Anruf meines Maniker-Freundes
Gestern bekam ich einen kurzen Anruf von diesen manischen depressiven Freund und er entschuldigte sich für seinen Ausraster, als er mich als Idioten beschimpft hatte. Ich versuchte in der Situation ruhig zu sein, aber mit einer kleinen Zeitverzögerung rastete ich leider auch aus und schrie in einer Essener U-Bahn-Station, dass ich ihn hasse und er aus meinem Leben verschwinden soll.
Wie konnte ich so die Kontrolle über mich verlieren??
Irgendwie ist das auch peinlich gegenüber den anderen Buddhisten.
Ein junger Buddhist beruhigte mich und sagte zu mir, dass alles ok sei und ich ihn anschauen sollte. Manchmal frage ich mich wie er soviel Weisheit in seinem 21. Lebensjahr haben kann, während ich die Kontrolle über mich verlieren.
Das 20 minutige Meditieren hatte am Samstag auf diesem buddhistischen Treff kaum eine Wirkung erzielt, da ich die letzte Zeit in einer tieferen Depression gerutscht war. Leider führt Niedergeschlagenheit auch zu einem schlechtem Nervenkostüm.
Irgendwie war ich nur noch allergisch auf alles war er so verbockte und ich konnte auch seine penetrante "Ich bin hier Show" nicht ertragen. Manchmal würde ich mir wünschen, dass er auch zurückhaltender ist und nicht nur sein ICH in den Mittelpunkt einer buddhistischen Versammlung stellt. Auch diese viele nichtsnutzige Laberei geht mir auf den Geist. Ich höre immer nur von seinen Träumereien wie Schauspieler, Regisseur und neuerdings Veranstaltungskaufmann, aber eine realistische Einschätzung seiner Person und seiner Möglichkeiten hat er kaum. Und besonders, wenn er in die Manie rutscht wird er einfach unerträglich.
Manchmal wünschte ich mir, dass er eine Rakete nimmt und auf dem Mond landet und nie mehr auf die Erde zurückkehrt.
Das Telefonat gestern war echt wieder gut, manchmal klingt er so vernünftig und liebenswürdig. Er schlug mir vor, dass er Mittwoch auf eine buddhistische Versammlung nicht mehr geht. Wegen dem Freitagtreff müssen wir auch noch reden.
Es gibt extreme Schwankungen, was sein Verhalten mir und anderen gegenüber angeht. Im Kern ist er ein guter Mensch, aber seine nicht aufgearbeiteten Traumata und das Verleugnen seiner psychischen Erkrankungen macht eine gemeinsame freundschaftliche Zukunft schwer bis unmöglich. Auch bin ich selbst psychisch angeschlagen und brauche ein stabiles Umfeld, der aus Menschen besteht, die nicht nur aus Problemen bestehen.
Menschen mit Manien können besonders anstrengend sein, da sie durch ihre Euphorie die Wirklichkeit aus den Augen verlieren. Auch war er Samstag in Essen gewiss auch in so einer manischen Phase. Er war an dem Tag schnell gereitzt, was auch ein Symptom seiner Erkrankung ist. Was Maniker wie ihn auch auszeichnen, dass sie charismatisch und überschwenglich sind.
Auch sind sie in einer überschwenglichen Stimmung nicht sensibel genug für die Bedürfnisse und Gefühle anderer Menschen.
Wie ich auch in Wikipedia erfuhr wird sie auch oft mit Kreativität in Verbindung gebracht und manche sind dank ihrer Begeisterungsfähigkeit auch beruflich erfolgreich. Allerdings kann das auch wie bei ihm in die Hose gehn.
Im Moment leiden 3-4 Prozent aller Menschen in der industriellen Welt unter dieser Erkrankung.
Ich dagegen leide meistens unter einer rezidiven Depression. Sie ist nicht so bunt wie das Leben eines Manikers. Eher grau und eintönig. Meine graue Gedankenwelt eignet sich wunderbar dazu, dass man am Leben gar keinen Spass hat. Ein Maniker hat wenigstens ab und an Höhenflüge und kann damit seine Umwelt auf Trab halten.
Manchmal kann so ein Depressiver wie ich neidisch auf das Leben eines Manikers sein. Maniker haben auf jeden Fall einen Sprung in der Tasse, aber das Leben mit ihnen wird nicht grau. So ein Mensch wie ich sagt immer: "Alles ist scheiße, ich will nicht mehr leben". Ein Maniker hingegen sagt: "Boaah, wie geil ist das alles! Mir gehts einfach supergenial!" Irgendwann erlebt auch ein Maniker seine Bruchlandung. Niemand kann ewig in der Stratosphäre fliegen.
http://www.rezidivierende-depression.de/rezidivierende-depressive-stoerung/
http://de.wikipedia.org/wiki/Manie
http://facebook.com/deprifrei
http://twitter.com/deprifrei
Kontakt: deprifrei @web.de
Wie konnte ich so die Kontrolle über mich verlieren??
Irgendwie ist das auch peinlich gegenüber den anderen Buddhisten.
Ein junger Buddhist beruhigte mich und sagte zu mir, dass alles ok sei und ich ihn anschauen sollte. Manchmal frage ich mich wie er soviel Weisheit in seinem 21. Lebensjahr haben kann, während ich die Kontrolle über mich verlieren.
Das 20 minutige Meditieren hatte am Samstag auf diesem buddhistischen Treff kaum eine Wirkung erzielt, da ich die letzte Zeit in einer tieferen Depression gerutscht war. Leider führt Niedergeschlagenheit auch zu einem schlechtem Nervenkostüm.
Irgendwie war ich nur noch allergisch auf alles war er so verbockte und ich konnte auch seine penetrante "Ich bin hier Show" nicht ertragen. Manchmal würde ich mir wünschen, dass er auch zurückhaltender ist und nicht nur sein ICH in den Mittelpunkt einer buddhistischen Versammlung stellt. Auch diese viele nichtsnutzige Laberei geht mir auf den Geist. Ich höre immer nur von seinen Träumereien wie Schauspieler, Regisseur und neuerdings Veranstaltungskaufmann, aber eine realistische Einschätzung seiner Person und seiner Möglichkeiten hat er kaum. Und besonders, wenn er in die Manie rutscht wird er einfach unerträglich.
Manchmal wünschte ich mir, dass er eine Rakete nimmt und auf dem Mond landet und nie mehr auf die Erde zurückkehrt.
Das Telefonat gestern war echt wieder gut, manchmal klingt er so vernünftig und liebenswürdig. Er schlug mir vor, dass er Mittwoch auf eine buddhistische Versammlung nicht mehr geht. Wegen dem Freitagtreff müssen wir auch noch reden.
Es gibt extreme Schwankungen, was sein Verhalten mir und anderen gegenüber angeht. Im Kern ist er ein guter Mensch, aber seine nicht aufgearbeiteten Traumata und das Verleugnen seiner psychischen Erkrankungen macht eine gemeinsame freundschaftliche Zukunft schwer bis unmöglich. Auch bin ich selbst psychisch angeschlagen und brauche ein stabiles Umfeld, der aus Menschen besteht, die nicht nur aus Problemen bestehen.
Menschen mit Manien können besonders anstrengend sein, da sie durch ihre Euphorie die Wirklichkeit aus den Augen verlieren. Auch war er Samstag in Essen gewiss auch in so einer manischen Phase. Er war an dem Tag schnell gereitzt, was auch ein Symptom seiner Erkrankung ist. Was Maniker wie ihn auch auszeichnen, dass sie charismatisch und überschwenglich sind.
Auch sind sie in einer überschwenglichen Stimmung nicht sensibel genug für die Bedürfnisse und Gefühle anderer Menschen.
Wie ich auch in Wikipedia erfuhr wird sie auch oft mit Kreativität in Verbindung gebracht und manche sind dank ihrer Begeisterungsfähigkeit auch beruflich erfolgreich. Allerdings kann das auch wie bei ihm in die Hose gehn.
Im Moment leiden 3-4 Prozent aller Menschen in der industriellen Welt unter dieser Erkrankung.
Ich dagegen leide meistens unter einer rezidiven Depression. Sie ist nicht so bunt wie das Leben eines Manikers. Eher grau und eintönig. Meine graue Gedankenwelt eignet sich wunderbar dazu, dass man am Leben gar keinen Spass hat. Ein Maniker hat wenigstens ab und an Höhenflüge und kann damit seine Umwelt auf Trab halten.
Manchmal kann so ein Depressiver wie ich neidisch auf das Leben eines Manikers sein. Maniker haben auf jeden Fall einen Sprung in der Tasse, aber das Leben mit ihnen wird nicht grau. So ein Mensch wie ich sagt immer: "Alles ist scheiße, ich will nicht mehr leben". Ein Maniker hingegen sagt: "Boaah, wie geil ist das alles! Mir gehts einfach supergenial!" Irgendwann erlebt auch ein Maniker seine Bruchlandung. Niemand kann ewig in der Stratosphäre fliegen.
http://www.rezidivierende-depression.de/rezidivierende-depressive-stoerung/
http://de.wikipedia.org/wiki/Manie
http://facebook.com/deprifrei
http://twitter.com/deprifrei
Kontakt: deprifrei @web.de
deprifrei-leben - 28. Jan, 16:22
Lieber nicht
Vieleicht wäre ich mit Manie als Künstlerin erfolgreicher aber der Absturz muss mörderisch sein.
Ich finde den Fall in die Depression vom normallevel schon schlimm genug - stell dir mal vor wie gross er erst wäre von so einem Hohenflug - grausam.
Gruss birgit
Liebe Birgit,