28
Mrz
2013

Betreutes Wohnen für psychisch Kranke. Meine Erfahrungen damit

Die Tagesklinik fädelte Ende August 2012 meine Betreuung ein. Da meine Psyche wieder am Boden lag, dachte ich mir, dass eine Unterstützung in meinem alltäglichen Leben mir nur gut tun kann. Betreuer unterstützen einen z. B. beim aufräumen. Das Aufräumen fällt mir sehr sehr schwer, vorallem wenn es mir sehr schlecht geht.
Auch sollen sie einen beim ausfüllen von Formularen helfen z. B. bei der Befreiung des Rundfunkbeitrages.
Seit September besucht mich mein Betreuer jede Woche. Er ist nur ein paar Jahre jünger und ich mag seine Art. Aber ich merke langsam, dass ich mit ihm nicht weiter komme.
Ich wollte meinen Psychiater wechseln und er hatte schon einen neuen Termin mit einer anderen Psychiaterin vereinbart. Als ich ihn vor ein paar Tagen fragte, was aus dem Termin geworden ist, da antwortete er mir, dass der Termin durch einen Schneesturm verhindert wurde. Das wunderte mich, da er mich nicht über den Sturm informiert hat und im Notfall hätte ich auch alleine dort hin gehen können. Meine Vermutung ist eher, dass er mittlerweile so überarbeitet ist, dass er Termine vergisst.
Auch kam er oft verspätet, manchmal rief er mich nicht einmal deswegen an, wenn ich morgens wartete.
Als ich vor einem Monat meinen Gutachtertermin hatte wegen meiner Umschulung versprach er mir, dass er mich anruft, um zu hören, was aus dem Gerpäch geworden ist. Ich bekam keinen Anruf, ich rief ihn abends selbst an und landete auf seiner Mailbox. Ich war enttäuscht und sauer und rief ihn nicht an. Über eine Woche wartete ich auf seinen Anruf, aber es passierte nichts. Ich schrieb ihm eine SMS, warum er sich nicht melden würde und er schrieb mir, dass ich mich melden hätte können und er angeblich mehrere Male bei mir versucht hat anzurufen. Aber mein Handy hatte leider keine entgangenen Anrufe angezeigt.

Der Landschaftsverband hat mittlerweile drei Fachstunden pro Woche genehmigt, damit mir geholfen wird. 50 Euro kostet eine Fachstunde und meine Mutter muss etwa 30 Euro jeden Monat bezahlen. Auch mein Vater wurde angeschrieben. Das hat mich gefreut, da er ja seit Jahren so tut, als ob ich nicht leben würde. So wurde er an meine Existenz erinnert und muss vielleicht auch blechen. Schliesslich hat er ja einiges dafür getan, dass ich heute erkrankt bin.
Was mich auch wunderte, dass mein Betreuer von den 3 Fachstunden eine Stunde abzieht für Bürokratie. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man eine Stunde braucht, um über 2 Stunden Betreuung zu schreiben. In meiner vorherigen Betreuung war das ja auch nicht der Fall.
Natürlich fand ich sehr schön die letzten Monate, wenn wir in einem Cafe gemeinsam frühstückten. Wir haben eine ähnliche politische Einstellung und ich rede gerne mit ihm. Was mir mittlweile nicht so gefällt, dass er zunehmend spöttisch wird. Als wir im Cafe die Bildschlagzeile mit dem Titel "Volkskrankheit Allergie" lasen, da lachte er und meinte zu mir, dass ich zumindet unter keiner Stauballergie leide. Das war eine Anspielung auf meine unsaubere Wohnung. Da musste ich schlucken und hoffte, dass keiner zugehört hat.
So langsam denke ich, dass ich den Betreuer auch wechseln sollte. Und ich denke zur Zeit, dass er selbst einen Betreuer braucht, damit er seine Arbeit nicht vergisst. Ich bin immer noch nicht vom Rundfunkbeitrag befreit.
Mir geht vieles auf dem Sack und mir fehlt der Antrieb meinen Betreuer zur Hölle zu schicken. Auch mit meiner Wohnung bin ich seit Monaten nicht wirklich voran gekommen. Ich denke mittlerweile, dass die drei Stunden Betreuung Geldverschwendung sind und ich die Sache schon aus diesem Grunde beenden sollte. Lieber sollte ich mich selbst um einen neuen Psychiater kümmern, auch wenn mir alles unendlich schwer fällt. Leider ist eine seelische Erkrankung kein Ponyhof. Damit muss ich leben.



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