Bloggerei
Die viele Bloggerei hat mich ziemlich angestrengt. Auch körperlich spürte ich dies, weil ich wieder einen Internetarm hatte und mir alles weh tat.
Aus dem Grunde hatte ich auch keine neuen Themen gepostet. Aber natürlich kostet sowas auch psychisch viel Kraft, vorallem wenn ich mich nach besten Wissen und Gewissen mit den Kommentaren der Blogger und Nicht-Blogger auseinandersetze.
Ich glaube mit dem bloggen hatte ich meine Depressionen klein gehalten.
Direkt am nächsten oder übernächsten Tag des nicht bloggens kamen meine dunklen schweren Gefühle zurück.
Dieses schreckliche Empfinden von Sinnlosigkeit macht mich jetzt zu schaffen, die Abwesenheit von irgendwelchen greifbaren Emotionen.
Donnerstag wollte ich mich mit Dany treffen. Ich rief sie dreimal an, aber sie hob nicht ab.
Ich fühlte mich vorm Kopf gestoßen, weil sie dieses Treffen in ihren Ferien mir versprochen hatte.
In solchen Momenten fühle ich mich echt kacke. Per Mail teilte ich ihr im sozialen Netzwerk mit, dass ich es nicht toll fand, dass sie unser Treffen vergessen hat.
Sie schrieb mir, dass sie eine Magen-Darm-Grippe hatte. Ja, dass ist ja schön und gut, aber man kann ja trotzdem simsen oder anrufen.
Solche Demütigungen habe ich öfters erlebt. Es wird viel versprochen in dieser Welt, aber gehalten wird fast nichts.
Früher sagte man ja, "Ein Mann ein Wort", aber wo sind diese Tugenden geblieben?
Sind sie im Individualisierungswahn verloren gegangen?
Heute leben viele so wie es ihnen gefällt. Wenn ihnen danach ist, dann röpsen sie oder hauen dem anderen eine in die Fresse, ohne ersichtlichen Grund.
Früher brauchte ein Schlag eine Beleidigung oder etwas anderes.
Aber heute tun sich alle sozialen Normen in Luft auflösen. Freundschaften sind sowas wie Treibgut geworden, was du auch schnell abstoßen kannst.
Emails ersetzen die persönliche Kommunikation.
Alles verflacht und ist nicht mehr anfassbar wie ein Brief, der mit Tinte geschrieben wurde.
Irgendwie habe ich auf diese Art von Welt keine Lust.
Und wie oft habe ich mich über diese Flachheiten der Menschen aufgeregt!
Aber ich kann nichts daran ändern.
Ohnmacht ist einer meiner Hauptgefühle, die ich selbst in meinen Depressionen spüre.
Kontakt: depris (at) web.de
Aus dem Grunde hatte ich auch keine neuen Themen gepostet. Aber natürlich kostet sowas auch psychisch viel Kraft, vorallem wenn ich mich nach besten Wissen und Gewissen mit den Kommentaren der Blogger und Nicht-Blogger auseinandersetze.
Ich glaube mit dem bloggen hatte ich meine Depressionen klein gehalten.
Direkt am nächsten oder übernächsten Tag des nicht bloggens kamen meine dunklen schweren Gefühle zurück.
Dieses schreckliche Empfinden von Sinnlosigkeit macht mich jetzt zu schaffen, die Abwesenheit von irgendwelchen greifbaren Emotionen.
Donnerstag wollte ich mich mit Dany treffen. Ich rief sie dreimal an, aber sie hob nicht ab.
Ich fühlte mich vorm Kopf gestoßen, weil sie dieses Treffen in ihren Ferien mir versprochen hatte.
In solchen Momenten fühle ich mich echt kacke. Per Mail teilte ich ihr im sozialen Netzwerk mit, dass ich es nicht toll fand, dass sie unser Treffen vergessen hat.
Sie schrieb mir, dass sie eine Magen-Darm-Grippe hatte. Ja, dass ist ja schön und gut, aber man kann ja trotzdem simsen oder anrufen.
Solche Demütigungen habe ich öfters erlebt. Es wird viel versprochen in dieser Welt, aber gehalten wird fast nichts.
Früher sagte man ja, "Ein Mann ein Wort", aber wo sind diese Tugenden geblieben?
Sind sie im Individualisierungswahn verloren gegangen?
Heute leben viele so wie es ihnen gefällt. Wenn ihnen danach ist, dann röpsen sie oder hauen dem anderen eine in die Fresse, ohne ersichtlichen Grund.
Früher brauchte ein Schlag eine Beleidigung oder etwas anderes.
Aber heute tun sich alle sozialen Normen in Luft auflösen. Freundschaften sind sowas wie Treibgut geworden, was du auch schnell abstoßen kannst.
Emails ersetzen die persönliche Kommunikation.
Alles verflacht und ist nicht mehr anfassbar wie ein Brief, der mit Tinte geschrieben wurde.
Irgendwie habe ich auf diese Art von Welt keine Lust.
Und wie oft habe ich mich über diese Flachheiten der Menschen aufgeregt!
Aber ich kann nichts daran ändern.
Ohnmacht ist einer meiner Hauptgefühle, die ich selbst in meinen Depressionen spüre.
Kontakt: depris (at) web.de
deprifrei-leben - 11. Apr, 19:32
deprifrei-leben - 11. Apr, 20:16
Meine erste Wahl
Ich hatte einen interessanten Artikel im Spiegel gelesen. Eine Frau von Mitte 30, nannte die Kinder die unter Kohl aufwuchsen "Die Generation Kohl". Ich gehöre als 70er Jahrgang auch dieser Generation an, die in ihrer Kindheit und Jugend nur Kohl sahen.
(Gut so ganz stimmt es bei mir auch net, da ich die ersten Jahre DDR verlebt habe.
Also ich bin auch mit Erich Honecker großgeworden.)
Und sie schrieb in ihrem Essay, dass sie richtig toll fand, dass sie 1994 gegen Kohl wählen durfte, aber leider blieb die Birne.
1998 durfte ich zum ersten Mal in meinem Leben Kohl abwählen und ich habe nie mehr danach so eine große Freude am wählen gefühlt, als die Birne wieder nach Oggersheim zurückrollte.
Aber die Jahre unter Rot-Grün waren alles andere, als sozial und da bin ich aus meinen politischen Tagträumen aufgewacht.
Und heute beschleicht mich dieses seltsame Gefühl, dass die Jahre unter diesem Kanzler gar net so schlecht waren.
Die Spiegelautorin schrieb dasselbe.
Und ich schaue auf den Alten milder, als in meiner Jugend.
(Gut so ganz stimmt es bei mir auch net, da ich die ersten Jahre DDR verlebt habe.
Also ich bin auch mit Erich Honecker großgeworden.)
Und sie schrieb in ihrem Essay, dass sie richtig toll fand, dass sie 1994 gegen Kohl wählen durfte, aber leider blieb die Birne.
1998 durfte ich zum ersten Mal in meinem Leben Kohl abwählen und ich habe nie mehr danach so eine große Freude am wählen gefühlt, als die Birne wieder nach Oggersheim zurückrollte.
Aber die Jahre unter Rot-Grün waren alles andere, als sozial und da bin ich aus meinen politischen Tagträumen aufgewacht.
Und heute beschleicht mich dieses seltsame Gefühl, dass die Jahre unter diesem Kanzler gar net so schlecht waren.
Die Spiegelautorin schrieb dasselbe.
Und ich schaue auf den Alten milder, als in meiner Jugend.
Aurisa - 11. Apr, 21:18
Die wirtschaftliche Lage Deutschlands und des Westens insgesamt war damals noch besser als heute...
Das ist wahrlich nicht Kohls Verdienst!
Er hatte einfach nur das Glück in besseren Zeiten Kanzler zu sein...
Viele Probleme von damals erscheinen einem aus heutiger Sicht tatsächlich ziemlich klein...
Mir geht es in Sachen Kohl übrigens ganz ähnlich...
Die erste bewusste Erinnerung, die ich an seinen Vorgänger Schmidt habe war... dessen Abwahl...
Für alles was davor war, war ich damals noch zu klein, daran kann ich mich nicht mehr erinnern.
Und danach gab es eben nur noch den ewigen Kohl...
Das ist wahrlich nicht Kohls Verdienst!
Er hatte einfach nur das Glück in besseren Zeiten Kanzler zu sein...
Viele Probleme von damals erscheinen einem aus heutiger Sicht tatsächlich ziemlich klein...
Mir geht es in Sachen Kohl übrigens ganz ähnlich...
Die erste bewusste Erinnerung, die ich an seinen Vorgänger Schmidt habe war... dessen Abwahl...
Für alles was davor war, war ich damals noch zu klein, daran kann ich mich nicht mehr erinnern.
Und danach gab es eben nur noch den ewigen Kohl...
schatten_rabe (Gast) - 11. Apr, 21:23
Das finde ich eine gelungene Analyse der heutigen Gesellschaft.
(Ich glaube das klaue ich für meinen blog, um eine Antwort zu haben :) )
Der Verlust von echter Freundschaft, Zusammenhaltgefühl, der Individualisierungsfetish schaffen den egoismus der die Menschen blind macht für die Sorgen anderer. Der Werteverlust, Toll sein, reich sein, schön sein, Trendy sein verhindert die Akzeptanz für die Probleme der Menschen.
Alle tun so sozial Kompetent, dabei ist es all zu oft nur falscher Mittleid um sich selber einen Heiligenschein aufzusetzen.
(Ich glaube das klaue ich für meinen blog, um eine Antwort zu haben :) )
Der Verlust von echter Freundschaft, Zusammenhaltgefühl, der Individualisierungsfetish schaffen den egoismus der die Menschen blind macht für die Sorgen anderer. Der Werteverlust, Toll sein, reich sein, schön sein, Trendy sein verhindert die Akzeptanz für die Probleme der Menschen.
Alle tun so sozial Kompetent, dabei ist es all zu oft nur falscher Mittleid um sich selber einen Heiligenschein aufzusetzen.
Da sehnst du dich nach den ruhigen spiessigen Helmut Kohl Jahre zurück, wo die Rente sicher war und jeder nur bis 65 arbeiten musste.
Und wo der Sozialstaat noch kraftvoll zubeissen konnte.