31
Mrz
2008

Wie Langeweile Depris erzeugt oder wie ein Salsakurs neues Leben einhaucht oder Jesus der Sozialrevolutionär

Vor ein paar Tagen hatte ich einen ziemlichen Streit mit meiner Mutter gehabt, seitdem hat sich der Kontakt mit ihr auf das Nötigste beschränkt z. B. Suppe abholen, sie kocht ja fantastisch und ein paar Worte am Telefon labern.
Sie wohnt ja nur ein, zwei Straßen weiter, was ja im Prinzip viel zu nah ist.
Irgendwie sollte ich mir auch abgewöhnen, dass ich ihr zuviel von meinen Problemen rede, außerdem muss ich wegkommen von dieser Telefonline, die mir jeden Monat über 50 Euro raubt.
Leider sind auf der Line nur frustrierte Frauen, oft alleinerziehende Mamis und ich denke oft, die suchen eh niemanden, weil sie nicht mehr an die Liebe glauben.
Mein Internetkonsum habe ich zum Glück die letzten 7 Tage reduziert. Bin nur noch alle zwei, drei Tage im Netz und will höchstens 2 Stunden online sein.
Im letzten Spiegel las ich, dass das Internet immer mehr Ausmaße gewinnt und immer grössere Rechenzentren das www am Laufen halten.
Heute soll ein Atomkraftwerk das Internet in Deutschland am Laufen halten, was 2 Prozent der Energiemenge kostet und diese 2 Prozent entsprechen den aktuellen C02 Verbrauch aller Flugzeuge in diesem Land.
Krass oder?
Lauter Internetpc's fliegen oben an mir vorbei!
Also mit anderen Worten, je weniger ich mich in dieser inmaterriellen Scheinwelt Internet aufhalte, desto weniger Energie wird verbraucht und desto weniger Inseln müssen durch die Klimaerwärmung in den nächsten Jahrzenten untergehen.
Meine Internetsucht macht das Klima heisser, ich will nicht wissen, wieviele Milimeter oder Makrometer der Meeresspiegel durch mich schon angestiegen ist.

Cool war der letzte Tanzkurs am Donnerstag. Mein Freund Baran hat mich zu diesem Salsakurs hingeschleppt, er meinte, dass wäre ne gute Sache und sowas. Meine Depris hatten auf gute Erfahrungen keinen Bock und ich wollte mich in meine Deprihöhle verkriechen.
Aber er holt mich immer aus meiner Höhle raus.
Was Baran wirklich auszeichnet, dass er versucht diese Freundschaft nicht nur durch labern zu führen, sondern gemeinsame Aktivitäten zu entwickeln, er will auch diese Woche mit mir kochen.
Was mir auffällt, dass ich viel zu viele Laberfreunde habe.
Labern ist schön und gut, aber ohne tun, ist das auch auf Dauer nur Schall und Rauch.
19 Uhr rief er mich an. Gegen 20:15 waren wir beim Tanzkurs.
Ab 21 Uhr habe ich mit verschiedenen Damen getanzt, die Teilnehmer waren zwischen 35 und 55, also keine Heiratskandidatin dabei.
Die Damen waren meist sehr aufmerksam, sagten mir das ich mehr auf den Rythmus der Musik achten sollten, der Tanzlehrer sagte one, two, three, four!
Lusitgerweise trat ich keiner Dame auf die Füße. Meinen Teddybärkörper bewegte sich wie ein Walross hin und her, es fehlte noch die Geschmeidigeit einer Katze.
Eine Dame meinte, dass ich nicht direkt erwarten kann, super tanzen zu können.
Ich habe immer super Erwartungen an mir, will immer als Meister vom Himmel fallen.
Ich habe mir vorgenommen, mir abzugewöhnen, dass ich von mir erwarte, dass ich eine Karriere mache und nur noch Step by Step denke.
Am Ende der Tanzstunde war ich viel glücklicher, endlich habe ich was neues ausprobiert.
Mir ist auch aufgefallen, dass ich meine Gewohnheiten ändern muss.
Statt Internet und Telefonline zu bezahlen, sollte ich über Tanzen und andere Aktivitäten wie Sprachkurse neue Kontakte und Erfahrungen sammeln.
Mein Leben ist wirklich sehr langweilig, kein Wunder, dass ich die meiste Zeit im Internet abgehangen habe, um diese Lücke der Unterforderung scheinbar zu lösen.
Ich denke auch Langeweile führt zu Depris, da der Mensch lernen will und beschäftigt sein will.
Auch aus diesem Grunde machen viele Menschen Jobs, die völlig unterbezahlt sind, weil sie das Nichtstun hassen.
Persönlich bin ich überzeugt, dass es wenige Hartz4 Menschen gibt, die gerne arbeitslos sind, viele sind wie ich träge geworden und haben den Glauben an sich aufgegeben.
Sie glauben, dass sie eh nicht gebraucht werden.
Scheinbar ist ja heute fast jeder am Arbeitsplatz ersetzbar, außer man ist ein hoch ausgebildeter Ingenieur.
Statt die Menschen klein zu machen, sollte man ihnen das Gefühl geben, dass sie gebraucht werden.
Wie ich gelesen habe, hat der Stern enthüllt, das Lidl seine Mitarbeiter in Stasimanier ausgespäht hat.
Da wurde von den Detektiven nicht nur ausgespäht, ob geklaut wird, sondern auch private Details wie Liebesbeziehungen am Arbeitsplatz oder auch wie oft jemand aufs Klo rennt drangen zum Verantwortlichen.
Was mich auch erschreckt wie Unternehmer ihre Mitarbeiter, ihr Kapital gängeln.
Statt ihrem Personal zu vertrauen, werden sie schikaniert, um noch mehr Rendite zu machen.
Man kann sehr gut ablesen, welche Discounter ihre Mitarbeiter gut behandeln.
Bei Aldi z. B. ist immer genug Personal da, um an den Kassen zu arbeiten.
Die Verkäuferinnen sehen entspannt aus und sind freundlicher.
Bei Lidl, Plus, Kik usw sieht man angespannte Gesichter und die Gemüsetheke wird nicht frisch gehalten.
Auch ist oft schlechte Ware im Angebot.
Diese "Geiz ist geil" Mentalität hat niedrige Löhne, schlechte Ware und Armut verursacht.
Ausserdem sind die Leute heute viel aggressiver und unfreundlicher miteinander, als früher.
Eine menschlichere Gesellschaft gibt es nicht zum Nulltarif.
Sie kostet.
Genauso wie auch eine kinderfreundlichere Gesellschaft Geld kostet.
Man muss Kinderkrippen und Kindergartenplätze bauen.
Ich denke, wir brauchen eine Revolution der Herzen wie sie auch Jesus angestrebt hat.
Jesus war ein Revultionär, der durch sein Handeln die Menschen zur Nächstenliebe angestiftet hat.
Er wollte die Armen kleiden und das Brot mit ihnen teilen. Er war niemand der seinen Glauben verkaufte, sondern durch Handeln überzeugte.
Er aß mit den Huren, mit den Armen, mit den Reichen.
Er behandelte alle gleich, weil Gott sie alle gleich liebt.
Seltsamerweise glaube ich an Jesus, aber nicht an das Christentum. Mir steht der Buddhismus näher, da er nicht missbraucht werden kann.
Die Bibel ist mir in vielen Bereichen zu intolerant, was die Homesexualität angeht und hat einige gewalttätige Psalme.
Aber Jesus und das Neue Testament haben viele Neuerungen für die damalige Antike Welt hervorgebracht.


Kontakt: deprifrei@web.de
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Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

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