12
Jan
2015

Wir sind Charlie. Gibt es auch Muslime die Juden gerettet haben?

Eigenartig. 20 meiner knapp 2500 Freunde sind Pegida-Fans. Ich brauche nur auf die Facebookseite von Pegida gehen und dann verrät mir das Soziale Netzwerk, was meine Freunde so denken.
Um 18:30 Uhr laden sie in Dresden zum Spaziergang ein. So nennt man heutzutage diese Hetze. Natürlich im Gedenken an die 17 Terroropfer in Paris.
Ich lese auf dieser Seite, dass ich und andere die nicht ihrer Meinung sind "krawallgebürstete Antipatrioten" sind. Hätte es zur Zeit vor 1933 mehr solcher Antipatrioten gegeben, dann wäre Deutschland nicht in den 2. Weltkrieg geraten.
Linke werden bei Pegida schnell als Gutmenschen tituliert oder man spricht gerne von lieben multikulturellen Freunde. Natürlich kann man den höhnischen Unterton bis in mein Internetcafe hören.
So sprechen Rassisten. Ich bin immer wieder erschüttert, dass diese Hetze bis ins 21 Jahrhundert noch in vielen Herzen und Köpfen lebt.
Aber ein Muslim aus Mali ist der große Held. Lassana Bathily hat im koscheren Supermarkt gearbeitet, den der muslimische Terrorist Amedy Coulibaly überfiel. Während des Überfalls lotste er sechs Juden in ein sicheres Versteck. Das war ein Kühlraum. Er beruhigte sie und ging über einen Notausgang zur Polizei und zeichnete denen den Plan des Supermarkts. Durch das Handysignal eines Juden wußte die Polizei, wo der Geiselnehmer sich aufhielt. So konnten sie den Supermarkt stürmen und den Terroristen erschießen, der schon vier Juden zu Beginn der Geiselnahme tötete.
In der http://www.welt.de/politik/ausland/article136259820/Der-Held-von-Paris-ist-ein-Muslim-aus-Mali.html steht weiter: Lassana Bathily ist wohl das, was man als Beispiel für eine gelungene, wenn auch äußert schmerzhafte Integration bezeichnen würde. Als 16-Jähriger ist er nach Frankreich gekommen, lebte in einem Flüchtlingsheim und musste jahrelang darauf warten, überhaupt eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten. Er bezeichnete seine jüdischen Arbeitskollegen als Familie.
Ein Satz den er sagte beeindruckte mich sehr: Wir sind Brüder. Es geht nicht um Juden, Christen oder Muslime. Wir sitzen alle im selben Boot, man muss sich gegenseitig beistehen, um aus so einer Krise herauszukommen.
Jetzt fordern viele über Facebook, dass er die französische Staatsbürgerschaft erhält. Als Held fühlt sich der schüchterne 24 Jährige Bathily nicht. In meinem Leben habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass die Leisen wie der Malier mir beistanden, wenn jemand gegen mich Mobbing betrieb.

Im Internet recherchierte ich zu Juden und Muslime und da hat mich ein Artikel in der http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/muslime-retten-juden-es-gibt-sie-die-orientalischen-schindlers-13084545.html sehr beeindruckt. Dort steht, dass während des Zweiten Weltkriegs in einer Pariser Moschee namens Grande Mosquée de Paris der Imam Si Kaddour Benghabrit viele orientalische Juden eine falsche Identität gab, indem er sie als Juden deklarierte. Sie sahen ähnlich wie ihre marrokanischen Muslime aus und sprachen die selbe Sprache. Praktischerweise sind ja Juden und Muslime auch beschnitten, so dass solche Untersuchungen im Gegensatz zu Deutschland keine Identifizierung möglich machten.
Ein weiterer Pariser namens Abdul Hussain Sardari rettete ebenfalls Juden. Er arbeitete im iranischen Konsulat und behauptete, dass die 2000 iranischen Juden in Paris muslimusche Iraner wären. Iraner wurden von den Nazis als Arrier hochangesehen. Mein türkischer Freund meinte mal, wenn seine linken Freunde zuviel tranken, dass diese dann von den iranischen Arriern schwärmten und man ihren versteckten Nationalismus hörte. Sie hätten dann auch geweint. Mir was das Arrier-Dasein immer scheißegal. Das ist ein Mythos wie Atlantis.
Zumindest hatte dieser muslimische Arrier viele Juden retten können. 2000 sollen es am Ende gewesen sein. Die Geschichte zeigt doch immer wieder, dass es gute Menschen wie Lassana Bathily oder auch die Pariser Muslime Si Kaddour Benghabrit oder Abdul Hussain Sardari gibt. Ein sogenannter Gutmensch ist nicht an seiner Hautfarbe oder an seiner Religion erkennbar. Gutmenschen zeigen sich durch ein höchst ethisches und uneigennütziges Verhalten. Juden, Muslime und Christen sollten gemeinsam an solche Helden erinnern, damit Brücken gebaut werden können.
Am Sonntag marschierten der jüdische Ministerpräsident Netanjahu und der palästinensische Präsident Abbas gemeinsam mit anderen Staatschefs in der ersten Reihe gegen den Terror. Vielleicht ist dies ja auch ein hoffnungsvolles Zeichen für den Friedensprozess zwischen Israel und Palästina. Vielleicht wird der Ministerpräsident vom muslimischen Lebensretter gehört haben und seine Position gegenüber Muslime überdenken. Nicht alle sind Terroristen.
Über eine Million Pariser marschierten mit den Politikern. Viele trugen Bleistifte als Zeichen der Karikaturisten und Transparante mit der Aufschrift Ich bin Charlie. Das hat mich tief bewegt. Wir alle können Zeichen für den Frieden und die Meinungsfreiheut setzen. Wir alle atmen die selbe Luft ein und in uns fließt rotes Blut. Wir alle sind eins!
Ich hoffe, dass heute auf den Pegida-Demos weniger los ist, als manche dieser Rassisten hoffen. Auch eine Internetseite von frankophonen Zeichnern namens Karikaturisten gegen Pegida https://www.facebook.com/pages/Karikaturisten-gegen-Pegida-Caricaturistes-unis-contre-Pegida/847889605276042 wendet sich gegen die Vereinnahmung durch die Pegida-Bewegung. Diese Seite hat sehr lustige Karikaturen gezeichnet z. B. eine Figur die wie Hitler aussieht und den Arm nach oben hebt. Hitler trägt als Transparent Ich bin Charlie. Auch die rechtsextreme Marie Le Pen von der Front Nation wollte mitmarschieren. Sie wurde ausgeladen. Zu blöd, dass sie als Frau kein Hitlerbärtchen tragen kann. Wobei von Damenbärten habe ich auch schon gerüchteweise gehört.
Sie bräuchte nur genug männliche Hitlerhormone. ;-)



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Es geht mir beschissen

Ich habe eine schwere Depression. Ich würde meiner Erkrankung 8 von 10 Punkten geben. Meine psychische Erkrankung bekommt daher was die Intensivität angeht die Schulnote gut. Als Schulkind hätte ich mich über so eine Note sehr gefreut. Gestern versuchte ich wieder mit Selbsthypnose und den Suggestionen "Ich bin frei von Depressionen und ich fühle mich gut" von dieser Bürde zu befreien. Leider ging meine Depressionsskala nur um ein oder zwei Punkte zurück. Heute bin ich wieder auf das selbe Niveau angelangt wie am Wochenende. Auch habe ich meinen Ein-Euro-Job verschlafen und ich werde mich beim Psychiater krank schreiben.
Am Wochenende falle ich regelmässig in ein tiefes Loch. Ich habe kaum jemanden mit dem ich mich treffen kann. Sonntage entwickeln sich zu Lieblingstagen meiner schwarzen Dame. Sie liebt auch besonders Feiertage und die Zeit zwischen Dezember und Januar, wenn der Winter-Blues zuschlägt.
Meine Mutter lud Wochenende ihre Arbeitskollegen zum Essen ein. Es hab Fondue mit Käse und Fleisch. Ich liebe es, wenn das Fleisch bruzzelt und zischt. Auch Salate und Wein gab es. Bei den Vorbereitungen wie Tisch decken, Paprika und Salat schneiden beteiligte ich mich. Auch saugte ich bei meiner Mutters Wohnung, aber ich merkte wie schwer mir alles fiel. Am liebsten hätte ich mich in mein Bett verkrochen, um darauf zu warten, dass mein Leben endlich verwest. In einem solchen Zustand ist man selbst zu träge sich selbst umzubringen, da die Energie dazu fehlt. Selbstmörder brauchen eine aggressive Energie, um sich vor dem Zug zu stoßen. Eine schwere Depression ist ein wunderbarer Schutz gegen Suizide. So lange jemand lethargisch im Bett liegt, kann sich jeder Angehörige von Depressiven ohne Nerventee hinlegen. Gefährlicher ist es, wenn der Frühling und der Sommer dem Depressiven endlich die Kraft zuflösst die zur Selbsttötung notwendig ist. Auch Antidepressiva können den Depressiven in die Lage versetzen, dass man endlich Hand an sich legen kann. Die selbstzerstörerischen Gedanken verschwinden ja nicht plötzlich, wenn die Sonne mehr scheint oder Antidepressiva Glücksbotenstoffe im Gehirn freisetzen.
Meine Mutter kann wunderbar essen zubereiten. Die Kollegen waren jedenfalls wie ich begeistert. So lange ich das Essen in mich einführte, konnte ich meine WG-Bewohnerin die schwarze Dame vergessen. Sie war nicht zu diesem Essen eingeladen. Sie sollte mal ruhig alleine in meiner Wohnung ohne mich verwesen.
Sie war zum Glück selten während des Essens zu mir hässlich. Nur in der Küche fing sie an wieder ein paar hässliche Dinge zu sagen. Nur was, habe ich wieder vergessen. Ich verdränge eh gerne alles. Sie ist oft perfektionistisch veranlagt und entsprechend von sich selbst überfordert. Wie es sich für eine Polin gehört, kreist sie wie ein Helikopter, um ihre Gäste, damit sie einen unvergesslichen Abend haben. Dabei vergisst sie schon mal selbst zu essen und das Leben zu genießen.
Meine Mutter ist sehr kontrastreich. Sie kann auch sehr liebevoll und mütterlich sein, wenn sie einen sagt, dass zuviel Salz sehr ungesund ist. Dann gibt sie einem einen Artikel aus der Apotheken-Umschau, wo drinne steht welche Nebenwirkungen durch diesen Konsum entstehen z. B. Bluthochdruck. Manchmal schütte ich extra noch eine Portion Salz über meine Suppe, um meine Autonomie zu wahren. Ich will selbst entscheiden, ob ich Salz zu mir nehme. Meine Mutter wiederholt sich ständig. Andererseits sagt sie zu mir, dass ich mich nicht wiederholen sollte, da sie dies schon gehört hätte. Auch ihre geistig Behinderten Bewohner wiederholen gerne ihre Mantras. Ich habe das selbst erlebt, dass kann irgendwann einen krank machen. Menschen mit schweren körperlichen, geistigen und psychischen Behinderungen können einer Pflegekraft auf die Psyche schlagen. Eine Pflegerin wie meine Mutter kann daher irgendwann Mantras nicht ertragen, die schnell beim reden entstehen. Aber durch meine Depression fehlt es mir selbst schwer immer die Aufmerksamkeit aufzubringen, um meine Mutter zu schonen.
Aber insgesamt ging der Fondue-Abend gut vorrüber und nach 2 Stunden gegen 20 Uhr verabschiedete ich mich. Ich merke, dass meine Mutter sich bemühte ihre eigenen Aggressionen und Unzufriedenheit in den Griff zu bekommen. Auch ich habe die aggressiven und wütenden Gefühle in mir hochsteigen gesehen, aber sie dann wie Wolken an mir vorbeiziehen lassen. Ich will mich nicht an negativen Dingen festhalten. Leider will die schwarze Dame davon nichts wissen, später begrüßte sie mich herzlich in meiner kleinen Altbauwohnung. Ich gab ihr nur alten Kaffee und signalisierte ihr, dass sie mich am Arsch lecken kann. Sie zeigte mir ihren berühmten Vogel. Mal schauen wie das weitere Leben mit meiner WG-Bewohnerin aussehen wird. Ich würde sie gerne aus meiner Wohnung klagen, aber sie hat gewiss noch bessere Tricks und Anwälte. Mein Leben will ich deprifrei gestalten. Das ist ein großer Traum von mir.



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Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

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