Ich bin eine treudoofe Depri-Tomate!
Mein Kopf fühlt sich schwer an, obwohl mein Tag gestern gut war. Ich war beim Orthopäden. Brachte ihn den Bericht vom Krankenhaus. Der Oberarzt empfahl eine OP an der Hand. Der Orthopäde war zuerst unsicher. Als ich ihn sagte, dass der Chirurg die Chancen auf Besserung groß sieht, lenkte auch der Orthopäde in seine Meinung ein und fand die Idee mit der Operation auch gut. Auch meinte er, dass das Krankenhaus einen guten Ruf hätte. Er will mir die Überweisung geben, sobald mir das Krankenhaus den Operationstermin bekannt gibt.
Nachmittags traf ich meinen türkischen Freund I. nach vielen Wochen wieder. Er sah aus wie Robinson Crusoe. Sein Bart wucherte. Er sagte mir, dass er soviel studieren und arbeiten würde, dass er nicht dazu käme sich zu rasieren. Er studiert Architektur. Mit 35 ist mein Traum vom Studentenleben wohl ausgeträumt. Zu meinen christlichen Studententreff gehe ich wohl auch, um meine nicht gelebte Jugend nachzuholen. Die Studenten sind zwischen 20 und 30 und ich bin der Opa dort. Ewig werde ich dort nicht Opa spielen, irgendwann werde ich den Absprung ins Altersheim machen;-)!
Ich trank mit ihm ein Tee im beliebten Cafe. Dort tummeln sich auch viele Studenten. Das Studentenleben hat auf mich einen großen Reiz. Mir gefällt die Mischung aus Bildung, Jugend und Spass. Irgendwie hätte ich mal Bock auf eine Studentenparty zu gehn.
I. und ich hatten keinen Kontakt, weil seine Sim-Karte im Arsch ging und sein Anbieter es nicht schaffte ihm eine neue Karte zu senden. Ich schmiss ihm einen Zettel in den Briefkasten, dass ich ihn vermissen würde und er sich melden sollte. Auch meine Handynr. schrieb ich ihm. Zuerst dachte seine Freundin, dass ich eine Frau sei und sie wurde eifersüchtig. Dann las sie meinen Namen. I. lachte und meinte, sowas kann nur eine Schwuchtel schreiben. Ich musste auch lachen.
Dann unterhielten wir uns weiter. Ich merkte, dass er nicht mehr so energievoll ist wie früher. Er meint, dass er langsam alt wird. Er ist fast 36. Langsam will er auch eine Familie gründen. Diesen Traum von Familiengründung habe ich fast begraben. Im neuen Jahr will ich meine Umschulung beginnen, damit ich endlich bessere Grundlagen für mein Leben habe. Der Wert eines Mannes bemisst sich noch immer sehr stark an seinem Einkommen. Arme Männer werden von Frauen schnell als mögliche Partner ausgesiebt. Die Frauen nehmen von der Emanzipation nur ihre Vorteile, aber einem Mann versorgen kommt ihnen nicht in die Tüte. Noch immer ist es verbreitet, dass Frauen sich von Männern versorgen lassen. Trotz Alice Schwarzer und Frauenbewegung. Vielleicht bin ich einfach auch nur frustriert und neidisch darauf, dass Frauen sich das Beste nehmen und Betamännchen wie mich im Regen stehen lassen. Alphamännchen haben allerdings auch nicht immer nur Vorteile. Die Schwester meiner Mutter hatte so einen Mann. Der sieht gut aus, ist charismatisch und redegewandt. Und er verdiente viel Geld. Aber er war auch egoistisch und ging fremd. Ich dagegen bin eine treudoofe Depri-Tomate.
Vielleicht suche ich einfach auch Erklärungen, warum mein Leben bei Frauen so ohne Erfolg gekrönt ist. Meine Denkmuster werden wieder mehr schwarz/weiss. Der Farbfilm ist baden gegangen. Zur Zeit meditiere ich auch nicht genug, damit mein Farbfilm wieder aus dem Wasser auftaucht. Meditation verändert den Geist und macht manches was einem vorher wichtig erschien unwichtig. Der eigene Egoismus wird kleiner. Und man sieht mehr das Ganze. Allerdings dauert es eine Weile bis man in diesem Zustand des Einsseins kommt. Heute muss ich mehr meditieren als früher, um einen Effekt festzustellen. Das Gehirn gewöhnt sich anscheinend auch an das Mantra. Der Widerstand wird größer, aber der Buddhismus sieht dies als Herausforderung an, um innerlich zu wachsen.
Nach über einer Stunde verliess ich meinen Freund und ging zu einem buddhistischen Treffen, um mein Geist mit dem Mantra wieder zu beleben. Leider ist Erleuchtung auch eine Sache der Arbeit an sich selbst und kein dauerhafter Zustand wie ich früher annahm. Ohne das Mantra wäre ich gewiss schwerstdepressiv und hoffnungslos.
http://facebook.com/deprifrei
http://twitter.com/deprifrei
Kontakt: deprifrei @web.de
Nachmittags traf ich meinen türkischen Freund I. nach vielen Wochen wieder. Er sah aus wie Robinson Crusoe. Sein Bart wucherte. Er sagte mir, dass er soviel studieren und arbeiten würde, dass er nicht dazu käme sich zu rasieren. Er studiert Architektur. Mit 35 ist mein Traum vom Studentenleben wohl ausgeträumt. Zu meinen christlichen Studententreff gehe ich wohl auch, um meine nicht gelebte Jugend nachzuholen. Die Studenten sind zwischen 20 und 30 und ich bin der Opa dort. Ewig werde ich dort nicht Opa spielen, irgendwann werde ich den Absprung ins Altersheim machen;-)!
Ich trank mit ihm ein Tee im beliebten Cafe. Dort tummeln sich auch viele Studenten. Das Studentenleben hat auf mich einen großen Reiz. Mir gefällt die Mischung aus Bildung, Jugend und Spass. Irgendwie hätte ich mal Bock auf eine Studentenparty zu gehn.
I. und ich hatten keinen Kontakt, weil seine Sim-Karte im Arsch ging und sein Anbieter es nicht schaffte ihm eine neue Karte zu senden. Ich schmiss ihm einen Zettel in den Briefkasten, dass ich ihn vermissen würde und er sich melden sollte. Auch meine Handynr. schrieb ich ihm. Zuerst dachte seine Freundin, dass ich eine Frau sei und sie wurde eifersüchtig. Dann las sie meinen Namen. I. lachte und meinte, sowas kann nur eine Schwuchtel schreiben. Ich musste auch lachen.
Dann unterhielten wir uns weiter. Ich merkte, dass er nicht mehr so energievoll ist wie früher. Er meint, dass er langsam alt wird. Er ist fast 36. Langsam will er auch eine Familie gründen. Diesen Traum von Familiengründung habe ich fast begraben. Im neuen Jahr will ich meine Umschulung beginnen, damit ich endlich bessere Grundlagen für mein Leben habe. Der Wert eines Mannes bemisst sich noch immer sehr stark an seinem Einkommen. Arme Männer werden von Frauen schnell als mögliche Partner ausgesiebt. Die Frauen nehmen von der Emanzipation nur ihre Vorteile, aber einem Mann versorgen kommt ihnen nicht in die Tüte. Noch immer ist es verbreitet, dass Frauen sich von Männern versorgen lassen. Trotz Alice Schwarzer und Frauenbewegung. Vielleicht bin ich einfach auch nur frustriert und neidisch darauf, dass Frauen sich das Beste nehmen und Betamännchen wie mich im Regen stehen lassen. Alphamännchen haben allerdings auch nicht immer nur Vorteile. Die Schwester meiner Mutter hatte so einen Mann. Der sieht gut aus, ist charismatisch und redegewandt. Und er verdiente viel Geld. Aber er war auch egoistisch und ging fremd. Ich dagegen bin eine treudoofe Depri-Tomate.
Vielleicht suche ich einfach auch Erklärungen, warum mein Leben bei Frauen so ohne Erfolg gekrönt ist. Meine Denkmuster werden wieder mehr schwarz/weiss. Der Farbfilm ist baden gegangen. Zur Zeit meditiere ich auch nicht genug, damit mein Farbfilm wieder aus dem Wasser auftaucht. Meditation verändert den Geist und macht manches was einem vorher wichtig erschien unwichtig. Der eigene Egoismus wird kleiner. Und man sieht mehr das Ganze. Allerdings dauert es eine Weile bis man in diesem Zustand des Einsseins kommt. Heute muss ich mehr meditieren als früher, um einen Effekt festzustellen. Das Gehirn gewöhnt sich anscheinend auch an das Mantra. Der Widerstand wird größer, aber der Buddhismus sieht dies als Herausforderung an, um innerlich zu wachsen.
Nach über einer Stunde verliess ich meinen Freund und ging zu einem buddhistischen Treffen, um mein Geist mit dem Mantra wieder zu beleben. Leider ist Erleuchtung auch eine Sache der Arbeit an sich selbst und kein dauerhafter Zustand wie ich früher annahm. Ohne das Mantra wäre ich gewiss schwerstdepressiv und hoffnungslos.
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deprifrei-leben - 15. Dez, 23:36