Gerade eben war ich im Aldi einkaufen. Als ich in der Schlange stand sah ich Maria reingehen. Sie hat wunderschöne dunkle lange Haare und ein Lächeln wie eine Göttin. Ihre Tochter sah ich laufen. Vor nicht all zu langer Zeit war sie noch ein Baby. Als sie mich sah, lächelten wir uns an und ich ging nach Hause. Immer wenn ich sie sehe habe ich Angst, dass die Schmetterlinge in meinem Bauch das Fliegen lernen. Wer fliegt kann abstürzen und nicht jeder ist Quacks der Bruchpilot aus Entenhausen, der jeden Absturz überlebt.
Eine Liebe vor knapp zehn Jahren hat mir nur Schmerzen und Depressionen eingebracht. Seitdem habe ich Angst vor dem Feuer und gebrannte Kinder spielen nicht mit den Flammen. Ich mache um die Liebe einen Bogen, genauso wie um Maria. Öfters habe ich darüber nachgedacht, dass ich ihr meine Visitenkarte gebe, aber in Wirklichkeit habe ich Angst davor.
Ich habe auch kein wirkliches Vertrauen, dass ich mit der Liebe Glück habe, da meine erste Liebe Unglück bedeutete. Das Trauma wirkt immer noch nach.
Liebe wirkt für mich wie ein unreales Phantasiespiel, wo ich mich selbst verlieren kann. Und ich will mich nicht verlieren, ich will mein Leben kontrollieren können. Und wiederrum sehne ich mich nach dem Kontrollverlust und der Extase.
Auch denke ich, dass ich dank meiner Hochsensibilität zu sehr lieben kann. Und wenn die Liebe zum Liebeskummer wird dann kann sie mich umbringen.
Letzte Zeit habe ich diese junge Frau öfters in Supermärkten meiner Umgebung gesehen. Ich kenne sie auch persönlich, aber nicht gut. Ich denke immer, dass sie das Schönste ist was ich je sah, aber ich denke eh, dass sie mit mir nie was anfangen wird. Warscheinlich denke ich negativ, damit ich gar nicht erst den Versuch starte sie wirklich kennenzulernen. Lieber bestaune ich sie aus der Ferne. Sie leuchtet wie ein Schmetterling, aber ihren Nektar holt sie noch woanders.
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