Ich hatte eine Begegnung mit einem Obdachlosen
Heute Abend war ich bei Buddhisten am meditieren. Mein Mantra hat fett gewirkt und ich habe meine Depressionen überwunden. Ein Sieg über die Dunkelheit! Ich bin mir sicher, dass mein buddhistischer Einsatz vor einigen Tagen in einer Villa etwas in mir verändert hat und ich wieder ein Zugang zu meiner Buddhaschaft habe. Als ich mit einem Buddhisten zum Bahnhof gegen 21:30 lief war es sehr kalt und es schneite. Schnee lag. Ein Zug fiel aus. Ich und der Buddhist unterhielten uns angeregt darüber wie man Wut, Ärger, Hass, Aggressionen und Gier überwinden kann. Das sind im Buddhismus die Gifte, die einem persönlich schaden. Und diese Gifte wirkten dank meines Maniker-Freundes wunderbar, den ich damals vor der Obdachlosigkeit rettete. Oder sie wirkten so wunderbar, da ich es zugelassen hatte. Seine Verhalten fand ich teilweise sehr undankbar und egozentrisch. Heute versuche ich seinen Buddhakern zu erkennen und mich innerlich mit ihm zu versöhnen. Jeder Mensch hat einen wunderschönen Kern, der von Menschlichkeit getragen ist. Selbst Adolf Hitler verschonte einen jüdischen Arzt, der seine Mutter bis zum Tod pflegte. Er war dankbar diesen Menschen und sah in ihn keinen Juden, sondern einen Menschen.
Dann kam uns ein Mann entgegen der im Ärgerzustand unterwegs war. Er sagte, dass man ihm sein ganzes ALG-2 gestohlen hatte. Das sind 374 Euro. Dann fragte er nach nem Euro. Das Geld gab ich ihm noch nicht, da ich mehr über ihn erfahren wollte. Er erzählte uns, dass er im Obdachlosenasyl bestohlen wurde und dank eines anderen wenigstens seine Jacke wieder bekam. Die Geschichte klang glaubwürdig, da ich öfters von Diebstahl in Obdachlosenasylen hörte. Ich gab ihn etwas mehr als 50 Cent. Er sagte zu uns, dass ihm das Schnorren sehr unangenehm ist. Er war bis vor 2 Monaten nicht obdachlos. Dann verlor er seine Wohnung, da er süchtig nach Heroin wurde.
Er ärgerte sich auch darüber, dass ein Bekannter von ihm bis jetzt sich nicht gemeldet hatte, damit er bei ihm übernachten könnte. In diesem Asyl wäre das Zimmer ohne Fenster und er würde nicht merken, ob es schon Tag ist. Er muss jeden morgen zum Methadon-Arzt und er will den Termin nicht verschlafen.
Ich hatte bei ihm direkt ein Vertrauen. Mancher seiner Sätze erinnerten mich ein bisschen an meinen Maniker-Freund. Er wollte mindestens 40 Quadratmeter und es sollte schön sein. Seine Anspruchshaltung als Wohnungsloser hatte er nicht verloren. Seine Sätze klangen sehr intelligent und wohlklingend. Er hatte Bildung. Dann erzählte er uns mal von einer Frau die 20 Euro ihm beim Schnorren schenkte. Er durfte bei ihr übernachten. Sie bot ihm an, dass er das nächste mal auch bei ihr wieder schlafen kann. Als er am nächsten Tag bei ihr anklopfte beschimpfte sie ihn und drohte mit der Polizei. Das hatte ihn gekränkt. Ich sagte zu ihm, dass er nicht weiss, was in der Frau vorging. Vielleicht war ihr fester Freund in ihrer Wohnung.
Dann fragte er mich, ob ich ein Ticket hätte, um ihn mitzunehmen. Ich sagte ja, dann fuhren wir. Er erzählte mir während der Fahrt, dass er Grafikdesigner wäre und mindestens 1300 Euro für einen PC braucht. Er wollte sich wieder selbstständig machen. Und er meckerte darüber, dass seine Verwandten ihm das Erbe seiner Oma nicht geben. Ich sagte zu ihm, dass sie vielleicht denken, dass er dann das Geld für Drogen ausgibt. Er wirkte verzweifelt und meinte, dass Geld all seine Sorgen lösen würde. Ich hatte meine Zweifel. So lange er nichts in sich selbst ändert, wird sich sein Unglück wiederholen. Geld verführt zu dummen Ausgaben, vorallem wenn ich in einem schlechten Lebenszustand bin. Dann wird das Geld die neue Droge. Ansatzweise kenne ich das ja, wenn ich 300 Euro in der Hand habe und dann Lustkäufe mache, um meine innere Leere zu füllen.
Die ganze Zeit dachte ich noch nach,ob ich ihn ein Obdach bei mir gewähre. Er wirkte sympathisch. Dann dachte ich an die katastrophale Erfahrung mit meinen Maniker Freund. Er wohnte eine Woche bei mir und ich war völlig am Ende danach. Ich spürte bei dem Methadon-Mann, dass er angespannt und verzweifelt war. Auch spürte ich eine nervöse Energie. Menschen im Ärgerzutand brauchst du nicht, dachte ich. Dieser Ärgerzustand hat dich doch schon bei deinem Maniker-Freund überfordert. Am Ende war ich noch ärgerlicher als er. Ich beschloß meine Vernunft einzusetzen und nicht meinem Helfers-Syndrom nachzugehen. Ich muss auf mich und mein Herz achten. Ich kann nur etwas abgeben, wenn es mir nicht schadet. Und bei diesem Ex-Junkie war in mir das Gefühl, dass diese Aufgabe mich überfordern wird. Vielleicht war die Frau auch überfordert und konnte es ihm nicht ehrlich sagen und wurde stattdessen laut und drohte mit der Polizei. Aggressionen sind oft ein Ausdruck von Verzweiflung und Abwehrhaltung. Mag sein, dass ihr erst später klar wurde, dass sie die Aufgabe überfordern wird. Ich machte stattdessen bei meinem manischen Freund weiter und ging vor die Hunde.
Der Wohnungslose stieg aus dem Zug aus und machte wohl sein Weg in das verhasste Obdachlosenasyl. Er hatte richtig Angst davor. Aber manchmal muss ich auch jemanden loslassen, um mich zu schützen.
Ich will mich endlich wertschätzen und meine eigenen Grenzen und Bedürfnisse erkennen!
Was mich traurig macht, dass ihn anscheinend alle Familienangehörigen fallen gelassen haben. Als seine Oma starb, musste er auf die Straße.
Ich werde auf jeden Fall für ihn beten. Auch hoffe ich, dass der Frühling schnell kommt und er dann nicht gezwungen ist so eine Notunterkunft aufzusuchen.
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Kontakt: deprifrei @web.de
Dann kam uns ein Mann entgegen der im Ärgerzustand unterwegs war. Er sagte, dass man ihm sein ganzes ALG-2 gestohlen hatte. Das sind 374 Euro. Dann fragte er nach nem Euro. Das Geld gab ich ihm noch nicht, da ich mehr über ihn erfahren wollte. Er erzählte uns, dass er im Obdachlosenasyl bestohlen wurde und dank eines anderen wenigstens seine Jacke wieder bekam. Die Geschichte klang glaubwürdig, da ich öfters von Diebstahl in Obdachlosenasylen hörte. Ich gab ihn etwas mehr als 50 Cent. Er sagte zu uns, dass ihm das Schnorren sehr unangenehm ist. Er war bis vor 2 Monaten nicht obdachlos. Dann verlor er seine Wohnung, da er süchtig nach Heroin wurde.
Er ärgerte sich auch darüber, dass ein Bekannter von ihm bis jetzt sich nicht gemeldet hatte, damit er bei ihm übernachten könnte. In diesem Asyl wäre das Zimmer ohne Fenster und er würde nicht merken, ob es schon Tag ist. Er muss jeden morgen zum Methadon-Arzt und er will den Termin nicht verschlafen.
Ich hatte bei ihm direkt ein Vertrauen. Mancher seiner Sätze erinnerten mich ein bisschen an meinen Maniker-Freund. Er wollte mindestens 40 Quadratmeter und es sollte schön sein. Seine Anspruchshaltung als Wohnungsloser hatte er nicht verloren. Seine Sätze klangen sehr intelligent und wohlklingend. Er hatte Bildung. Dann erzählte er uns mal von einer Frau die 20 Euro ihm beim Schnorren schenkte. Er durfte bei ihr übernachten. Sie bot ihm an, dass er das nächste mal auch bei ihr wieder schlafen kann. Als er am nächsten Tag bei ihr anklopfte beschimpfte sie ihn und drohte mit der Polizei. Das hatte ihn gekränkt. Ich sagte zu ihm, dass er nicht weiss, was in der Frau vorging. Vielleicht war ihr fester Freund in ihrer Wohnung.
Dann fragte er mich, ob ich ein Ticket hätte, um ihn mitzunehmen. Ich sagte ja, dann fuhren wir. Er erzählte mir während der Fahrt, dass er Grafikdesigner wäre und mindestens 1300 Euro für einen PC braucht. Er wollte sich wieder selbstständig machen. Und er meckerte darüber, dass seine Verwandten ihm das Erbe seiner Oma nicht geben. Ich sagte zu ihm, dass sie vielleicht denken, dass er dann das Geld für Drogen ausgibt. Er wirkte verzweifelt und meinte, dass Geld all seine Sorgen lösen würde. Ich hatte meine Zweifel. So lange er nichts in sich selbst ändert, wird sich sein Unglück wiederholen. Geld verführt zu dummen Ausgaben, vorallem wenn ich in einem schlechten Lebenszustand bin. Dann wird das Geld die neue Droge. Ansatzweise kenne ich das ja, wenn ich 300 Euro in der Hand habe und dann Lustkäufe mache, um meine innere Leere zu füllen.
Die ganze Zeit dachte ich noch nach,ob ich ihn ein Obdach bei mir gewähre. Er wirkte sympathisch. Dann dachte ich an die katastrophale Erfahrung mit meinen Maniker Freund. Er wohnte eine Woche bei mir und ich war völlig am Ende danach. Ich spürte bei dem Methadon-Mann, dass er angespannt und verzweifelt war. Auch spürte ich eine nervöse Energie. Menschen im Ärgerzutand brauchst du nicht, dachte ich. Dieser Ärgerzustand hat dich doch schon bei deinem Maniker-Freund überfordert. Am Ende war ich noch ärgerlicher als er. Ich beschloß meine Vernunft einzusetzen und nicht meinem Helfers-Syndrom nachzugehen. Ich muss auf mich und mein Herz achten. Ich kann nur etwas abgeben, wenn es mir nicht schadet. Und bei diesem Ex-Junkie war in mir das Gefühl, dass diese Aufgabe mich überfordern wird. Vielleicht war die Frau auch überfordert und konnte es ihm nicht ehrlich sagen und wurde stattdessen laut und drohte mit der Polizei. Aggressionen sind oft ein Ausdruck von Verzweiflung und Abwehrhaltung. Mag sein, dass ihr erst später klar wurde, dass sie die Aufgabe überfordern wird. Ich machte stattdessen bei meinem manischen Freund weiter und ging vor die Hunde.
Der Wohnungslose stieg aus dem Zug aus und machte wohl sein Weg in das verhasste Obdachlosenasyl. Er hatte richtig Angst davor. Aber manchmal muss ich auch jemanden loslassen, um mich zu schützen.
Ich will mich endlich wertschätzen und meine eigenen Grenzen und Bedürfnisse erkennen!
Was mich traurig macht, dass ihn anscheinend alle Familienangehörigen fallen gelassen haben. Als seine Oma starb, musste er auf die Straße.
Ich werde auf jeden Fall für ihn beten. Auch hoffe ich, dass der Frühling schnell kommt und er dann nicht gezwungen ist so eine Notunterkunft aufzusuchen.
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deprifrei-leben - 20. Mär, 23:06