deprifrei-leben - 19. Jan, 16:26

Übrigens war Willow mein Kommentar auf Fred gemünzt und nicht auf dich. Es fühlen sich anscheinend immer die falschen angesprochen.

neutroenchen (Gast) - 22. Jan, 16:02

Verdrängen?

Lieber Willow,

Psychotherapeuten sagen, die Depression ist ein Selbstschutzmechanismus.
Ich sehe das auch so.
Durch die Depression zwingt der Körper Dich, nachzudenken.

Wenn Du es einfach nur verdrängst, wirst Du nicht gesund werden. Erst wenn Du Deine seelischen Probleme gelöst hast, endet die Depression.

Daher versuchen die Psychoanalytiker bei der Suche nach und der Lösung der seelischen Probleme zu helfen. Danach verschwindet dann die Depression.

Andrerseits ist zuviel Psychoanalyse natürlich völliger Schwachsinn. Statt tatsächliche Probleme zu finden und zu lösen, werden neue Probleme geschaffen und eingeredet.

Daher ist es hilfreich sowas nicht alleine zu machen, sondern einen Fachmann zu Rate zu ziehen.

Aber wie findet ein schwer Depressiver einen geeigneten Fachmann? Wenn man an irgendeinen Psychoanalytiker gerät, der einem dann noch neue Probleme einredet - tja, dann hat man die Arschkarte gezogen. Denn als Depressiver erkennt man sowas nicht mehr - viele Depressive fühlen sich sogar gerade zu solchen Leuten hingezogen.


Neben der Depression durch seelische Probleme, können natürlich auch Krankheiten und Stoffwechselstörungen zu Depressionen führen. Bei körperlichen Ursachen, ist es sicher sinnvoll auch Psychopharmka zu verwenden. Bei seelischen Ursachen können Psychopharmaka begleitend helfen, einen klaren Kopf zu bekommen, um aus einem Teufelskreis herauszukommen.

Auf alle Fälle gilt: Einfach nur Verdrängen bringt nichts. Sicher, Verdrängen kann genauso wie ein Psychopharmaka helfen, aus einem Teufelskreis herauszukommen. Aber langfristig muss man die Probleme angehen.

Lügen haben kurze Beine.
miandres - 22. Jan, 18:00

@ neutroenchen

Dem kann ich mich bedauerlicherweise nicht anschliessen.
10 Jahre habe ich gebraucht um jedes Schloss zu öffnen, jede Schublade aufzuziehen, die Bretter herunter zu nehmen, die Kellergewölbe zu erleuchten ... damit ich es sehe ... alles.
Und ich sah ... und sehe es immer noch und werde es nun immer sehen ... denn die Türen sind alle auf und lassen sich nicht mehr schliessen.

Und nun ...?
neutroenchen (Gast) - 23. Jan, 13:05

das meinte ich..

"Andrerseits ist zuviel Psychoanalyse natürlich völliger Schwachsinn. Statt tatsächliche Probleme zu finden und zu lösen, werden neue Probleme geschaffen und eingeredet."

Die Depression kann bedeuten, dass ein seelisches Problem schlummert. Aber nur weil das eventuell möglich ist, sollte man sich nicht einreden lassen, dass dies auf jeden Fall so ist und hinter jeder doofen Tür ein schweres Problem vermuten.

Daher schrieb ich ja: a) Psychoanalyse nicht allein. b) Wenn man an den falschen "Fachmann" gerät, hat man auch die Arschkarte gezogen.


Wenn Du anfängst mit Grübeln und Philosophieren, dann ist es so, dass das irgendwie unpraktisch ist. Denn vorher, ohne Nachdenken, war die Welt ja viel schöner, einfacher, machte einfach Spass und es gab keine Probleme.


Fängst Du dann an, über alles nachzudenken, so gelangst Du in eine vollkommen neue Welt. In der nur noch rationale Entscheidungen zählen.

Beispiel: Der Uga-Uga-Triebtäter-Typ verliebt sich in ne Frau, verliert den Verstand (wie jeder Verliebte), glaubt er hat die Richtige und die Beste und Perfekteste Frau gefunden, und ist glücklich.

Der rationale Denker denkt: ach nee, das ist doch nicht die Richtige, die hat ja den, und den, und den, und den Fehler. Und überhaupt. Tja, scheisse gelaufen, denn der Denker wird dies bei jeder Frau finden - und: er wird immer recht haben.

Das Problem löst sich aber auf, wenn der Denker zu Ende denkt: Wenn er erkennt, dass er niemals jemand ganz perfektes finden wird, und eine unperfekte Frau auch akzeptiert, so wird auch er sein Ziel (falls er dieses Ziel hat) erreichen, und kann die Frau seines Lebens finden.

Er muss aber halt eben zuende denken.


Tja, das war nur ein Beispiel, aber sicher ist es in vielen Situationen so.

Nehmen wir alternativ die Frage nach der Schuld:
Der Uga-Uga-Stammtisch-Typ ist fest überzeugt, dass es für alles einen Schuldigen gibt. Alle sind böse nur er und sein Clan nicht. Er hat Selbstvertrauen und ist gesund.

Der rationale Denker hingegen erkennt, dass es für das Verhalten der Anderen ("Schuldigen") auch gute, nachvollziehbare Gründe gibt. Sie sind also gar nicht Schuld. Er fühlt sich nun stattdessen selbst Schuldig, hat kein Selbstvertrauen und wird krank.

Wieder hilft es dem Denker hier zu Ende zu denken: Wenn es für das Verhalten der anderen nachvollziehbare Gründe gibt, so gibt es auch für das eigene Verhalten gute Gründe, man hat - mit dem jeweils vorhandenen Wissen - richtig und vernünftig gehandelt, andere hätten auch so gehandelt. Das Selbstvertrauen kehrt zurück.
(Wenn zum Beispiel ein Triebtäter ein Mädchen vergewaltigt, so mag es sein dass das nachvollziehbar wird, wenn man die Geschichte des Triebtäters kennt, oder wenn man erfährt, dass er eine Krankheit hat die er nicht kontrollieren kann und auch sonst niemand kontrollieren kann. Trotz dürfen wir - die Gesellschaft - uns natürlich schützen, in dem wir den "moralisch unschuldigen" Triebtäter wegsperren. Notfalls für immer. Wir müssen uns deswegen niemals schlecht fühlen, denn es ist dann Beste, was die Gesellschaft in der Situation nun mal tun kann. Umgekehrt mag es dem Triebtäter sinnvoll erscheinen auszubrechen. In seiner Situation, sicher eine gute Option. Und sieh da: Ausbruch ist auch nicht strafbar (das Erschießen von Wachpersonal ist natürlich trotzdem strafbar). Unsere Gesetze sind nämlich meist zu Ende gedacht.)

Mag sein, dass Dein Nachdenken zu offenen Türen geführt hat, aber ein Weg die Türen wieder zu zu kriegen, ist es die Probleme zu Ende zu denken - am Besten natürlich mit Hilfe einer anderen Person.

Durch Ablenkung wird es Dir natürlich auch besser gehen. Klar.

Aber wenn die Ablenkung sich irgendwann doch als unnütz herausstellen sollte, dann kannst Du das mit dem zu Ende denken durchaus erwägen.

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