Mein glücklichster Tag im bisherigen Jahr
Heute bin ich mit meinen Tag sehr glücklich.
Ich bin erst gegen 4 Uhr eingepennt, vorher tippte ich zwischen 23 und 3 Uhr morgens fleissig SMSe, um meinen Freunden und meinen Internetladies zu schreiben.
Sebastian reagierte schnell und rief mich auf meinem Festnetz an und wir quaselten ein paar Minuten. In der SMS hatte ich ihm vorgeschlagen, dass wir am Wochenende eine Komödie anschauen und wir wieder Playstation zocken. Als ich ihn sagte, dass ich ihn beim Fussball schlagen und ärgern will, dann lachte er sich halbtot.
Gegen 11:15 h erhielt ich einen Anruf von meinem türkischen Freund Ismail, der Architektur studiert.
Er wollte mich in Marias Cafe gegen 12:30 h treffen. Auch meinte er, dass er mich vermisst hätte und ich ihn bestimmt auch, was ich bejahte. Meine Seele hüpfte wie ein Kängeruh vor Glück.
In diesem Moment war meine Betreuerin anwesend, die mit mir seit 11 Uhr meine Saubude aufräumte. 8 Müllbeutel kriegten wir innerhalb von 75 Minuten voll.
Sie zog die Latexhandschuhe an, da sie mein Dreckstall nicht als eine hygenische Freude ansah.
Auch einen kleinen Schwamm brachte sie mit, da die alten eckelig aussahen.
Sie fragte mich auch, warum ich immer die Schranktüren in der Küche auf habe. Ich antwortete ihr mit Ironie, dass ich sie dann nicht immer aufmachen muss. Sie lachte.
Manchmal runzelte sie die Stirn, als sie meinen Staub mit dem Besen wegfegte.
Auf einmal realisierte ich, dass ich sehr viel Dreck habe, sonst hatte ich diese Unhygiene immer aus meinem Bewusstsein gebeamt.
Mit meiner Betreuerin fiel mir das Aufräumen bis 12:15 h auch nicht schwer, aber alleine hätte ich es warscheinlich nie geschafft.
Meine Betreuerin hatte mich schon gegen kurz nach 9 Uhr geweckt, weil sie meine Dauerschlafphasen kannte.
Gegen 10 Uhr kam sie und wir füllten Formulare für die GEZ aus und suchten Unterlagen wie Mietvertrag, meine Gesundheitsnummer usw, die sie für meinen Antrag auf Betreuung brauchte.
Es lief auch alles recht gut, so langsam wurden wir als Tandem warm. *g*
Diese Arbeit dauerte bis 11 Uhr.
Gegen 12:15 h brachte ich die ganze Wäsche zu meiner Mutter, die über diesen Wäscheberg nur stöhnte, zuviel des Guten wie ich lakonisch für mich feststellte.
Ich erzählte ihr mit Stolz, dass ich mit meiner Betreuerin aufgeräumt hatte.
Sie stöhnte und meinte, dass ich ihr doch das letzte Mal erzählt hätte, dass ich aufgeräumt habe.
Ich sagte ihr, dass so stimmte, aber dabei hatte ich vielleicht zwei Müllbeutel voll gekriegt und hatte dann vor diesem Meer aus Schmutz kapituliert.
Mein WC sieht leider auch noch beschissen aus, aber das will ich dieses Wochenende verändern, soviel Energie hatte ich selten in mir.
Gegen 12:35 kam ich in Bahnhofstunnel an, ich sah wie mein Freund Ismail sich mit dem Chef des Internetscafes unterhielt. In der Nähe stand auch die hübsche Russin, die immer das Gelöd kassierte und mit der ich schon mal flirtete.
Er sagte mir etwas ironisch, dass ich 5 Minuten zu spät sei. Wie immer hatte er dieses bubische Grinsen auf den Backen und seine grünen Augen leuchteten.
Um 12:45 verabschiedete er sich von dem Chef und entschuldigte sich, dass es ein wenig gedauert hätte.
Er holte sich am Tresen einen Tee und ich einen leckeren schaumigen Cappucino. Eine langbeinige junge Blondine mit einem Engelslächeln bediente uns.
Als ich Trinkgeld gab, lächelte er etwas und meinte, dass ich dank ihm was gelernt hätte, da ich früher so geizig gewesen wäre. Türken sind was Trinkgeld geben angeht, sehr grosszügig, dass habe ich auch immer bewundernswert an Baran festgestellt.
Als Bedienung kann man sich keine besseren Gäste vorstellen.
Wir setzen uns zu dem Ikeatisch hin; ich erzählte ihm, was bei mir los sei, dass ich die Tagesstätte besuchte und meine Depressionen zu über 80 Prozent verschwunden seien, ich hätte nur noch kleine Depri-Einbrüche.
Er freute sich, normalerweise redet er nicht gerne über Depressionen, er meint, dass sie vom Reden mehr würden, was natürlich Quatsch ist.
Oder er hat Angst vom Depri-Virus erwischt zu werden.
Er meinte, dass er viel arbeiten und studieren würde und von 4 Arbeiten, 3 gut geschafft hätte und jetzt eine Arbeit noch einmal schreiben muss, weil er da durchgefallen wäre.
Architektur ist sein Traumberuf, sein Ingenieurstudium hat er quasi inoffiziell an den Nagel gehangen, obwohl er damit gute berufliche Perspektiven hätte.
Manchmal lasen wir in der Zeitung, da stand ein großer Artikel über den Einsturz des Kölner Archivs durch U-Bahn-Arbeiten. In Köln soll im Untergrund eine 4 Kilometer lange neue Linie gebaut werden, aber viele Häuser haben Risse durch die Arbeiten bekommen.
Zwei Menschen wurden noch vermisst und Jahrhundert alte Dukumente aus der Kölner Geschichte sind in Gefahr für immer verloren zu gehen.
Über diese Katastrophe redeten wir und wie sonst sein Leben verlief.
Wir lachten immer viel.
Irgendwann ging er nach Draußen, um zu rauchen. Wir schauten ein Plakat an mit Kickboxern türkischer Abstammung.
Er meinte mit einem bubischen Grinsen, dass das starke aggressive Türken seien, über die Art wie er dies betonte, musste ich mich halb totlachen.
Er ist überhaupt kein aggressiver Mensch, sondern hat eher eine Waagementalität.
Gegen 15 Uhr hatten wir uns verabschiedet und die Zweifel an der Freundschaft gingen weg, weil er meine SMS wichtig nahm und die Freundschaft pflegte.
Manchen anderen Menschen ist dies zuviel, aber sie behaupten trotzdem deine Freunde zu sein,vielleicht sinds eher Bekannte.
Kontakt: deprifrei@web.de
Ich bin erst gegen 4 Uhr eingepennt, vorher tippte ich zwischen 23 und 3 Uhr morgens fleissig SMSe, um meinen Freunden und meinen Internetladies zu schreiben.
Sebastian reagierte schnell und rief mich auf meinem Festnetz an und wir quaselten ein paar Minuten. In der SMS hatte ich ihm vorgeschlagen, dass wir am Wochenende eine Komödie anschauen und wir wieder Playstation zocken. Als ich ihn sagte, dass ich ihn beim Fussball schlagen und ärgern will, dann lachte er sich halbtot.
Gegen 11:15 h erhielt ich einen Anruf von meinem türkischen Freund Ismail, der Architektur studiert.
Er wollte mich in Marias Cafe gegen 12:30 h treffen. Auch meinte er, dass er mich vermisst hätte und ich ihn bestimmt auch, was ich bejahte. Meine Seele hüpfte wie ein Kängeruh vor Glück.
In diesem Moment war meine Betreuerin anwesend, die mit mir seit 11 Uhr meine Saubude aufräumte. 8 Müllbeutel kriegten wir innerhalb von 75 Minuten voll.
Sie zog die Latexhandschuhe an, da sie mein Dreckstall nicht als eine hygenische Freude ansah.
Auch einen kleinen Schwamm brachte sie mit, da die alten eckelig aussahen.
Sie fragte mich auch, warum ich immer die Schranktüren in der Küche auf habe. Ich antwortete ihr mit Ironie, dass ich sie dann nicht immer aufmachen muss. Sie lachte.
Manchmal runzelte sie die Stirn, als sie meinen Staub mit dem Besen wegfegte.
Auf einmal realisierte ich, dass ich sehr viel Dreck habe, sonst hatte ich diese Unhygiene immer aus meinem Bewusstsein gebeamt.
Mit meiner Betreuerin fiel mir das Aufräumen bis 12:15 h auch nicht schwer, aber alleine hätte ich es warscheinlich nie geschafft.
Meine Betreuerin hatte mich schon gegen kurz nach 9 Uhr geweckt, weil sie meine Dauerschlafphasen kannte.
Gegen 10 Uhr kam sie und wir füllten Formulare für die GEZ aus und suchten Unterlagen wie Mietvertrag, meine Gesundheitsnummer usw, die sie für meinen Antrag auf Betreuung brauchte.
Es lief auch alles recht gut, so langsam wurden wir als Tandem warm. *g*
Diese Arbeit dauerte bis 11 Uhr.
Gegen 12:15 h brachte ich die ganze Wäsche zu meiner Mutter, die über diesen Wäscheberg nur stöhnte, zuviel des Guten wie ich lakonisch für mich feststellte.
Ich erzählte ihr mit Stolz, dass ich mit meiner Betreuerin aufgeräumt hatte.
Sie stöhnte und meinte, dass ich ihr doch das letzte Mal erzählt hätte, dass ich aufgeräumt habe.
Ich sagte ihr, dass so stimmte, aber dabei hatte ich vielleicht zwei Müllbeutel voll gekriegt und hatte dann vor diesem Meer aus Schmutz kapituliert.
Mein WC sieht leider auch noch beschissen aus, aber das will ich dieses Wochenende verändern, soviel Energie hatte ich selten in mir.
Gegen 12:35 kam ich in Bahnhofstunnel an, ich sah wie mein Freund Ismail sich mit dem Chef des Internetscafes unterhielt. In der Nähe stand auch die hübsche Russin, die immer das Gelöd kassierte und mit der ich schon mal flirtete.
Er sagte mir etwas ironisch, dass ich 5 Minuten zu spät sei. Wie immer hatte er dieses bubische Grinsen auf den Backen und seine grünen Augen leuchteten.
Um 12:45 verabschiedete er sich von dem Chef und entschuldigte sich, dass es ein wenig gedauert hätte.
Er holte sich am Tresen einen Tee und ich einen leckeren schaumigen Cappucino. Eine langbeinige junge Blondine mit einem Engelslächeln bediente uns.
Als ich Trinkgeld gab, lächelte er etwas und meinte, dass ich dank ihm was gelernt hätte, da ich früher so geizig gewesen wäre. Türken sind was Trinkgeld geben angeht, sehr grosszügig, dass habe ich auch immer bewundernswert an Baran festgestellt.
Als Bedienung kann man sich keine besseren Gäste vorstellen.
Wir setzen uns zu dem Ikeatisch hin; ich erzählte ihm, was bei mir los sei, dass ich die Tagesstätte besuchte und meine Depressionen zu über 80 Prozent verschwunden seien, ich hätte nur noch kleine Depri-Einbrüche.
Er freute sich, normalerweise redet er nicht gerne über Depressionen, er meint, dass sie vom Reden mehr würden, was natürlich Quatsch ist.
Oder er hat Angst vom Depri-Virus erwischt zu werden.
Er meinte, dass er viel arbeiten und studieren würde und von 4 Arbeiten, 3 gut geschafft hätte und jetzt eine Arbeit noch einmal schreiben muss, weil er da durchgefallen wäre.
Architektur ist sein Traumberuf, sein Ingenieurstudium hat er quasi inoffiziell an den Nagel gehangen, obwohl er damit gute berufliche Perspektiven hätte.
Manchmal lasen wir in der Zeitung, da stand ein großer Artikel über den Einsturz des Kölner Archivs durch U-Bahn-Arbeiten. In Köln soll im Untergrund eine 4 Kilometer lange neue Linie gebaut werden, aber viele Häuser haben Risse durch die Arbeiten bekommen.
Zwei Menschen wurden noch vermisst und Jahrhundert alte Dukumente aus der Kölner Geschichte sind in Gefahr für immer verloren zu gehen.
Über diese Katastrophe redeten wir und wie sonst sein Leben verlief.
Wir lachten immer viel.
Irgendwann ging er nach Draußen, um zu rauchen. Wir schauten ein Plakat an mit Kickboxern türkischer Abstammung.
Er meinte mit einem bubischen Grinsen, dass das starke aggressive Türken seien, über die Art wie er dies betonte, musste ich mich halb totlachen.
Er ist überhaupt kein aggressiver Mensch, sondern hat eher eine Waagementalität.
Gegen 15 Uhr hatten wir uns verabschiedet und die Zweifel an der Freundschaft gingen weg, weil er meine SMS wichtig nahm und die Freundschaft pflegte.
Manchen anderen Menschen ist dies zuviel, aber sie behaupten trotzdem deine Freunde zu sein,vielleicht sinds eher Bekannte.
Kontakt: deprifrei@web.de
deprifrei-leben - 5. Mär, 22:29
Lady Sunflower - 7. Mär, 09:01
Ich freu mich für Dich, dass Du einen so schönen Tag hattest und offenbar ganz gut mit Deiner Betreuerin zurecht kommst.
:)
Jetzt heißt es, die geschaffene Ordnung aufrecht zu erhalten.
Lieber jeden Tag fünfzehn Minuten aufräumen, putzen, spülen etc. als dann einen Riesenberg zum Abarbeiten zu haben.
Kleiner Buchtipp am Rande: Kingston, Karen. "Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags".
:)
Jetzt heißt es, die geschaffene Ordnung aufrecht zu erhalten.
Lieber jeden Tag fünfzehn Minuten aufräumen, putzen, spülen etc. als dann einen Riesenberg zum Abarbeiten zu haben.
Kleiner Buchtipp am Rande: Kingston, Karen. "Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags".
deprifrei-leben - 7. Mär, 14:03
Vielleicht kann ich das Buch ja in der Bibliothek finden, ich werde mal nachschauen.
PS: auch wenn dus bestimmt schon weißt: die bestehende Ordnung nun möglichst aufrechtzuerhalten verbraucht in späterer Folge weit weniger Energie, als später wieder das Chaos bereinigen zu müssen.
Im Moment gehts mit mir aufwärts, auch wenn gelegentlich melancholische Gedanken auftauchen.