vielleicht wäre schwermut
ja nicht so abschreckend,
wenn betroffene sie nicht
wie bollwerk manifestieren würden,
zu dessen füßen nur geopfert,
nie aber gelacht werden darf?
mich jedenfalls schreckt
so-isses-so-bleibt-es-friss-haltung
viel mehr ab, als die traurigkeit an sich.
gilt auch für's eigene:
ich mach mich ganz bewusst
über meine schwermuteskapaden lustig,
statt ihnen altar zu errichten.
schlimm genug, dass sie stattfinden,
die muss ich nicht auch noch glorifizieren.
sie gehören halt zum leben dazu.
jedenfalls zu meinem.
Na ja, ich glaube Schwermuteskapaden sind schon was anderes als eine waschechte Depression, über die kann man halt manchmal eben nicht einfach drüberweglachen, sonst müsste man damit nicht in eine Klinik. Und ich glaube, der junge Mann hier braucht eher ein bisschen freundlichen Zuspruch, anstatt dass ihm noch mehr Schuldgefühle reingedrückt werden.
Mit freundlichen Grüssen, eine Ex-Depressive.
es geht nicht um 'drüber weg lachen', liebe momoseven.
schon gar nicht um zu vermehrende schuldgefühle.
sondern um selbstbestimmung auch dann,
wenn es einem vorkommt,
als gäbe es keine solche mehr.
wenn ich von eskapaden rede,
heißt das nicht, dass ich nur kurzfristiges kenne.
ganz im gegenteil.
aber egal wie elend lang meine seele durchhing -
der verstand blieb trotzdem wach.
und der sagt das:
in eine klinik muss ich erst dann,
wenn nichts anderes mehr geht.
sprich, wenn mein oder jemand anderes leben
gefährdet ist. in dem sinn,
dass es solchen schaden nimmt,
der mit nüchternem verstand
nicht mehr zu verantworten ist.
bis dahin bin ich selbst handlungsfähig -
auch dann, wenn ich nicht handeln kann.
nur ich allein weiß, ab welchem grad
ich nicht mehr ertragen
und wie auch immer verarbeiten kann.
bis dahin ist ziemlich weiter weg.
denn ich räume meiner verletzten seele ein,
dass sie leidet, ohne das gleich als
fremdbehandlungswürdige krankheit zu sehen.
das 'gleich' bitte ich relativ zu verstehen.
humor ist eine sehr wichtige waffe gegen schwermut.
ihn zu haben und aufrechtzuerhalten
bedeutet nicht, zu verharmlosen,
sondern jenen schritt neben sich zu tun,
der unabdingbar ist, empfunden hoffnungsloses leid
nicht nur als absolut verschlingende macht zu sehen,
sondern als eine normale reaktion
der seele auf gewalt, die ihr angetan wurde.
indem ich meine seelenlage nicht selbstentmündigend
pathologisiere, erhalte ich mir die fähigkeit,
sie distanziert zu betrachten.
ohne solche betrachtung kann ich nicht
bewusst nach erlösung suchen.
aus depression kann man sich nicht anders
als selbst befreien - dann, wenn man soweit ist,
ihre ursache und ihre blickrichtung zu verstehen.
freundlicher zuspruch von anderen
hat mir eigentlich immer nur insofern geholfen,
als er mir bewusst machte, dass jemand da ist.
in schlimmen zeiten empfand ich ihn jedoch
eher als scheinheiligen und unwissenden hohn,
denn als hilfe. als hilfreicher dagegen reaktionen,
die mich forderten - in meinem denken
und in meiner selbstbestimmung.
depression zeugt von verletzter seele, ja.
und ist hinweis darauf,
dass diese geheilt werden möchte.
ich zumindest sage über die meinen:
gut, dass es sie gab - auch wenn ich
sie in dem ausmaß nicht wieder erleben möchte.
doch sie haben mir weg gewiesen,
den ich ohne sie nicht gegangen wäre.
und wie deprifrei weiter oben schreibt,
für essentielles sensibilisiert.
ich finde das anlass genug,
versöhnlich mit ihnen umzugehen,
statt sie zum uneingeschränkten herrscher
über das eigene leben zu erklären.
und darum bleibe ich dabei:
schwermut sollte -
egal wie lang sie dauert und wie tief sie geht -
als ein (immer wieder) zu überwindender zustand
gesehen werden und nicht als schicksal.
kleiner nachtrag:
ich will keinesfalls verharmlosen.
hätte mich meine schwermut
auch nur ein bisschen heftiger erwischt,
bzw. hätte ich nicht werkzeuge zur hand gehabt,
ihr effizient zu begegnen -
ich wäre nicht ohne professionelle
fremdhilfe durchgekommen.
aber auch in solchem fall hätte ich sie
als herausforderung und nicht als strafe empfunden.
Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl
ja nicht so abschreckend,
wenn betroffene sie nicht
wie bollwerk manifestieren würden,
zu dessen füßen nur geopfert,
nie aber gelacht werden darf?
mich jedenfalls schreckt
so-isses-so-bleibt-es-friss-haltung
viel mehr ab, als die traurigkeit an sich.
gilt auch für's eigene:
ich mach mich ganz bewusst
über meine schwermuteskapaden lustig,
statt ihnen altar zu errichten.
schlimm genug, dass sie stattfinden,
die muss ich nicht auch noch glorifizieren.
sie gehören halt zum leben dazu.
jedenfalls zu meinem.
Mit freundlichen Grüssen, eine Ex-Depressive.
schon gar nicht um zu vermehrende schuldgefühle.
sondern um selbstbestimmung auch dann,
wenn es einem vorkommt,
als gäbe es keine solche mehr.
wenn ich von eskapaden rede,
heißt das nicht, dass ich nur kurzfristiges kenne.
ganz im gegenteil.
aber egal wie elend lang meine seele durchhing -
der verstand blieb trotzdem wach.
und der sagt das:
in eine klinik muss ich erst dann,
wenn nichts anderes mehr geht.
sprich, wenn mein oder jemand anderes leben
gefährdet ist. in dem sinn,
dass es solchen schaden nimmt,
der mit nüchternem verstand
nicht mehr zu verantworten ist.
bis dahin bin ich selbst handlungsfähig -
auch dann, wenn ich nicht handeln kann.
nur ich allein weiß, ab welchem grad
ich nicht mehr ertragen
und wie auch immer verarbeiten kann.
bis dahin ist ziemlich weiter weg.
denn ich räume meiner verletzten seele ein,
dass sie leidet, ohne das gleich als
fremdbehandlungswürdige krankheit zu sehen.
das 'gleich' bitte ich relativ zu verstehen.
humor ist eine sehr wichtige waffe gegen schwermut.
ihn zu haben und aufrechtzuerhalten
bedeutet nicht, zu verharmlosen,
sondern jenen schritt neben sich zu tun,
der unabdingbar ist, empfunden hoffnungsloses leid
nicht nur als absolut verschlingende macht zu sehen,
sondern als eine normale reaktion
der seele auf gewalt, die ihr angetan wurde.
indem ich meine seelenlage nicht selbstentmündigend
pathologisiere, erhalte ich mir die fähigkeit,
sie distanziert zu betrachten.
ohne solche betrachtung kann ich nicht
bewusst nach erlösung suchen.
aus depression kann man sich nicht anders
als selbst befreien - dann, wenn man soweit ist,
ihre ursache und ihre blickrichtung zu verstehen.
freundlicher zuspruch von anderen
hat mir eigentlich immer nur insofern geholfen,
als er mir bewusst machte, dass jemand da ist.
in schlimmen zeiten empfand ich ihn jedoch
eher als scheinheiligen und unwissenden hohn,
denn als hilfe. als hilfreicher dagegen reaktionen,
die mich forderten - in meinem denken
und in meiner selbstbestimmung.
depression zeugt von verletzter seele, ja.
und ist hinweis darauf,
dass diese geheilt werden möchte.
ich zumindest sage über die meinen:
gut, dass es sie gab - auch wenn ich
sie in dem ausmaß nicht wieder erleben möchte.
doch sie haben mir weg gewiesen,
den ich ohne sie nicht gegangen wäre.
und wie deprifrei weiter oben schreibt,
für essentielles sensibilisiert.
ich finde das anlass genug,
versöhnlich mit ihnen umzugehen,
statt sie zum uneingeschränkten herrscher
über das eigene leben zu erklären.
und darum bleibe ich dabei:
schwermut sollte -
egal wie lang sie dauert und wie tief sie geht -
als ein (immer wieder) zu überwindender zustand
gesehen werden und nicht als schicksal.
lieben gruß an dich zurück. :o)
ich will keinesfalls verharmlosen.
hätte mich meine schwermut
auch nur ein bisschen heftiger erwischt,
bzw. hätte ich nicht werkzeuge zur hand gehabt,
ihr effizient zu begegnen -
ich wäre nicht ohne professionelle
fremdhilfe durchgekommen.
aber auch in solchem fall hätte ich sie
als herausforderung und nicht als strafe empfunden.