Ich glaube ideale Freunde gibt es gar nicht. Ich glaube auch von mir selbst nicht, dass ich für irgendwen die ideale Freundin bin. Auch ich vercheck es manchmal durch irgendwelchen andere Sachen, mich zeitnah zu melden. Oder ich hab keine Lust, am Tag X dieses oder jenes zu unternehmen. Oder ich bin einfach mal blöd drauf. Dazu hasse ich telefonieren wie die Pest, sprich auf Anrufe von mir muss man gar nicht erst warten, wenn meld ich mich irgendwie "schriftlich" oder halt direkt live.
Und meine Freunde haben genauso ihre Macken. "Intolerant", was meinen Musikgeschmack angeht, was dann am Abend schonmal zu Konflikten führen kann. Zu aufgedreht oder zu still. Melden sich auch manchmal nicht.
Oder aber man wohnt hunderte Kilometer voneinander entfernt. Man versteht sich zwar bombastisch, ist auch von den Problemen oben verschont, aber es ist eben auch nicht ideal, weil man so selten mal live und in Farbe zusammen was unternehmen kann.
Aber was solls? Ist halt so. Man muss damit leben und ich kann auch wunderbar damit leben. Wenn man jeden Tag aufeinandergluckt, wirds doch auch langweilig, da hat man sich ja nichts zu erzählen. Wenn man keine Reibungspunkte und keine kontroversen Ansichten hat, hat man nichts zum diskutieren, auch langweilig.
Aber dennoch weiß ich, dass ich mich auf die Freunde verlassen könnte. Wenn es keine "Hey wie gehts"-SMS wäre, sondern was ernstes oder wichtiges, würde die Antwort zeitnah kommen. Man interessiert sich füreinander, auch wenn man sich nicht täglich meldet. Und auch wenn wir uns nicht soo oft sehen, sind gerade die wenigen Treffen dann intensiv und schön, wir haben einfach mal nen unbeschwerten Tag mit viel Spaß.
Diese Freunde sind mir wichtig. Sehr wichtig, auch wenn sie nicht dem Ideal entsprechen, sehr wichtig WEIL sie nicht dem Ideal entsprechen und weil man so immer wieder an der Freundschaft und auch sich selbst arbeiten kann und muss.
Von diesen Freunden hab ich nicht viele. 5 vielleicht. Aber das macht auch gar nichts, denn für die Zeiten dazwischen hab ich auch noch viele liebe Bekannte, mit denen ich vielleicht nicht so tief verbunden bin, aber mit denen ich auch viel Spaß haben kann. Da ist das Interesse am anderen nicht so sehr gegeben was Probleme und so betrifft, aber die Menschen bereichern meinen Alltag auch.
Ich denke, man muss das einfach ein bisschen streuen, mehrere Menschen haben, mit denen man Kontakt hat und das nicht nur auf eine mögliche ideale Freundschaft reduzieren. Wenns dann mal kracht, ist man wieder ganz alleine. Ich halte das schon sehr lang so und bin damit auch ziemlich zufrieden. Natürlich fühlt man sich da auch mal einsam, aber ich erwarte nichtmals vom Partner, dass er 24/7 für mich da ist. Dann von Freunden erstrecht nicht. Aber solange das Einzelsituationen ist, ist das auch mal okay. Es muss nicht immer alles perfekt sein. Und manchmal fühlt man sich auch nur einsam, weil man grad doof drauf ist und sich einsam fühlen will und nicht, weil man wirklich einsam ist ;)
Naja, ich fühle mich mich öfters einsam, ich muss leider dieses Gefühl aushalten, denn nicht immer ist ein Freund da, um mich von meinem inneren Schmerz abzulenken.
Vielleicht habe ich auch zuviel Zeit für die Einsamkeit, andere stürzen sich in Arbeit, um nicht zu merken, was für einsame Schweine sie in Wirklichkeit sind.
Wenn du kaum jemanden hast, der Depression und seelische Erkrankung versteht, dies macht auch einsam.
Jeder Mensch will verstanden werden.
Ich denke wenn man wie du krank ist - und dazu noch eine Erkrankung hat, die den meisten Menschen schleierhaft ist oder die sie nicht als wirklich Erkrankung verstehen können - ist es besonders schwierig, einen Freund zu finden, der einem wirklich gerecht wird.
Manchmal hat man wahrscheinlich keinen Nerv dazu, sich jetzt das "Gejammer" wieder anzuhören, weil man es eben nicht als Krankheit wahrnimmt. Das muss nicht immer böse Absicht sein.
Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist, das dann immer allein auszuhalten und mit sich auszumachen. Aber genauso schwierig ists auch für Menschen, die deine Freunde werden könnten, dich zu verstehen und dir dann so zu helfen, wie du es dir vorstellst.
Ich weiß nicht, wie du es mit deiner Krankheit und Freundschaften hältst, aber vielleicht würds einfach schon helfen, die Depressionen erstmal auszuklammern und nicht sofort Hilfe zu erwarten, sondern die Freundschaft erstmal ohne Fokus auf diese Probleme aufzubauen. Wenn man sich erstmal als guten Freund gewonnen hat, wird man sich bestimmt schon von selbst für deine Probleme interessieren und dir helfen wollen.
die_graefin (Gast) - 16. Apr, 12:31
Ich habe immer ein wenig Bauchweh, wenn ich "krank" lese oder höre. "Kranksein" vermittelt sowohl den Betroffenen als auch den Angehörigen / Umgehörigen das Gefühl, dass man selbst nichts tun kann, dass man ausgeliefert ist, dass, wenn der Arzt kein Heilmittel hat, man hoffnungslos verloren ist. Und dieses Gefühl empfinde ich wiederum als fatal.
Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl
Und meine Freunde haben genauso ihre Macken. "Intolerant", was meinen Musikgeschmack angeht, was dann am Abend schonmal zu Konflikten führen kann. Zu aufgedreht oder zu still. Melden sich auch manchmal nicht.
Oder aber man wohnt hunderte Kilometer voneinander entfernt. Man versteht sich zwar bombastisch, ist auch von den Problemen oben verschont, aber es ist eben auch nicht ideal, weil man so selten mal live und in Farbe zusammen was unternehmen kann.
Aber was solls? Ist halt so. Man muss damit leben und ich kann auch wunderbar damit leben. Wenn man jeden Tag aufeinandergluckt, wirds doch auch langweilig, da hat man sich ja nichts zu erzählen. Wenn man keine Reibungspunkte und keine kontroversen Ansichten hat, hat man nichts zum diskutieren, auch langweilig.
Aber dennoch weiß ich, dass ich mich auf die Freunde verlassen könnte. Wenn es keine "Hey wie gehts"-SMS wäre, sondern was ernstes oder wichtiges, würde die Antwort zeitnah kommen. Man interessiert sich füreinander, auch wenn man sich nicht täglich meldet. Und auch wenn wir uns nicht soo oft sehen, sind gerade die wenigen Treffen dann intensiv und schön, wir haben einfach mal nen unbeschwerten Tag mit viel Spaß.
Diese Freunde sind mir wichtig. Sehr wichtig, auch wenn sie nicht dem Ideal entsprechen, sehr wichtig WEIL sie nicht dem Ideal entsprechen und weil man so immer wieder an der Freundschaft und auch sich selbst arbeiten kann und muss.
Von diesen Freunden hab ich nicht viele. 5 vielleicht. Aber das macht auch gar nichts, denn für die Zeiten dazwischen hab ich auch noch viele liebe Bekannte, mit denen ich vielleicht nicht so tief verbunden bin, aber mit denen ich auch viel Spaß haben kann. Da ist das Interesse am anderen nicht so sehr gegeben was Probleme und so betrifft, aber die Menschen bereichern meinen Alltag auch.
Ich denke, man muss das einfach ein bisschen streuen, mehrere Menschen haben, mit denen man Kontakt hat und das nicht nur auf eine mögliche ideale Freundschaft reduzieren. Wenns dann mal kracht, ist man wieder ganz alleine. Ich halte das schon sehr lang so und bin damit auch ziemlich zufrieden. Natürlich fühlt man sich da auch mal einsam, aber ich erwarte nichtmals vom Partner, dass er 24/7 für mich da ist. Dann von Freunden erstrecht nicht. Aber solange das Einzelsituationen ist, ist das auch mal okay. Es muss nicht immer alles perfekt sein. Und manchmal fühlt man sich auch nur einsam, weil man grad doof drauf ist und sich einsam fühlen will und nicht, weil man wirklich einsam ist ;)
Vielleicht habe ich auch zuviel Zeit für die Einsamkeit, andere stürzen sich in Arbeit, um nicht zu merken, was für einsame Schweine sie in Wirklichkeit sind.
Wenn du kaum jemanden hast, der Depression und seelische Erkrankung versteht, dies macht auch einsam.
Jeder Mensch will verstanden werden.
Manchmal hat man wahrscheinlich keinen Nerv dazu, sich jetzt das "Gejammer" wieder anzuhören, weil man es eben nicht als Krankheit wahrnimmt. Das muss nicht immer böse Absicht sein.
Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist, das dann immer allein auszuhalten und mit sich auszumachen. Aber genauso schwierig ists auch für Menschen, die deine Freunde werden könnten, dich zu verstehen und dir dann so zu helfen, wie du es dir vorstellst.
Ich weiß nicht, wie du es mit deiner Krankheit und Freundschaften hältst, aber vielleicht würds einfach schon helfen, die Depressionen erstmal auszuklammern und nicht sofort Hilfe zu erwarten, sondern die Freundschaft erstmal ohne Fokus auf diese Probleme aufzubauen. Wenn man sich erstmal als guten Freund gewonnen hat, wird man sich bestimmt schon von selbst für deine Probleme interessieren und dir helfen wollen.