Wenn jemand eine gute alternative Depressionstherapie kennt, kann er sich unter depris (at) web.de melden.
Ps. Irgendwie wollte jemand wieder Buch Schleich-Werbung reinposten, aber ich habe das dann doch gelöscht. Diesmal war der Werbespammer sogar etwas schlauer und ging auf meine Seite oberflächlich ein. Aber ich habe diesen Mist wieder gelöscht. Bitte privat mir schreiben. Die Kommentarfunktion habe ich hier mal abgestellt.
deprifrei-leben - 3. Jan, 19:49
Seit einigen Tagen kämpfe ich wieder gegen diese Dunkelheit, die mein Leben auffrisst. Depressionen sind so sinnlos und überflüssig, vorallem in meinem Leben. Aber vielleicht kann ich dieser Dunkelheit einen Sinn geben, indem ich darüber blogge und andere daran teilnehmen lasse wie es mir geht. Auch um anderen Rat zu geben welche Strategien es gegen diese psychische Erkrankung gibt.
Das schlimme an dieser Dunkelheit ist der Tunnelblick. Manche Lösungsmöglichkeiten sieht der Depressive nicht, da sie außerhalb seines Tunnelblicks sind.
Zum ersten Mal bin ich gestern alleine im Wald spatzieren gegangen. Das tat unheimlich gut, ich war danach über eine Stunde deprifrei. Heute wiederholte ich den Waldspatziergang wieder. Ich versuche achtsam zu sein und den Schnee unter meinen Füßen zu spüren. Die Luft ist klar, der Kopf wird gelüftet und die Dunkelheit kommt raus. Ich sehe die Spuren der Menschen und Tiere im Schnee. Ich versuche meinen Tunnelblick zu verlassen und nicht ständig gedankenvoll zu sein. Ich schaue links und rechts der Weges. Der Blick durch das Gestrüp ist im Winter weit. Meine Achtsamkeit richte ich auf die Schönheit der Natur und die Helligkeit des Schnees, der wie ein Anti-Depressiva wirkt.
Bevor ich mich frei lief, war ich seit ungefähr 12 Uhr wieder total depressiv. Ich aß etwas, aber ohne zu geniessen. Diesmal gab es echt leckeren Salat.
Ich besuchte nicht die soziale Kompetenzgruppe um 13:15 h., da mir die Kraft und die Konzentration fehlt, um Rollenspiele zu machen. 14:45 h sagte ich krankheitsbedingt im Büro ab. Der Arbeitstherapeut meinte, dass ich mit meinen Psychologen reden sollte. Wenn es so weiter geht, würde ich meine Ausbildung nicht bekommen.
Aber irgendwie war mir bewusst, dass ich dazu stehen muss, wenn es mir nicht gut und ich nicht die Stunden mich durchquäle wie ich es die Wochen vorher tat. Ich hatte heute eh nicht den Antrieb, um meine kaufmännischen Aufgaben zu erledigen. Seit ungefähr 3 Wochen spüre ich eine Abwärtsspirale. Ich gehe auf den Fahrrad-Ergometer, aber die Besserung hält vielleicht einige wenige Stunden an, danach bin ich wieder total depressiv.
Es kann frustrierend werden, wenn nichts auf Dauer hilft und ich nur kurze Momente des Glücks erhasche. Heute hat mir die Psychiaterin 300 mg Elontril verordnet, also doppelt so viel wie vorher. Sie meinte, dass ich Geduld haben müsste, bis die Besserung eintritt. Geduld ist bei einer psychischen Erkrankung das wichtigste Kapital. Wer zuviel will, wird schnell wieder krank. Die kleinen Schritte machen gesund. Ich wollte öfters zuviel und überforderte mich, indem ich vor einigen Jahren versuchte eine Ausbildung als Sozialhelfer zu machen. Der zukünftige Sozialhelfer brauchte damals selbst Hilfe. Vorher hatte ich mal eine Ausbildung als Altenpfleger gemacht. Es ist wirklich interessant zu beobachten wieviele psychisch Kranke soziale Berufe ausüben. Sie wollen anderen helfen, aber sie können sich selber nicht helfen. Sie wollen anderen gutes tun, als Vergeltung zum schlechten in ihrer Kindheit und Jugend. Ich habe einige solcher Menschen in meiner Karriere als psychisch Kranker kennengelernt.
Gerade viele psychisch Kranke sind besonders empfindsam, aber gerade diese Empfindsamkeit macht sie verletzlich. Viele psychisch Kranke können sich nicht abgrenzen und sie gehen über ihre Grenzen und aus althruistischer Liebe machen sie Überstunden. Irgendwann können diese Menschen nicht und sind dann berufsunfähig. Gerade die verletzlichen Menschen beherbergen so viel innere Schönheit, die oft in dieser schnelllebigen und konsumorientierten Welt unter die Räder kommt. Ich wünsche mir, dass Menschen die eine psychische Erkrankung haben, mit mehr Wertschätzung und Liebe begegnet wird.
Auch von manchem Kommentator.
Kontakt: depris (at) web.de
deprifrei-leben - 3. Jan, 16:29