Gestern bin ich mit meinen Betreuer zur Polizeiwache gegangen und habe eine Aussage wegen den kinderpornografischen Bildern gemacht. Es kostete einige Überwindung den Typen wegen dieser Kinderpornografie anzuzeigen. Ich tauche ja auch in den Akten z. B. seines Anwalts auf. Je nach Schwere können ihn eine Geldstrafe oder mehr drohen. Der Polizist klärte mich darüber auf, dass ich keine Falschaussagen machen darf, da dies zu strafrechtlichen Konsequenzen führen kann. Dann erzählte ich ihm die Geschichte wie ich es euch erzählt habe. Auch der geistig Behinderte kam zur Sprache und anscheinend kann das auch strafrechtliche Konsequenzen haben, wenn er sich an jemanden ranmacht, der nicht vollgeschäftsfähig ist. Dann fragte ich mich, was ich denn zur Zeit mache und ich sagte, dass ich in der Tagesklinik wäre und wegen Depressionen behandelt werde. Er fragte mich, ob ich dem voll folgen könnte und ich sagte Ja. Irgendwie hat mich diese kleine Bemerkung, ob ich dem folgen kann geärgert, weil ein Depressiver ja nicht in seiner Urteilsfähigkeit beeinträchtigt ist. Ganz im Gegenteil! Dann meinte er, dass ich dies sehr gut beschreibe und er die Sache ernst nehme. Er fände gut, dass ich den Typen angezeigt habe, da ja noch schlimmere Dinge passieren können. Ich erzählte auch, dass er anscheinend in Channels bei knuddels von Minderjährigen sein Unwesen trieb. Er protokollierte alles. Mit der Zeit fühlte ich wie eine Last von meinen Schultern genommen wurde. Der Knoten im Gehirn löste sich langsam auf, je mehr ich in den ca. 1,5 Stunden erzählte. Er fragte recht detailiert und ich versuchte mich an jede Kleinigkeit zu erinnern. Es wurden auch die Personalien meines Betreuers und von mir aufgenommen. Dann wurde nach der Beziehung zwischen uns gefragt und er erzählte, dass er mich im Betreuten Wohnen (kurz BeWo) unterstützt. Dort hilft man mir ja bei Behördenkram. Er schaute in den PC und zeigte mir, ob dieser Bekannte die Person ist, die ich beschuldige. Ich bejahte dies. Es wurden seine Personalien wie Adresse aufgenommen. Dann erzählte er uns, dass er anscheinend noch mehr auf dem Kerbholz hat, was z. B. Straftaten im Bereich der Pädophilie zu tun hat. Er meinte zu mir, dass ich mir warscheinlich keine Sorgen machen muss. Wenn Personen gefährdet sind, kann auch die Adresse anonymisiert werden. Mal schauen, ob mich mein Bekannter unter Druck setzen will, weil ich ihn angezeigt habe. Dann könnte ich ihn wegen Verdunkelung einer Straftat anzeigen. Erleichtert verliess ich das Präsidium und den Beamten der für Sexualstraftaten verantwortlich ist. Er ist kein unbeschriebenes Blatt und das Bild ist gewiss nicht zufällig auf den Rechner gelandet. Der Polizeibeamte riet mir noch jeden Kontakt zu dieser Person einzustellen und natürlich ihm nichts von der Anzeige zu erzählen. Vorher hatte er mich noch gefragt, ob er mitbekommen hat, dass ich die Bilder gesehen habe. Ich antwortete mit NEIN. Ich spielte weiter die ahnungslose Person, die nichts von seinen Abgründen weiss.



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