Gestern auf der Free Tibet Demo
Gestern hatte ich mich mit Klaus D. (69) in Düsseldorf von der Gesellschaft für bedrohte Völker verabredet. In seinem Büro im Erdgeschoss tranken wir einen Cappucino, ich mampfte ein paar seiner Karamelwaffeln und wir redeten ein wenig.
Ausserdem las ich einige Artikel über Tibet, wo es um die Unterdrückung der Menschen in diesem Land, durch die Han-Chinesen geht.
Sie dürfen keine Fotos vom Dalai Lama in ihren Wohnungen aufhängen und auch die Redefreiheit ist nicht existent, obwohl sie in den chinesischen Gesetzen als anerkanntes Recht gilt.
Es ist immer so schwer, sich ein objektives Bild über die Lage der Menschen, in dem seit 1950 besetzten Land zu machen.
Was die Tibeter von den Chinesen unterscheidet, ist ihr starker Glaube zum Buddhismus und der Dalai Lama ist ihr religiöser Führer. Dalai Lama bedeutet soviel wie "Ozean der Weisheit". Die Chinesen bezeichnen ihn als Wolf in Mönchgewandt.
Sie trauen seinen Worten von Gewaltfreiheit und Autonomie nicht. Oder man könnte auch sagen, sie wollen den 72 Jährigen Dalai Lama lieber dämonisieren, da es bequemer ist, einen Feind zu haben. Mit Feinden muss man nicht verhandeln.
Gegen 16:30 h waren wir auf der Pro Tibet Demo von der Tibet-Intiative Deutschland.
Die Demo fand in der Innenstadt in Düsseldorf statt, etwa 30 Leute hatten sich dort versammelt und schwenkten ihre Tibetfahnen und die Bidler des Dalai Lamas.
Einige Demonstranten hatten auch eine Unterschriftenliste dabei.
In der Nähe war ein kleiner Stand von Falun Gong Anhängern, einer religiösen Meditationsbewegung, die seit 1999 in China verfolgt werden.
Sie klagen über unfaire Prozesse, Organraub und Mord.
Falun Gong wurde 1999 berühmt, als sie still und friedlich gegen die Verunglimpfung ihrer Gemeinschaft in chinesischen Medien protestierten. Seither fing die staatliche Verfolgung an, da der Staat Angst hatte, dass eine andere Bewegung mehr Macht entwickeln könnte, als der kommunistische Staat.
Die Demo wirkte wie eine Lahm- oder eine Totenwache, nicht wie eine Mahnwache.
Meistens waren die Demonstranten sehr still, es fehlte an Leidenschaft und Kraft.
Ein Passant erzählte mir und Klaus, dass die Chinesische Gegenkundgebung viel energischer und selbstbewusster war.
Ein anderer Passant der für den WDR als Kameramann arbeitet, hält so ne Demo für einen Tropfen auf den heissen Stein. Ich meinte, dass auch Tropfen den Stein mit der Zeit aushöhlen.
Er meinte, dass nur Gewalt Gehör bei den Mächtigen verschafft wie einst die RAF es getan hat.
Und das er als freiberuflicher Kameramann sieht wie sich die Politiker vor der Kamera einen auf dem Kopf hauen und hinten rum einen gemeinsam trinken. Er findet Politik heuchlerisch.
Die meisten Passanten liefen an der Lahmwache vorbei.
Dann wurden tibetische Mantras ins Mikrofon geblasen.
Die meisten Demonstranten waren jenseits der 50, ein paar auch in meinem Alter.
Gegen 18 Uhr fuhr ich nach Hause.
Tibet wird uns sicher bis zur Sommer-Olympiade nicht loslassen.
Manche fordern ein Boykott der Olympischen Spiele, ich persönlich halte dies für keine gute Idee, außer ein größeres Massaker würde sich in Tibet oder im Reich der Mitte ereignen.
Ich denke, dass die Chinesen noch recht handzahm gegen die Demos der Tibeter vorgingen.
Ich denke auch, dass China sich zu der Zeit von Mao zivilisiert hat.
Leider gehen Veränderungen oft nur milimeterweise nach vorne, sie werden von der Öffentlichkeit zu wenig wahrgenommen.
Die Medien warten immer auf die Großen Symbole.
Z. B. wird jeder Todesstrafenfall in China in Zukunft vom Obersten Gericht überprüft und bestätigt, was vorher nicht der Fall war. Dadurch wird das Hinrichtungstempo gedrosselt.
Warscheinlich wird Tibet nie mehr wieder frei werden wie wir es gerne hätten, der Dalai Lama spricht mittlerweile von einer großzügigen Autonomie innerhalb der chinesischen Grenzen.
Manche jungen Leute im tibetischen Exil wollen von der Gewaltfreiheit des Dalai Lamas abrücken und in den Untergrund gehen.
Aber ich denke Gewalt wird keine Lösung sein, vorallem wäre es ein Kampf wie zwischen einer tibetischen Mücke und einen chinesischen Elefanten. Die Mücke kann vielleicht den Elefanten ein wenig ärgern, aber am Ende wird sie totgeschlagen.
Die entscheidendende Frage lautet:
Wie kann man China zu einem friedlichen Dialog mit dem Dalai Lama bewegen?
http://tibet-initiative.de
http://gfbv.de (Gesellschaft für bedrohte Völker)
Kontakt: deprifrei@web.de
Ausserdem las ich einige Artikel über Tibet, wo es um die Unterdrückung der Menschen in diesem Land, durch die Han-Chinesen geht.
Sie dürfen keine Fotos vom Dalai Lama in ihren Wohnungen aufhängen und auch die Redefreiheit ist nicht existent, obwohl sie in den chinesischen Gesetzen als anerkanntes Recht gilt.
Es ist immer so schwer, sich ein objektives Bild über die Lage der Menschen, in dem seit 1950 besetzten Land zu machen.
Was die Tibeter von den Chinesen unterscheidet, ist ihr starker Glaube zum Buddhismus und der Dalai Lama ist ihr religiöser Führer. Dalai Lama bedeutet soviel wie "Ozean der Weisheit". Die Chinesen bezeichnen ihn als Wolf in Mönchgewandt.
Sie trauen seinen Worten von Gewaltfreiheit und Autonomie nicht. Oder man könnte auch sagen, sie wollen den 72 Jährigen Dalai Lama lieber dämonisieren, da es bequemer ist, einen Feind zu haben. Mit Feinden muss man nicht verhandeln.
Gegen 16:30 h waren wir auf der Pro Tibet Demo von der Tibet-Intiative Deutschland.
Die Demo fand in der Innenstadt in Düsseldorf statt, etwa 30 Leute hatten sich dort versammelt und schwenkten ihre Tibetfahnen und die Bidler des Dalai Lamas.
Einige Demonstranten hatten auch eine Unterschriftenliste dabei.
In der Nähe war ein kleiner Stand von Falun Gong Anhängern, einer religiösen Meditationsbewegung, die seit 1999 in China verfolgt werden.
Sie klagen über unfaire Prozesse, Organraub und Mord.
Falun Gong wurde 1999 berühmt, als sie still und friedlich gegen die Verunglimpfung ihrer Gemeinschaft in chinesischen Medien protestierten. Seither fing die staatliche Verfolgung an, da der Staat Angst hatte, dass eine andere Bewegung mehr Macht entwickeln könnte, als der kommunistische Staat.
Die Demo wirkte wie eine Lahm- oder eine Totenwache, nicht wie eine Mahnwache.
Meistens waren die Demonstranten sehr still, es fehlte an Leidenschaft und Kraft.
Ein Passant erzählte mir und Klaus, dass die Chinesische Gegenkundgebung viel energischer und selbstbewusster war.
Ein anderer Passant der für den WDR als Kameramann arbeitet, hält so ne Demo für einen Tropfen auf den heissen Stein. Ich meinte, dass auch Tropfen den Stein mit der Zeit aushöhlen.
Er meinte, dass nur Gewalt Gehör bei den Mächtigen verschafft wie einst die RAF es getan hat.
Und das er als freiberuflicher Kameramann sieht wie sich die Politiker vor der Kamera einen auf dem Kopf hauen und hinten rum einen gemeinsam trinken. Er findet Politik heuchlerisch.
Die meisten Passanten liefen an der Lahmwache vorbei.
Dann wurden tibetische Mantras ins Mikrofon geblasen.
Die meisten Demonstranten waren jenseits der 50, ein paar auch in meinem Alter.
Gegen 18 Uhr fuhr ich nach Hause.
Tibet wird uns sicher bis zur Sommer-Olympiade nicht loslassen.
Manche fordern ein Boykott der Olympischen Spiele, ich persönlich halte dies für keine gute Idee, außer ein größeres Massaker würde sich in Tibet oder im Reich der Mitte ereignen.
Ich denke, dass die Chinesen noch recht handzahm gegen die Demos der Tibeter vorgingen.
Ich denke auch, dass China sich zu der Zeit von Mao zivilisiert hat.
Leider gehen Veränderungen oft nur milimeterweise nach vorne, sie werden von der Öffentlichkeit zu wenig wahrgenommen.
Die Medien warten immer auf die Großen Symbole.
Z. B. wird jeder Todesstrafenfall in China in Zukunft vom Obersten Gericht überprüft und bestätigt, was vorher nicht der Fall war. Dadurch wird das Hinrichtungstempo gedrosselt.
Warscheinlich wird Tibet nie mehr wieder frei werden wie wir es gerne hätten, der Dalai Lama spricht mittlerweile von einer großzügigen Autonomie innerhalb der chinesischen Grenzen.
Manche jungen Leute im tibetischen Exil wollen von der Gewaltfreiheit des Dalai Lamas abrücken und in den Untergrund gehen.
Aber ich denke Gewalt wird keine Lösung sein, vorallem wäre es ein Kampf wie zwischen einer tibetischen Mücke und einen chinesischen Elefanten. Die Mücke kann vielleicht den Elefanten ein wenig ärgern, aber am Ende wird sie totgeschlagen.
Die entscheidendende Frage lautet:
Wie kann man China zu einem friedlichen Dialog mit dem Dalai Lama bewegen?
http://tibet-initiative.de
http://gfbv.de (Gesellschaft für bedrohte Völker)
Kontakt: deprifrei@web.de
deprifrei-leben - 6. Apr, 15:13
patsy (Gast) - 7. Apr, 07:39
Russland hat die ehemalige DDR erst freigegeben, als ein Machtwechsel stattfand und die DDR (incl. Russland) wirtschaftlich kurz vor dem Kollaps stand. Glaubst du, wir hätten heute ein vereintes Deutschland, wenn die DDR reich an Bodenschätzen gewesen wäre? Bleiben wir realistisch, ein Machtwechsel in China ist erstmal nicht abzusehen und Tibet ist zu reich, als das China einfach so darauf verzichten würde. Das ist die traurige Realität.
deprifrei-leben - 7. Apr, 10:29
Ich denke aber auch, dass dank Gorbatschow und seiner Perestrojka kein Blutvergissen 1989 geschah. In China wurden nur wenige Monate vor dem Fall der Mauer in Berlin, auf dem Tianem Platz (Platz des Himmlischen Friedens) Tausende Studenten niedergeschossen, weil sie für mehr Demokratie und Freiheit protestiert hatten.
Veränderungen hängen auch sehr stark vom Gewissen der politischen Führer ab.
Mit "handzahm" verstehe ich, dass unter Mao bis zu 1,2 Millionen Tibeter umkamen und zig Millionen Chinesen.
Heute kommen vielleicht ein paar Hundert um.
Auch das ist eine positive Veränderung.
Veränderungen hängen auch sehr stark vom Gewissen der politischen Führer ab.
Mit "handzahm" verstehe ich, dass unter Mao bis zu 1,2 Millionen Tibeter umkamen und zig Millionen Chinesen.
Heute kommen vielleicht ein paar Hundert um.
Auch das ist eine positive Veränderung.
Handzahm
Die entscheidende Sache ist, dass die chinesische Regierung sich vom Dalai Lama fürchtet. Sie fürchten sich vor seinem Einfluss in China und im Ausland.
China wird den Dalai Lama nicht Anerkennen, eben durch diesen großen Einfluss. Deswegen wird es in Tibet nie besser werden.
Wie es besser werden könnte?
Politik, und extrem unterdrucksetzen.