3
Jan
2011

Strategien gegen die Dunkelheit

Seit einigen Tagen kämpfe ich wieder gegen diese Dunkelheit, die mein Leben auffrisst. Depressionen sind so sinnlos und überflüssig, vorallem in meinem Leben. Aber vielleicht kann ich dieser Dunkelheit einen Sinn geben, indem ich darüber blogge und andere daran teilnehmen lasse wie es mir geht. Auch um anderen Rat zu geben welche Strategien es gegen diese psychische Erkrankung gibt.
Das schlimme an dieser Dunkelheit ist der Tunnelblick. Manche Lösungsmöglichkeiten sieht der Depressive nicht, da sie außerhalb seines Tunnelblicks sind.
Zum ersten Mal bin ich gestern alleine im Wald spatzieren gegangen. Das tat unheimlich gut, ich war danach über eine Stunde deprifrei. Heute wiederholte ich den Waldspatziergang wieder. Ich versuche achtsam zu sein und den Schnee unter meinen Füßen zu spüren. Die Luft ist klar, der Kopf wird gelüftet und die Dunkelheit kommt raus. Ich sehe die Spuren der Menschen und Tiere im Schnee. Ich versuche meinen Tunnelblick zu verlassen und nicht ständig gedankenvoll zu sein. Ich schaue links und rechts der Weges. Der Blick durch das Gestrüp ist im Winter weit. Meine Achtsamkeit richte ich auf die Schönheit der Natur und die Helligkeit des Schnees, der wie ein Anti-Depressiva wirkt.
Bevor ich mich frei lief, war ich seit ungefähr 12 Uhr wieder total depressiv. Ich aß etwas, aber ohne zu geniessen. Diesmal gab es echt leckeren Salat.
Ich besuchte nicht die soziale Kompetenzgruppe um 13:15 h., da mir die Kraft und die Konzentration fehlt, um Rollenspiele zu machen. 14:45 h sagte ich krankheitsbedingt im Büro ab. Der Arbeitstherapeut meinte, dass ich mit meinen Psychologen reden sollte. Wenn es so weiter geht, würde ich meine Ausbildung nicht bekommen.
Aber irgendwie war mir bewusst, dass ich dazu stehen muss, wenn es mir nicht gut und ich nicht die Stunden mich durchquäle wie ich es die Wochen vorher tat. Ich hatte heute eh nicht den Antrieb, um meine kaufmännischen Aufgaben zu erledigen. Seit ungefähr 3 Wochen spüre ich eine Abwärtsspirale. Ich gehe auf den Fahrrad-Ergometer, aber die Besserung hält vielleicht einige wenige Stunden an, danach bin ich wieder total depressiv.
Es kann frustrierend werden, wenn nichts auf Dauer hilft und ich nur kurze Momente des Glücks erhasche. Heute hat mir die Psychiaterin 300 mg Elontril verordnet, also doppelt so viel wie vorher. Sie meinte, dass ich Geduld haben müsste, bis die Besserung eintritt. Geduld ist bei einer psychischen Erkrankung das wichtigste Kapital. Wer zuviel will, wird schnell wieder krank. Die kleinen Schritte machen gesund. Ich wollte öfters zuviel und überforderte mich, indem ich vor einigen Jahren versuchte eine Ausbildung als Sozialhelfer zu machen. Der zukünftige Sozialhelfer brauchte damals selbst Hilfe. Vorher hatte ich mal eine Ausbildung als Altenpfleger gemacht. Es ist wirklich interessant zu beobachten wieviele psychisch Kranke soziale Berufe ausüben. Sie wollen anderen helfen, aber sie können sich selber nicht helfen. Sie wollen anderen gutes tun, als Vergeltung zum schlechten in ihrer Kindheit und Jugend. Ich habe einige solcher Menschen in meiner Karriere als psychisch Kranker kennengelernt.
Gerade viele psychisch Kranke sind besonders empfindsam, aber gerade diese Empfindsamkeit macht sie verletzlich. Viele psychisch Kranke können sich nicht abgrenzen und sie gehen über ihre Grenzen und aus althruistischer Liebe machen sie Überstunden. Irgendwann können diese Menschen nicht und sind dann berufsunfähig. Gerade die verletzlichen Menschen beherbergen so viel innere Schönheit, die oft in dieser schnelllebigen und konsumorientierten Welt unter die Räder kommt. Ich wünsche mir, dass Menschen die eine psychische Erkrankung haben, mit mehr Wertschätzung und Liebe begegnet wird.
Auch von manchem Kommentator.



Kontakt: depris (at) web.de
deprifrei-leben - 3. Jan, 20:07

Alternative Medizin

Die Besserung meiner depressiven Symptome hat ungefähr bis 18 Uhr angehalten, jetzt bin ich wieder total im Arsch. Gleich gehe ich noch auf den Fahrrad-Ergometer. Irgendwann muss sich doch der Depri-Knoten lösen und mein Gesamtzustand längerfristig stabiler werden.
Beim Abendbrot heute um 18 Uhr habe ich mit zwei Rehabilitanden über das Thema Depression gesprochen. J. meinte, dass er durch die Kombination aus Venlafaxin und Ritalin depressionsfrei wurde. Ritalin wird auch bei Schwerstdepressiven eingesetzt, wenn man auf andere Antidepressiva resistent ist. Allerdings kann Ritalin abhängig machen und kann unangenehme Nebenwirkungen haben wie Herzrhythmusstörungen.
Die Dame am Tisch meinte, dass man durch Reiki depressionsfrei werden kann. Im Reiki wird mit Energie gearbeitet und mit der Hand geheilt. Sie meinte, dass sie das in der Kosmetikschule gemacht hatten und es bei vielen gewirkt hätte.
Ich kenne auch einen Heiler und Heilpraktiker und bin seit fast einem Jahr am überlegen, ob ich da hingehe. Irgendwie habe ich Angst, dass der nix kann und ich nur Geld verliere. Eine Frau die ich aus dem Internet traf, schwörte auf ihn und meinte, dass sie seitdem keine oder wenig Rückenschmerzen hat.
Hat da jemand Erfahrungen mit gemacht?

Therapieberater (Gast) - 4. Jan, 10:40

Therapie

Ich vermute mal, es gibt wirklich nur die Möglichkeit, durch jahrelange Psychoanalyse den Dingen auf den Grund zu gehen, auch wenn das hart ist.
Man bekommt seine Macken vorgeführt, bzw. erkennt sie mit der Zeit selbst. Das ist ziemlich schmerzhaft, man wehrt sich dagegen.
Irgendwann ist man sich gewissen Dingen bewusst und in der Analyse wird man darauf erinnert.
Dadurch soll sich das Unbewusste dergestalt verändern, als es sich den Verletzungen, die man erlitten hat, anpasst und zwar nicht mehr durch krankhafte Störungen wie Depressionen, Aggressionen oder was auch immer (im schlimmen Fall NPS).
Es ist die längste, teuerste, aber auch eine puristische Therapie ohne Schnickschnack.
Es gibt Unikliniken, die eine erste Begutachtung anbieten und dann an jemanden verweisen. Damit sinkt das Risiko, den falschen Analytiker zu erwischen.
deprifrei-leben - 4. Jan, 20:51

Ich bin heute über ein Stunde in die Stadt gelaufen und es geht mir noch nach 4 Stunden viel besser. Vielleicht kriege ich diese depressive Scheisse doch noch in den Griff.

Sue (Gast) - 5. Feb, 21:20

"Ich wünsche mir, dass Menschen die eine psychische Erkrankung haben, mit mehr Wertschätzung und Liebe begegnet wird."
... Das hast du sehr schön gesagt.

logo

Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Zopiclon Schlafmittel
Mir hat Zopiclon auf jeden Fall besser geholgen als...
psychiater22 - 29. Okt, 18:25
Hallo Roman, hoffe das...
Hallo Roman, hoffe das du mittlerweile jemanden gefunden...
Thomas (Gast) - 7. Okt, 13:13
Die Juristen und die...
...ist ein weites Thema. Generell gilt dass man es...
Anonymous (Gast) - 30. Sep, 21:02
Im glad I now registered
A CCcam server will give you access to thee best stations....
Halina (Gast) - 13. Sep, 04:18
John
Hi, Neat post. There is an issue together with your...
Smithc294 (Gast) - 9. Sep, 00:46
free viagra
Hello! free viagra , generic cialis message board ,...
free_viagra (Gast) - 25. Aug, 04:13
free via_gra
It is also possible that Zynga's chosen advertising...
free_via_gra (Gast) - 25. Aug, 04:12
free viagra
It is also possible that Zynga's chosen advertising...
free_viagra (Gast) - 25. Aug, 04:12
generic cialis message...
It is also possible that Zynga's chosen advertising...
cialis (Gast) - 25. Aug, 04:11
free viagra
It is also possible that Zynga's chosen advertising...
free_viagra (Gast) - 25. Aug, 04:11

Diese Links bedeuten mir was:

Web Counter-Modul

Suche

 

Status

Online seit 6942 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 12. Jan, 14:41

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren