vor 10 Jahren hätte ich mich mal in einer einsamen Nacht fast rückwärts aus einem Fenster im 3. Stock gekippt. Ich habe da dann das 1. und bis jetzt letzte Mal in meinem Leben bei der Telefonseelsorge angerufen, und habe dann 2 Stunden mit einem Pfarrer geredet, ich habe ihn niemals gesehen, und weiß nicht, wie er hiess, aber er hat mir ohne Zweifel das Leben gerettet. Danach wurde mir klar, daß ich mich entscheiden muss, ob ich leben will, oder nicht, ob ich es auf mich nehmen will auf der Suche nach einem besseren Leben, oder ob ich nicht WILL. Letztlich war bei mir aber ausschlaggebend, daß ich das meiner Familie, und vor allem meiner Mutter nicht antun kann, ich würde mich auch nach dem Tod dafür schämen, ausserdem gab es in unserer (weiblichen) Verwandtschaft mehrere Selbstmordversuche, und leider auch ein geglückter. Und deßhalb lebe ich noch, auch wenn der Tod mich manchmal lockt. Irgendwann beginnt es Spass zu machen, ihn immer wieder auszutricksen.

Ich habe da auch damals (ernsthaft) drüber nachgedacht. Obwohl das ein eher falscher Ausdruck ist, aber egal. Mir fehlte das letzte bißchen Mut oder Verzweiflung - je nachdem.

Heute habe ich wieder ein Leben. Zwei tolle Kinder. Und wenn auch nicht immer alles glatt läuft und ich, wie auch jetzt wieder mal, die Tabletten nehmen muss....

Ich bin so froh, das ich damals zu feige war. Was hätte ich nicht alles verpasst, was ich mir nie zu träumen wagte. Es ist eben doch keine Lösung, zu verlockend "einfach" das auch erscheinen mag!

Ein Mensch, der mir sehr viel bedeutet schrieb mir mal eine Karte: "Nach Regen kommt Sonne". Es lohnt sich die Zeit des Regens durchzustehen, weil die Sonnenstrahlen einfach so schön, wärmend und wohltuend sind.

Tot sind wir hinterher ohnedies ewig...aber das Leben ist nur endlich und deshalb solltest du es nicht verpassen :-)))