25
Dez
2012

Mama, ich liebe dich

Seitdem ich über die 30 Jahre Marke gesprungen bin, ist mir bewusster geworden wie begrenzt das Leben ist. Meine Mutter wirkt älter und ist nicht mehr so fit wie vor über 5 Jahren. Sie macht einen sehr anspruchsvollen Job in der Pflege, aber wird nie eine Rente bekommen, die ihre Lebensleistung wiederspiegelt. Auch wird immer noch kaum in der Rente berücksichtigt, dass meine Mutter mich alleine großzog.
Ich sehe in den kommenden Jahren ein Armuts-Tsunami bei den Menschen im Seniorenalter auf uns zukommen. Die Rente der Mittelschicht wird systematisch nach unten korrigiert, indem man z. B. die Rente mit 67 einführt. Wer vorher geht, muss mit 3,6 Prozent Verlust pro Lebensjahr rechnen. Die Politik verschiebt die Kürzungsprogramme geschickt auf die Zukunft, so dass wir unsere Verarmung und die Konsequenzen erst mit der Zeit mit aller Wucht mitbekommen. Genauso trifft das Unheil eines Tsunamis auch erst mit einer Zeitverzögerung ein. Die Welle sieht man erst kurz vor der Küste und dann ist es oft zu spät.
Andererseits ist der Reichtum stark angestiegen. Als ich einen Freund fragte, wieviele Millionäre wir in Deutschland haben, sagte er 50.000. Er guckte erstaunt als ich ihm sagte, dass wir 951.200 Dollar-Millionäre 2011 hatten. Er wollte meinen Zahlen nicht glauben, die jeder nachgoogeln kann. Viele unterschätzen den angesammelten Reichtum. Laut Spiegel besaßen 2009 dieses genannte eine Prozent 25 Prozent des Vermögens in Deutschland.
Was mir wehtut, dass ich meine Mutter finanziell im Alter eventuell kaum unterstützen kann, falls ich weiter arbeitsunfähig bleibe. Arme Menschen sterben viel früher als Reiche, weil sie sich Medizin usw nicht leisten können. Ich werde viel weniger von meiner Mutter haben. Eventuell wird sie nicht lange genug leben, damit meine Kinder die ich hoffentlich mal bekomme, sie mitbekommen. Weitreichend sind die gesellschaftlichen Konsequenzen, dass eine Minderheit immer reicher wird auf Kosten der Mehrheit. Mit diesem Text will ich nicht jeden Reichen angreifen, da auch manche von ihnen etwas für die Gesellschaft tun, indem sie z. B. in ihre Firma investieren. Aber es fällt doch auf, dass immer mehr Menschen reich werden ohne wirklich ein Risiko zu tragen z. B. Manager in Dax-Firmen.
Da mir bewusst wird wie begrenzt das Leben ist, ist mir auch bewusster geworden wie wenig Zeit ich mit meiner Mutter haben werde. Daher ist meine Wut, meine Aggressionen, mein Hass und all diese negativen Gefühle mehr der Liebe gewichen, die ich zu ihr empfinde. Leben ist so wertvoll, weil in uns der Tod schon von Geburt an angelegt ist. Mir wird das langsam klar, ich trete so langsam mit 35 in meine mittlere Lebensphase ein. 35 oder 45 Jahre werde ich noch leben. Das Leben ist zu kostbar, um immer wütend, aggressiv und gemein zu sein. Ich kenne auch zwei Menschen die keine Mutter haben. Sie können nie mehr sagen: "Mama,ich liebe dich." Ich habe diese Chance hoffentlich noch viele Jahre.

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Kontakt: deprifrei @web.de
momoseven - 25. Dez, 23:51

Das finde ich schön! Und eine ganz wichtige Erkenntniss, wenn Verzeihen möglich wird, und die Liebe übrigbleibt. Ich wünsche Dir diese Chance! :-)

wie ... (Gast) - 26. Dez, 22:32

... stellst du dir das mit den kindern, die du kriegen willst vor?
wovon sollen die leben bzw. eine ausbildung bekommen?
überlässt du das alles deiner frau?
und wo willst du diese frau finden?
fragen über fragen ....

deprifrei-leben - 26. Dez, 22:41

An wie:

Wenn die Gesundheit mitspielt, werde ich nächstes Jahr meine Umschulung machen und danach werde ich Geld verdienen. Meine Depressionen sind zur Zeit auch nicht mehr so dominant wie früher. Es geht mir vergleichsweise besser.
wie (Gast) - 27. Dez, 13:28

dann wünsche ich dir alles gute und ein schönes, erfolgreiches 2013!
deprifrei-leben - 28. Dez, 13:14

Dankeschön wie! :-) Das wünsche ich dir auch!

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