Meine Erfahrungen mit der Manie eines Freundes
Wenn ich darüber so nachdenke, dann bemerke ich, dass ich die Freundschaft zu diesem manischen Freund nicht wirklich verarbeitet habe. Unglaubliche Wut kochte vor 2 Wochen hoch. Ich habe die Jahre, in denen er mich gedemütigt hat nicht wirklich vergessen z. B. seine Witze über meine mollige Figur.
Auch habe ich nicht vergessen wie ekelhaft er sich benahm, wenn ich mich 10 Minuten bei ihm verspätete. Seine Welt drehte sich einige Zeit fast nur um ihn.
Verzeihen fällt mir schwerer, als ich es mir zugeben will. Ich habe mein Herz so oft bei ihm geöffnet, dass alles in mir wund ist. Ich habe mich zu wenig vor seiner Manie und Alkoholsucht geschützt. Manche Verhaltensweisen haben mich an meinen Vater erinnert. Diese liebenswerte Art und dann dieser Stinkstiefel, den man am liebsten von der Brücke schiessen würde. Liebe die sich kurze Zeit auch in Hass verwandelte.
Auch die Beziehung zu meinen Vater habe ich auf einer tieferen Ebene nicht verarbeitet. Auch bei meinen manischen Freund spielte ich zeitweise den Vater, so wie ich bei meinen.
Wir hatten uns diese Woche im Cafe getroffen. Ich spürte, dass seine Psyche und sein Körper in Spannung sind. Wir haben so eine innere Nähe, dass ich sofort merke, was bei ihm los ist. Es fällt mir schwer mich abzugrenzen, damit sein Gefühlschaos nicht ein Teil von mir selbst wird. Manchmal würde ich gerne eine Berliner Mauer, um mein Inneres bauen. So lange wir Menschen auf dieser Welt nicht im Gleichgewicht leben, müssen wir uns auch schützen, indem wir innerlich Mauern ziehen. Das widerspricht der Lehre des Buddhismus, wo davon ausgegangen wird, dass wir alle miteinander verbunden sind. Aber will ich ein Teil der Negativität werden, nur weil ich buddhistisch leben will? Und irgendwie stimmt es auch wieder was der Buddhismus predigt. Niemand ist eine Insel. Aber manchmal brauchen wir Inseln, um nicht für jeden erreichbar zu sein. Dieses Paradoxum kann ich bis heute in meinem Kopf nicht auflösen, obwohl ich den Buddhismus praktizieren will.
Wir unterhielten uns sehr gut, tranken was und er schenkte mir eine CD von der Alternative-Rock-Band Evanescence. Ich liebe diese kraftvolle, teilweise melancholisch wirkende Musik.
Was mich beeindruckte an dem Geschenk, dass er sich Gedanken machte, was er früher oft nicht gemacht hatte. Er wollte mir nach drei Monaten, dass versprochene Geburtstagsgeschenk geben und betonte immer wieder, dass es 18 Euro kostete. So als ob er betonen wollte, dass ich ihm was wert bin. Dank seiner Manien ist die Freundschaft den Bach runtergelaufen. Seine Höhenflüge machten aus ihm einen Egomonster. Er beschrieb die Zeit als hätte er auf einer Welle gesurft und jetzt wäre sie über ihn eingebrochen. Letztes Jahr verlor er seine Wohnung dank Mietschulden und ich hatte ihm geholfen, dass er nicht obdachlos wurde.
Er wirkte im Gespräch selbstkritisch und liebenswert.
Zu den Buddhisten, wo ich ausflippte habe ich immer noch keinen Kontakt. Ich darf auch nicht mehr Freitags zu den Versammlungen. Irgendwie ist in dem Buddhismus von N. immer die Rede von Dialog, aber irgendwie merke ich davon nix. Ich wollte denen erklären, warum ich ausrastete und wie schwierig alles für mich ist. Seit ich meinen manischen Freund half, bin ich seelisch noch mehr aus dem Gleichgewicht geraten. Teilweise fühlte ich mich von ihm bedrängt, wenn er dauernd anrief oder zu dem Studententreff ging. Da er jetzt in der selben Stadt ist wie ich, kann ich mich noch schwerer abgrenzen. Alles ist eins geworden und am liebsten hätte ich eine Firewall geschaffen, die ihn davon abhält, überall in mein Leben einzudringen.
Wann kommt seine nächste Manie? Wann erwischt mich seine Welle wieder?
http://facebook.com/deprifrei
http://twitter.com/deprifrei
Kontakt: deprifrei @web.de
Auch habe ich nicht vergessen wie ekelhaft er sich benahm, wenn ich mich 10 Minuten bei ihm verspätete. Seine Welt drehte sich einige Zeit fast nur um ihn.
Verzeihen fällt mir schwerer, als ich es mir zugeben will. Ich habe mein Herz so oft bei ihm geöffnet, dass alles in mir wund ist. Ich habe mich zu wenig vor seiner Manie und Alkoholsucht geschützt. Manche Verhaltensweisen haben mich an meinen Vater erinnert. Diese liebenswerte Art und dann dieser Stinkstiefel, den man am liebsten von der Brücke schiessen würde. Liebe die sich kurze Zeit auch in Hass verwandelte.
Auch die Beziehung zu meinen Vater habe ich auf einer tieferen Ebene nicht verarbeitet. Auch bei meinen manischen Freund spielte ich zeitweise den Vater, so wie ich bei meinen.
Wir hatten uns diese Woche im Cafe getroffen. Ich spürte, dass seine Psyche und sein Körper in Spannung sind. Wir haben so eine innere Nähe, dass ich sofort merke, was bei ihm los ist. Es fällt mir schwer mich abzugrenzen, damit sein Gefühlschaos nicht ein Teil von mir selbst wird. Manchmal würde ich gerne eine Berliner Mauer, um mein Inneres bauen. So lange wir Menschen auf dieser Welt nicht im Gleichgewicht leben, müssen wir uns auch schützen, indem wir innerlich Mauern ziehen. Das widerspricht der Lehre des Buddhismus, wo davon ausgegangen wird, dass wir alle miteinander verbunden sind. Aber will ich ein Teil der Negativität werden, nur weil ich buddhistisch leben will? Und irgendwie stimmt es auch wieder was der Buddhismus predigt. Niemand ist eine Insel. Aber manchmal brauchen wir Inseln, um nicht für jeden erreichbar zu sein. Dieses Paradoxum kann ich bis heute in meinem Kopf nicht auflösen, obwohl ich den Buddhismus praktizieren will.
Wir unterhielten uns sehr gut, tranken was und er schenkte mir eine CD von der Alternative-Rock-Band Evanescence. Ich liebe diese kraftvolle, teilweise melancholisch wirkende Musik.
Was mich beeindruckte an dem Geschenk, dass er sich Gedanken machte, was er früher oft nicht gemacht hatte. Er wollte mir nach drei Monaten, dass versprochene Geburtstagsgeschenk geben und betonte immer wieder, dass es 18 Euro kostete. So als ob er betonen wollte, dass ich ihm was wert bin. Dank seiner Manien ist die Freundschaft den Bach runtergelaufen. Seine Höhenflüge machten aus ihm einen Egomonster. Er beschrieb die Zeit als hätte er auf einer Welle gesurft und jetzt wäre sie über ihn eingebrochen. Letztes Jahr verlor er seine Wohnung dank Mietschulden und ich hatte ihm geholfen, dass er nicht obdachlos wurde.
Er wirkte im Gespräch selbstkritisch und liebenswert.
Zu den Buddhisten, wo ich ausflippte habe ich immer noch keinen Kontakt. Ich darf auch nicht mehr Freitags zu den Versammlungen. Irgendwie ist in dem Buddhismus von N. immer die Rede von Dialog, aber irgendwie merke ich davon nix. Ich wollte denen erklären, warum ich ausrastete und wie schwierig alles für mich ist. Seit ich meinen manischen Freund half, bin ich seelisch noch mehr aus dem Gleichgewicht geraten. Teilweise fühlte ich mich von ihm bedrängt, wenn er dauernd anrief oder zu dem Studententreff ging. Da er jetzt in der selben Stadt ist wie ich, kann ich mich noch schwerer abgrenzen. Alles ist eins geworden und am liebsten hätte ich eine Firewall geschaffen, die ihn davon abhält, überall in mein Leben einzudringen.
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deprifrei-leben - 11. Feb, 13:52
graben
Evanescance genial, My immortal....mhmmm
http://www.swr.de/swr1/bw/programm/-/id=446250/nid=446250/did=9958414/1ia99jp/index.html