Ich habe meinen Depri-Schweinehund einen Arschtritt verpasst. Ja den Willen zur Arbeit habe.
Die Sonne scheint wieder toll. Heiss und schwül ist es.
Ich mag lieber die trockenheisse toskanische Sommerluft. Jetzt sinds schon 8 Jahre her, als ich in der Toskana das erste und mein letztes Mal dort war und diese Landschaft mit ihren pastellfarbenen Licht hat mich bis heute verzaubert. Die perfekte Kulisse, um mit Pastellfarben die Landschaft in ein Bild zu bannen.
(Für Landschaften habe ich ein gutes Auge.)
Heute Mitternacht habe ich es tatsächlich geschafft wieder zu Joggen. Ich war fast eine Woche nicht mehr am Joggen und die Depressionen hatten deutlich zugenommen und jetzt bin ich stolz auf mich, dass ich meinen fetten Depri-Schweinehund einen Arschtritt verpassen konnte.
Baran rief mich witzigerweise an, um zu sehen, ob ich wirklich jogge und meinte, dass ich die Glotze ausschalten sollte. Vielleicht hat er mir die letzte Motivation gegeben, aber natürlich muss ich meine Beine in die Hand nehmen, um meinem Leben wieder Bewegung zu verleihen.
Der Mensch ist ein Lauftier und kein Couchpotatoe. Viele Millionen Jahre ist der Mensch als Nomade durch die Landschaften gezogen und erst in den letzten 5000 Jahren wurde er in Europa und anderswo sesshaft. Oft denke ich, dass wir heute kein artgerechtes Leben mehr führen und die Depressionen Symptome von diesem trägen zivilisatorischen Leben sind.
Wenn ich laufe, dann lebe ich artgerecht und bekomme einen freieren Kopf für mein Dasein.
Gestern füllte ich im Weiterbildungsinstitut einige Blätter aus. In den Blättern wurde auch nach beruflichen Erfahrungen gefragt, aber die sind ja bei mir durch meine psychische Erkrankungsgeschichte praktisch nicht vorhanden. Neben mir saßen andere junge Männer, die schon in Zeitarbeitsfirmen malocht hatten und ich kann nichts vorweisen. Echt depremierend. Diese Krankheit hat mir viel genommen. Andererseits frage ich mich auch, was für ein Mensch ich ohne die Depressionen und meine vermutete ADHS-Störung geworden wäre.
Vielleicht entsteht Kunst aus dem Schmerz des Lebens. Ich kann mich nicht erinnern, je von einem glücklichen Künstler gelesen zu haben. Alle bedeutenden Künstler hatten psychische Erkrankungen wie Vincent van Gogh oder auch Michael Jackson oder Thomas Mann.
Wie sagt man so schön "Genie und Wahnsinn" gehören zusammen. Ob ich dem Wahn auch schon begegnet bin? Ich vermute ja. Ob ich ein Genie bin, dass müssen andere beurteilen.
Am 24. fange ich meinen Ein-Euro-Job an. Wir bekommen pro Monat zwei unbezahlte freie Urlaubstage. Ein breitschultriger 54 Jähriger Maurer führte uns durch das riesige Gebäude und betonte die Wichtigkeit dieses Gebäude wieder in sein historischen Urzustand von 1916 zurückzuführen.
Auch einige Fernsehteams und Zeitungen hatten von diesem wegweisenden Projekt für ALG 2-Empfängern berichtet. Und jetzt bin ich ein Teil dieser Geschichte. Die meisten meinte der Maurer wären hochmotiviert und nur die wenigsten Hartzis hätten kein Bock zu arbeiten. (Immer noch besteht ja einer der Hauptvorurteile darin, dass Menschen die länger arbeitslos sind arbeitsfaul sind. Die Arbeitsagentur sagte neulich, dass das einer der Hauptschwierigkeiten wäre freie Stellen zu vermitteln. Das Projekt scheint diese Vorurteile zu widerlegen.)
Der Wille zur Veränderung ist bei mir in der letzten Zeit viel größer geworden und ich will gegen diese monströse Krankheit ankämpfen.
Der Anleiter betonte, dass er jeden tatkräftig unterstützen will, der Willens zur Arbeit ist.
Ja, den Willen dazu habe ich.
Kontakt: deprifrei@web.de
Ich mag lieber die trockenheisse toskanische Sommerluft. Jetzt sinds schon 8 Jahre her, als ich in der Toskana das erste und mein letztes Mal dort war und diese Landschaft mit ihren pastellfarbenen Licht hat mich bis heute verzaubert. Die perfekte Kulisse, um mit Pastellfarben die Landschaft in ein Bild zu bannen.
(Für Landschaften habe ich ein gutes Auge.)
Heute Mitternacht habe ich es tatsächlich geschafft wieder zu Joggen. Ich war fast eine Woche nicht mehr am Joggen und die Depressionen hatten deutlich zugenommen und jetzt bin ich stolz auf mich, dass ich meinen fetten Depri-Schweinehund einen Arschtritt verpassen konnte.
Baran rief mich witzigerweise an, um zu sehen, ob ich wirklich jogge und meinte, dass ich die Glotze ausschalten sollte. Vielleicht hat er mir die letzte Motivation gegeben, aber natürlich muss ich meine Beine in die Hand nehmen, um meinem Leben wieder Bewegung zu verleihen.
Der Mensch ist ein Lauftier und kein Couchpotatoe. Viele Millionen Jahre ist der Mensch als Nomade durch die Landschaften gezogen und erst in den letzten 5000 Jahren wurde er in Europa und anderswo sesshaft. Oft denke ich, dass wir heute kein artgerechtes Leben mehr führen und die Depressionen Symptome von diesem trägen zivilisatorischen Leben sind.
Wenn ich laufe, dann lebe ich artgerecht und bekomme einen freieren Kopf für mein Dasein.
Gestern füllte ich im Weiterbildungsinstitut einige Blätter aus. In den Blättern wurde auch nach beruflichen Erfahrungen gefragt, aber die sind ja bei mir durch meine psychische Erkrankungsgeschichte praktisch nicht vorhanden. Neben mir saßen andere junge Männer, die schon in Zeitarbeitsfirmen malocht hatten und ich kann nichts vorweisen. Echt depremierend. Diese Krankheit hat mir viel genommen. Andererseits frage ich mich auch, was für ein Mensch ich ohne die Depressionen und meine vermutete ADHS-Störung geworden wäre.
Vielleicht entsteht Kunst aus dem Schmerz des Lebens. Ich kann mich nicht erinnern, je von einem glücklichen Künstler gelesen zu haben. Alle bedeutenden Künstler hatten psychische Erkrankungen wie Vincent van Gogh oder auch Michael Jackson oder Thomas Mann.
Wie sagt man so schön "Genie und Wahnsinn" gehören zusammen. Ob ich dem Wahn auch schon begegnet bin? Ich vermute ja. Ob ich ein Genie bin, dass müssen andere beurteilen.
Am 24. fange ich meinen Ein-Euro-Job an. Wir bekommen pro Monat zwei unbezahlte freie Urlaubstage. Ein breitschultriger 54 Jähriger Maurer führte uns durch das riesige Gebäude und betonte die Wichtigkeit dieses Gebäude wieder in sein historischen Urzustand von 1916 zurückzuführen.
Auch einige Fernsehteams und Zeitungen hatten von diesem wegweisenden Projekt für ALG 2-Empfängern berichtet. Und jetzt bin ich ein Teil dieser Geschichte. Die meisten meinte der Maurer wären hochmotiviert und nur die wenigsten Hartzis hätten kein Bock zu arbeiten. (Immer noch besteht ja einer der Hauptvorurteile darin, dass Menschen die länger arbeitslos sind arbeitsfaul sind. Die Arbeitsagentur sagte neulich, dass das einer der Hauptschwierigkeiten wäre freie Stellen zu vermitteln. Das Projekt scheint diese Vorurteile zu widerlegen.)
Der Wille zur Veränderung ist bei mir in der letzten Zeit viel größer geworden und ich will gegen diese monströse Krankheit ankämpfen.
Der Anleiter betonte, dass er jeden tatkräftig unterstützen will, der Willens zur Arbeit ist.
Ja, den Willen dazu habe ich.
Kontakt: deprifrei@web.de
deprifrei-leben - 19. Aug, 11:59