Einige Blogger sind auf die tolle Idee gekommen wie die großen Fernsehsender Jahresrückblicke zu machen. Man kann dann z. B. lesen, dass die Bloggerin 15 Kilo in einem Jahr abnahm, was ja beachtlich ist. Oder man liest, dass sie aufgehört hat zu rauchen, einer der Lieblingsvorsätze für viele Deutsche, wenn sie demnächst auf das Jahr 2011 anstoßen. Jahresrücklicke klingen toller, als sie wirklich sind, da wir das Leben gerne in Jahreszahlen einteilen, damit es uns besser bekommt. Wir bilden uns ein, wenn wir Sylvester feiern und die Raketen Punkt Null Uhr hochsteigen, dass unsere Wünsche auch in den Himmel wachsen. Der Krach der Böller soll alle bösen Geister vertreiben. Bisher war es immer so, dass ich auch im Jahr 2010 und in all den neuen Vorjahren immer mit einer guten Portion Schwermütigkeit aufwachte. Meine Wünsche entzauberten sich als Illusionen. Auch meine guten Vorsätze wie Gewichtsabnahme zerfielen zu Staub. In Prinzip verarschen wir uns mit Sylvester immer aufs Neue, um auf eine Liebe oder auch einfach Glück im Leben anzustoßen.
2011 wird sicher wieder ein depressionsreiches Jahr werden, da mache ich mir keine Illusionen. Aber mit reichlich Alkohol im Blut kann man auf die Selbstverarschung anstoßen.
Ich wünsche trotz meiner klugen Erkenntnisse, obwohl das Neue Jahr wie das Alte sein wird, allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
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deprifrei-leben - 30. Dez, 21:21
Das Leben endet zu 100 Prozent tödlich. Was machen wir aus dieser Erkenntnis? Wie wollen wir leben?
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deprifrei-leben - 30. Dez, 21:16
Ab und an dachte ich in den letzten Tagen darüber nach Selbstmord zu begehen, um diese depressiven Qualen ein Ende zu bereiten. Letztens hatte mir ein Borderline Freund erzählt, dass sich seine Borderline-Freundin umgebracht hat. Sie war selbst, wenn sie verliebt war depressiv. Kaum jemand kann sich vorstellen, wenn er verliebt ist, dass er Depressionen hat. Die wenigen Male meiner Verliebtheit war ich nicht depressiv, eher das Gegenteil. Das Leben war wieder bunt und schön und ich konnte Lebensfreude empfinden. Diese Borderlinerin war 24 Stunden, 365 Tage im Jahr depressiv. Ab und an habe ich im Jahr auch lichte Momente, Tage der Unbeschwertheit, wo ich das Leben depressionsfrei geniessen kann. Ich frage mich, was los wäre, wenn ich 365 Tage im Jahr gefühlstot wäre und mein Leben nur noch aus Grübeln, Niedergeschlagenheit und Selbstmordgedanken bestehen würde. Das Leben hätte dann jede Sinnhaftigkeit verloren und dann wäre der Suizid eine verlockende Aussicht.
Mein depressiver Borderliner-Freund machte sich Vorwürfe, dass er seine Freundin abgewiesen hatte, als sie zu ihm wollte, denn kurz danach brachte sie sich um. (Ihre Selbstmordabsichten hatte sie ihm allerdings verschwiegen.) Andererseits hatte er gar nicht die Energie gehabt, sie bei sich aufzunehmen, da er selbst in seinem depressiven Loch feststeckte. Wie können sich zwei Ertrinkende beim nicht ertrinken helfen?
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deprifrei-leben - 30. Dez, 20:57
Mit Depressionen habe ich immer noch zu kämpfen, auch wenn ich ein paar Meter aus dem dunklen Loch rausgekommen bin. Ich habe nicht mehr viel Hoffnung je in diesem Leben depressionsfrei zu leben. Die Maßnahme verläuft nicht zu meiner Zufriedenheit und die Umschulung rückt in weiterer Ferne. Ich bin einfach nicht schnell und konzentriert genug, um meine kaufmännischen Aufgaben gut zu erledigen.
Lahme depressive Enten wie ich werden im Kapitalismus gnadenlos aussortiert. Als Arbeitswelt-Asyl bieten sich etliche Behindertenwerkstätten an, die behindertengerechte Arbeit mit niedrigen geistigen Niveau anbieten, um das Selbstwertgefühl von psychisch Kranken aufzubauen. Bevorzugt werden dort irgendwelche einfachen Dinge für die Industrie zusammengeschraubt. Das ist dann meine Zukunft, wenn ich nicht in meiner Wohnung eingehen will.
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deprifrei-leben - 30. Dez, 20:31