24
Mrz
2011

Atomkraft? Nein danke!

Mein Leben ist ziemlich langweilig, wenn ich es mit dem der Menschen im Bürgerkriegsland Libyen vergleiche oder mit den Menschen im radioaktiv verseuchten Japan. Und nach dem Ende der Maßnahme fällt mir auch ab und an die Decke auf dem Kopf, zum Glück geschieht dies nur im bildlichen Sinne und nicht durch ein Erdbeben der Stärke 9,0.
Mein Betreuer hat mich heute besucht. Er half mir beim aufräumen und beim vorbereiten des GEZ-Briefes. Selbst wenn es mir gut geht habe ich eine Neigung zur Trägheit. Vielleicht ist diese Trägheit ein Teil meiner depressiven Veranlagung. Und ich muss mich immer wieder überwinden. Heute morgen simste mir ein Bekannter, ob ich Lust hätte morgen feiern zu gehen, aber mein träges Ich hat kein Bock. Das andere lebenslustige Ich hat Bock. Und diese beiden Seiten kämpfen, um die Vorherrschaft. Aber ich darf der Trägheit nicht zu viel Raum geben, da dann auch die Gefahr eines depressiven Rückfalls steigt.
Ich habe mir wieder Nachrichten im Fernsehen angeschaut. Die Hiobsbotschaften nehmen kein Ende. Japan kommt nicht zur Ruhe, es gibt Nachbeben und die atomare Katastrophe ist nicht gebannt. Mal dürfen Babys das Leitungswasser in Tokio trinken, dann sind die radioaktiven Grenzwerte überschritten. Warum das Leitungswasser auf einmal auch für Babys geniessbar ist, bleibt wohl ein Rätsel der Regierungs-Verantwortlichen. Warscheinlich wird sowas behauptet, weil es gestern Hamsterkäufe für Mineralwasser gab. Warscheinlich ist die Kernschelze längst eingetreten. Die 30 Kilometer Evakuierungszone ist viel zu klein. Bis zu 100 Kilometer wären nötig. Und wie ich erfuhr wurde auch das Atomkraftwerk Fukishima in der Vergangenheit schlampig gewartet. Und schlampige Wartungen werden aus Kostengründen gemacht. Die Gier ist größer, als die Angst vor einem Atom-Gau.
Am liebsten würde ich solche Verbrecher wie die Manager dieser Stromfirma selbst in das AKW schicken, damit sie die verstrahlten Arbeiter ablösen. Sie sollten ihre atomare Suppe selbst auslöffeln.

Und in drei Tagen sind Landtagswahlen in Deutschland. Besonders spannend wird das Rennen in Baden-Wüttemberg. Ob CDU Ministerpräsident Stefan Mappus der als glühender Brennstäbe-Fan bekannt ist wiedergewählt wird, darf stark bezweifelt werden. Plötzlich ist er zum Atomkraftgegner mutiert, aber niemand wird ihm diesen plötzlichen Sinneswandel abnehmen.
Auch hat die Regierung ein dreimonatiges Moratorium beschlossen und die ältesten sieben Kernkraftwerke vom Netz genommen. Eine Ethikkommission soll dann ein Votum über den Sinn der Atomkraft abgeben. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle hat sich verquatscht. Beim BDI gab er zu, dass das Moratorium nur aus wahltaktischen Gründen gemacht wurde. Er beruhigte die Industrievertreter, dass es keine Atomwende geben wird. Mit deutscher Gründlichkeit wurde dies im Protokoll festgehalten. Angeblich soll man ihn falsch zitiert haben. Wer daran glaubt, kann ja gleich an den Weihnachtsmann glauben!
Die Grünen könnten zum ersten Mal in ihrer Geschichte mit Winfried Kretschmann den Ministerpräsidenten stellen. Die Umfragen sehen ein Kopf an Kopf Rennen mit dem blassen SPD-Spitzenkandidaten Nils Schmid erkennen. Der Kellner könnte plötzlich Koch werden. Eine neue Rolle für die Grünen. Einer der Gründe warum ich 1998 und 2002 die Grünen wählte war der versprochene Atomausstieg. Ich wollte eine atomfreie Zukunft erleben. Und die abstrakten Angstgefühle aus Kindheitstagen nach der Tschernobylkatastrophe steckten mir noch in den Gliedern.
In Baden-Wüttemberg gibt es vier Atomkraftwerke die jederzeit in die Luft gehen könnten.
Allerdings ist Deutschland in der Mitte Europas von Atommeilern umzingelt. Nicht weit von meinem Bundesland NRW gibt es in den Niederlanden mehrere AKWs. Bis vor kurzem wusste ich nicht, dass die Gefahr so nah ist und ich wähnte mich auf einer Insel der Seeligen. Aber Fukushima und Japan können in Deutschland fast überall sein und das erhöht mein abstraktes Angstgefühl aus Kindheitstagen.
Was viele auch nicht bedenken, dass die Atomkraft nicht nur bei einem Gau oder bei der Endlagerung ein schmutziges Geschäft ist.
Auch ihr Abbau hat schlimme Konsequenzen. Viele indigene Völker oder auch umgangsprachlich Naturvölker genannt wie die Shoshonen Indianer in den USA, die Inuits in Kanada, Aborigines in Australien oder Adivasi-Ureinwohner in Indien haben Uran-Minen in ihren traditionell bediedelten Gebieten. Diese Uran-Minen werden meistens von den Betreibern nicht mit den nötigen Sicherheitsvorkehrungen betrieben, was zur radioaktiven Verseuchung von Trinkwasser und den besiedelten Gebieten führt.
Profitgier einer der sieben Todsünden der Bibel ist wieder einer der Gründe, warum Menschen unter der radioaktiven Strahlung leiden müssen. Diese Strahlung führt zu hohen Krebsraten und auch zu behinderten Babys.
Keinem Atomkraftbetreiber glaube ich der behauptet, dass es sichere Atommeiler gibt, da die menschliche Gier immer das größte Sicherheitsrisiko für die Menschen und die Menschheit ist.
Niemand kann dieses Risiko ausschalten, wenn Manager sich schöne Yachten und tolle Huren leisten wollen. Die Laufzeitverlängerung für AKWs in Deutschland wurde auf Kosten der Sicherheit beschlossen, um der Atomindustrie Milliardengewinne zu sichern. Diesen Deal der Unvernunft und der Gier hat meine Regierung gemacht, damit warscheinlich später andere Politiker aus ihren Reihen lukrative Jobs bei den Energieversorgern bekommen. Solche Deals sind nicht unüblich. Wie sagt man so schön: Eine Hand wäscht die andere Hand.
Am Sonntag wird gewählt und ich hoffe, dass die Wähler ihrer Landesregierung in Stuttgart die rote Karte zeigen.
Mir fällt ein urgrüner Spruch ein, der an Aktualität gewonnen hat: Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt.
Mein Motto ist: Atomkraft? Nein danke!




Nachtrag:
Ich denke, dass spätere Generationen erkennen werden, dass der Abbau von Uran und der Betrieb von AKWs ein Verbrechen gegen die Menschheit und Menschlichkeit darstellen. Diese Technik ist nicht beherrschbar und wurde gewiss vom Teufel erfunden, damit er sich am Leid der Menschen erfreuen kann.




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