28
Dez
2009

2010 wartet auf mich

In wenigen Tagen fängt das Neue Jahr.
Die Frage lautet alle neue Jahre wieder: Neues Jahr, neues Glück?
Wie gerne wir uns immer neue Vorsätze machen und an denen wie Normalsterbliche scheitern.
Sind unsere Vorsätze zu groß?
Mein Vorsatz ist, dass ich endlich depressionsfrei werde, was ja schon ein riesiger Schritt wäre. Dieses Jahr hatte ich einige depressionsfreie Wochen erlebt, aber nie über eine längere Distanz als 2 Monate.
Bestimmt um die Hälfte bis mehr als die Hälfte des Jahres plagten mich Depressionen.
Im Moment habe ich das Glück keine Depression zu haben.
Ein weiterer Wunsch ist endlich beruflich weiter zu kommen und eine Frau zu finden, mit der ich mein Leben teilen kann.
Die Wünsche haben sich seit den letzten Jahren nicht wirklich verändert und darin liegt auch die Tragik meines Lebens.
Ich bräuchte mal neue Wünsche und neue Perspektiven !
Aber leider muss ich mich an den alten Wünschen halten, denn ohne ihre Erfüllung, können sich die neuen Wünsche nicht manifestieren.
Ihr versteht sicher oder??
Und wie siehts bei euren Wünschen aus?

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27
Dez
2009

Scheiss Weihnachten,

Weihnachten ist nicht so schön verlaufen wie ich es mir erhofft hatte.
Am 24. kam ich vom einkaufen zurück und wartete gegen 15 Uhr auf den Anruf von Linda.
Ich hörte meine Mailbox ab und hörte eine fremde Nummer, mit der ich mich verbinden liess.
Eine sehr nette junge Frauenstimme quatschte drauflos und sie fragte mich immer, ob ich der Daniel sei und ich verneinte immer und die glaubte lange, dass ich sie verarschen würde.
Ich gab ihr meine Vor- und Nachnamen.
Kurze Zeit später rief Linda an und sie war ganz amüsiert, da ich mit ihrer Schwester gesprochen hatte.
Sie kam mir auf die Spur, da ich meinen Namen dort erwähnt hatte.
Wir redeten ein wenig über dies und jenes und leider war das Gespräch nach 20 Minuten vorbei, da sie zum Kaffee trinken musste.
Abends verbrachte ich Heiligabend bei den geistig Behinderten, da meine Mutter eine Wohneinheit betreut.
Meine Mutter hatte wieder diese nervöse aufgekratzte Art, die mich immer nervös und aggressiv macht.
Eine Behinderte brachte ich zum Theaterspiel und guckte mir das Weihnachtsstück an, die die Behinderten und die Betreuer aufführten.
Natürlich war Jesus Geschichte im Mittelpunkt der Handlung.
Das Theaterstück selbst fand ich recht langweilig, auch wenn einige nette Lieder angestimmt wurden.
Irgendwas fehlte den Schauspielern, obwohl einige Dinge ganz gut einstudiert wurden.
Abends aß ich noch was bei den Behinderten, wurde wieder von meiner Mutter etwas angemeckert, wenn ich irgendwas nicht weggeräumt hatte, was ich auf den Tisch vergessen hatte.
(Während des Theaterspieles hatten die Behinderten gegessen.)
B. die ich zum Theaterspielen brachten, aß mit mir später und ich wurde angemeckert, weil ich ihr nicht was zu Essen angereicht hatte.
Ganz davon abgesehen mir fehlt die Routine in dem Job meiner Mutter und da vergisst man solche Dinge und meine Konzentrationsfähigkeit hat davon abgesehen auch Ähnlichkeiten mit einem abgewrackten Auto.
Als ich morgens mit mir vor der Fischtheke stand, da wies sie mich wieder zurecht und sagte, dass ich mich rasieren und kämen sollte.
Es sind die selben Sätze, die sich in mein Hirn wie ein Tumor reinfressen, die ich schon seit Jahren in diesem Blog dokumentiere.
Diese Sätze lösen in mir Pein, Wut und Aggressionen aus.
Am 24. abends nach der Arbeit saßen wir nett zusammen und tranken etwas gemeinsam.
Auch der Sohn der Freundin meiner Mutter aus Polen war gekommen, da er in Polen arbeitet.
Im Schlepptau brachte er noch einen älteren Kollegen mit.
Mittlerweile sieht Marcin der Sohn der Freundin wie Kojak aus, da er sich alle Haare abrasieren liess.
Sein Gesicht sieht härter aus, als noch vor ein paar Jahren.
Sein lustiges Lachen hat er immer noch nicht verloren.
Es kamen auch noch die schöne Nachbarin, mit ihrer noch schöneren polnischen Tochter, die leider einen festen Freund hat.
Der Abend verlief nett.
Am nächsten Tag am 24. feierten wir noch einmal Weihnachten und ich lud einen Freund von mir ein und die beiden Polen aßen mit uns.
Wieder sagte meine Mutter vor den anderen, dass ich mich kämen und rasieren sollte.
Es tat nur noch weh wie ein Stich ins Herz, obwohl sie das nicht mehr sagen wollte.
Meine Wut und Aggressionen stiegen nur noch und am Ende des Abends schrie ich nur noch rum, als die beiden Gäste schon weg waren und nur noch mein bester Freund da war.
Irgendwie ertrage Zurechtweisungen nicht, ich fühle mich total vorgeführt und meine Mutter entschuldigt sich nicht, sondern wird selbst lauter.
Mein Geschenk an sie, diese Weleda-Produkte, verloren dann auch ihren Wert wie alles, was schön war.
Weihnachten geht immer schief, da man immer alles harmonisch will.

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25
Dez
2009

Wieder keine Weihnachtsfrau

Leider habe ich vergeblich auf eine attraktive Weihnachtsfrau unterm Weihnachtsbaum gewartet, stattdessen bekam ich Adidas-Deospray, um die Frauen mit meinen wohlriechenden Duft anzulocken. ;-)
Nur zu schade, dass die Damen hier diesen Deo nicht riechen können.
Aber sie können mich gerne anschreiben und ich schicke ihnen eine Duftprobe per Post. ;-)
Ich hoffe spätestens im nächsten Jahr, dass ich mein weibliches Geschenk auspacken kann, um so richtig Weihnachten nachzufeiern.:-)
Ich glaube, ich habe es so langsam nötig. haha

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Wer-kennt-wen.de (Wkw)

Witzig finde ich immer wieder, wenn ich durch soziale Netzwerke wie "Wer kennt wen" sehe, wer wen über welche Ecken kennt, den ich auch kenne.
Z. B. der Ex-Freund meiner Mutter kennt ein Mister X, der kennt wiederum ein Mister XY und der kennt denjenigen der neben mir sitzt und in der beruflichen Reha-Maßnahme mir sein Profil auf Wkw zeigt.
So langsam habe ich das Gefühl, dass die Welt viel kleiner ist, als sie auf den ersten Blick erscheint.
Das Internet bietet Möglichkeiten Zusammenhänge zu sehen, die man vorher nicht überblicken konnte.
Irgendwie erschreckend, aber auch faszinierend.

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19
Dez
2009

Buddhistische Heuchelei

Im Moment bin ich in einer anderen Stadt.
Ich wollte die Buddhisten hier kennenlernen und bekam ne Mailadresse.
Sie bemühten sich, riefen mich öfters an, obwohl mein Handy den Geist öfters aufgab.
Dann holten sie mich von dem weiträumigen Klinikgelände ab.
Ich war glücklich.
Ich erzählte, warum ich hier bin und sie erzählte mir, dass sie auch unter Depressionen gelitten hatten.
Zuhause redete ich mit ihren Mann sehr gut und wir lachten gemeinsam.
Ich dachte, dass wir uns verstehen.
Sie wollten mich sogar zu einer buddhistischen Vesammlung einladen am folgenden Montag.
Wir meditierten und alles schien toll.
Als ich auf Toilette war, hatte ich ein komisches Gefühl, aber irgendwie wischte ich diese Intuition weg.
Sie behandelten mich wie einen Freund.
Ich fuhr glücklich nach Hause.
Am Montagabend sollte mich der Mann zum Meditieren der Buddhismusgruppe abholen.
Er lächelte und meinte, dass die Gruppe ausfiel, da ein paar Frauen krank seien.
Er gab mir Pralinen zum Trost.
Irgendwie fand ich etwas komisch, aber da er immer so nett lächelte, nahm ich seine Worte ab.
Er meinte auch, dass bis zum 10. Januar nichts mehr buddhistisches geschehen würde, da ja Weihnachten sei.
Eine Stunde später rief mich mein bester Freund an und erzählte mir, dass sie hinter meinem Rücken schlecht geredet hätten.
Sowas finde ich schon richtig hinterfotzig und ich hätte, dass niemals von Buddhisten erwartet.
Ich habe denen beiden für ihre Heuchelei heute eine Mail geschrieben, dass sie mal ihren Glauben überprüfen sollten, der gewiss sowas nicht erlaubt.
So haben die beiden schlechtes Karma angesammelt.
Mich persönlich hat dieses Verhalten verletzt und depressiver gemacht.
Irgendwie erinnern sie mich an die Pharisäer in der Bibel, die Jesus bekämpfte.

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Neues von ihr

Ich hatte über 10 Tage keine Nachricht von Linda. Jetzt schrieb sie per Mail, dass sie sehr unter Stress war und keine Zeit hatte, um mich anzurufen.
In den ganzen Tagen machte ich mir die verrücktesten Gedanken und wurde leicht depressiv, da ich dachte, dass sie gewiss einen Neuen gefunden hatte.
Meine Mutter meinte,dass ich alles locker angehen sollte und mich nicht verrückt machen sollte.
Der Wunsch nach einer Beziehung ist groß,
Es wird Zeit, dass ich sie nächstes Jahr treffe.
Zum Glück habe ich sie nicht mit SMS, Mails und Anrufen genervt, da handle ich ganz nach Verstand.
Warscheinlich hatte ich am Anfang so eine Sehnsucht nach ihr entwickelt, da ich mich von ihr verstanden fühle und sie mich nicht bewertet, sondern so annimmt wie ich bin.
So einen Menschen habe ich mir immer gewünscht.
Die letzten paar Tage sagte ich mir, dass ich nichts erzwingen kann und sie bestimmt in Stress ist, schon wegen der Weihnachtszeit.
Dann nahm das Gefühl der Sehnsucht ab und auch die Depressionen wurden schwächer.
Ich versuche mich immer mit meinen Verstand zu führen und nicht von meinen Gefühlen,die mir schon manche Chance auf eine Liebe verbauten.

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Alles hängt an einem seidenen Faden

Meine Maßnahme nähert sich langsam dem Ende entgegen. Irgendwie fällt es mir schwer über all meine Eindrücke zu schreiben.
Die ersten beiden Wochen bin ich abgekackt, weil ich Depressionen hatte.
Flechten und andere handwerkliche Dinge sind nicht meine Sache, da ich ein Grobmotoriker bin.
Jetzt bin ich im Bürobereich und man testete meine Deutsch-, Mathe- und Allgemeinwissenkenntnisse. Nur in Mathe war ich zwischen 3 und 4 und in den anderen beiden Fächern bekam ich ne 2.
Meine Leistungsfähigkeit hat sich verbessert, aber die Depression beeinflusst noch meine Konzentration und Schnelligkeit.
Beim flechten war ich sehr langsam wie 'ne Schnecke und der Ergotherapeut attestierte mir unter 3 Stunden Leistungsfähigkeit, was eine Katastrophe ist.
Wenn ich drei bis sechs Stunden leistungsfähig bin, dann bekomme ich ne neue Maßnahme, die dann statt 6 Wochen, 12 Wochen dauert.
Die 6wöchige dient der Testung der Belastbarkeit und ob man 'ne Umschulung schafft.
Dafür sind 8 Stunden nötig. Diese Prognose kriege ich garantiert nicht.
Die zweitbeste Prognose würde mir 12 Wochen mindestens medizinische berufliche Reha bescheren und ich hätte noch eine Chance auf eine Umschulung.
Alles hängt an einem seiden Faden.
Morgen werde ich ein Abschlussgespräch im Büro haben und werde dann wissen wie sie meine Belastbarkeit einschätzen.
Ich hoffe das Beste.

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12
Dez
2009

Der Geist von Weihnachten

In knapp zwei Wochen ist Weihnachten und ich fahre für 3 Tage heim. Am 24. muss meine Mutter leiden arbeiten und am ersten Weihnachtstag lade ich zwei Ersatzverwandte zu unseren Weihnachtsessen ein.
Diese zwei Ersatzverwandte sind gute Freunde von mir.
Mit meiner Mutter alleine Weihnachten feiern, hat immer Trauercharakter.
Erst in der Gemeinschaft wird der Geist von Weihnachten sichtbar.
Dieser Geist baut auf Menschlichkeit und Großzügigkeit auf.

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4
Dez
2009

Klingt paradox

Kaum ein Nicht-Depressiver kann sich vorstellen, dass ein Depressiver herzhaft lachen kann, so wie ich.
Diese Kunst beherrsche ich fast immer, außer es geht mir total beschissen.
Das herzhaft Lachen ist der Rettungsring im Depressionsmeer. Vielleicht überspiele ich auch meinen depressiven Zustand, wenn man es negativ formulieren will.

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Internet surfen tut gut

Seit meiner Abreise, war ich fast nicht im Internetcafe. Heute war ich mehrere Stunden im Internet und ich hätte nicht gedacht wie gut einem das Chatten, Mailen und Email lesen tut.
Normalerweise hat viel Internet eher ein negativen Effekt auf mich, da es mich nervös und reitzbar macht.
Aber wenn eine längere Pause da ist, ist lange im Internet surfen was feines.

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Übersehen

Ab und an kommt mir der Gedanke, dass dieser Blog sinnlos für mich und für die Menschheit ist.
Das ich immer wieder gegen Vorurteile kämpfen werde. Wie auch im wirklichen Leben, habe ich manchmal hier in dieser virtuellen Welt, dieses stumpfe Gefühl, dass ich nicht genug beachtet werde.
Manchmal denke ich, dass mein Abschied nehmen von dieser Welt eh von kaum einer Sau wahrgenommen werden würde.
Dann denke ich an meiner Mutter, an meinen besten Freund und nehme wieder Distanz zu meinen jämmerlich schwachen Nutzlos- Gedanken.
So wie ich fühlen viele Depressive.
Sie wollen gesehen werden und werden oft genug übersehen oder nicht so gesehen wie sie es bräuchten.

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Ghetto-Sprache

Gerade sitze ich im Internetcafe. Ein Kind sagt zu seinem Freund im Spass, halb im ernst: "Ich ficke deine Mutter." Diese Art der Ghetto Migrantensprache verbreitet sich wie die Pest.
Zu meiner Zeit war "Du Arschloch" die harmloseste Beschimpfung. Im beschimpfen und mobben wird die junge Generation immer kreativer z. B. auf schülervz.de wurden schon ganze Hassgruppen eingerichtet, um eine Schüler oder Schülerinnen anonym fertig zu machen.
So langsam rede ich wie ein alter erwachsener Sack, der auf die Jugend schimpft, dabei bin ich gerade 32.
Ich merke, dass ich immer erwachsener denke. Und irgendwie erschreckt mich diese erwachsene Denkweise, weil sie so von oben herab spricht.

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Lächeln gefährdet die Depression

An der Tür eines Sozialpädogogen las ich: "Lesen gefährdet die Dummheit." Als einer der Maßnahmeteilnehmer nach Tagen lächeln musste, dachte ich mir: "Lächeln gefährdet die Depression." Vorher hatte er immer diese starre depressive Mimik.
Mit einem Lächeln erscheint ein ganzer Regenbogen und das Leben wird bunter.

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24
Nov
2009

Neubeginn?

Ab morgen fahre ich mit meinen Zug zu einer Maßnahme, die über meine weitere berufliche Zukunft wie Umschulung entscheiden wird.
Ich werde mehrere berufliche Bereiche in dieser Rehamaßnahme durchlaufen.
Keine Ahnung, wann ich wieder am PC sein werde. Ich werde dort einige Wochen sein.
Ich hoffe, dass ich dort keine Arschlöcher und Mobber treffen werde.

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23
Nov
2009

The Show must go on

Gut zwei Wochen nach dem Tod von Robert Enke und der Trauerfeier im Stadion denke ich oft an den zynischen Satz "The Show must go on", was übersetzt so viel heisst wie "Die Show muss weitergehen."
Und die Fussballfans und alle Starkicker werden sicher nichts anderes tun, als den Fussball wie ein Gott anzuhimmeln und ihre sterbliche Asche im Stadion zu verstreuen.
Zum Glück hat Enke da ein normalen Friedhof gewählt.

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Weisheitszahn gezogen

Heute hatten wieder das typische nasskalte Regenwetter für meine Region.
Als ich auf dem Weg zum Zahnarzt war, fuhr ein fetter Brummi durch eine Regenpfütze an mir vorbei und nur mit Glück konnte ich mit einen beherzten Sprung mich vor dieser Regenfontäne retten.
Im Wartezimmer las ich den Spiegel-Text über den Tod von Robert Enke. Sehr feinfüllig wurde über das Schicksal dieses Menschen berichtet, der durch eine Mauer des Schweigens und der Maskierung den Tod fand.
Der Vater von ihm, der selbst Psychotherapeut ist sprach mit dem Spiegel über den Verlust seines Sohnes.
Auch wurde geschrieben, dass viele Depressive Denkstörungen haben und als dement eingestuft werden. Bei einem depressiven Schub ist die Denkfähigkeit sehr stark eingeschränkt und die Gedanken kommen nicht immer ganz klar raus oder verzögert.
Die Umgebung nimmt solche Leute als geistig behindert war und behandelt sie herablassend, sogar Psychiater haben mich schon so behandelt.
Nach einer halben Stunde kam ich auf den Zahnarztstuhl. Ich hatte wirklich Angst. Ich sah die Spritze, bat den Arzt um eine Verschnaufpause und gekonnt setzte er die Betäubung, so das kaum ein Schmerz entstand.
Der Zahn wurde ohne viel Rambazamba gezogen, als sei er eine reife Frucht, die darauf wartete vom Baum zu fallen.
Fast kein Schmerz, die blutige Horrorshow wie bei meinen ersten Weisheitszahn blieb aus.
Ich atmete auf, gratulierte dem Arzt und ging.
Jetzt tippe ich in einem Internetcafe diese Zeilen, um mich zu entspannen.
In einer Stunde kann ich wieder was essen, wenn die Betäubung nachgelassen hat.

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22
Nov
2009

Wunderbarer Welt-Artikel über die Diktatur der Normalität

Ich muss mal ein dickes Lob dem Onlinejournalisten aussprechen, der diesen Artikel mit dem Titel "Die Depression der Feinfühligen" schrieb.
Er schrieb von der Diktatur der Normalität, die dazu führt, dass wir Behinderte aus der Normalität aussperren.
Ich erinnere mich nur an diese vielen Behindertenwerkstätten, die es auch für psychisch Kranke gibt.
Dort werden oft stumpfsinnige Arbeiten ausgeführt, die genau die Wertschätzung der Gesellschaft ausdrücken.
Psychisch Kranke werden behandelt, als wären sie geistig nicht auf den selben Level wie die Normalen.
Sowas ärgert mich maßlos.
Wie ich schon mal früher schrieb, sollten Behinderte, egal ob sie psychisch oder physisch behindert sind nicht aus dem normalen Erwerbsleben ausgeschlossen werden.
Die Gesellschaft sollte wie auch bei den Arbeitnehmern über 50 solche Arbeitsplätze subventionieren.
(Das Schlimme ist ja heute, dass ältere Mitarbeiter auch als Behinderung oder als Behinderte von der Arbeitgeberseite (an)gesehen werden.)
Das würde der Gesellschaft auf Dauer billiger kommen, als diese Leute in Behinderteneinrichtungen abzuschieben.
Der Journalist bezeichnete Hitler als jemanden, der nicht psychisch erkrankt war, sondern als jemand der so schrecklich normal war, dass er alle Menschen ansprach.
Er meinte auch, dass ein psychisch Kranker gar nicht die Energie hätte, um so weit nach oben zu steigen.
Menschen mit Psychosen oder eine andere psychische Erkrankung sind oft viel sensibler und einfühlsamer, als Menschen die nur normal sind.
Ich denke, dass ist einer der Vorteile solcher Menschen, aber sie werden von den Normalen oft nicht als solche (an)erkannt.
Eine Frau sieht in mir nicht den potentiellen Freund der einfühlsam und lieb ist, sondern den psychisch Kranken.
Die Diktatur der Normalität führt bei mir zum Singledasein und zu mehr Einsamkeit.

Welt-Artikel:
http://debatte.welt.de/kommentare/171865/die+depressionen+der+feinfühligen?#comment

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20
Nov
2009

Hans im Glück

Gestern hatte ich wieder die Tendenz zur Depression gespürt. Abends joggte ich, um meinen Serotoninspiegel anzuheben. Zum Glück hatte das Joggen einen guten Effekt auf mich ausgeübt. Leider war ich wieder viel alleine, bis auf meinen Betreuer kam keiner vorbei.
Wir räumten wieder meine Bude auf, um sie klar Schiff zu machen, wenn ich ab der nächsten Woche in der Maßnahme bin, die über meine berufliche Zukunft entscheidet.
Er meinte, dass ich mir ein paar neue Pflanzen anschaffen sollte, um es mir schön zu machen.
Dann zeigte er mir das Foto seiner Tochter, die glücklich verloren schaute.
Wenn sie wüsste wie schwierig das Leben noch wird, würde ihr das Grinsen vergeben.
Aber zum Glück sind Babys und Kinder da noch naiver.
Manchmal fällt mir die Decke auf den Kopf und dann rufe ich im Chathaus Berlin an, um meine Zeit zu vertreiben. Dort kann man zum normalen Telefontarif mit anderen Leuten telefonieren.
Komischerweise führt man die meisten guten Gespräche mit Männern, obwohl man eigentlich eine Dame kennenlernen wollte.
Gestern lernte einen jungen Mann aus meiner Stadt kennen, den man wohl als Hans im Glück bezeichnen könnte.
Er erzählte mir wie er am Automaten immer mehr Geld gewinnt, als er verliert. Und das er im Lotto mal fünf richtige plus Zusatzzahl hatte.
Er klang wie einer dieser californischen Sunnyboys, die immer auf der Sonnenseite des Lebens stehen, aber er klang nicht abgehoben, sondern selbstbewusst locker.
Irgendwann erzählte er mir, dass er nicht wüsste, ob die Frauen ihn wegen seines Geldes toll finden oder wegen ihm.
Die Schattenseiten des mehr Geld habens offenbarten sich.
Über mein Hartz4 Leben redete er nicht herablassend, sondern meinte, dass es ihm leid tun würde, wenn ich von so wenig Geld leben müsste.
Und er meinte, dass er mir zeigen könnte wie man Geld am Automaten gewinnt.
Ich dachte, die ganze Zeit, dass nicht jeder "Hans im Glück" sein kann.
Er meinte immer, dass er nie gehänselt wurde, sondern alle immer seine Freunde sein wollten.
Irgendwann wurde das Gespräch auf dieser Telefonline plötzlich unterbrochen und ich war wieder einsam und schlief anschliessend ein.
Heute war ich beim Zahnarzt und am Montag werden mir die Weisheitszähne gezogen.
Dummerweise habe ich aus Schiss mir die Zähne nicht heute ziehen lassen.

Und heute abend werde ich zu Dannys Geburtstagsfete gehen, da sie 30 wird.
Ich hatte ihr schon angedroht, dass ich ihr eine Antifaltencreme schenken werden, da lachte sie. Ein Freund meinte, dass ich ihr Anticellulitencreme schenken sollte, was noch gemeiner ist.
Warscheinlich werde ich von all dem nix schenken, weil meine Finanzreserven im Keller sind.
Soviel Geld wie "Hans im Glück" hätte ich auch manchmal gerne. Die Möglichkeiten anderen eine Freude zu bereiten, sind bei knappen Geldpegeln sehr begrenzt.
Hans im Glück schenkt seiner Freundin schon mal was für 1000 Euro, aber er weiss auch nie, ob sie sein Geld liebt.
Irgendwie meinte er, dass er langsam ihrer überdrüssig sei, obwohl sie gut im Bett sei.
Also mich liebt ja im Moment keine Frau, na was solls, vielleicht wäre manchmal die Illusion geliebt zu werden wie bei Hans im Glück, auch ne feine Sache.
Oder?

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Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

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