Warum Männer schwach sind und wie Anders Behring Breivig einer kruden Ideologie bedürfen, um sich als echter Kerl zu fühlen
Eigentlich wollte ich über den Massenmörder von Utöya und Oslo keinen großen Artikel schreiben, weil ich die Verbindung zu mir selbst nicht sah. Jetzt erkenne ich je mehr ich über ihn erfahr, auch Paralellen zu mir. Anders Behring Breivig ist wie ich ein Scheidungskind. Genauso wie ich hat er seit Jahren keinen Kontakt zu seinen Vater, seit er 15 ist. Bei mir ist das mit 20 geschehen. Aber schon vorher gab es große Probleme mit meinen Vater. Und irgendwie schreibe ich selten über ihn, weil es einfach weh tut. Er ist 32 Jahre alt, also fast so alt wie ich.
Die Abwesenheit des Vaters scheint er jedenfalls nicht so gut verkraftet zu haben. Jetzt wird mir klar, dass die Abwesenheit meines Vaters der Auslöser meiner schlimmsten Depressionen war, die über zehn Jahre andauerte. Statt meine Wut und Aggressionen wie Breivig auf etwas Böses zu lenken, was sich z. B. Islam nannte, habe ich stattdessen Depressionen bekommen.
Anscheinend hat Breivig den Verlust des Vaters dadurch kompensiert, dass er sich Feindbilder schuf. Vielleicht war er in Wirklichkeit auf seinen Vater böse, aber er hatte diese Empfindungen unterdrückt. Der Vater wollte sich nicht mit ihm versöhnen, was auch bei meinen Vater der Fall ist.
Genauso wie ich hat er eine enge Beziehung zu seiner Mutter. Er hat das Empfinden, dass der Mann durch den Feminismus verweichlicht wurde. Auch ich habe mir öfters die Frage gestellt, was heutzutage einen Mann ausmacht, da bei mir wie bei ihm das Vorbild einer Vaterfigur fehlte. Ich vermute, dass ihm ein männliches Selbstbewusstsein fehlte und dieses Mannsein drückte sich dann aus, dass er sich als Kreuzritter in seiner Phantasie stilisierte.
Im Laufe der Zeit hatte er sich durch das Internet, ähnlich wie viele Islamisten radikalisiert und hatte Wut auf Feminismus, Linke und Islam bekommen.
Ich denke, dass dieser junge wütende Mann die Orientierung verloren hat, weil er in der heute feminisierten Welt nicht wusste, was ein Mann zu einem Mann macht. Ich kenne viele starke Frauen, aber wenige starke Männer. Männer sind in der heutigen Zeit auf der Suche nach sich selbst. Ein Freund von mir entwickelt sich durch seine türkischen Kollegen auf der Arbeit immer mehr zu einem abgebrühten Macho, der solche Worte wie "Bitch" sagt. Er will cool ankommen und will männlich wirken. Und er meint, dass er durch diese vulgäre Art mehr Erfolg hat. Früher wirkte mein bester Freund sensibler und feinfühliger, was ich mittlerweile vermisse. In Prinzip hat das Mannsein im Unterschied zum Frausein keine modernen Vorbilder. Wir haben nur die Wahl in die Vergangenheit zu greifen z. B. Machos, Patriarchen zu spielen oder in der Gegenwart orientierungslos an unserem Mannsein zu werkeln. Wir dürfen heute unsere Aggressionen und Wut nicht ausleben, da die Feministinnen das Mannsein als Wurzel allen Unglücks ansahen und ansehen. Männer haben die meisten Kriege begonnen, sie haben meistens gefoltert und auch die meisten Vergewaltigungen gehen auf Männer zurück.
Ich wuchs damit auf, dass z. B. boxen schlecht sei. Meine Mutter mochte den Sport nicht, da er zu brutal ist. Auch bekam ich als kind ein schlechtes Gewissen, wenn ich mit einem Spielrevolver Cow Boy spielte. Ich wurde von meiner Mutter hauptsächlich erzogen und am Wochenende traf ich meinen Vater, der meist einen bemitleidenswerten Zustand offenbarte. Er zog über meine Mutter her und gab allen anderen die Schuld an seinem Leben. Meine Mutter dagegen wirkte stark, da sie wusste, was sie im Leben erreichen wollte. Mein Vater wollte früher den Ernährer spielen, aber er kam während der Ehe nicht zurecht damit, dass meine Mutter eine selbstbewusste polnische feministische Frau ist.
Ich denke, dass der Verlust einer Partnerschaft Männer viel mehr zu schaffen macht, als einer Frau. Auch denke ich, dass Söhne auf Scheidungen viel sensibler als Töchter reagieren.
Breivig war wohl einer dieser orientierungslosen Männer, die Amok liefen wie viele andere junge Männer vor ihm, ich denke nur an Tim K aus Winnenden oder an die Attentäter aus Littleton.
Genauso wie er kannte ich auch mal Wut auf diese Welt, aber ich hatte immer meine Mutter gehabt mit der ich darüber reden konnte.
Sein Attentat dauerte eine Stunde und er erschoss alleine auf der Insel Utoya 78 junge Menschen die in Zeltlagern ihre Freizeit verbrachten. Sie wurden erschossen, weil sie einer sozialistischen Partei angehörten und die machte er dafür verantwortlich, dass der Islam bald die Macht über das Abendland übernehmen würde. (Linke gelten bei Islamophoben als multikulturelle Freunde.) Auch in Oslo starben durch seine Bombe acht Menschen.
Diese Gewalt scheint unfassbar zu sein, aber sie hat gewiss auch gesellschaftliche Ursachen z. B., dass viele Männer nicht wissen, was ihr Mannsein ausmacht. Breivig griff auf die Vergangenheit zurück und meinte, dass die 50er und 60er Jahre was die Erziehung anging viel besser waren, da es nicht so locker zuging wie heute. Je mehr Freiheit eine Gesellschaft dem Einzelnen aufbürdet, desto größer kann auch das Vakuum der Orientierungslosigkeit werden. Vorallem Männer brauchen jemanden der sie führt und eine liberale Gesellschaft mutet manchen einzelnen Mann zu viel Selbstverantwortung zu. Aus dem Grunde sind auch totalitäre Ideen wie z. B. Kommunismus, Islamismus, Islamophobie oder Faschismus bei einzelnen jungen Männern angesagt. Frauen können mit der neu gewonnenen Freiheit durch die 68er viel besser umgehen, da sie sich aus alten verkrusteten Rollen befreien konnten und sich durch eine feministische Kultur neu definieren konnten. Die Männer haben sich leider nicht neu zu definieren versucht und haben nicht wie die Frauen z. B. Frauenbuchhandlungen oder andere Netzwerke geschaffen. Männer werkeln an ihrem Mannsein alleine herum, während Frauen am Frausein gemeinsam sich entwickeln und dadurch Selbstbewusstsein bekommen.
Breivig werkelte an seiner kruden Ideologie alleine herum, indem er ein 1500 Seiten langes Manifest schrieb. Ich denke eine Frau wäre nie auf die Idee gekommen so ein Manifest alleine zu schreiben.
Schon daran erkenne ich, dass der Mann ein armsehliges Wesen ist, was einer starken Hand bedarf. Und diese Hand fehlte bei Breivig. Der Vater war lieber in Frankreich, statt seinem Sohn das Mannsein zu lehren. Väter sind heutzutage oft verantwortungslos und überlassen ihre Söhne dem Schicksal.
Und leider kann sich bei manchen Männern die unterdrückte Aggression in so einem Inferno wie in Norwegen sich ausdrücken. Die beste Vorbeugung vor solchen Taten ist Jungs Angebote zu schaffen mit anderen Jungs echte Kerle zu werden, die so verblendeten Ideologien wie z. B. der Islamfeindlichkeit, dem Faschismus und der Feminismusfeindlichkeit nicht bedürfen.
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Die Abwesenheit des Vaters scheint er jedenfalls nicht so gut verkraftet zu haben. Jetzt wird mir klar, dass die Abwesenheit meines Vaters der Auslöser meiner schlimmsten Depressionen war, die über zehn Jahre andauerte. Statt meine Wut und Aggressionen wie Breivig auf etwas Böses zu lenken, was sich z. B. Islam nannte, habe ich stattdessen Depressionen bekommen.
Anscheinend hat Breivig den Verlust des Vaters dadurch kompensiert, dass er sich Feindbilder schuf. Vielleicht war er in Wirklichkeit auf seinen Vater böse, aber er hatte diese Empfindungen unterdrückt. Der Vater wollte sich nicht mit ihm versöhnen, was auch bei meinen Vater der Fall ist.
Genauso wie ich hat er eine enge Beziehung zu seiner Mutter. Er hat das Empfinden, dass der Mann durch den Feminismus verweichlicht wurde. Auch ich habe mir öfters die Frage gestellt, was heutzutage einen Mann ausmacht, da bei mir wie bei ihm das Vorbild einer Vaterfigur fehlte. Ich vermute, dass ihm ein männliches Selbstbewusstsein fehlte und dieses Mannsein drückte sich dann aus, dass er sich als Kreuzritter in seiner Phantasie stilisierte.
Im Laufe der Zeit hatte er sich durch das Internet, ähnlich wie viele Islamisten radikalisiert und hatte Wut auf Feminismus, Linke und Islam bekommen.
Ich denke, dass dieser junge wütende Mann die Orientierung verloren hat, weil er in der heute feminisierten Welt nicht wusste, was ein Mann zu einem Mann macht. Ich kenne viele starke Frauen, aber wenige starke Männer. Männer sind in der heutigen Zeit auf der Suche nach sich selbst. Ein Freund von mir entwickelt sich durch seine türkischen Kollegen auf der Arbeit immer mehr zu einem abgebrühten Macho, der solche Worte wie "Bitch" sagt. Er will cool ankommen und will männlich wirken. Und er meint, dass er durch diese vulgäre Art mehr Erfolg hat. Früher wirkte mein bester Freund sensibler und feinfühliger, was ich mittlerweile vermisse. In Prinzip hat das Mannsein im Unterschied zum Frausein keine modernen Vorbilder. Wir haben nur die Wahl in die Vergangenheit zu greifen z. B. Machos, Patriarchen zu spielen oder in der Gegenwart orientierungslos an unserem Mannsein zu werkeln. Wir dürfen heute unsere Aggressionen und Wut nicht ausleben, da die Feministinnen das Mannsein als Wurzel allen Unglücks ansahen und ansehen. Männer haben die meisten Kriege begonnen, sie haben meistens gefoltert und auch die meisten Vergewaltigungen gehen auf Männer zurück.
Ich wuchs damit auf, dass z. B. boxen schlecht sei. Meine Mutter mochte den Sport nicht, da er zu brutal ist. Auch bekam ich als kind ein schlechtes Gewissen, wenn ich mit einem Spielrevolver Cow Boy spielte. Ich wurde von meiner Mutter hauptsächlich erzogen und am Wochenende traf ich meinen Vater, der meist einen bemitleidenswerten Zustand offenbarte. Er zog über meine Mutter her und gab allen anderen die Schuld an seinem Leben. Meine Mutter dagegen wirkte stark, da sie wusste, was sie im Leben erreichen wollte. Mein Vater wollte früher den Ernährer spielen, aber er kam während der Ehe nicht zurecht damit, dass meine Mutter eine selbstbewusste polnische feministische Frau ist.
Ich denke, dass der Verlust einer Partnerschaft Männer viel mehr zu schaffen macht, als einer Frau. Auch denke ich, dass Söhne auf Scheidungen viel sensibler als Töchter reagieren.
Breivig war wohl einer dieser orientierungslosen Männer, die Amok liefen wie viele andere junge Männer vor ihm, ich denke nur an Tim K aus Winnenden oder an die Attentäter aus Littleton.
Genauso wie er kannte ich auch mal Wut auf diese Welt, aber ich hatte immer meine Mutter gehabt mit der ich darüber reden konnte.
Sein Attentat dauerte eine Stunde und er erschoss alleine auf der Insel Utoya 78 junge Menschen die in Zeltlagern ihre Freizeit verbrachten. Sie wurden erschossen, weil sie einer sozialistischen Partei angehörten und die machte er dafür verantwortlich, dass der Islam bald die Macht über das Abendland übernehmen würde. (Linke gelten bei Islamophoben als multikulturelle Freunde.) Auch in Oslo starben durch seine Bombe acht Menschen.
Diese Gewalt scheint unfassbar zu sein, aber sie hat gewiss auch gesellschaftliche Ursachen z. B., dass viele Männer nicht wissen, was ihr Mannsein ausmacht. Breivig griff auf die Vergangenheit zurück und meinte, dass die 50er und 60er Jahre was die Erziehung anging viel besser waren, da es nicht so locker zuging wie heute. Je mehr Freiheit eine Gesellschaft dem Einzelnen aufbürdet, desto größer kann auch das Vakuum der Orientierungslosigkeit werden. Vorallem Männer brauchen jemanden der sie führt und eine liberale Gesellschaft mutet manchen einzelnen Mann zu viel Selbstverantwortung zu. Aus dem Grunde sind auch totalitäre Ideen wie z. B. Kommunismus, Islamismus, Islamophobie oder Faschismus bei einzelnen jungen Männern angesagt. Frauen können mit der neu gewonnenen Freiheit durch die 68er viel besser umgehen, da sie sich aus alten verkrusteten Rollen befreien konnten und sich durch eine feministische Kultur neu definieren konnten. Die Männer haben sich leider nicht neu zu definieren versucht und haben nicht wie die Frauen z. B. Frauenbuchhandlungen oder andere Netzwerke geschaffen. Männer werkeln an ihrem Mannsein alleine herum, während Frauen am Frausein gemeinsam sich entwickeln und dadurch Selbstbewusstsein bekommen.
Breivig werkelte an seiner kruden Ideologie alleine herum, indem er ein 1500 Seiten langes Manifest schrieb. Ich denke eine Frau wäre nie auf die Idee gekommen so ein Manifest alleine zu schreiben.
Schon daran erkenne ich, dass der Mann ein armsehliges Wesen ist, was einer starken Hand bedarf. Und diese Hand fehlte bei Breivig. Der Vater war lieber in Frankreich, statt seinem Sohn das Mannsein zu lehren. Väter sind heutzutage oft verantwortungslos und überlassen ihre Söhne dem Schicksal.
Und leider kann sich bei manchen Männern die unterdrückte Aggression in so einem Inferno wie in Norwegen sich ausdrücken. Die beste Vorbeugung vor solchen Taten ist Jungs Angebote zu schaffen mit anderen Jungs echte Kerle zu werden, die so verblendeten Ideologien wie z. B. der Islamfeindlichkeit, dem Faschismus und der Feminismusfeindlichkeit nicht bedürfen.
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deprifrei-leben - 26. Jul, 18:08