Unwichtig (Gast) - 16. Dez, 20:07

Sicht einer Betroffenen

Ich habe in einem Kommentar gelesen, dass der Suizid psychisch erkrankter Menschen dahingehend kritisiert wird, dass der Tote tot sei, aber die Angehörigen leiden. Hier muss ich ganz klar sagen, dass ich es als sehr egoistisch empfinde, einen Menschen nicht gehen zu lassen, der in den Freitod gehen will. Es sind nicht die Angehörigen, die ein Leben lang leiden müssen und die Depression ist ja nicht die einzige Erkrankung, die Menschen in den Suizid treibt. Ich muss hier ganz klar sagen, ich bin betroffen und keiner spürt meine Schmerzen oder muss so leiden wie ich und da lasse ich mir von niemande, der es nicht kennt, so einfach vor den Bug schießen, mit es wäre egoistisch. Wenn du von Zuhause nur Gewalt kennst, die Eltern sich trennen, die Mutter nie da ist und du permanent alleine bist, versuchst dich alleine groß zu ziehen und dann mit 14 Jahren auch noch an einen Pädophilen gerätst der in dein Kinderzimmer einzieht und natürlich verleierst du in der ersten Nacht deine Unschuld... "Erschrick dich nicht, dir passiert nichts, ich zieh nur so meine Hose aus" und dir das alles unter dem Vorwand, der Liebe verkauft, den du ja von deinem Elternhaus nicht bekommen hast und nie gelernt hast, dass das nicht richtig ist, immer mehr begreifst zu einem Sexspielzeug erzogen wurden zu sein.... Die Bilder verschwinden nicht! Sie sind immer da! Der Schmerz ist immer da! Und du darfst mit niemanden drüber reden, weil du nicht noch mehr stigmatisiert werden willst.... irgendwann kommt ein Erstickungsversuch durch den Peiniger hinzu.... Dagegen sind die Hänselein in der Schule und das regelmäßige Verprügeln auf dem Schulhof oder Zuhause doch gar nichts... und alles was du versuchst ist immer wieder aufzustehen, ein normales Leben zu führen, willst Karriere machen, kämpst um Bildung, Abitur und Studium... und musst immer wieder feststellen, dass du nie wieder ins Leben zurückfindest, weil deine Geschichte dich anders macht. Das Leben wird zu einer Qual, der Körper zu einem Knast, keiner hilft dir, keiner glaubt dir, du bist allein mit deinem Scherz und den Erinnerungen, der Selbsthass und die Verzweiflung steigen... Laut der Verfassung sei die Menschenwürde unantastbar... doch das ist kein Menschenwürdiges Leben, wenn man immer wieder an Psychatrie und Ärzte von der Familie abgeschoben wird, Freunde nicht aufbauen kann, weil man nichts hat zum erzählen, außer Grauen und sich jeden Tag quält weil man die Bilder nicht los wird, und der Schmerz jeden Tag so real ist, als würde es jeden Tag erneut passieren und dann weil man von Kindestagen an misshandelt wird und einfach nu noch Erlösung sucht, eine Welt ohne Schmerz, ist man egoistisch, weil man den Freitod als letzten Schritt der Selbstbestimmung wählen möchte? Du verlierst Gerichtsverfahren, weil deine psychiatrische Vergangenheit gegen dich verwendet wird, du verlierst an Glaubwürdigkeit, wirst ein Mensch nicht zweiter sondern dritter Klasse, wenn überhaupt. Ganz im Ernst, das ist krank und ich empfinde es als einen gesunden Menschenverstand, nach Jahren des Bitten und Bettelns nach Hilfe, ohne Freunde alleine lebend, täglich kämpfend und immer wieder Gewalt zu erleben, zu sagen, ich will das nicht und der Suizid wäre hier nichts anderes als ein Veto! Und nein, das habe ich mir nicht ausgedacht und nein, das ist nicht übertrieben. Das ist die Realität. Das ist passiert!

deprifrei-leben - 20. Dez, 15:39

Liebes Un(wichtig),

ich wollte mich für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht im Dez. 2015 bedanken und dein Beitrag ist mir wichtig! Es hat mich sehr berührt. Ich denke, dass ein Suizid nicht egoistisch ist, sondern aus reiner Verzweiflung geschieht. Allerdings glaube ich mittlerweile mehr, dass es auch Wege aus der Verzweiflung un der Dunkelheit gibt. Immer wieder gibt es ja die Beispiele, dass auch Menschen mit schlimmen Erfahrungen Wege gefunden haben zufriedene oder glückliche Menschen zu werden. Nicht jeder findet diesen Weg, dass weiß ich und da kann die Selbsttötung als Ausweg erscheinen.

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