12
Mrz
2010

Meditation ein Schlüssel zur Heilung?

Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so schnell wieder gut gehen könnte.
Aber ich will den Tag nicht vor dem Abend loben. Normalerweise kippt, um diese Zeit alles ins Negative.
Gestern war ich wieder aktiv und bin von A nach B mit dem Zug gefahren.
Ich besuchte einen Menschenrechtsaktivsten, um gemeinsam über neue Dinge zu plaudern.
Ich und er wollten über D. vor Schülern berichten.
Dort passiert ja ein Völkermord. Ich sagte ihm, dass ich nicht weiss, ob ich dazu in der Lage sein werde.
Weil ich ja unter einem sehr starken depressiven Schub litt. Auch gestern spürte ich diesen negativen Sog.
Wir tranken einen schwarzen Tee und ich drängte diese negativen Emotionen an den Rand.
Wenn ich unter Menschen bin, habe ich mittlerweile gelernt mich davon nicht überwältigen zu lassen. Aber ganz weg ist die Depression natürlich nie.
Ich muss dann aufpassen, dass ich nicht nur über negatives rede; ein Depressiver ist schnell dabei, die gute Stimmung zu versauen.

Eigentlich wollte ich nach 19 Uhr zu meinen Chor fahren. Mich rief S. an und sie erzählte mir, dass die Mutter von einem der Gesangsteilnehmer überfallen wurde und sie wurde fast vergewaltigt.
Aber dank ihrer lauten Stimme schlug sie ihn in die Flucht. Ja, aus dem Grund sagte sie, fällt das Singen aus.
Natürlich hatte ich dafür Verständnis. Echt übel. Der zweite Fall von dem ich von einer Fast-Vergewaltigung gehört habe. Ich denke, dass die Welt von diesen Vergewaltigern ziemlich dunkel sein muss, wenn sie sowas machen.
Ich glaube bei einer Vergewaltigung gehts weniger um den Sex, als mehr über das Gefühl von Kontrolle und Macht.
Und ich denke fehlende Empathie führt zu solchen Taten.
Gestern war es auch 1 Jahr her, wo das Schul-Massaker in Winnenden geschah. Der Täter hatte sich keine Gedanken gemacht, was er da bei den Menschen anrichtet.
In der Nacht sah ich ein Interview einer Mutter, die ihre Tochter bei dem Massaker verlor. Sie setzte sich für schärfere Waffenkontrolle und gegen Ego-Shooter-Spiele ein. Wobei ich solche Spiele nicht für den Auslöser solcher Taten sehe. Aber diese Spiele können die Treffsicherheit schulen und sowas nutzt auch die US-Army.
Andererseits denke ich auch, dass dem Täter auch zu wenig Empathie entgegengebracht wurde, weil er ja angeblich unter Mobbing litt. Aber 99,9 Prozent aller gemobbten laufen ja nie Amok. Und warum lief Tim K. Amok?
Weil er so leichten Zugang zu Waffen hatte?
Ich glaube es ist nicht leicht, sich in die Lage von einem Amokläufer zu versetzen, genauso wie die meisten eine Depression nie nachvollziehen können.
Sie können sie höchstens erahnen.


Gegen 20 Uhr fuhr ich nach Hause, ich machte einen kleinen Abstecher bei meiner Mutter, da es etwas zu essen gab.
Tatsächlich haben wir uns nicht gezofft. Irgendwie versuche ich nicht gleich an die Decke zu gehen und mich mehr in sie reinzuversetzen.
Ich will nicht bis zum Lebensende von diesen Gefühlen beherrscht sein.
Ich las mal so einen Satz "Egal was Eltern machen, sie machen es falsch." Aber sie wollen immer das Beste.
Letztens las ich einen Artikel in einer Frauenzeitschrift, dass das eigene Leben zu 44 Prozent von den Genen beeinflusst wird. Früher nahm man an, dass nur die Sozialisation den Charakter eines Menschen formt.
Aus dem Grunde wollte man Kinderschänder heilen. Heute weiss man, dass sie nur lernen können, solche Impulse zu unterdrücken.
Mit anderen Worten, wir kommen nicht als ungeschriebene Blätter auf die Welt. Und das würde den Glauben an Karma wie sie die Buddhisten sehen bestätigen.
Aber trotz allem sieht der Buddhismus den Menschen nicht seinen Schicksal ausgeliefert, sondern er kann dies beeinflussen. Letzte Tage habe ich versucht auch in tiefsten Depression zu meditieren, um wieder positiver zu werden. Vorgestern Nacht gegen Null war die Depression nach dieser Meditation weg. Auch gestern meditierte ich gegen mittags und nach Null Uhr verschwand diese Dunkelheit wieder.
Und heute morgen spürte ich diese Dunkelheit leicht, aber mittags wurde meine Wahrnehmung und mein Kopf immer positiver.
Vielleicht ist das ja alles Zufall, vielleicht auch nicht.
Ich muss es intensiver ausprobieren.
Wenn ich dieses Mantra in diesem Sprechgesang meditiere, dann könnten möglicherweise bestimmte Hirnareale stimuliert werden und so wieder zu einem Energiefluss führen.
So ähnlich wie der Hirnschrittmacher elektrische Impulse ans Gehirn sendet und die Depression durch die Stimulation verschwinden lässt.
Ich habe mal einen Fernsehbeitrag gesehen, wo Wissenschaftler die Gehirne von buddhistischen Mönchen untersuchten. Sie hatten festgestellt, dass das Areal für Mitgefühl bei diesen Menschen stärker ausgeprägt ist, als bei den Normalos.
Mit anderen Worten Empathie kann man trainieren.

Im Laufe der letzten Zeit habe ich öfters von so einem Phänomen gehört, das Menschen durch das Meditieren die Depression in den Griff bekommen.
Lange Zeit habe ich nicht 100 Prozent an den Buddhismus geglaubt und daher habe ich diese Methode nicht schon früher probiert.
Aber jetzt bin ich so verzweifelt, dass ich nach jedem Strohhalm greife.
Ich dachte schon darüber nach zu jemanden zu gehen, der durch Hand auflegen wie Jesus heilen kann.
Mein Traum ist ein depressionsfreies Leben zu führen.

Kontakt: depris (at) web.de
Puddingmädchen (Gast) - 14. Mär, 10:31

Hey,
wow, langer Eintrag! :)
"Ich dachte schon darüber nach zu jemanden zu gehen, der durch Hand auflegen wie Jesus heilen kann."
Bitte- Nein! KEINE Krankheit lässt sich durch Hokus-Pokus heilen! Ich kann mehr als verstehen, dass man sich in der großen Not an jedes Lichtlein klammert. Aber mach dir keine falsche Hoffnungen in Betrügern!
Aber Meditation hört sich doch super an. Und selbst wenn es nicht die 100%ige Heilung bringt, es ist garantiert eine interessante Erfahrung und bringt sicherlich neue Erkenntnisse oder immerhin einen gewissen "Inneren Frieden". Ich find es super, dass du im Buddhismus etwas gefunden hast, das dich erfüllt!
Lg

deprifrei-leben - 17. Mär, 11:57

Ich kann ja nicht immer kurze Beiträge schreiben.
Im Moment habe ich das Gefühl, dass ich doch nicht zu einem Wunderheiler gehen muss.
Mir gehts zur Zeit ganz gut.
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Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

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