Bist Du, Du oder bist Du Deine Krankheit?
Wenn Du jemanden kennenlernst, egal ob Frau oder Mann und egal vor welchem Hintergrund (Partnersuche, Arbeit, Einkauf, Bekanntschaft...) wie stellst Du Dir so ein Kennenlernen vor?
Erstes Szenario:
Stell Dir vor, Du fährst im Bus in eine andere Stadt und neben Dir sitzt jemand und ihr kommt ins Gespräch. Ihr plaudert über das Wetter, über dies und das, es geht weiter und ihr unterhaltet Euch über Eure Interessen etc. Irgendwie geht das Gespräch tiefer und der andere berichtet Dir das er unter einer Krankheit (welcher Art auch immer leidet). Du hörst dir das an, bekundest Mitleid und gut ist es! Auch für Dein Gegenüber, weil er oder sie eben nicht die Krankheit ist. Thema abhaken und über Filme oder Bücher oder was auch immer plaudern, wenn man sich sehr mag werden nach der Bustour die Nummern getauscht und am Ende hat man vielleicht einen tollen Freund oder sogar Partner kennengelernt. Die Person ist krank, die Krankheit spielt in Eurem Leben eine Rolle, aber es gibt noch anderes, wichtigeres, nämlich das Leben!
Zweites Szenario:
Selbe Situation, kurzes Wetterpläuschchen schon erzählt Dein Gegenüber von der Krankheit, Du bekundest Mitleid und Dein Gesprächspartner hört nicht mehr auf… Wenn Du mal zu Wort kommen darfst, dann nur, wenn Du über seine Krankheit reden möchtest, ansonsten wird sofort wieder das Thema auf die Krankheit Deines Gesprächspartners gelenkt. Wie fühlst Du Dich? Immer noch Interesse? Tapfer! Dann werden vielleicht noch Nummern getauscht und ab jetzt hat Dein Gegenüber einen Freund fürs Leben, ab jetzt wirst Du ausgesaugt, bis nichts mehr von Dir übrig bleibt…
Es hat nichts mit Geschlechterzugehörigkeiten zu tun, das manche Menschen vorsichtig im Umgang mit Menschen sind, die sofort über ihre Krankheiten reden sondern mit Erfahrungen.
Von Frauen wird ebenso viel Stärke erwartet wie von Männern, außer dass es uns gestattet ist zu weinen, sollen wir doch noch mehr stämmen ohne zu stöhnen! Wir sollen (gerade wenn es noch Kinder gibt) alles unter einen Hut kriegen, dabei noch strahlend schön und ausgeruht sein. Also bitte, keine Jammereien über Geschlechterklischees ;-)
Ich hoffe Du hast mein Beispiel oben richtig verstanden. Ich will Dich nicht Angreifen, ich kenne Dich nicht persönlich, aber ich unterstelle Dir jetzt mal etwas, was Du natürlich gerne abstreiten oder widerlegen darfst: Du pflegst Deine Krankheit!
Es laufen viele Menschen mit verschiedensten Leiden auf der Welt herum, sehr viele sind sehr krank, man soll sicherlich über seine Krankheiten reden können, muss sich nicht verstecken, aber manche züchten sie, versuchen sie zu erhalten, zu bewahren, zu nähren und haben nicht den Mut sie hinter sich zu lassen…
Gehörst Du dazu? Denk mal darüber nach und wenn es nicht so ist, dann überleg doch mal ob die Krankheit wirklich so wichtig für Dich ist, dass die in ein Profil in einer Partnerbörse gehört oder vielleicht lieber erst beim zweiten Treffen erwähnt wird, dass Du sie hast.
LG
Jul
p.S.: hab noch vergessen: den Ansatz mit dem Spaziergang im Wald vorgestern oder wann, finde ich mehr als perfekt! Auch Dein Gedanken über Gott... ich hab da vielleicht was für Dich, einen Gedankenansatz, den ich hier aber nicht schreiben möchte, wenn Du ihn aber wissen möchtest, dann würde ich Dir auch eine E-Mail schreiben...
interessante Gedanken, die du mir geschrieben hast. Zu deiner ersten Frage. Ich kann Krankheit und mein Sein nicht mehr auseinanderhalten, zu sehr ist beides in mir verwoben. Ich denke viele psychisch Kranke würden dir ähnlich antworten, wenn sie dies seit Jahren oder Jahrzenten kennen.
Gerade bei einem depressiven Schub wie ich in den letzten Wochen erlebt habe, wird die Krankheit so übermächtig, dass ich darüber reden muss. Meist mit Freunden und am besten solchen die auch Depressionen kennen, denn die Normalos wollen nur normales hören.
Du kannst mir gerne die Email schreiben.
Wenn ich total depressiv bin, habe ich gar nicht die Energie um mit einer Frau über meine Krankheit zu sprechen. Ich lerne dann eh keine kennen. Ich könnte dann nicht gut zuhören, ich wäre geistig abwesend und könnte nicht auf sie eingehen.
Für mich wäre es allerdings gut, wenn eine Frau sofort weiss, dass ich unter Depressionen leide, da ich dann erkenne, ob sie wirklich mich kennenlernen will. (Früher oder später erfährt sie eh davon.) Meistens erwähne ich diese Krankheit beim kennenlernen beiläufig, um zu gucken wie diese Frau reagiert. Es gibt zum Glück auch Frauen, die auch Mängelexemplare nehmen. Leider hatte ich dieses Glück noch nicht.
Ich gehöre auch nicht zu dieser Sorte Mensch, der nur über sich selbst und seine Krankheit redet und andere nicht reden lässt. So eine Unterhaltung würde mir keinen Spass machen, auch wäre der Energieaustausch, der durch eine gute Balance aus geben und nehmen ensteht, nicht vorhanden. Und ich rede auch über andere Themen gerne, nur wenn die Depression so schlimm wird, dann hilft das Reden darüber. Ich kann diese Krankheit nicht verschweigen, weil sie ein Teil meines Lebens ist, so wie andere über ihre Arbeit reden.
Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl
Wenn Du jemanden kennenlernst, egal ob Frau oder Mann und egal vor welchem Hintergrund (Partnersuche, Arbeit, Einkauf, Bekanntschaft...) wie stellst Du Dir so ein Kennenlernen vor?
Erstes Szenario:
Stell Dir vor, Du fährst im Bus in eine andere Stadt und neben Dir sitzt jemand und ihr kommt ins Gespräch. Ihr plaudert über das Wetter, über dies und das, es geht weiter und ihr unterhaltet Euch über Eure Interessen etc. Irgendwie geht das Gespräch tiefer und der andere berichtet Dir das er unter einer Krankheit (welcher Art auch immer leidet). Du hörst dir das an, bekundest Mitleid und gut ist es! Auch für Dein Gegenüber, weil er oder sie eben nicht die Krankheit ist. Thema abhaken und über Filme oder Bücher oder was auch immer plaudern, wenn man sich sehr mag werden nach der Bustour die Nummern getauscht und am Ende hat man vielleicht einen tollen Freund oder sogar Partner kennengelernt. Die Person ist krank, die Krankheit spielt in Eurem Leben eine Rolle, aber es gibt noch anderes, wichtigeres, nämlich das Leben!
Zweites Szenario:
Selbe Situation, kurzes Wetterpläuschchen schon erzählt Dein Gegenüber von der Krankheit, Du bekundest Mitleid und Dein Gesprächspartner hört nicht mehr auf… Wenn Du mal zu Wort kommen darfst, dann nur, wenn Du über seine Krankheit reden möchtest, ansonsten wird sofort wieder das Thema auf die Krankheit Deines Gesprächspartners gelenkt. Wie fühlst Du Dich? Immer noch Interesse? Tapfer! Dann werden vielleicht noch Nummern getauscht und ab jetzt hat Dein Gegenüber einen Freund fürs Leben, ab jetzt wirst Du ausgesaugt, bis nichts mehr von Dir übrig bleibt…
Es hat nichts mit Geschlechterzugehörigkeiten zu tun, das manche Menschen vorsichtig im Umgang mit Menschen sind, die sofort über ihre Krankheiten reden sondern mit Erfahrungen.
Von Frauen wird ebenso viel Stärke erwartet wie von Männern, außer dass es uns gestattet ist zu weinen, sollen wir doch noch mehr stämmen ohne zu stöhnen! Wir sollen (gerade wenn es noch Kinder gibt) alles unter einen Hut kriegen, dabei noch strahlend schön und ausgeruht sein. Also bitte, keine Jammereien über Geschlechterklischees ;-)
Ich hoffe Du hast mein Beispiel oben richtig verstanden. Ich will Dich nicht Angreifen, ich kenne Dich nicht persönlich, aber ich unterstelle Dir jetzt mal etwas, was Du natürlich gerne abstreiten oder widerlegen darfst: Du pflegst Deine Krankheit!
Es laufen viele Menschen mit verschiedensten Leiden auf der Welt herum, sehr viele sind sehr krank, man soll sicherlich über seine Krankheiten reden können, muss sich nicht verstecken, aber manche züchten sie, versuchen sie zu erhalten, zu bewahren, zu nähren und haben nicht den Mut sie hinter sich zu lassen…
Gehörst Du dazu? Denk mal darüber nach und wenn es nicht so ist, dann überleg doch mal ob die Krankheit wirklich so wichtig für Dich ist, dass die in ein Profil in einer Partnerbörse gehört oder vielleicht lieber erst beim zweiten Treffen erwähnt wird, dass Du sie hast.
LG
Jul
p.S.: hab noch vergessen: den Ansatz mit dem Spaziergang im Wald vorgestern oder wann, finde ich mehr als perfekt! Auch Dein Gedanken über Gott... ich hab da vielleicht was für Dich, einen Gedankenansatz, den ich hier aber nicht schreiben möchte, wenn Du ihn aber wissen möchtest, dann würde ich Dir auch eine E-Mail schreiben...
Liebes Julchen,
Gerade bei einem depressiven Schub wie ich in den letzten Wochen erlebt habe, wird die Krankheit so übermächtig, dass ich darüber reden muss. Meist mit Freunden und am besten solchen die auch Depressionen kennen, denn die Normalos wollen nur normales hören.
Du kannst mir gerne die Email schreiben.
Wenn ich total depressiv bin, habe ich gar nicht die Energie um mit einer Frau über meine Krankheit zu sprechen. Ich lerne dann eh keine kennen. Ich könnte dann nicht gut zuhören, ich wäre geistig abwesend und könnte nicht auf sie eingehen.
Für mich wäre es allerdings gut, wenn eine Frau sofort weiss, dass ich unter Depressionen leide, da ich dann erkenne, ob sie wirklich mich kennenlernen will. (Früher oder später erfährt sie eh davon.) Meistens erwähne ich diese Krankheit beim kennenlernen beiläufig, um zu gucken wie diese Frau reagiert. Es gibt zum Glück auch Frauen, die auch Mängelexemplare nehmen. Leider hatte ich dieses Glück noch nicht.
Ich gehöre auch nicht zu dieser Sorte Mensch, der nur über sich selbst und seine Krankheit redet und andere nicht reden lässt. So eine Unterhaltung würde mir keinen Spass machen, auch wäre der Energieaustausch, der durch eine gute Balance aus geben und nehmen ensteht, nicht vorhanden. Und ich rede auch über andere Themen gerne, nur wenn die Depression so schlimm wird, dann hilft das Reden darüber. Ich kann diese Krankheit nicht verschweigen, weil sie ein Teil meines Lebens ist, so wie andere über ihre Arbeit reden.
Du kannst mir gerne die Email schreiben.