cafe gehen. An einer roten Ampel redete meine Mutter wieder laut, was ich alles falsch mache z. B. mein paar Milimeter Bart sollte ich rasieren, meine Kleidungsstücke würden nicht passen. In der Nähe war ein junges Mädel, ich fühlte mich peinlich berührt. Ich regte mich auf. Meine Mutter regte sich auf. Sie kehrte um und wollte zu ihren kleinen Auto gehen. Wir redeten. Irgendwie dann bekamen wir doch noch die Kurve und liefen in die Innenstadt, um eine Glotze zu kaufen. Die Glotze bei Saturn kauften wir nicht. Anschliessend gingen wir noch in ein Lokal und setzten uns draussen hin. Eine kühle Brise Luft vertrieb den Qualm der Ziggarette meiner Mutter. Die Kellnerin reichte meiner Mutter Kaffee und mir Cappucino mit Milch. Dann redeten wir wieder ruhiger. Meine Mutter meinte, dass ich erkennen muss, dass nicht andre an meinem Leben Schuld sind, sondern dass ich die Verantwortung tragen müsste. Sie meinte, dass ich manchmal an meinen Vater sie erinnern würde. Leider hat sie mit der Aussage recht, es ist schwierig aus so einem "Du bist schuld Film" auszusteigen und sein Leben zu leben und an sich zu glauben.
Ich meinte zu meiner Mutter, dass die Kellnerin sehr nett aussehe; sie lief auch extra einen Kunden nach, um ihn seine vergessene Tasche zu geben. Auf den Rückweg zur offenen Terrasse lächelte sie uns entgegen. Mir gefiel ihre Art und ich war froh, dass meine Mutter ihr das Trinkgeld von 60 Cent auf einer Rechnung von 3,40 Euro gegeben hat.
Anschliessend fuhren wir zum Aldi und kauften den Fernseher für 79,90. Ich küsste meine Mutter und sie mich zum Abschied auf die Backen. Morgen nachmittag fährt sie nach Polen. Irgendwie ist es schon toll, dass ich die Flimmerkiste wieder habe. Ein Leben ohne Glotze ist kein Leben, klingt wieder traurig, aber ist Tatsache. Manchmal braucht man einfach diese Geräusche und die Bilder, um das Gefühl zu haben, da ist jemand der an dich denkt. Irgendwie unlogisch, aber so empfinde ich meine Beziehung zum TV. Wenn die Flimmerkiste kaputt ist, ist das fast so als ob ein naher Freund gestorben wäre. Vielleicht sollte man wie für Haustiere ein Friedhof der Glotzen einrichten. Warum nicht? Oder?
Also ich gehe jetzt pennen. Gleich ist Mitternacht.

Ich weiss nicht

Seit zwei Stunden bin ich wach, aber ich fühle mich nicht richtig wach oder angekommen in der Wirklichkeit. Die Temperaturen sind diesmal nicht so mörderisch mit über 35 Grad Celsius wie in den vergangenen Tagen. Eine leichte Brise weht draussen und der Himmel wird von einer Wolkendecke abgeschirmt.
Ich weiss immer noch nicht, was ich mit meinem Leben anfangen soll, wohin das Schiff segeln soll.
Vor zwei Tagen war ich bei Profil, aber was ich sah gefiel mir nicht. Meine Psychologin fuhr mich dorthin. Die Gebäude an sich sahen sehr nett aus, aber die Personen die dort arbeiten gefielen mir nicht. Sie sahen so krank aus, in der Art wie sie sich bewegten oder wie sie manchmal redeten, einfach sehr laut. Ich wurde von einer Mitarbeiterin von Profil durch die Werkstätten geführt wie Metallverarbeitung, Hauswirtschaft usw. Es gab auch ein paar Personen die normal wirkten, aber das war eher die Minderheit. Nach knapp einer Stunde gegen 14:45 gingen wir wieder in das Büro und die Mitarbeiterin fragte mich wie ich das fand. Ich sagte ihr ehrlich, dass ich mich hier eher deplatziert vorkomme und nicht von Menschen umgeben sein will, die noch kränker sind, als ich selbst. Sie meinte, dass sie dies verstehen könnte, aber man sollte mal hier ein paar Tage zur Probe arbeiten und dann hätten manche ihre Vorbehalte aufgegeben und hätten sich doch wohl gefühlt. Meine Psychologin meinte, dass mich ja keiner zwingen würde, dass ich hier arbeiten müsste. Die Mitarbeiterin sagte mir, dass manche der Leute hier eine Stunde am Tag arbeiten und manche einen Halbtagsjob von 20 Stunden die Woche machen. Man könnte zwischen einen Zeitkorridor von 6 uhr morgens und 18 Uhr seine Arbeit beginnen. Manche der Leute verdienen zwischen 50 Euro und 250 Euro zusätzlich zu ihrer Rente oder ihrem Hartz4 Geld.
Dann verabschiedeten wir uns aus dem Büro und meine Psychologin fuhr mich zum Hauptbahnhof.
Die ganze Zeit hatte ich mich in diesen Werkstätten unwohl gefühlt, manchmal schnürrte sich mein Hals zu, als ich die Leute sah. Ich kann mich noch gut erinnern wie einsam ich mich in diesem Übergangsheim für psychisch Kranke gefühlt habe und dass mich keiner dort ansprach oder sich für mich interessierte. Jeder drehte sich damals, um sich selber. Ich weiss, dass ich dort nicht hingehöre, weil mich so eine Umgebung eher kränker macht. Die meisten in diesen Werkstätten waren über 40. Was soll ich mit solchen alten Leuten?

14
Jun
2006

Wie die Dinge sich ändern

Heute ist wieder ein schrecklicher warmer Tag, an dem man nur Eis schlecken kann oder im Schatten liegen kann, um die Leute beim Sonnengrillen auf der Wiese zu beobachten. Auch weil ich ein Bleichgesicht bin, traue ich mir so extreme Sonnenerfahrungen nicht zu. Ich bin vorsichtig, ausserdem werden die Ozonlöcher dank unserer Zerstörungswut immer schlimmer und die Sonne kommt ohne Filter mit ihren UVA und UVB Strahlen runter. Viele ignorieren die Gefahr und haben Jahrzehnte später Hautkrebs oder sie wirken alt, da zuviel Sonne auch den Alterungsprozess der Haut pusht.
Seltsam das früher Bleichsein zu Adelszeiten In war und keiner freiwillig in die Sonne ging, um zu zeigen dass er reich ist und keine Feldarbeit leisten muss. Heute wollen viele im Winter unters Solarium und lassen sich dort nackich braten, obwohl viele Sonnenstudios ihre Geräte mangelhaft warten.
Auch Dicksein war zu Rubenszeiten ein beliebtes Motiv der Malerei, aber heute sehen wir darin nicht Reichtum, sondern Trägheit und Faulheit. Dünnsein ist In und manchmal geht dass soweit, dass man die Knochen überall herausspriessen sieht. Die Dünnen zeigen zu Sommerzeit ihre perfekte gestählte Figur und mancher angefressene Bauch will nicht wahr haben, dass sie dick ist und trägt trotz allem bauchfrei. Haben diese bauchfreidicken Mut oder leiden sie unter einer Wahrnemungsstörung?
Ich kämpfe auch jedes Jahr mit meinen 94 kg auf 180 und bilde mir ein, dass ich keine Freundin bekomme, weil 10 kg meiner Traumfigur im Weg stehen. Was soll ich machen? Soll ich Schwitzen wie ein wahnsinniger beim Joggen? Oder soll ich meinen Schweinehund nachgeben, der mich mit einem leckeren Eis aus McDoof verwöhnen will?
Was will ich?
Wer bin ich?

13
Jun
2006

Blaumachtag

Ich hatte heute keine Lust gehabt in meine Massnahme zu gehen. Blau machen kann Spass machen, vorallem wenn die Holzwerkstatt auf einen wartet. Am Frühstückstisch redete ich wieder mit Pascal und dem Schwarzen. Pascal fragte mich, ob ich blau machen würde und ich sagte, dass ich frei hätte. Dann sagte das Komikergesicht zu mir, dass ich es zugeben sollte. Warscheinlich stehe ich zu vielen Dingen nicht.
Gestern habe ich zum ersten Mal das neue Medikament vom Psychiater genommen und das Zeug wirkte sehr schnell. Das Medikament wirkt gegen Depressionen und ADS. Meine Gedanken und mein Fühlen sind wieder klarer. Ich tauche nicht mehr so schnell in eine Art Trance ab. Ich wünsche mir dieser Zustand könnte immer so sein. In diesem jetzigen Zustand könnte ich bestimmt viele Arbeiten konzentrierter durchführen und wäre nicht mehr arbeitsunfähig.

Gunnar hatte ich auch getroffen, da er mit mir ein Fussballspiel anschauen wollte. Italien gegen Ghana spielten gestern. Um 20:20 kam sein Bus an, wir begrüssten uns. Mir fiel sein neues Bärtchen auf und seine langen Haare hatten graue Strähnen drinne. Wir gingen zum Alter Markt und ich sah zwei Mädels. Ich schaute sie die ganze Zeit an und eine sagte dann, dass sie sich nur sich verschluckt hätte. Dann sprach ich die Schwarze an. Ich dachte zuerst, sie wäre aus Ghana, aber sie sagte, dass sie aus Guinea käme. Ich redete mit denen locker flockig, dass ich Roman heissen würde und sich dies wie der Roman anhört. Sie lachten. Die Schwarze gefiel mir, vielleicht war sie etwas zu jung für mich. Aber die Sehnsucht nach Liebe oder Geborgenheit bestimmt im Moment mein Dasein. Später kam noch Christian ein alter Schulkollege. Naja der meinte, ich wäre ein Frauenanmachtyp, aber eigentlich stimmt das nicht. Vielleicht war ich in diesem Moment einfach nur locker drauf. Ich dachte nicht viel nach und war Roman. Punkt.
Dann gingen wir zum Spiel, der auf einer Grossleinwand gezeigt wurde am Rathausplatz. Viele ItalienerInnen waren dort und manche hatten ihre Landesflagge auf ihrem Gesicht gemalt. Um nah an die Grossleinwand zu kommen, wurde man kontrolliert und ich musste meine Tasche zeigen. Überall Polizisten. Dann war ich und Gunnar vor der Leinwand. Musiker heitzten die Stimmung an. Ein Moderator probte die Laola Welle. Das Spiel wurde gegen 21 Uhr angepfiffen . Ich trank was. Gunnar hatte sich von der Bude ein Bier geholt. Manchmal war ich vom Spiel abgelenkt, weil ich lieber in den Ausschnitt schaute, als die Eierköpfe zu beobachten die einen Ball nachlaufen. Die ersten 30 Minuten waren eher schleppend. Dann fiel ein Tor für Italien und die Italiener schwenkten ihre Fahnen, die wenigen ghanischen Fans verstummten. Das zweite Tor fiel. Noch mehr Begeisterung. Die Menge hüpfte vor Freude. Gegen 22:48 war das Spiel vorbei und ich verabschiedete mich von Gunnar. Überall Fahnenmeere und italia Rufe. Ich lief zum Internetcafe um auf abgefuckt-liebt-dich.de zu schauen, wer mir eine Nachricht geschrieben hatte. Eine Mulattin hatte mir was geschrieben und ich freute mich, da sie so hübsch ausssieht. Aber ich denke es ist wieder eine meiner vielen Internetillusionen die ich am pflegen bin. Ich überlege, ob ich in Zukunft meinen Lebensstil ändere und weniger telefoniere und chatte und lieber das Geld für Konzerte, Parties ausgebe, um dort Leute kennenzulernen und vielleicht die grosse Liebe. Bei einem Konzi hat man nicht gleich die Erwartung, du musst jemanden kennenlernen wie im Internet auf all diesen Singleseiten. Du bist zuerst wegen der Musik da und vielleicht ergibt sich dann eine nähere Bekanntschaft. Wie oft hatte ich diesen Gedanken, mich so zu ändern? Aber irgendwas zieht mich magisch vor diesen Computer, um meine Illusionen aufzufrischen. Ich bin ein Suchti geworden.

12
Jun
2006

Nach dem Date

Wir hatten uns vor einem Blumenladen am Düsseldorfer Bahnhof gegen 15:19 verabredet. Ein paar Minuten stand ich dort, niemand kam. Dann tauchte sie mit ihren pinken Haaren auf. Sie wirkte irgendwie anders, weniger durchgeknallt, als ich vermutet hatte. Sie wirkte recht Normalo, aber auch nicht langweilich oder so. Wir liefen die Treppen runter zur U-Bahn. Meine Anspannung nahm langsam ab. Wir stiegen ein und bei der Heinriche Heine Allee stiegen wir gemeinsam aus. Wir wechselten ein paar Worte. Manchmal schwiegen wir uns an. Dann liefen wir durch die Altstadt. Die Sonne knallte runter. Dann kamen wir zu den Rheintreppen, wenige Leute sassen dort, die Schiffe fuhren vorbei und ein leises dröhnen erreichte die Ufer. Dann liefen wir am Flussufer entlang. Menschenmassen bewegten sich wie Wellen vorwärts. Ein paar Paddler paddelten flussabwärts. Später legten wir uns im Schatten der Bäume, wo die Brücke über den Rhein verläuft. Wir redeten ein wenich. Sie schaute mir selten in die Augen, ihre Augenfarbe hat was moosartig grünes. Sie sprach von Finnland und wie sehr sie das Land faszinieren würde und dass die Leute viel offener, hilfsbereiter wären. Sie erzählte mir wie sie mal mit einer Stadtkarte nach dem Weg suchte und mehrere Finnen ihre Hilfe von selbst anboten. Sie will dort auswandern. Sie lernt finnisch. Ich erzählte, was über mich, aber sie hackte nie nach. Sie schaute manchmal etwas abwesend auf den Fluss. Die Containerschiffe fuhre vorbei und wieder dieses dröhnen. Ich kuckte mich um und auf der Wiese lagen all die Sonnenanbeter herum. Ein Frau mit Deutschlandfahne auf dem Kinderwagen kam vorbei. Wir haben ja Fussballweltmeisterschaft. Hunde spielten. Kinder schrien und tollten rum. Ein Mädel um die 16 liess die Sonne auf ihre Brüste knallen. Ihre Haut war blass. Sie hatte wirklich sehr schöne weibliche Formen. Meine Sehnsucht stieg an wie manchmal der Pegel des rheins bei Hochwasser. Schöne Frauen mit knappen Röcken und tiefen Ausschnitten liefen an der Wiese vorbei. Meine Sehnsucht frass mich immer weiter auf. Ich brauche eine Frau, dass dachte ich. Ich wusste, dass die die ich aus dem Internet kennenlernte und neben mir lag, nicht die war, die ich gesucht hatte. Sie erzählte mir auch wieviel sie hassen würde z. B. Deutschland, Spiesser...Sie wirkte nicht tempramentvoll, sondern eher ruhig. Mein Bild aus ihrer Beschreibung im Internet entsprach nicht ganz der Wirklichkeit. Um 17:20 h ging sie, sie wollte Portugal gegen Angola sehen, sie gab mir einen flapsigen Aufwiedersehenhandschlag und lief unter der Brücke weg. Sie drehte sich nicht um. Abends texteten wir ein wenig bei MSN. Vom verstrahlt grinsen wie bei der Cam sah ich an diesem Sonntag nix. Komisch, ich hatte keine Schmetterlinge mehr im Bauch. Die Wirklichkeit hatte mich eingeholt. Und diese unstillbare Sehnsucht nach einer Frau, ja sie bleibt.

11
Jun
2006

Date

Ich bin so tierisch nervös wie lange nicht mehr. Ich habe über eine Singleseite eine 17 Jährige kennengelernt, die genau meinen Vorstellungen entspicht. Sie ist lebenslustig,tempramentvoll, hat viel Humor, sieht hübsch aus und hat ein lächeln, was eine Tiefe und Sanftheit ausdrückt wie ich es selten zu sehen bekomme. Wir hatten über MSN gechattet und da sah ich sie über Cam und ihre tolle Mimik. Wir lächelten synchron, ich sah wie sie an ihr Ohrläppchen zupfte und mein Herz begann schon beim ersten Camen zu klopfen an. Eigentlich wollte ich seit Undine meine Gefühle mehr kontrollieren und diese Naivität des Verknalltseins nicht mehr zulassen. Ich wollte kühl an die Sache rangehen wie ein Computerprogramm. Aber es geht nicht, ich bin ein Mensch. Sie schreibt auch wie ich, meist Songtexte, sie mag es zu fotografieren, sie schmeisst ihre Freundin schon mal ins Wasser oder erschreckt sie, wenn sie aus der Toilette geht. Sie will auch eine ernsthafte Beziehung haben, genau wie ich. Und sie schaut nicht Marienhof oder Gute Zeiten schlechte Zeiten.
Ich bin von ihr fasziniert, ich kann das schwer in Worte fassen und ich glaube sie findet mich auch toll. Gestern haben wir uns um 19 Uhr bei MSN verabredet und als sie nicht sofort da war, da dachte ich, dass sie nicht kommen wird, aber mein Herz glaubte an sie. Um 10 nach chatteten wir und ich schlug ihr nach 5 Stunden chatten vor, dass wir uns morgen treffen und heute sehe ich sie. Und ich vertraue ihr. Seltsam. Ich habe mir immer die Frage gestellt, ob man im Internet die Liebe finden kann und vielleicht finde ich sie heute. Mein Leben ist nicht mehr depressiv. Mein bester warnte mich, dass ich nicht zuviel träumen sollte, da ich ihn diese Geschichte erzählt hatte. Aber diesmal bin ich mir ziemlich sicher.
In ein paar Stunden weiss ich mehr.

7
Jun
2006

Schweremut

Im Moment komme ich mir depressiv vor und ich habe das Gefühl, als ob ich durch eine Nebelbank ohne Nebelleuchten fahren würde.
Vielleicht hat mir auch den Rest gegeben, dass mir heute Nachmittag Gunnar das Treffen absagte. Kurze Zeit später schlief ich ein, um mein Ich zu vergessen. Gegen 19:00 rief mich Gunnar an und fragte mich, warum ich mein Praktikum verloren habe. Ich erzählte ihn das. Er sagte Kopf hoch und morgen Abend können wir uns sehen.
Das Gefühl glücklich zu sein, kommt mir im Moment so meilenweit weg wie der Blick auf die Sterne in der Nacht.
Heute war ich wieder in meiner Massnahme und gegen 14:00 Uhr hatte ich wieder das einstündige Gespräch mit der Psychologin. Sie gab wieder was mein Sozialpädagoge Herr S. zu ihr gesagt hätte. Ich hätte zuviele private Gespräche mit Kundinnen geführt. Es waren höchstens 3 kleine Unterhaltungen und ich hatte mir dabei nichts schlimmes gedacht, vielleicht lag es auch daran, dass ich diese schreckliche Sehnsucht habe jemanden zu treffen, die ich lieben könnte. Ich denke dieses Gefühl läuft mir schon seit Jahren nach und es wird auch nicht besser, sondern eher schlimmer.
Anschliessend sprachen wir über Profil eine Massnahme die dazu dient wieder mehr psychische Stabilität zu gewinnen. Ich hatte ihre meine Skepsis dargelegt, dass ich immer die Vermutung habe, dass so eine Massnahme dazu dient die Teilnehmer überzubehüten. Sie meinte, dass sie mich verstehen könnte, aber das da klare Zielvorgaben gebe und man sich weiter entwickeln könnte. Gegen 15 Uhr war dass torbulente Gespräch vorbei.

Mein 42 Jähriger Zimmergenosse hatte mich gestern reingelegt, dass mein studierender Musiker ausgezogen wäre. Ich staunte nicht schlecht, dass bis auf den Schreibtisch und die Computeranlage alles verschwunden war. Pascal sagte, er wüsste nicht wo der hin sei und ich öffnete mein Mund staunend. Dann komm von hinten der den ich vermisst hatte und erklärte mir, dass er in den freien Raum hinten umgezogen wäre. Er ging mir in der letzten Zeit ziemlich auf den Kecks, wenn er wegen ein Lacher nach 22 Uhr an meine Tür hämmerte und wie ein 70 Jähriger Opa nach Ruhe verlangte. Naja jetzt bin ich ihn direkt neben mir los. Glück gehabt.

6
Jun
2006

Buddhismus

Manchmal ist es verrückt, dass Gedanken später Wirklichkeit werden. Bevor ich den Buddhismus wirklich kennengelernt hatte, habe ich gedacht, dass diese Religion genau die richtige für mich wäre. Und vor 4 Jahren lernte ich den Buddhismus kennen, aber ich habe ihn aus verschiedenen Gründen nicht wirklich regelmässig praktiziert. Vielleicht lag es an meiner Faulheit etwas konsequent durchzuziehen oder daran, dass viele Buddhisten in D. Buddhismus wie ein Waschmittel priesen, der alle Flecken auf der Seele im Nu säubern würden. Ich hasste diesen missionarischen Eifer, den manche Deutsche oder Japaner an den Tag legten, auch wenn ihre Absicht eine gute war. Sie verstanden den Buddhismus auch falsch und bildeten sich ein, dass sie immer lächeln müssten, auch wenn es den andren dreckig ging. Ich erinnere mich bis heute wie ein Brillenträgerbuddhist mich fragte wie es mir geht. Ich sagte ihm, dass es mir dreckig ging und er sagte zu mir: R., meditiere doch mit mir und lächelte mich breit an mit seinen weissen Zähnen die nach vorne gerichtet waren, die vielleicht dank Buddhismus keine gelblichen Verfärbungen aufwiesen. Ich hätte ihn in den Moment eine reinhauen können. Er benutzte den Buddhismus als Ausrede, um sich nicht mit dem Problem des anderen zu beschäftigen.
Heute war ich bei B. in E. und ich muss sagen dieser Mensch hat was besonderes. Er redet nicht nur Buddhismus, sondern er lebt es. Heute rief er mich an, damit ich um 20:15 zu ihm komme und auch die Monate vorher blieb er mit seiner zähen Geduld am Ball und rief mich, damit ich zum chanten oder meditieren komme. Dieser Buddhismus kommt aus Japan und man meditiert eine Gebetsrolle mit altjapanischen und altchinesischen Schriftzeichen an. Es wird immer wieder ein Mantra im gleichen Ryhthmus wiederholt. Dieses ch. führt zu einem selbst, man wird ruhiger und gelassener und man nimmt mehr das Wesentliche wahr. B. sagte mir immer mit sehr ausladenen Gesten, dass ich mehr im Rhythmus meditieren sollte und auf seine Meditation achten sollte. Er meinte, dass ich nicht so aggressiv nach vorne meditieren sollte, sondern mehr mit mir selbst. Ich sagte ihm, dass ich im Moment nicht sehr in meiner Mitte wäre, da ich ja mein Praktikum verloren hätte. B. ist Spanier und um die 45 und er hat eine wunderbare ruhige Art auf den anderen einzugehen, was mich an Ariane erinnerte, mit der ich einige Jahre befreundet war. Wir meditierten bis 21 Uhr und dann redeten wir und er er sagte, was der Buiddhismus bewirken könnte und man sich entwickeln könnte, damit man nicht die selben Probleme hat wie vor einigen Jahren. Er meinte, dass die meisten Menschen sich nicht entwickeln würden. Er könnte Recht haben, ich habe immer noch die selben Probleme was meine Konzentrationsfähigkeit angeht oder dass ich keine Freundin habe.
Wir haben uns für Freitag verabredet bei einer neuen Versammlung.
Ich freue mich schon. Dann giing ich nach Hause.
Ich denke der Buddhismus könnte mein Leben verändern, ich muss es nur ernsthaft wollen.

Wieder bei der Massnahme

Heute musste ich gegen 7 Uhr aufstehen, wachte aber 20 nach 7 auf und machte meine Katzewäsche, da ich nur noch eine viertel Stunde hatte, um den Zug viertel vor 8 zu erwischen. Also für diese schnelle Putzerei an meiner Fassade rieche ich noch ordentlich. Oder verzieht einer grade die Nase? ;-)
Meine Seelenklempnerin kommt erst morgen zu der Massnahme und dann werden wir wohl über mein Scheitern beim Praktikum berichten.
Irgendwie war es komisch in die verhasste Holzwerkstatt in den Keller abzusteigen, wo ich Herrn K antraf dem ich auch von meinem Scheitern erzählte. Er sagte, dass ich nach oben in den Internetraum gehen sollte, um eine Praktikumsstelle zu suchen. Ehrlich gesagt habe ich dort kein Praktikum gesucht und habe bei provoweb.de einige Beiträge geschrieben zu allgemeinen oder politischen Themen. Ausserdem habe ich einen Artikel zur Liebe geschrieben, da ich diese noch nicht angetroffen habe. Ich bin gespannt, ob die Jugendzeitschrift diesen Text veröffentlichen wird. Ich muss sagen, dass mir dieses Schreiben gut tut und ich nicht das Gefühl habe wie bei andren Arbeitsvorgängen unkonzentriert zu sein oder mich zu langweilen. Manchmal denke ich, dass einzige was ich wirklich gut und schnell kann ist es neue Verse aus meinen Ärmel zu schütteln und sie aufs Papier zu bringen.
Dann habe ich unter google nachgeschaut. Es gibt in Hamburg eine Uni, wo man ohne Abitur studieren kann und eine Zulassungsprüfung machen kann. Also die Studiendauer beträgt 6 Semester und man kann Sozailwissenschaften, Betriebswirtschaftslehre und irgednwas mit Politik studieren. Ich werde wohl die nächsten Tage dort anrufen und nach den Bedingungen genauer fragen. Ich glaube mir würde eine geistige Arbeit wie so ein Studium besser tun, als mich in irgendwelchen Ausbildungen wie Verkäufer usw abzuquälen. Ausserdem könnte ich dann vielleicht eine bessere Chance haben mein Traumberuf Journalist nach dem Studium in die Tat umzusetzen. Ich muss jetzt die Ideen aufschreiben und überlegen, wohin mein Schiff sich drehen soll und darauf hoffen, dass genug Wind die Segel füllen, damit ich an mein Ziel komme.
Gleich ist 15 Uhr und ich gehe nach Hause.

Warscheinlich werde ich nicht ins Internetcafe gehen, wo ich immer hingegangen bin. Der Kanadier gestern war wieder sehr unfreundlich, da ich ihn gesagt habe, dass ich nur 1.50 Euro zu bezahlen habe und nicht 2 Euro. Also ich hatte meinen Computer nach genau 90 Minuten ausgestellt und nicht nach 91 Minuten, wo für die nächste halbe Stunde die nächsten 50 Cent auf mich zukommen. Aber sein Computer zeigte angeblich 91 Minuten und er glaubte mir nicht. Vieles was ich sagte verstand er nicht und er redete auf englisch und sagte sowas: You understand me. Und dann kuckte er mich mit seinen hervorgetrenden Pupillen wie ein tollwütiger Hund an und drohte den besten Kunden mich,die Polizei wegen Betrug an den hals zu hetzen. Er sagte noch, dass ich so ein guter Kunde wäre usw. Ich gab ihn die 50 Cent und sagte ihn, dass mir das Geld nicht wichtig sei. Dann ging ich.
Ich kann mich an eine Auseinandersetzung erinnern, wo er eine junge Zigeunerin mit grossen Ohrringen in ein Raum sperrte, weil sie nicht bezahlt hatte. Sie rief die Verwandten an und mehrere Männer kamen und holten sie raus und es gab ein lautes Tubalu. Später kam noch die Polizei, wo er den Fall schilderte. Die Zigeunerin war weg.
Naja soviel zu diesem Thema. ;-)

5
Jun
2006

Das Leben geht weiter

Ich sitze wieder im Internetcafe und lasse die letze Zeit Revue passieren. Auf knuddels habe ich unter meinen Nick romansuchtliebe wieder gechattet, aber ich glaube nicht, dass ich da irgendjemanden finde, die ich mögen könnte.
Seit meine Glotze nur noch schwarz sieht und nicht mehr wie im gewohnten Tempo Bilder und Töne produziert, bin ich ziemlich oft im Internetcafe. Irgendwie muss ich dieses Vakuum in mir mit irgendwas füllen.
Ich merke im Moment, dass ich etwas Depri drauf bin und ich mir den Satz sage: Das Leben geht weiter. Ich werde wohl wieder wie ein Aufziehmännchen aufstehen und neue Wege suchen, vielleicht mache ich ein Praktikum bei einer Zeitung.
Gestern habe ich meinen Freund Sebastian besucht. Er hatte mich ja letztens damit etwas geschockt, da er fast an einer Blutvergiftung starb. Diesmal war mein Sebastian viel ruhiger und ausgeglichener, er meinte dieser Schock hätte ihn ruhiger gemacht. Wir hatten immer noch unsren Fäkalienhumor drauf, aber nicht mehr so derb wie früher, eher kultiviert.
Wir schauten uns eine abgedrehte Klinsi Doku an, wo der Schauspieler immer vulgäre Ausdrücke: Wie halts Maul oder sowas um sich warf. Teilweise sehr komisch, aber auch erschreckend wie er mit seinen Tobsuchtsaugen sein Publikum anvisierte.
Heute hat mir meine Mutter geholfen, dass ich mein Altpapier loswurde und immer die selben Sprüche die mich auf die Palme bringen: Warum hast du deine Haare nicht gekämmt. Ich sollte dann noch aus dem Auto steigen, um mir die Haare zu machen. MAchte ich auch, aber es kotzte mich an. Immer diese Kleinkindchenbehandlung. Wir redeten auch davon, was im Praktikum schief lief, ja sowas. Dann fuhr sie zur Arbeit.

3
Jun
2006

Good Morning Mr. K

Vor einer halben Stunde wachte ich auf und lief wieder gespannt in das Internetcafe und bekam eine Nachricht auf einer dieser Singleseiten von Morsa, einer hübschen Schwarzdine, dass sie sich wohl nicht mit mir treffen will, da sie jemanden ins Auge gefasst hat. Wieder ist einer meiner Singleseifenblasen in der Luft aufgelöst. Ich kratze mich unruhig am Kopf, um diese Nachricht zu verkraften.

Gestern habe ich meiner Mutter erzählt, was geschehen ist mit meinem Praktikum und sie fassste es sehr ruhig auf, was mich eher gewundert hatte. Sie meinte, dass ich an bestimmten Dingen arbeiten sollte wie meine Zimmerordnung und mir ein Plan schreiben sollte, was ich erledigen sollte. Ich habe mir allerdings vorgenommen, dass ich nach dieser Nachricht nicht wieder in einer dieser depressiven Löcher verschwinden will wie ich dies sonst bei solchen Hiobsbotschaften zu pflegen weiss.
Am Montag will sie mit mir endlich das Altpapier wegbringen. Meine Zimmergenossen würden sonst unzufrieden werden. Vor zwei Tagen hatte ich abends ein Gespräch mit ihnen, wo sie mir sagten, was ihnen nicht an mir passt z. B., dass ich die Getränkekartons nicht zusammenfalte und die dann so in den Müll tue. Sie meinten viele Kleinigkeiten würden sie ärgern und Pascal der 42 Jährige meinte, dass ich mir eine Liste machen sollte, was ich zu tun habe in der WG.
Ich habe immer noch Probleme mir eine simple Liste zu machen. Wo liegt da das Problem? Warum komme ich nicht in die Pötte? Wie lange will ich meine Probleme pflegen und hegen bis sie mir über den kopf wachsen?
Wann will ich beginnen mein Leben in die eigene Hand zu nehmen?

Ich sitze wieder im Internetcafe und werde gleich auf knuddels chatten, um meine Beziehungsillusionen zu pflegen. Die Chance dort jemanden anzutreffen, den man auch in der Wirklichkeit trifft und zu schätzen weiss, dass ist fast gegen Null. Aber die Menschen spielen gerne auch Lotto, obwohl sie wissen, dass die Chance auf den Grossen Gewinn bei eins zu vierzehn Million liegt. Und ich spiele Liebeslotterie.

2
Jun
2006

In Nadems Internetcafe

Im Moment bin ich etwas durcheinander und habe nicht bemerkt, dass der Zug vom Hauptbahnhof in Elberfeld nicht in Barmen hielt. Also stieg ich in Oberbarmen aus und lief zu diesem Internetcafe, wo ich früher jeden Tag verweilte. Nadem fragte mich wie es mir geht und ich sagte ihn, dass ich depremiert wäre, da ich meine Praktikumsstelle verloren habe. Er munterte mich auf und meinte, dass ich dann was besseres finden würde. Er machte mir einen Kaffee und es fehlte die Milch. Er fragte mich, ob ich auch ohne Milch trinken würde. Ich verneinte. Dann meinte er, dass der schwarze Kaffee für starke Männer sei. Ich lachte. Er grinste breit mit seinen weissen Zähnen. Später goss er die Milch nach.

Gestern war ich ja nach dem Gespräch mit meiner Psychologin im Computerraum der Dekra - Massnahme und tippte meine Zeilen in dieses Tagebuch. Der Sozialpädagoge sah mich und lief zu mir wie ein Überfallkommando und seine Stimme klang wie die eines Lehrers der den Schüler beim schummeln erwischt hätte. Er fragte mich, was ich hier tun würde und ich antwortete etwas ungehalten, dass ich hier schreibe und heute kein Praktikum hätte. Er dachte ich hätte geschwänzt. Ich wurde laut und Herr S. verdrehte die Augen und wurde auch wütend. Dann bat er mich ins Büro. Zuerst wollte er mir die ganze Schuld in die Schuhe schieben und nahm meine Kritik nicht ernst, dass ich mich wie ein Kind behandelt fühlte. Er meinte, dass mein Ausflippen mit mir zu tun hätte und ob man mich in der Vergangenheit vielleicht wie ein Kind behandelt hätte. Das stimmte zwar, aber das gab ihn nicht das Recht mich so zu überfallen. Später gab er zu zu abrupt auf mich zugestürmt zu sein. Er lächelte. Ich lächelte. der Konflikt war entschärft. Er fragte mich wie es mir an der Praktikumsstelle ergangen wäre. Ich sagte gut, ja das war alles gestern. Vielleicht hatte ich gestern noch meine Amani Rosabrille auf der Nase und glaubte wieder, dass ich endlich etwas in diesem Leben bewegen werde. Aber so war es nicht.
Er scherzte, dass wir uns nicht boxen sollten und ich lachte mit. Ich verliess den Raum und ging nach Hause. Wer woll diesen Boxkampf gewonnen hätte?
Herr S. regt mich manchmal auf mit seiner Art, aber manchmal sagt er auch Dinge die gut sind z. B. das Vostellungsgespräch hat er mit mir gut eingeübt.

Neue Hiobsbotschaft

Im Moment ist das Wetter in Wuppertal eher kühl und meine Stimmung ist ebenso. Ich habe das Gefühl, dass die Vergangenheit mich bis zum Lebensende verfolgen wird wie ein Bumerang der immer wieder zurückkommt und einen auf den Kopf schlägt.
Gestern hatte ich frei gehabt von meinem Praktikum und heute lief ich wie jeden morgen gut gelaunt in das Geschäft. Ich hatte vorher einen Brötchen verdrückt und trug noch einen Cappucino von MC Donalds in der Hand.
Einer der älteren Damen vom Geschäft lief zu mir in die Gaderobe und sagte, dass mein Praktikum vorbei sei und sie mit dem Chef schon telefoniert habe. Ich war wie niedergeschmettert. Die ganze Zeit hatte ich gedacht, dass ich die Sache in dem Geschäft noch verändern könnte und ich meine Zeit brauche, um dies zu beweisen. Sie wussten ja, dass ich eine Massnahme mache die für psychisch Kranke ist. Anscheinend lief der Coundown schneller, als ich gedacht hatte und ich wurde aufs Abstellgleis geschoben.
Ich fragte sie warum dies so wäre und die ältere Frau mit der Lesebrille und den gut gerichteten Haaren sagte, dass ich das akzeptieren sollte und Punkt. Ich sagte ihr, dass Herr Stolz mir dies erst vor ein paar Tagen gesagt hatte, was ich alles falsch gemacht habe und ich dies ja auch am nächsten Tag verändert hatte. Sie meinte, dass ich nicht die Aufgaben gemacht habe, die ich hätte tun sollen und meinte, dass vielleicht auch am Damenregime liegen könnte und dass sie ein gut eingespieltes Team seien. Fünf Damen gegen einen Kerl, naja. Ich will die Sache nicht darauf reduzieren.
Dann kam eine andre Dame, die verständnisvoller war und zu mir kam und sich zu mir kniete. Sie sagte mir ruhigen Worten, dass ich vielleicht eher einer Arbeit im Lager nachgehen sollte, als mit Kunden. Ich will immer wissen, woran mein Scheitern lag und sie meinte, dass ich zuviel auf die Kunden losgegangen wäre und ich mehr von ihnen abgeschaut haben sollte. Ausserdem hätte ich die Ware zu häufig an die falsche Stelle gehängt. Mein Konzentrationsmangel hatte mich wieder eingeholt und ich denke ich war übermotiviert, was die Kundschaft anging, ich wollte alles super machen und bin wohl über das Ziel hinausgeschossen. Ich denke, es hatte mir jemand gefehlt der direkt am Anfang diese Kritik gesagt hätte, dann wäre vielleicht manches besser gelaufen. Aber vielleicht besteht die Realität darin, dass es niemanden gibt der einen ein bisschen Starthilfe gibt, da wir im Kapitalismus leben. Der Kapitalismus verlangt reibungslose Abläufe und nicht jemanden um den man sich kümmern muss.
Alle meine Versuche in die Wirklichkeit zu kommen sind in den letzten Jahren einfach gescheitert. Punkt. Heute fehlt mir echt der Humor und die Sache liegt erst eine knappe Stunde zurück. Ich überlege die ganze Zeit, wo mein Leben sich hinbewegen kann und wie ich dieses Leben packen soll. Wenn ich drüber nachdenke, habe ich ausser einer Drehbücherschreiberkarriere oder etwas in Richtung Schriftstellerei keine Ahnung, wo ich meine Nische besetzen könnte. Vielleicht ist dieser Traum, die beste Idee oder Utopie, um all diese Schüsse vor dem Bug auszuhalten. Vieles in diesem Leben habe ich einfach schlicht nicht gelernt wie ich an meinem Praktikum im Geschäft gesehen habe. Meine Psychotherapeutin werde ich wieder darin bestärken, dass sie mir die Umschulung nicht geben wird und meine Mutter wird sich noch mehr Sorgen machen, was meine Zukunft angeht. Ich habe keine. Meine Zukunft lebte sich heute aus.
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Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

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