Internetdate
Manche Internetdates kann man echt in die Tonne kloppen. Und irgendwie ahnte ich schon, dass die Dame nicht mein Fall sein wird. Aber manchmal will ich es selbst nicht glauben, sondern ich will mir eine Chance geben, dass es vielleicht doch passt.
Ich fuhr heute mit dem SchönerTagTicket NRW. Die Züge fuhren heute recht pünktlich. Gegen 16:36 Uhr kam ich im Bahnhof an. Am Servicepoint erblickte ich sie und ich wusste, dass ist nicht die Frau die ich für mein Leben gesucht habe.
Sie hat eine Umschulung zur Industrie-Kauffrau gemacht und sie ist Ende 20 und recht mollig. Sie ist einer dieser Frauen, die auf Fotos und per Cam mehr strahlen, als in der grauen Wirklichkeit. Mit anderen Worten Fotos machen sie sexy, die Wirklichkeit nimmt ihr den Zauber.
Mein kleiner Willi hielt jedenfalls den Daumen nicht hoch. ;-) Am liebsten wäre ich wieder in den nächsten Zug gestiegen, aber ich kann kein Asi sein, da ich Manieren wie ein Gentelman habe. Mein Motto war Augen zu und durch. Warscheinlich wäre es manchmal gar nicht so schlecht ein Arschloch zu sein und nur auf seine Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. Andererseits würde ich ja auch nicht wollen, dass jemand mich stehen lässt, weil ich sie nicht anmache.
Wir sahen uns am Sevicepoint und ich setzte mein verlogenes Lächeln drauf und sie lächelte zurück. Eigentlich besteht das Ganze soziale Miteinander aus Lügereien, um den anderen nicht zu verletzen. Und ich lüge lieber, als jemand zu verletzen. Andererseits bin ich eigentlich ein Mensch, der die Wahrheit liebt und manchmal auch anderen auf die Füße damit trete. Der Mensch besteht aus vielen solchen Widersprüchen, widerspruchslose Menschen kann es warscheinlich gar nicht geben.
Als wir auf dem Weg zum Cafe waren, redete sie die ganze Zeit über sich. Sie hat auch kaum ein Gefühl, was für Themen den anderen interessieren. Sie fragte auch kaum irgendetwas. Manchmal schaltete ich ab. Ich hörte nicht zu. Als wir im Cafe waren sah ich, dass sie mich versuchte anzuflirten, aber irgendwie verfehlte ihr Lächeln mein Herz. Ich lächelte eher selten und wenn kurz. Da spielte ich ihr kein großes Interesse vor, aber ich glaube auch das merkte sie nicht. Sie ist ziemlich von sich eingenommen, vorallem labert sie schnell.
Sie redete über ihre Arbeit und ihre frühere Beziehung von sechs Jahren, wo sie ausgenutzt wurde. Sie hatte dem Kerl Anziehsachen gekauft und vieles mehr, weil er nichts vernünftiges trug und wenn dann nur kaputtes Zeug. Ich sagte scherzhaft, dass sie Entwicklungshelferin war. Sie lachte kaum, sie nahm sich und ihr Leben bitterernst. Irgendwie finde ich es anstrengend, wenn Menschen vieles ernst nehmen müssen und in ihrer Vergangenheit stecken bleiben.
Sie war auch seit vielen Jahren Single. Sie meinte, dass sich nur Kerle in sich verlieben, die sie nicht will und sie sich in Kerle verliebt, die nichts von ihr wollen.
Ein Verehrer von ihr ist ihr schon seit mehreren Jahren hinterher. Diese Nacht schrieb er ihr per SMS, dass er eine Flatrate hätte und unendlich viele SMSe schreiben könnte und dahinter viele haha. Er schrieb dutzende SMSe. Irgendwie fand ich diese Frechheit witzig. Sie schrieb ihm, dass sie nie was mit ihm anfangen will und sie hat den Kontakt nach eigener Aussage gekappt.
Nach 90 Minuten fragte sie mich, ob ich zurück fahren will oder zu ihr kommen will. Ich bin mir fast sicher, dass da eine Nummer drinne gewesen wäre. Aber irgendwie habe ich nicht die Fähigkeit wie andere Männer mich genug selbst zu verarschen, um meinen Trieb Geltung zu verschaffen. Lieber habe ich kein Sex und warte auf die Richtige, auch wenn es Hundert Jahre dauern sollte. Manchmal verfluche ich meine Prinzipien, aber ohne Ideale kann ich nicht leben.
Sie tat auch so, als sei sie selbstbewusst, aber ich glaube sie war es nicht. Sie meinte die Männer würden vor starken Frauen zurückschrecken. Irgendwie konnte ich in ihr keine starke Frau erkennen, da ich starke Frauen kennengelernt hatte wie meine Mutter und einige ihrer Freundinnen. Ich mag starke Frauen.
Sie begleitete mich noch zum Hauptbahnhof, wir redeten noch etwas über Politik. Sie lief auf Stöckelschuhen, die neudeutsch High Heels heissen. Sie hatte sich wirklich fein gemacht für mich, sogar ihre langen lockigen Haare hatte sie nicht geglättet.
Gegen 20 Uhr verabschiedeten wir uns. Ich denke ein Abschied ohne wiedersehen.
Kontakt: depris (at) web.de
http://facebook.com/deprifrei
Ich fuhr heute mit dem SchönerTagTicket NRW. Die Züge fuhren heute recht pünktlich. Gegen 16:36 Uhr kam ich im Bahnhof an. Am Servicepoint erblickte ich sie und ich wusste, dass ist nicht die Frau die ich für mein Leben gesucht habe.
Sie hat eine Umschulung zur Industrie-Kauffrau gemacht und sie ist Ende 20 und recht mollig. Sie ist einer dieser Frauen, die auf Fotos und per Cam mehr strahlen, als in der grauen Wirklichkeit. Mit anderen Worten Fotos machen sie sexy, die Wirklichkeit nimmt ihr den Zauber.
Mein kleiner Willi hielt jedenfalls den Daumen nicht hoch. ;-) Am liebsten wäre ich wieder in den nächsten Zug gestiegen, aber ich kann kein Asi sein, da ich Manieren wie ein Gentelman habe. Mein Motto war Augen zu und durch. Warscheinlich wäre es manchmal gar nicht so schlecht ein Arschloch zu sein und nur auf seine Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. Andererseits würde ich ja auch nicht wollen, dass jemand mich stehen lässt, weil ich sie nicht anmache.
Wir sahen uns am Sevicepoint und ich setzte mein verlogenes Lächeln drauf und sie lächelte zurück. Eigentlich besteht das Ganze soziale Miteinander aus Lügereien, um den anderen nicht zu verletzen. Und ich lüge lieber, als jemand zu verletzen. Andererseits bin ich eigentlich ein Mensch, der die Wahrheit liebt und manchmal auch anderen auf die Füße damit trete. Der Mensch besteht aus vielen solchen Widersprüchen, widerspruchslose Menschen kann es warscheinlich gar nicht geben.
Als wir auf dem Weg zum Cafe waren, redete sie die ganze Zeit über sich. Sie hat auch kaum ein Gefühl, was für Themen den anderen interessieren. Sie fragte auch kaum irgendetwas. Manchmal schaltete ich ab. Ich hörte nicht zu. Als wir im Cafe waren sah ich, dass sie mich versuchte anzuflirten, aber irgendwie verfehlte ihr Lächeln mein Herz. Ich lächelte eher selten und wenn kurz. Da spielte ich ihr kein großes Interesse vor, aber ich glaube auch das merkte sie nicht. Sie ist ziemlich von sich eingenommen, vorallem labert sie schnell.
Sie redete über ihre Arbeit und ihre frühere Beziehung von sechs Jahren, wo sie ausgenutzt wurde. Sie hatte dem Kerl Anziehsachen gekauft und vieles mehr, weil er nichts vernünftiges trug und wenn dann nur kaputtes Zeug. Ich sagte scherzhaft, dass sie Entwicklungshelferin war. Sie lachte kaum, sie nahm sich und ihr Leben bitterernst. Irgendwie finde ich es anstrengend, wenn Menschen vieles ernst nehmen müssen und in ihrer Vergangenheit stecken bleiben.
Sie war auch seit vielen Jahren Single. Sie meinte, dass sich nur Kerle in sich verlieben, die sie nicht will und sie sich in Kerle verliebt, die nichts von ihr wollen.
Ein Verehrer von ihr ist ihr schon seit mehreren Jahren hinterher. Diese Nacht schrieb er ihr per SMS, dass er eine Flatrate hätte und unendlich viele SMSe schreiben könnte und dahinter viele haha. Er schrieb dutzende SMSe. Irgendwie fand ich diese Frechheit witzig. Sie schrieb ihm, dass sie nie was mit ihm anfangen will und sie hat den Kontakt nach eigener Aussage gekappt.
Nach 90 Minuten fragte sie mich, ob ich zurück fahren will oder zu ihr kommen will. Ich bin mir fast sicher, dass da eine Nummer drinne gewesen wäre. Aber irgendwie habe ich nicht die Fähigkeit wie andere Männer mich genug selbst zu verarschen, um meinen Trieb Geltung zu verschaffen. Lieber habe ich kein Sex und warte auf die Richtige, auch wenn es Hundert Jahre dauern sollte. Manchmal verfluche ich meine Prinzipien, aber ohne Ideale kann ich nicht leben.
Sie tat auch so, als sei sie selbstbewusst, aber ich glaube sie war es nicht. Sie meinte die Männer würden vor starken Frauen zurückschrecken. Irgendwie konnte ich in ihr keine starke Frau erkennen, da ich starke Frauen kennengelernt hatte wie meine Mutter und einige ihrer Freundinnen. Ich mag starke Frauen.
Sie begleitete mich noch zum Hauptbahnhof, wir redeten noch etwas über Politik. Sie lief auf Stöckelschuhen, die neudeutsch High Heels heissen. Sie hatte sich wirklich fein gemacht für mich, sogar ihre langen lockigen Haare hatte sie nicht geglättet.
Gegen 20 Uhr verabschiedeten wir uns. Ich denke ein Abschied ohne wiedersehen.
Kontakt: depris (at) web.de
http://facebook.com/deprifrei
deprifrei-leben - 12. Feb, 22:21