Die Wirkung des Medikaments hat sehr kurz gehalten und ich bin wieder depressiver, obwohl ich mir neue Gedanken mache wie ich mein Leben ändern werde.
Ich werde wohl die Zeit zur Tagesklinik versuchen mit Kursen vom Arbeitslosenzentrum zu überbrücken, dann will ich gucken, ob es nicht eine Selbsthilfegruppe für psychisch Kranke gibt. Gemeinsames Leid ist ja bekanntlich halbes Leid.
Außerdem will ich gucken, was das Sozialpsychiatrische Zentrum anbietet, die bieten manchmal Koch- und Tanzkurse an.
Das Schwierige an dieser Krankheit ist ja, dass der Verstand sehr wohl weiss, was für einen gut ist, aber die Psyche nicht immer mitmacht, da man sich wie ein Hundertjähriger fühlt. Selbst Johannes Heesters ( http://johannes-heesters.de ) der berühmte Sänger und Schauspieler, schafft manchmal mehr mit 104, als ich, der gerade mal 30 ist.
Es ist eine Schande seine Jugend an so eine heimtückische Krankheit wie der Depression zu verschwenden, irgendwann wache ich auf und bin wie Heesters 104 und habe nichts in diesem Leben geschafft, als meine Zeit zu verschlafen, um die Depris nicht zu spüren. Auf die Frage eines Journalisten wie ein Depressiver so alt werden konnte, werde ich antworten: Viel Schlaf und "no sports" wie Churchill mal scherzhaft sagte.
Im ernst zuviel Schlaf schadet jedem Depressiven und Gesunden. Gerade für einen Depressiven wie mir soll weniger schlaf helfen. Heute habe ich vielleicht knappe 7 Stunden gepennt, ich will wieder früher ins Bett gehen und nicht mehr bis mittags pennen.
Ich muss mich selbst organisieren, was für einen Depressiven fast eine unmögliche Aufgabe darstellt.
Andererseits habe ich kaum eine andere Wahl, als gegen diese Schwere in meinen Gehirnwinkeln anzukämpfen.
Ich bin David und die Depression ist Golliat, aber hat nicht David mit einer einfachen Steinschleuder diesen Riesen bezwungen?
Toyota hat ja so eine tolle Werbung: Nichts ist unmöglich...
Kann der Glaube daran Berge versetzen?

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