Ich glaube, Liebe und das Gefühl, aufgehoben, verstanden und geborgen zu sein, hilft wirklich sehr sehr viel. Mein Mann ist der größte Schatz auf Erden, denn er gibt mir genau das. Nie höre ich einen Vorwurf von ihm, wenn ich wieder depressive Schübe habe, und wenn ich verzweifelt bin und mich mit Sorgen quäle, sagt er: "Lass dich fallen, ich fang dich auf". Aber ich glaube trotz allem, dass Liebe allein nicht zu heilen vermag. Liebe hilft, kann aber die Krankheit nicht eliminieren. Bestes Beispiel: Robert Enke. Seine Frau hat ihn über alles geliebt und unterstützt, wo sie nur konnte, aber es hat nicht gereicht.
Du hast es sehr treffend analysiert, dass Liebe nicht alleine heilen kann und die Argumente sind stichhaltig. Wichtig ist auch der richtige Umgang mit der Krankheit. Robert Enke musste immer der starke Fussball-Gladiator sein. Warscheinlich hätte ihn ein Outing seiner Erkrankung den Job gekostet, aber es hätte sein Leben gerettet. Ein anderer früherer depressiver Fussball-Profil von St. Pauli hat zwar nach seinem Outing den Job verloren, aber er lebt noch, weil er zu dieser Krankheit steht. Zum Glück muss ich nicht immer stark sein und ich kann auch sagen: "Mir gehts heute beschissen, ich habe Depressionen und ich hoffe es geht mir bald besser. Ich will nicht so tun, als ob ich immer gut gelaunt bin und diese Einstellung rettet mir das Leben. Da fällt viel Ballast von einem."
Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl
Liebe hilft sehr, kann aber nicht heilen