Sehr schön so eine Diskussion zu lesen. Von beiden Seiten. gelackmeyert hat das ja sehr schön ausgeführt.
Aber trozdem möchte ich meinen Senf dazugeben, auch wenn er nicht so schön ausgeführt wird wie er.
Ich persönlich würde nicht so weit gehen Depressionen als Unheilbar darzustellen. Schlimm genug, dass es immer wieder ausbricht und so wieder "rückfällig" wird, oder erst gar nicht so wirklich therapierbar ist.
Deswegen glaube ich auch nicht, dass Sterbehilfe für diese Gruppe Erfolg haben wird. Wieso soll man ihnen Sterbehilfe geben, wenn sie doch nur psychisch krank sind?
Wenn sich Depressive, es töten sich auch andere psychisch Kranke, sich selbst das Leben nehmen, ist es auch eine Kurzschlussreaktion. Für die Hinterbliebenen ist es, glaube ich noch am aller schlimmsten, denn die machen sich dann Vorwürfe.
Bei unheilbar Kranken, finde ich es wiederum eine gute Sache, und eine gute Idee. Obwohl es natürlich für die Helfer des Sterbenden sehr hart ist. Sehen die Schmerzen der Patienten und sehen, wie sie langsam sterben. Aber die Helfer machen ihnen das kurze Leben einfacher und erträglicher.
gelackmeyert - 12. Jul, 10:00
Danke für eure netten Kommentare! Ich habe auch viel Freude an dieser Diskussion. Es macht Spaß, sich mit Menschen auseinander zu setzen, die Lust haben, sich Gedanken zu machen und die Dinge von vielen Seiten zu betrachten (vor allem bei der Brüllhitze...).
Danielle, wenn du aber davon sprichst, das Depressionen wiederkehrend und/oder nicht therapierbar sein können; sind sie dann nicht unheilbar?
Ich finde, das Schwierige an der ganzen Sache ist ja eben dieser Knackpunkt: wenn das ganze Leben aus Krankheit besteht, muss dieses dann ausgehalten werden?
Also: Besteht denn eine "Pflicht" oder "Notwendigkeit" zum Aushalten?
Diese Frage stellt sich mir auch, wenn ein körperlich unheilbar erkrankter Mensch sich umbringen möchte. Denn: gehört das bewusste Sterben nicht zum Leben? Nimmt man sich durch diese Verkürzung vielleicht die letzten, wichtigsten Erkenntnisse?
Und: was ist mit den Zeiten, in denen die Krankheit eben nicht im Vordergrund steht?
Deprifrei, du beschreibst ja immer sehr schön den Wechsel, wie zehrend die depressiven Phasen sind, aber auch wie wichtig dir andere Menschen sind; deine rege Gestaltung deines Blogs; das Wissen, das da auch bessere Tage waren und sein werden und natürlich, das du die Herausforderung annimmst, mit der Krankheit fertig zu werden! Hier, finde ich, kann man sehen, das das Leben vielfältig ist und eben nicht nur aus Krankheit besteht.
Sollte man also, solange man noch bewusst er-leben kann, diese Zeit nicht auch nutzen?
Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl
Aber trozdem möchte ich meinen Senf dazugeben, auch wenn er nicht so schön ausgeführt wird wie er.
Ich persönlich würde nicht so weit gehen Depressionen als Unheilbar darzustellen. Schlimm genug, dass es immer wieder ausbricht und so wieder "rückfällig" wird, oder erst gar nicht so wirklich therapierbar ist.
Deswegen glaube ich auch nicht, dass Sterbehilfe für diese Gruppe Erfolg haben wird. Wieso soll man ihnen Sterbehilfe geben, wenn sie doch nur psychisch krank sind?
Wenn sich Depressive, es töten sich auch andere psychisch Kranke, sich selbst das Leben nehmen, ist es auch eine Kurzschlussreaktion. Für die Hinterbliebenen ist es, glaube ich noch am aller schlimmsten, denn die machen sich dann Vorwürfe.
Bei unheilbar Kranken, finde ich es wiederum eine gute Sache, und eine gute Idee. Obwohl es natürlich für die Helfer des Sterbenden sehr hart ist. Sehen die Schmerzen der Patienten und sehen, wie sie langsam sterben. Aber die Helfer machen ihnen das kurze Leben einfacher und erträglicher.
Danielle, wenn du aber davon sprichst, das Depressionen wiederkehrend und/oder nicht therapierbar sein können; sind sie dann nicht unheilbar?
Ich finde, das Schwierige an der ganzen Sache ist ja eben dieser Knackpunkt: wenn das ganze Leben aus Krankheit besteht, muss dieses dann ausgehalten werden?
Also: Besteht denn eine "Pflicht" oder "Notwendigkeit" zum Aushalten?
Diese Frage stellt sich mir auch, wenn ein körperlich unheilbar erkrankter Mensch sich umbringen möchte. Denn: gehört das bewusste Sterben nicht zum Leben? Nimmt man sich durch diese Verkürzung vielleicht die letzten, wichtigsten Erkenntnisse?
Und: was ist mit den Zeiten, in denen die Krankheit eben nicht im Vordergrund steht?
Deprifrei, du beschreibst ja immer sehr schön den Wechsel, wie zehrend die depressiven Phasen sind, aber auch wie wichtig dir andere Menschen sind; deine rege Gestaltung deines Blogs; das Wissen, das da auch bessere Tage waren und sein werden und natürlich, das du die Herausforderung annimmst, mit der Krankheit fertig zu werden! Hier, finde ich, kann man sehen, das das Leben vielfältig ist und eben nicht nur aus Krankheit besteht.
Sollte man also, solange man noch bewusst er-leben kann, diese Zeit nicht auch nutzen?