Gerhard (Gast) - 30. Mär, 23:00

Nachdenken über Depression

Ich denke, ohne Depression geht es nicht. Depression zeigt Enge an, ein zu enges Leben - für den, der das zu lesen vermag.
Zumeist kann man aber aus dem Satz der Depression nicht lesen, sondern man verbrennt Jahr für Jahr Leben, das schön und fruchtbar sein könnte, ungenützt und ohne Verständnis des Grunds des Übels.
Depression kann schon im Mutterleib angelegt werden, etwa wenn das Kind ungewollt ist. Wie Ludwig Janus meinte, prägt das Erleben im Uterus dsie Art, wie man die Welt sehen wird und wie man auf sie reagiert - etwa mit solchen Kernsätzen wie "ich schaffe es nicht".
Wie ich auch jüngst las, ist es nicht verbürgt, daß zwei "erleuchtete" Elternteile ein gesundes Kind auf den weg bringen können.
Demzufolge: Depression ist wohl eine menschl. Größe.

Die Frage ist, kann man etwas gegen Depression tun?
Da bin ich der Meinung: Ja! Man kann sehr wohl einen guten Stand erreichen!
Vielleicht ist es gut, sich einfach darin einzurichten, daß man ab und an Beschwerden hat. Das ist sozusagen akzeptabel.

Ich für meinen Teil hatte schwere Depressionen, schon als kleines Kind, bin jetzt aber seit etwa 20 Jahren auf einem guten Weg. Daß ich mit Mitte 50 auf etliche dunkle Jahre zurückblicken muß: Nunja! Das WAR halt so.
Die Schiere Lebensfreude, die ich jetzt erleben darf, ab und an, ist mir Ersatz genug. Blick nach vorne, das zählt.

Gruß
Gerhard

momoseven - 31. Mär, 01:02

Dieser Beitrag von Gerhard

gefällt mir sehr gut, weil er er sehr viel von dem ausdrückt, was ich selbst erlebe.
Was ich bei Dir, Roman, als bedenklich empfinde, ist, daß Du Dich wirklich in Deiner Depression eingerichtet hast. Kennst Du den Ausdruck selbsterfüllende Prophezeihung? So kommt es mir hier vor, Der Titel Deines Blogs (Leben MIT Depression), könnte doch auch heissen, Junger Erwachsener auf dem Weg, seine Depression zu überwinden. So oft, wenn Du schreibst, es geht Dir ganz gut, kommt am Schluss wieder das grosse: Aber da ist ja meine Depression....!
Ich habe auch seit Kindheit Depressionen, und zwar auch rezidive, in meiner Familie gab es mehrere Fälle von Selbstmord und -Versuchen wg Depressionen, und jetzt so langsam, in den letzten 2 Jahren habe ich begriffen, trotz dieser erdrückenden Vorgeschichte, die die Schuld an meinen Depressionen schön von mir weg und sonstwohin lenkt, daß ICH selbst lieber die Depression GEWÄHLT hatte, als mich wirklich von meinen Eltern zu trennen. Innerlich hatte ich diesen Schritt bis vor kurzem niemals vollzogen, und was Du über Deine Mutter erzählst, lässt mich ahnen, daß es bei Dir gefühlsmässig ähnlich aussehen könnte.
Das IST so ziemlich das Schwierigste, da dran zu gehen, und früher bin ich vor den Schmerzen, die all das auslöst (seinen Eltern zu sagen, daß man jetzt lieber allein weitergeht, wirklich allein) lieber in die Depression oder in die Panik geflohen,und in die Hilflosigkeit, und aus der Verantwortung raus. Irgendwann geht es aber nicht mehr anders, denn selbst wenn die Eltern Deine Misere mitverursacht haben, sind sie doch selbst Opfer ihrer eigenen Erziehung, und da wird keine Wiedergutmachung kommen, nicht in dem Sinne, wie man sie vielleicht erhofft. Was bleibt ist Deine Eigenverantwortung, und die kannst Du irgendwann nicht mehr von Dir schieben, ohne unglaubwürdig zu wirken.
Du weisst, ich lese schon lange bei Dir mit, und mein Beitrag soll Dich nicht angreifen, sondern helfen, Deine Sicht vielleicht ein bisschen zu erweitern. Denn Du steckst schon irgendwie immer ein bisschen im Zähen fest, es geht Dir besser, aber die Angst vor dem Rückfall nimmt Dir immer wieder die Freude am Fortschritt.
Die Beziehung zu Deiner Mutter, die Du immer wieder als belastend beschreibst, ist der Schlüssel zur Veränderung.
Liebe Grüsse und Alles Gute!
Momoseven

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Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

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