Lara
Heute habe ich mich gefreut, dass ich nur noch 112,2 kg wog und endlich deutlich unter mein übliches Gewicht fiel. Vorher war ich meist bei 114-115 kg. Letzte Zeit habe ich mich mehr bewegt und weniger Frustessen veranstaltet.
Heute Abend war ich mit einer Freundin verabredet. Sie wollte ein Treffen mit ihren Freunden veranstalten. Ich freute mich schon, dass ich nach langer Zeit wieder Alkohol trinken würde.
Als ich in Düsseldorf an ihrer Tür kingelte, machte sie nicht auf. Ich war wieder enttäuscht.
Lara hat wie ich psychische Probleme. Sie hat eine schlimme Vergangenheit hinter sich und wurde auch traumatisiert. Sie kann z. B. nicht für die Schule lernen, da sie unter Druck sich nichts aneignen kann. Sie wurde früher stark zur Leistung gedrängt.
Sie ist eine tolles Wesen. Ich mag ihren Humor und ihre Herzlichkeit. Ihre Stimme klingt wie Amy Winehouse. Was könnte sie aus ihrem Gottesgeschenk alles machen!
Aber sie wird von ihren Vergangenheit immer wieder überrollt.
Sie will was soziales machen, aber kann sich selbst nicht helfen. Psychisch Kranke haben häufig ein ausgeprägtes Helfers-Syndrom, um sich von der eigenen Not abzulenken.
Als ich wie sie in den 20ern steckte, wollte ich mal Altenpfleger, dann Sozialhelfer oder Erzieher werden. Heute denke ich, dass ich unreif war und wie sie nicht wusste, was ich stattdessen mit meinem Leben anfangen soll. Meine kluge Mutter riet mir damals von einem sozialen Beruf ab, auch wegen meiner psychischen Erkrankungsgeschichte.
Sie redet über ihre psychischen Probleme nicht mehr wie sie mir vor 4 Tagen im Cafe erzählte. Sie hätte schlechte Erfahrungen gemacht, wenn sie Fremden ihre Horrorgeschichten erzählt hätte. Ich sagte zu ihr zuviel reden ist schlecht, aber nichts erzählen hilft auch nicht.
Ich verstehe ihr Verhalten und ihre Unzuverlässigkeit nicht, wenn sie mir nichts aus ihrem persönlichen Leben erzählt. Und einem Freund wie mir kann sie mehr erzählen. Ich lehne sie ja nicht ab,da ich selbst Probleme mit meiner psychischen Gesundheit habe.
Auch meinte ich, dass man sich langsam öffnen sollte. Mein türkischer Freund meinte mal, dass er einen Fremden an seiner Tür auch nicht gleich um den Hals fällt und ihn reinlässt. So sollte man auch nicht alles gleich den nächstbesten preisgeben.
Früher musste ich jedem auch erzählen, dass ich psychisch einen Knacks habe. Die Depression wurde meine Identität, da ich keine andere hatte. Heute öffne ich mich langsamer, ich beobachte mehr wie Menschen ticken. Ich will auch nicht den ganzen Psychomüll eines Menschen auf einmal hören. Es ist gut über Depressionen und psychische Erkrankungen zu sprechen, aber wir sollten unsere Umwelt auch nicht damit überfordern. Wir sollten häppchenweise davon sprechen. Dann kommt unsere Botschaft auch eher an.
Lara war heute wieder einmal unzuverlässig. Mein Ärger ist mittlerweile verflogen, weil ich sie verstehe.
http://facebook.com/deprifrei
http://twitter.com/deprifrei
Kontakt: deprifrei @web.de
Heute Abend war ich mit einer Freundin verabredet. Sie wollte ein Treffen mit ihren Freunden veranstalten. Ich freute mich schon, dass ich nach langer Zeit wieder Alkohol trinken würde.
Als ich in Düsseldorf an ihrer Tür kingelte, machte sie nicht auf. Ich war wieder enttäuscht.
Lara hat wie ich psychische Probleme. Sie hat eine schlimme Vergangenheit hinter sich und wurde auch traumatisiert. Sie kann z. B. nicht für die Schule lernen, da sie unter Druck sich nichts aneignen kann. Sie wurde früher stark zur Leistung gedrängt.
Sie ist eine tolles Wesen. Ich mag ihren Humor und ihre Herzlichkeit. Ihre Stimme klingt wie Amy Winehouse. Was könnte sie aus ihrem Gottesgeschenk alles machen!
Aber sie wird von ihren Vergangenheit immer wieder überrollt.
Sie will was soziales machen, aber kann sich selbst nicht helfen. Psychisch Kranke haben häufig ein ausgeprägtes Helfers-Syndrom, um sich von der eigenen Not abzulenken.
Als ich wie sie in den 20ern steckte, wollte ich mal Altenpfleger, dann Sozialhelfer oder Erzieher werden. Heute denke ich, dass ich unreif war und wie sie nicht wusste, was ich stattdessen mit meinem Leben anfangen soll. Meine kluge Mutter riet mir damals von einem sozialen Beruf ab, auch wegen meiner psychischen Erkrankungsgeschichte.
Sie redet über ihre psychischen Probleme nicht mehr wie sie mir vor 4 Tagen im Cafe erzählte. Sie hätte schlechte Erfahrungen gemacht, wenn sie Fremden ihre Horrorgeschichten erzählt hätte. Ich sagte zu ihr zuviel reden ist schlecht, aber nichts erzählen hilft auch nicht.
Ich verstehe ihr Verhalten und ihre Unzuverlässigkeit nicht, wenn sie mir nichts aus ihrem persönlichen Leben erzählt. Und einem Freund wie mir kann sie mehr erzählen. Ich lehne sie ja nicht ab,da ich selbst Probleme mit meiner psychischen Gesundheit habe.
Auch meinte ich, dass man sich langsam öffnen sollte. Mein türkischer Freund meinte mal, dass er einen Fremden an seiner Tür auch nicht gleich um den Hals fällt und ihn reinlässt. So sollte man auch nicht alles gleich den nächstbesten preisgeben.
Früher musste ich jedem auch erzählen, dass ich psychisch einen Knacks habe. Die Depression wurde meine Identität, da ich keine andere hatte. Heute öffne ich mich langsamer, ich beobachte mehr wie Menschen ticken. Ich will auch nicht den ganzen Psychomüll eines Menschen auf einmal hören. Es ist gut über Depressionen und psychische Erkrankungen zu sprechen, aber wir sollten unsere Umwelt auch nicht damit überfordern. Wir sollten häppchenweise davon sprechen. Dann kommt unsere Botschaft auch eher an.
Lara war heute wieder einmal unzuverlässig. Mein Ärger ist mittlerweile verflogen, weil ich sie verstehe.
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deprifrei-leben - 19. Jan, 22:52