gelackmeyert - 9. Jul, 16:55

Ja, aber...

Hallo!
Letztendlich (sehr "passender" Begriff) würde ich sagen, hast du recht. Allerdings finde ich, das dein Vergleich Krebs und psychische Erkrankungen einige Widersprüche aufwirft: Krebs ist einigermaßen verlässlich als tödlich diagnostizierbar, während psychische Erkrankungen per se nicht zum Tod führen, sondern Symptome produzieren können, die den Menschen dazu veranlassen sich selbst zu suizidieren. Das heißt also, die Menschen die sich selbst töten, greifen dem unabänderlichen Ende nur etwas vor, was für die Gesellschaft wohl auch leichter ertragbar ist. Vielleicht ringt die Selbsttötung des Todkranken der Gesellschaft sogar einen gewissen Respekt ab, hat er es doch geschafft, sich der Krankheit nicht nur hinzugeben sondern aktiv ihr ein "Schnippchen geschlagen", ist ihr zuvor gekommen. Zudem berührt der langsame, determinierte Tod eine Grundangst des Menschen, das des ausgelieferten Dahinsiechens.

Allerdings gibt es durchaus Psychologen/Ärzte usw. die bspw. Depression (in der schweren Form) als eine tödliche Krankheit bezeichnen. Leider wird in der Gesellschaft aber meist Depression noch als eine Krankheit der Schwäche angesehen, die lediglich ein "Zusammenreißen" des Erkrankten erfordert. Ein Selbstmord wäre da dann ja der Gipfel des "Sich-gehen-lassens".

Interessant fände ich auch, wie man dann feststellen lassen will, ob der psychisch Erkrankte sich im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte befindet und sich suizidieren "darf".

Noch eine kleine Kontroverse: Ein Tod erspart Anderen nie Leid, er fügt ihnen welches zu. Denn: der Tote ist tot, die Angehörigen aber müssen damit leben.

deprifrei-leben - 9. Jul, 17:04

Wenn ich keine Angehörigen wie meine Mutter hätte, dann würde mir die Selbsttötung einfacher fallen. Zum Glück bin ich ja noch von einer Selbstmordausführung weit entfernt. Es gibt immer wieder Licht, der durch meinen dunklen Tunnel fällt und mir Hoffnung vermittelt. Ich bin nicht dieser Typ, der sich gleich umbringt, da ich das Leben als ein Geschenk ansehe. Allerdings, wenn ich 365 Tage keine Lebensfreude empfinden könnte, dann würde sich mein Lebenszweck erübrigen. Tief in meinem Herzen glaube ich, dass wir auf die Erde kommen, um ein glückliches Leben zu führen. Das viele Leid, was eine Depression auslöst, kann kaum ermessen werden.
Natürlich führt eine Depression nicht zum Tod, aber viele die mit dieser Kranklheit leben, fühlen sich längst tot und gelähmt. Das Leben ist wie eine Totenstarre. Der Selbstmord ist für viele dann eine Befreiung, um in das Licht am Ende des Tunnels einzutauchen, die Ewigkeit.
gelackmeyert - 9. Jul, 17:40

Ja, und damit kommen wir, glaub ich, zum Kern des Problems: Der Selbstmord wird so zur Flucht, nicht zur Vorwegnahme des Endes einer tödlichen Krankheit. Und im Hinterkopf bleibt der Gedanke: Es wäre vielleicht eine Heilung/Besserung möglich gewesen, es hätte, es könnte... usw.
Ich denke, es ist dieser Mechanismus, der dafür sorgt, das Selbsttötung bei Menschen mit psychischer Erkrankung gesellschaftlich tabuisiert ist.

Das Gemeine ist ja: Die Depression lässt alles als sinnlos/nicht schaffbar erscheinen -> ist das dann die Realität oder nur ein Symptom? Gerade bei rezidivierenden oder bipolaren Störungen sind es ja diese Schwankungen, die plötzlich auftreten und die eigene Welt so auf den Kopf stellen. Wie würdest du das beurteilen, wenn sich jemand in einer solchen Phase umbringt?

Schön ist, den Sinn des Lebens darin zu sehen, dieses glücklich zu führen. Ich denke, wenn man diesen Versuch nie aufgibt, kann eine Menge Glück daraus entstehen...

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